Selbstständige Fotografen - KSK, HWK ect. was ist pflicht ? 64

[gone] User_6449
10.05.2010
Original von Uiiii-Gen
es heisst zwar dass die ksk eine pflichtversicherung ist, aber ich habe den eindruck dass sie versucht so wenig wie möglich neue mitglieder aufzunehmen (schliesslich kosten neue mitglieder rchtig geld)

Das ist richtig ...

Beispiel:

Zwei Künstler aus meinem Bekanntenkreis (ein Tänzer, ein Maler) mußten
der KSK mit erst rechtlichen Schritten drohen um aufgenommen zu werden.

Sind beides "arme Würstchen" die ihre Kosten nicht einspielen und daher
versucht die KSK in solchen Fällen gern abzublocken.

Viele Grüße
Peter
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10.05.2010
Also solange man nicht grad superfett verdient, kann es sich als Selbständiger aus mehreren Gründen sehr lohnen, sich um Aufnahme bei der KSK zu bemühen.

Es stimmt zwar, dass es formal diesen "Pflichtstatus" gibt, aber in der Realität sieht es so aus, dass man meistens mit gewisser Mühe versucht, diesen Pflichtstatus zu erreichen (also die Vorgaben dafür alle zu erfüllen), damit einen die KSK aufnehmen muss und man diese 50% jeden Monat gezahlt bekommt, was ja durchaus attraktiv ist.

Bei mir war es z.B. so gewesen, dass ich vorher längere Zeit gar nicht versichert gewesen war und nur zu extrem unattraktiven und teueren Konditionen in eine private Krankenversicherung aufgenommen worden wäre - unbezahlbar für mich. Die KSK war aber der Hebel für mich, dass mich schließlich die AOK zu einem im Vergleich dazu sehr günstigen monatlichen Betrag wieder aufnehmen musste. Die KSK ist ja nämlich keine Kranken- oder Rentenversicherung, sondern es läuft so, dass man zu einer Versicherung seiner Wahl hin trabt und sich dort über die KSK anmeldet. Voraussetzung ist natürlich, dass man alle Kriterien für KSK erfüllt.

Diese Kriterien hatte ich natürlich auch nicht erfüllt vorher, was aber kein Riesenproblem war: Man kann sich ja genau informieren, worum es geht, und dann sucht man sich halt seine Nische raus, in der man sich einrichten möchte. Es ist auch ausdrücklich vorgesehen, dass man noch allerlei Anderes machen kann, solange das bestimmte Prozentsätze nicht überschreitet, die man natürlich auch in Erfahrung bringen kann. Sind keine Geheimnisse. Als ich dann schließlich in aller Ruhe alles so organisiert hatte, dass das passte, hab ich den Antrag gestellt und entsprechende Nachweise gebracht. Ist etwas Fleißarbeit, aber bestimmt auch nicht mühsamer als Steuererklärung machen!

So, und wenn das durch ist, hat man auch weitgehend seine Ruhe: Immer gegen Ende des Jahres kommt die Aufforderung, dass man angeben soll, wieviel man voraussichtlich im nächsten Jahr zu verdienen gedenkt, und danach richtet sich der monatlich zu zahlende Betrag. Also sehr einfach.

Ich mache daneben auch noch diverse andere Sachen ganz offiziell (z.B. in meinem ursprünglichen Beruf freiberuflich tätig), was überhaupt kein Problem ist. Ich achte halt drauf, dass ich bei meinen Rechnungen die, wo es sich entsprechend formulieren lässt, so schreibe, dass sie im Zweifelsfall, wenn doch mal eine Kontrolle kommen sollte, "KSK-kompatibel" sind und ich damit den kritischen Prozentsatz nicht unterschreite, was bei mir kein Problem ist. Fertig.

