Model-Kleingewerbe + 400€-Job nicht möglich? 35

[gone] Chrystal Starlight
03.11.2010
Hi ihr Süßen,

gerade habe ich mich einen runden Keks gefreut und die Ecken abgebissen, dass ich wieder einen Job mit regelmäßigem Einkommen habe, schon macht mir meine Chefin einen Strich durch die Rechnung.
Folgende Situation:

Ich habe seit Anfang 2010 ein Kleingewerbe "Animation" angemeldet fürs Modeln und Tanzen. Meine Chefin wusste das, hat mich aber trotzdem auf 400€-Basis im Einzelhandel eingestellt.
Erster Arbeitstag:

Chefin sagt Guten Morgen und dass die Bundesknappschaft uns einen Strich durch die Rechnung macht!
Laut denen ist ein Kleingewerbe + 400€-Job NICHT möglich wegen Steuern etc.
Ich musste mich also für den 400€-Job oder mein Gewerbe entscheiden.

Also packte ich meine Sachen und bin jetzt wieder "arbeitslos" =(

das ist doch wirklich zum fürchten.
Ein 400€-Job wäre für mich das Ideale, da ich mein Gewerbe gern weiterführen möchte, aber zusätzlich regelmäßiges Einkommen brauche.
Meine Chefin sagte mir, dass manche Firmen das trotzdem machen, dann aber meine Abgaben zahlen müssten. Da hätte ich wenig Chancen als Aushilfe zu arbeiten.
Ohne Ausbildung und Berufserfahrung habe ich allerdings auch wenig Chancen irgendwo auf Teilzeit oder Vollzeit zu arbeiten.
Ich will und werde meine Nebentätigkeit nicht aufgeben, weil ich das Modeln und Tanzen liebe aber heißt das jetzt gleichzeitig für mich das Aus als Berufstätige? Heißt das jetzt für mich, dass ich nicht richtig arbeiten kann solange ich mein Nebeneinkommen habe?
Das kann ich mir irgendwo nicht vorstellen !!!
was sagt ihr zu dem Thema? Ist da irgendwas faul?
Oder ist es tatsächlich simpler als ich glaube?

Liebe Grüße
03.11.2010
Hallo:

Auszug aus einem Blog:
Auch mehrere Minijobs bei verschiedenen Arbeitgebern werden zusammengerechnet.
Überschreiben Sie dabei die monatliche Grenze von 400 Euro, müssen Sie auch hier Sozialversicherungsbeiträge zahlen.

Das steht hier
Bewerbungsservice spezial

Es geht also "nur" um die zusätzlichen Abgaben. Ich weiss nicht wie gross diese sind.
Aber auf jeden Fall kaum entscheidend, so dass ein Engagement nicht möglich wäre.
Oder dein Arbeitgeber lebt wirklich von Geiz ist geil oder er schätzt deine
Arbeitsleistung extrem klein ein.
Irgend jemand muss die Sozialleistungen halt zahlen.

Heiner
[gone] Chrystal Starlight
03.11.2010
Sie sagte, dass sie eine sparsame Firma sind und andere Firmen vielleicht die Leistungen zahlen würden. Ihre Firma allerdings nicht.
Habe nun Angst, dass alle Firmen so "geizig" sind...
Und ich allgemein auf 400€-Basis nicht arbeiten kann.
03.11.2010
Ist doch klar - die Firmen schreiben die 400 Euro Jobs aus, weil
sie dann keine Sozialversicherungsbeiträge etc. bezahlen müssen.
03.11.2010
Eine Möglichkeit wäre es, dir etwas weniger Lohn auszahlen zu lassen und die Firma zahlt die Sozialabgaben. Dann wäre es für die Firma egal.
Ob es sich für dich dann noch lohnt, musst Du wissen.
Findest Du eine besser bezahlte Arbeit kannst Du ja immer noch wechseln.
[gone] Chrystal Starlight
03.11.2010
Hab sie schon gefragt, ob sie mich nicht einfach in Teilzeit anstellen kann, aber da hatte sie gerade schon jemanden eingestellt -.-
Das ist nur voll doof, weil es mir da echt gefallen hat.
[gone] Java89
03.11.2010
Ich weiß ja nicht, wie viel dein Gewerbe so abwirft...
Aber versuch doch einfach einen kleinen Job zu bekommen, mit dem du insgesamt nicht über die 400€ kommst. Aushilfsjobs, wo du nicht sooo viel verdienst sind zB in Kiosks, die suchen oft welche speziell für Feiertage oder auch frühe Arbeitszeiten (4-6 Uhr). Ist zwar nicht das Obtimale, aber besser als nichts.
Die sind dann auch keine großen Ketten und können (bzw. wollen) auch spezieller auf deine Bedürfnisse eingehen!
[gone] Chrystal Starlight
03.11.2010
Danke, aber dazu hab ich ja dann mal gar keine Lust :p
Dann versuch ich lieber weiter mein Glück bei Teilzeit oder Vollzeitjobs...
Vielleicht ist es mir ja irgendwann gegönnt ;)
03.11.2010
Gibt bestimmt auch Arbeitgeber die dich auch mit Gewerbe auf 400 Euro Basis anstellen, wichtig ist halt, dass du das in deiner Bewerbung auch mit erwähnst. :-)
Ich halte die Aussage für Unsinn.

