Posingsicher = Beides! :)

Wobei Punkt 2 zumindest voraussetzt, dass das Model weiss was ich erwarte.

vg,
Frank

Original von kwiesatz (will Freude produzieren...:o)
...für den einen bedeutet es: model kann anweisungen gut umsetzen...
...ein anderer sagt: das model muss ohne anweisungen alles selber machen...

huhu...
also für mich bedeutet posingsicher, dass das model selbstständig posen kann.
Das heißt es sollte die Grundzüge des Posings beherrschen (kann man in Büchern nach lesen/ schauen) :-) und eigene Ideen zusätzlich mit einbringen

soweit mal für den anfang was mir spontan einfiehl:-)

Posingsicher ist so unklar wie bedeckter Himmel
oder versalzene Suppe . Jeder versteht was anderes darunter.

Ich verstehe darunter:
Ein Model ist ist in der Lage an Hand einer Zeichnung oder einer Erklärung
eine Pose einzunehmen, die Basics von Fehlern selbst zu korrigieren
und die Körperspannung über eine gute Weile aufrecht zu halten.

Ebenso ist das Model in der Lage, auf Grund einer Pose Varianten
auf Ansage oder selbst zu stellen. Selbst auch zB in einem Wasserfall,
wo wegen Wasserrauschen keine Kommunikation möglich ist.

Heiner

Original von Java89
Anweisungen umsetzen sollte wohl jeder können.

:))) A true story:

Junger Mann, um die 18 jahre alt. Er wollte Bewerbungsbilder, ich wollte ein leichtes Lächeln :) Hat er nicht hinbekommen, rennt plötzlich aus dem Set, stellt sich vor den Spiegel, grinst und "friert" dann sein Gesicht ein. Wetzt mit dem eingefrorenen Grinsen im Gesicht zurück ins Set und guckt mit dieser starren Grimasse in die Kamera - ich hätte in diesem Augenblick gernen meinen eingenen Gesichtsausdruck gesehen :)

Fazit: Nicht jede(r) kann Anweisungen tatsächlich auch umsetzen :)

vg,
Frank

Original von Java89
Anweisungen umsetzen sollte wohl jeder können.

Leider nein, das können die wenigsten. Das ist der Beruf des Models.
Auch das muss man lernen, teilweise mit allein üben, aber auch
mit einem Coach.

Von den einigen hundert Models, die ich als Hobbyknipser in
den letzten 35 Jahren vor der Kamera hatte, waren vielleicht 20
wirklich posingsicher.
Alle anderen hatten von eine gute Ahnung von bis wirklich Anfänger.

Leider.

Viele Models bezeichnen sich als posingsicher ohne jede Grundlage.
Aber es gibt hier in der MK eine ganze Reihe von Models, die posingsicher sind -
ich sie aber nicht vor meiner Linse hatte.

Heiner

Posingsicher Models würde ich persönlich meiden,
weil posingsicheres Modeln bedeutet, eine vorher
einstudierte Haltung emotionslos abzurufen.

Emotionslose Bilder aber lassen mich ebenso emotionslos - also kalt.

Wenn ich nicht bei jedem 2. oder 3. Druck auf den Auslöser die Körperspannung anmahnen muß, wenn der Ausdruck nicht wie versteinert wirkt, wenn mehr als eine Mimik vorhanden ist, dann bin ich schon zufrieden und kann mich auf meinen Scheiß hinter der Kamera konzentrieren. Dumm, wenn man den Job des Models auch noch kontrollieren muß!

[b]Original von kwiesatz (will Freude produzieren...:o)[/b

...meine frage an alle ist: was verstehst du unter posingsicher...?

?

es gibt Models die können sich selber sehen, die wissen wie das grad ausschaut was sie machen. Das ist "posingsicher".

Was Madlyne schrieb hinsichtlich Mimik, das trifft auch meine Auffassung. Mimik ist wichtig und sollte passend zur gewünschten Pose zur Verfügung stehen.