P.S.: "Künstlerische Tätigkeit" im Sinne der KSK ist natürlich auch genau definiert und in ganz viele Gruppen eingeteilt. Da lässt sich oft auch noch was finden, das in einer ganz anderen Sparte als die eigentliche Tätigkeit auch passt. Ein Kollege von mir gibt da ganz fleißig auch seine paar Trommelkurse, die er macht, mit an, obwohl er in einer ganz anderen KSK-Sparte gemeldet ist. Macht aber nix. Die Trommelkurse erhöhen trotzdem seinen Antiel an künstlerischer Tätigkeit mit, so dass er dadurch mehr Spielraum für externe Arbeiten hat. Da ist viel möglich, wenn man erst mal drin ist, und nicht mal Beschiss!
[gone] Nasty World Media
10.05.2010
@TomRohwer:

Mit der Gewerbesteuer hast Du natürlich recht.

Aber in Bezug auf die KSK irrst Du - siehe auch die Posts von Uliii-Gen und Klaus Mangold.

Und solange Du noch nicht in der KSK bist hast Du in der Praxis sehr wohl die Wahl. Warum sollte Dich die KSK auch zwingen Geld für Dich ausgeben zu müssen, wenn Du es selbst nicht willst.

Will den Künstler sehen der wirklich von der KSK gezwungen wurde Mitglied zu werden.


Gruß
Nasty
Du schreibst gerade selber Blödsinn, sorry. Alle Mitglieder der KSK zahlen Mitgliedsbeiträge. Also die Künstler, Publizisten, Fotografen usw. Das ist die eine Hälfte der KSK-Einnahmen. Die zweite Hälfte wird von den Auftraggebern KSK-pflichtiger Leistungen getragen, also von Verlagen, Galerien, Auftraggebern usw. (Wobei in Wahrheit der Staat noch einen weiteren Anteil übernimmt, weil die beiden ersten Anteile nicht reichen.)



@TomRohwer

Du verstehst es nur etwas falsch. Richtig ist, daß sich die KSK auf zwei (bzw. drei) Säulen stützt:

1. Säule

Das sind die 50%igen Beiträge zu den Beiträgen zur Krankenkasse, Renten- und Pflegeversicherung der Künstler und Publizisten (denn diese werden an die KSK gezahlt)

2. Säule

Das sind die KSK-Abgaben der Verwerter von künstlerischen Werken.

3. Säule

Eventuelle Zuschüsse des Staates, da meist die ersten beiden Säulen die Ausgaben der KSK nicht decken.

Kleine weitere Eklärung:

Deswegen wurde auch die Prüfung der KSK-Abgabenpflicht über den Rententräger organisiert - um so mehr KSK-Beiträge einzuziehen... Das sind dann die hier oft zitierten heftigen Nachzahlungen von Werbeagenturen, die manche kleine Agentur auch zum Konkurs brachten. Dies ist aber weniger Schuld der KSK, sondern der Werbeagenturen, da sie schon immer Abgabepflichtig waren, egal ob die Fotografen, Grafikdesigner oder sonstigen beauftragten Künstler KSK-Mitglieder waren oder nicht.

Gruß John
10.05.2010
Original von Peter Herhold
[quote]Original von Uiiii-Gen
es heisst zwar dass die ksk eine pflichtversicherung ist, aber ich habe den eindruck dass sie versucht so wenig wie möglich neue mitglieder aufzunehmen (schliesslich kosten neue mitglieder rchtig geld)

Das ist richtig ...

Beispiel:

Zwei Künstler aus meinem Bekanntenkreis (ein Tänzer, ein Maler) mußten
der KSK mit erst rechtlichen Schritten drohen um aufgenommen zu werden.

Sind beides "arme Würstchen" die ihre Kosten nicht einspielen und daher
versucht die KSK in solchen Fällen gern abzublocken.
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Es gibt ein Mindeseinkommen, das mit KSK-pflichtiger Tätigkeit verdient werden muß, damit man in der KSK Mitglied wird.

Das liegt, wenn ich richtig erinnere, bei 480 Euro im Monat.
10.05.2010
Original von Nasty World Media

Und solange Du noch nicht in der KSK bist hast Du in der Praxis sehr wohl die Wahl. Warum sollte Dich die KSK auch zwingen Geld für Dich ausgeben zu müssen, wenn Du es selbst nicht willst.