Wie betrifft es den Arbeitgeber steuer- und abgabenseitig, was der AN an sonstigen Einkünften hat?

Deine eigene Steuer- und Abgabenlast steigt natürlich mit Deinem Einkommen.

Es ändert sich ja für den einzelnen AG auch nichts, wenn man mehrere Minijobs hat.
[gone] Chrystal Starlight
03.11.2010
Ich habe keine Ahnung, ansonsten wars ja nett, dass sie es mir gesagt hat :D
03.11.2010
@ Enno
Ich weiss es nicht, wenn ich den Link im Blog, den ich erwähnt habe
als zutreffend betrachte, dann bekommt der Unternehmer nur dann eine
Befreiung von Sozialabgaben, wenn der Arbeitnehmer nicht mehr als 400
Euros verdient.
Hat jemand 2 oder mehrere 400 Euros Jobs, dann ist das nicht verboten -
führt aber zu erhöhtem, nämlich üblichen Sozialabgaben seitens der
Arbeitgeber, was mal nichts mit den persönlichen Abgaben des Mitarbeitenden zu
tun hat.

Ich denke, so falsch ist die Ansage nicht.

Heiner
[gone] .mg.
03.11.2010
Abhängig vom Job frag' doch mal, ob Du bei ihr nicht als Honorarkraft auf Rechnung arbeiten kannst ?
03.11.2010
frag doch mal beim arbeitsamt, oder bei der sv direkt nach

gruß karsten
[gone] Chrystal Starlight
03.11.2010
Danke für die Ratschläge, werde mich da mal hinter klemmen !
Original von Polarlicht
@ Enno
Ich weiss es nicht, wenn ich den Link im Blog, den ich erwähnt habe
als zutreffend betrachte, dann bekommt der Unternehmer nur dann eine
Befreiung von Sozialabgaben, wenn der Arbeitnehmer nicht mehr als 400
Euros verdient.


Wie kommst Du darauf?

Da der Arbeitgeber eine 30-prozentige Pauschalabgabe an die Minijobzentrale zahlen muss, fallen für Minijobber zumeist keine Sozial- und Steuerabgaben an.

...

Überschreiben Sie dabei die monatliche Grenze von 400 Euro, müssen Sie auch hier Sozialversicherungsbeiträge zahlen.


Hier steht, dass die Abgaben allein vom Arbeitnehmer zu bezahlen sind.

Die Angabe, ob man mehrere Minijobs hat, dient wohl nur dazu, die entsprechenden Beiträge gleich bei der Auszahlung abzuführen. Das dürfte dann aber auch nur vom AN-Anteil abgezogen werden.

Obwohl... dem Deutschen Staat würde ich ja mittlerweile so einiges zutrauen... :/
03.11.2010
* *
Ich bin gerade erschüttert. Die Informationen der Dame sind korrekt:

Nachzulesen hier:

http://www.minijob-zentrale.de/nn_10774/DE/2__AG/1__geringfuegige__beschaeftigung/2__mehrere__minijobs/mehrere__minijobs.html

Mit seinem zweiten Minijob übersteigt er jedoch die 400-Euro-Grenze und ist ab Februar sozialversicherungspflichtig in beiden Beschäftigungen.


Damit ist dann auch meine (naive?) Vorstellung zunichte gemacht; sollte ich mal meinen Job verlieren, mich mit mehrere MiniJobs über Wasser halten zu können.
03.11.2010
Original von Enno Kiel
Ich bin gerade erschüttert. Die Informationen der Dame sind korrekt:

[quote]Mit seinem zweiten Minijob übersteigt er jedoch die 400-Euro-Grenze und ist ab Februar sozialversicherungspflichtig in beiden Beschäftigungen.
.[/quote]

Das was Du gefunden hast sind 2 Minijobs, aber das hat die Threadstarterin nicht.
Sie hatte doch "ein Kleingewerbe + 400€-Job". ??
03.11.2010
Muss man für einen 400 EUR Job dem Arbeitgeber überhaupt angeben, dass man nebenbei noch ein Gewerbe angemeldet hat? Besser geasgt, dass man auch Einkünfte aus selbstständiger Arbeit bezieht? Und wie ist es dann eigentlich mit Einkünften aus Kapitalerträgen????
Also ich finde das alles etwas strange?

Was geht die Arbeitgeberrin für einen 400 EUR Job eine selbstständige Tätigkeit an?

Sozialversicherungspflichtig ist man weder als 400-EUR-Sklave noch als Selbstständiger.

Für die Sozialversicherungspflicht sind doch nur Tätigkeiten im Angestellten-Verhältnis, also "nichtselbständige Arbeit" relevant.

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