Gute Fotos = Bildbearbeitung nicht erkennbar?! 78

25.02.2011
Hi Mkler,
ich hatte bis vor kurzer Zeit hier in der MK eine Foto-SC, die ich aber schnellstmöglich wieder gelöscht habe, da ich noch ein total Anfänger bin und mit den Bildern nicht wirklich zufrieden war.

Nun bin ich fleißig am Shooten und, da ich Photoshopler bin, am bearbeiten.
Wenn ich meine Bilder fertiggestellt habe sehen die aber einfach immer noch nicht so ganz professionell aus?! Ich hab ne Weile überlegt, woran das liegen könnte und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich immer zu viel editieren wollte.

Nun habe ich mal angefangen nicht so viel zu bearbeiten, sondern nur die Grundretusche und evtl. anfallende Korrekturen durchzuführen und siehe da - ich finde die Fotos schon weitaus gelungener.

Ist das der "Trick" an guter Fotografie, dass man die Fotos nur soweit bearbeitet, dass der Betrachter denkt, das Foto ist GENAU SO aus der Kamera gekommen sein könnte?

Mag sein, dass das eine etwas ungewöhnliche Frage ist, aber vielleicht hat ja jemand mal ne Meinung dazu ^^
25.02.2011
Auf das Problem stoß ich auch manchmal.

Ich mache ganz gern Bearbeitungen, wo das Model in eine abendteuerliche Umgebung gestellt wird, mache mir aber nicht die Mühe, zB jeden Schatten hinzuzufügen.

Und dann kommt die Kritik von unseren Fotogöttern, man erkenne ja die Bildbearbeitung , oh wie schlimm, es müsse so aussehen als ob das Model wirklich in der Umgebung wäre.

Zumindest meine Meinung ist: Unerkennliche Bildbearbeitung muss nicht sein; die emotionale Wirkung auf den Betrachter ist dieselbe, auch wenn irgendwo ein Schatten fehlt. Bei Studiobildern erlaub ich mir das.

Allerdings Outdoor möcht ich schon zeigen "so war es" - Outdoor / on Location würd ich nicht zu viel ändern
[gone] Kristina Bode
25.02.2011
Ich verstehe deine Frage und würde sie meiner Meinung nach beantworten mit: Teils teils

Z.B bei manchen Composings sieht man, es wurde viel bearbeitet, es kann aber auch ganz professionell aussehen.

Also ich würde sagen, es kommt aufs Motiv an, hab ich ein Portrait oder fotografiere ich eine Szene, in der ich manches noch hinzufügen muss.

Wenn du sagst, es ist zuviel, dann kann es sein das die Bearbeitung einfach zu dominant ist, das eigentliche Ziel der Bearbeitung - das Motiv zu unterstützen - zuviel ist.

Wäre natürlich gut, mal von dir 2 Beispiele zu bekommen, was du meinst.
Matto
Du hast doch gute Bilder !
[gone] User_6449
25.02.2011
Original von matto!
Ist das der "Trick" an guter Fotografie, dass man die Fotos nur soweit bearbeitet, dass der Betrachter denkt, das Foto ist GENAU SO aus der Kamera gekommen sein könnte?

Das läßt sich pauschal nicht beantworten.

Manche Bilder sollen bearbeitet aussehen und andere eben nicht.

Kommt immer auf den Bildstil und das Fotothema an.

Viele Grüße
Peter
[gone] David Brad
25.02.2011
@matto:

echt interessant, was du schreibst. ich denke das alles ist auch ein wenig geschmackssache.

aber fotos, die so völlig übermässig bearbeitet sind oder auf denen jeder gleich an photoshop denkt, gefallen mir persönlich (meist) gar nicht.

ein foto (und ein model), das natürlich rüberkommt und an dem möglichst nur kleinigkeiten verbessert wurden, finde ich meist viel ansprechender. letztlich geht es ja darum schon das ausgangsmaterial gut zu fotografieren und nicht alles hinterher "kaputt" zu bearbeiten.

lg, david
[gone] TheMike.ch
25.02.2011
wie schon geschrieben: es gibt net einfach "gute fotos" ... es kommt immer darauf an, was die absicht ist ... manchmal ist es absicht, dass die bearbeitung deutlich erkannt wird, manchmal will man die bearbeitung so natürlich machen, dass das bild zumindest auf den ersten blick nicht erkannt wird.

ich persönlich finde: gute bilder kommen aus der kamera, nicht aus dem computer. entsprechend bearbeite ich abgesehen von n bissel kontrast und helligkeit so gut wie nie was.
aber damit gehöre ich hier vermutlich zu ner ziemlich kleinen minderheit :-)

grusssss
TheMike
25.02.2011
erstmal danke für die ganzen antworten.. habe mit ganz anderem feedback gerechnet ^^

also gut, dass composings realistisch aussehen sollten - da sind wir einer meinung.
aber mir ging es jetzt eher so um die studiofotografie als um irgendwelche composings.

ich habe ne freundin fotografiert, im hintergrund ganz viele zeitungen und sie auch mit zeitungsfetzen beklebt:

foto

das ist nun die version mit wenig bildbearbeitung.. vorher hatte ich noch farben reingeklatscht, irgendwelche farbstiche ausprobiert und es sah einfach nicht aus :/

so wie dieses jetzt ist gefällt es mir eigentlich ganz gut.. ok an den haaren und den falten unten werde ich noch was machen, aber vom "look" her find icks für meine fähigkeiten ganz gelungen ^^