Weil eine VersicherungsPFLICHT besteht.

Ganz einfach deshalb.
10.05.2010
Original von John Seyfert Medien

@TomRohwer

Du verstehst es nur etwas falsch.

Nein. Keineswegs.

Er schrieb: "Künstler die Mitglied der KSK sind zahlen dafür kein Geld sondern bekommen Geld von dieser." Und das ist natürlich falsch, denn ein Künstler, der Mitglied in der KSK ist, zahlt dafür Geld, nämlich seinen Mitgliedsbeitrag. So wie jeder andere, der in der gesetzlichen Sozialversicherung versichert ist, auch.
10.05.2010
Original von Uiiii-Gen
tom das stimmt nicht.

kein künstler zahlt mitgliedsbeiträge, die KSK übernimmt 50% der kosten deiner Krankenversicherung (privat oder gesetzlich), deiner Rentenversicherund und der pflegeversicherung.

Ja. Eben. Und die 50 Prozent, die Du selber bezahlst, sind Dein "KSK-Beitrag".

Die KSK ist die gesetzliche Sozialversicherung der freiberuflichen Künstler, Publizisten usw.

Zur KSK gehören die Kranken- und die Rentenversicherung. 50 Prozent zahlst Du selbst, 50 Prozent übernimmt die KSK.

Bist Du nicht KSK-pflichtig, dann entfällt die Rentenversicherungspflicht - da musst Du nix in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

Krankenversicherungspflicht besteht seit etwa zwei Jahren - wenn Du nicht in der KSK bist, bist Du allerdings frei in der Wahl, ob Du Dich privat oder gesetzlich krankenversicherst. Bist Du in der KSK, dann hast Du unter bestimmten Umständen die freie Wahl, unter bestimmten Umständen aber auch nicht.
10.05.2010
Original von Uiiii-Gen
und nochmal zu toms letzten satz.

die KSK prüft (bevor sie dich aufnimmt) ob du künstlerisch arbeitest, es ist sehr leicht durch diese prüfung zu fallen, und schon hat sich das mit der KSK erledigt.

Man muß nicht "künstlerisch" arbeiten, es reicht auch: publizistisch. Freiberufliche Bildjournalisten sind KSK-pflichtig, freiberufliche Text-Journalisten auch. Ebenso freiberufliche Lehrer, wenn ich richtig erinnere.

Leute... es steht doch alles auf der Website der KSK, man muß sich nur mal eine halbe Stunde Zeit nehmen, das zu lesen. Es ist wirklich für jeden verständlich.

http://www.kuenstlersozialkasse.de/
Er schrieb: "Künstler die Mitglied der KSK sind zahlen dafür kein Geld sondern bekommen Geld von dieser." Und das ist natürlich falsch, denn ein Künstler, der Mitglied in der KSK ist, zahlt dafür Geld, nämlich seinen Mitgliedsbeitrag. So wie jeder andere, der in der gesetzlichen Sozialversicherung versichert ist, auch.


Um es noch deutlicher zu machen, die KSK ist so was wie ein verkappter 'Arbeitgeber'. Sie übernimmt die komplette Zahlung der versicherungspflichtigen Leistungen und zieht Deinen 'Arbeitnehmeranteil' von Dir ein. Dein 'Arbeitnehmeranteil' wird dabei von Deinem gemeldeten Gewinn berechnet.

Jeder, der nicht gerade üppige Gewinne macht, kann sich ausrechnen, dass er für eine private Kranken- und Pflegeversicherung mehr bezahlt, als er als 'Arbeitnehmeranteil' an die KSK abführt.

Diesen 'Arbeitnehmeranteil' als Mitgliedsbeitrag zu verstehen, ist eine recht eigentümliche Interpretation. Denn als Arbeitnehmer kämst Du auch nicht auf die Idee, dass Deine Sozialabgaben in der Lohnabrechnung Mitgliedsbeiträge zu irgendeiner Kasse seien. Es ist lediglich ein durchlaufender Posten, der vom Lohn abgezogen wird und mit dem Arbeitgeberanteil an die Versicherungsträger gezahlt wird. Genauso funktionierts bei der KSK.
[gone] Nasty World Media
11.05.2010
@TomRohwer:

Jetzt seh ich wo bei uns das "Verständigungs-Problem" liegt.