Für mich bedeutet "posingsicher", dass eine besprochene Pose nach jedem Blitz leicht verändert / variiert wird, mal mit Mimik, mal mit Handhaltung, Beinstellung, etc.. Und wenn der Fotograf wünscht "nochmal wie eben", dass das Model die Pose dann möglichst perfekt ein zweites Mal abrufen kann.

Bei Newcomern verwende ich im übrigen gerne einen Monitor, auf dem sie selbst ihr Posen sehen. Einige Models fangen dann von sich aus an zu experimentieren, so dass man dieses oben beschriebene Muster schnell erreicht.

Tanzausbildung (Ballett/Standard/Latein) finde ich schon vorteilhaft, weil grazile Hand- und Fußhaltung dann schon "quasi-gewissermaßen eingebaut" ist :-) Ob es erforderlich ist kommt auf den Stil der Fotos an.

Original von kwiesatz (will Freude produzieren...:o)


...für den einen bedeutet es: model kann anweisungen gut umsetzen...
...ein anderer sagt: das model muss ohne anweisungen alles selber machen...
...?

Beides, dem Sujet entsprechend. Das wichtigste ist es eine gemeinsame "Frequenz" zu finden, das dauert bei guten Models 10 Minuten, bei newfaces länger oder es klappt gar nicht. Eine gute Ineraktion besteht nicht nur aus dem Posing, für die Gesamtperformance gibt es noch andere Faktoren.

X Faktor:

Es gibt Menschen, die eine besondere "Aura" haben, eine gewisse positive Stimmung erzeugen, das kann man nicht üben, das ist eine angeborene Gabe.

Teamspeiler:

Einzelkämpfer haben keine Chance, es ist extrem wichtig im Team arbeiten zu können, das können je nach job schon ein paar Menschen sein, die an einem rumzerren und rumpudern und dies und jenes wollen oder nicht wollen. Eine gewisse Intelligenz und Auffassungsgabe kann also auch nicht schaden.

Stimmungsresitenz:

Es gibt während eines shootings immer Stimmungsschwankungen, gute Models und übrigens auch Fotografen merken das und geben halt mal etwas mehr Gas.

Stressresistenz:

Vom ersten bis zum letzten Schuss voll da sein und wenn overtime droht, nicht rumzicken...


Gutes Posing ist nicht alles und das wird eigentlich auch vorausgesetzt, wei beim Fotografen die Beherrschung seiner Geräte.
Um das zu üben, gibt es freie Arbeiten und Tests, denn nur so kann man das lernen, aus dem Stehgreif kann das keiner...

Es gibt allerdings auch komplett vermurkste Models. Ich erkenne z.B. sofort, wer öfter als Workshopmodel arbeitet (nicht verwerflich), die Posen sind so fest eingebaut, die bekommt man auch mit der Brechstange nicht gelöst....8~)

... wenn ein Model körperlich/mimisch umsetzen kann, was sich in meinem Kopf zusammenspinnt.

Posingsicher ist für mich, wenn das Model weiß wie es gerade wirkt. Auf Kleinigkeiten, die einen Körper unvorteilhaft wirken lassen, möchte ich nicht eingehen. Das soll das Model selbst wissen. Überspitztes Beispiel: lange Nase = andere Kopfhaltung als bei nem Doppelkinn.

Für die Modelle, die hier mitlesen hätte ich den Tipp nicht nach jeder Auslösung komplett rumzureißen. Man muss nicht alle Gliedmaßen bei jeder Aufnahme komplett verändern und sieben mal die Seite, das Gewicht usw zu verlagern um dann beim achten mal wieder in der Ausgangspose angekommen zu sein. Das bringt niemandem was. Lieber leicht variieren. Erstmal eine Grundhaltung finden, dann mit Mimik arbeiten und den Körper nicht mehr ändern. Wildes rumgehampel ist nicht zielführend.