@DigiCool: danke, aber die Fotos aus meiner Bearbeiter-SC wurden nur von mir bearbeitet ;) nicht fotografiert
[gone] User_6099
25.02.2011
hm... ist die Frage...

warum gab es über 100 Jahre Fotos die lediglich in der Dunkelkammer auf Papier gebracht wurden... und heute noch einen professionellen Eindruck hinterlassen...

erst kommt das Licht... dann das Licht... und am Ende das Licht...
zwischendurch kann man sich um den Rest kümmern...
auf technischer Seite hinter der Kamera
und Modelführung... in Bezug auf das, was das Licht auf den Chip bringen soll...
hinzukommen solch Kleinigkeiten, wie Bildaufteilung... -sprache...
[gone] MONOCHROM
25.02.2011
Also, was man uns schon am Anfang von den drei Jahren Fotografenausbildung eingetrichtert hat, war, fotografiere dein Bild - egal ob On Location, Outdoor oder im Studio - gleich so, wie du es haben willst. Dann haste weniger bei der Nachbearbeitung zu tun.

Wenn es aber ums künstlerische geht ... finde deinen Weg. Es ist schwierig für jemanden, der das Bild bearbeitet, rein objektiv dass alles zu bewerten. Laß jemanden drüber gucken, ob das Bild stimmig ist. Auch ein Laie wird dir sagen können, dass da was nicht stimmt, auch wenn er nicht weiß, was.
25.02.2011
@ps:
ja genau das mache ich ja und ich versuche mich auch immer in die lage zu versetzten und frage mich warum das bild nicht so wirkt, wie ich es mir vorstelle..

und gut, es kommt aufs bild drauf an, wie es mit farbstichen etc aussieht, aber bei normaler-standard-studiofotografie (model posiert, weißer hintergrund, evtl leichter schatten)..
viel mehr kann man ja da nicht machen außer kontraste etc?

aber da wir schon in der bilderdisskusion sind - was könnte man denn an dem bild noch ändern?
so langsam gefällt es mir schon ganz gut, aber irgend ne kleinigkeit fehlt noch ^^
nochmal das foto
ich denke auch, das gute bild bleibt ein gutes bild auch wenn es bearbeitet wird.
also sollte es auch schon so geschossen werden.

andersherum ist das schon schwieriger. ich kenne imho nur EINE person die aus einem schrottigen handyfoto vorm sofa noch ein kustwerk machen kann
was ich mit gutem bild meine ist schnitt, aufteilung, schärfe, pose und natürlich licht
also der aufbau muss einem von anfang an zusagen

als bildbearbeiter merkst du das doch auch ob ein bild dich anspricht und inspiriert es zu bearbeiten, dann ist es wahrscheinlich ein gutes/stimmiges bild.

das du das bearbeiten ziemlich gut drauf hast stellen wir jetzt mal hinten an ;)
25.02.2011
vielleicht will man als bearbeiter auch immer zu viel... :/
[gone] Kristina Bode
25.02.2011
Ich denke mit nem guten s/w Kontrast wirkt es allgemein dynamischer.


Original von matto!
aber da wir schon in der bilderdisskusion sind - was könnte man denn an dem bild noch ändern?
so langsam gefällt es mir schon ganz gut, aber irgend ne kleinigkeit fehlt noch ^^
nochmal das foto
Gute Fotos = Bildbearbeitung nicht erkennbar?!

GENAU !!

mache bearbeiten ihre Bilder kaputt !!

also ist weniger in diesem Fall mehr, sei denn man wir ein Kunstwerk schaffen, wie z.B. Oli (um nur ein Beispiel zu nehmen)
25.02.2011
kaputtbearbeiten..das meine ich ^^

hier habt ihr euren vergleich, obwohl hier die farbversion ja noch seeehr dezent ist ^^

ich find die rechte version zwar schöner aber irgendwie auch billiger ^^
[gone] Kristina Bode
25.02.2011
Musst ma guggen welches s/w dafür gut ist, aber ich finde die Reduzierung auf s/w besonders bei diesem Bild gut, ist aber nur meine Meinung.
25.02.2011
Hmm... also ich tu mich mit der Frage wirklich schwer...

Ist ein gutes Gemälde eins das Abstrakt, eins das Surrealistisch oder eins das Realistisch ist? Die Antwort darauf wird immer vom geschmack des Gefragen abhängen.

Mein Ziel in der Fotografie/Bildbearbeitung ist es, das mit den Bildern 2 Personen zufrieden sind: Das Model bzw. der Kunde und meine Wichtigkeit.
Wenn es anderen auch gefällt freut mich das umso mehr, wenn nicht lebe ich damit auch ganz gut.

Deshalb mein Fazit: mach DEIN Ding, hör Dir ruhig die Meinungen anderer an, aber wenn es darauf ankommt, zählt nur DEIN Geschack. Nur so findest Du DEINEN Stil und wirst damit glücklich!

Gruß,
Manfred
25.02.2011
wie lautet ein schönes zitat:
"Ich bin froh, dass ich meinen Stil noch nicht gefunden habe, ich würde mich zu Tode langweilen."

;)

gut, es geht ja gar nicht groß um den stil.. ich möchte, dass die fotos "professionell" aussehen und ich finde, je mehr man mit der farbe rumgurkt etc, desto billiger/unprofessioneller siehts aus - stil hin, stil her.. ich möchte es ja erstmal schaffen, dass die bilder aussehen wie vom profi gemacht, dann schau ich weiter ;)

wobei mir das bei diesem bild schon langsam gelungen ist, wie ich finde..

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