Für Dich ist die KSK selbst eine Kranken- und Rentenversicherung für Künstler und Publizisten bei der Du deinen 50% Arbeitnehmer-Anteil als Beitrag siehst.


Für mich und die meisten anderen ist die KSK eine staatlich geförderte Organisation, die Künstler dadurch unterstützt, dass sie die Häfte ihrer Sozialabgaben übernimmt.

Wer es schafft Mitglied in der KSK zu werden ist pflichtversichert in der Rentenversicherung und oft auch in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Die KSK fungiert dabei als eine Art Arbeitnehmer und übernimmt 50% der Sozialversicherungsleistungen - die andere 50% zahlt der Künstler / Publizist und diese als KSK Beitrag zu sehen finde auch ich wie John Seyfert Medien etwas seltsam.

Wenn man übrigens mehr als 400 € pro Monat mit nicht künstlerischen / publizistischen Tätigkeiten verdient ist man nicht mehr in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert und muss seinen Beitrag an die Krankenkasse zu 100% selbst tragen. Also spart man Deiner Definition nach einen Teil des KSK-Beitrages obwohl man praktisch draufzahlt.


Bezüglich der "KSK-Pflicht" lasse ich mich gerne eine besseren belehren, wenn Du mir ein Urteil nennen kannst wo ein Künstler / Publizist wegen seiner "KSK-Pflicht" zur Nachzahlung seines Anteils des Kranken- und Rentenversicherung-Beitrages verurteilt wurde.


Gruß
Nasty
Bezüglich der "KSK-Pflicht" lasse ich mich gerne eine besseren belehren, wenn Du mir ein Urteil nennen kannst wo ein Künstler / Publizist wegen seiner "KSK-Pflicht" zur Nachzahlung seines Anteils des Kranken- und Rentenversicherung-Beitrages verurteilt wurde.


Da die Aufnahme in die KSK durch Prüfung bis zu einem Jahr dauern kann (ich hab von solchen Fällen schon gehört), kann es natürlich passieren, daß du die Rentenbeiträge seit Antragsdatum auf einmal zahlen mußt...

Gruß john
11.05.2010
Da die Aufnahme in die KSK durch Prüfung bis zu einem Jahr dauern kann (ich hab von solchen Fällen schon gehört)

Das dürfte dann aber ziemlich sicher dran gelegen haben, dass ewig lang allerlei gefehlt hat und der Antrag unvollständig war. Wenn man sich nicht dahinter klemmt und selber dafür sorgt, dass alles passt, braucht man sich natürlich nicht zu wundern, denn wie schon mehrfach geschrieben hier ist es der KSK völlig schnurz wie lang man das schleifen lässt.
[gone] Nasty World Media
11.05.2010
@John Seyfert Medien:

Ich meinte Leute die keinen Antrag auf Mitgliedschaft in der KSK gestellt haben.


Gruß
Nasty
24.05.2010
***bookmark***
17.02.2011
Bin mir nicht sicher, ob mein Anliegen hier wirklich hingehört, aber ich plane mich in absehbarer Zeit bei meiner zuständigen HWK als Autodidakt für die Zulassung zur Meisterprüfung zu bewerben. Sofern ich die Zulassung bekäme, würde ich mich gleichzeitig für den Vorbereitungskurs anmelden.
Hab bei der HWK angerufen und mich dort informiert. Ein Herr sagte mir, ich sollte eine schriftliche Bewerbung formulieren. Meine Frage, ob Arbeitsproben beigefügt werden sollten, wurde verneint.
Hat da jemand Erfahrungen oder nützliche Tipps in Bezug auf die Bewerbung?
#58
Original von xian-art-photography
Bin mir nicht sicher, ob mein Anliegen hier wirklich hingehört, aber ich plane mich in absehbarer Zeit bei meiner zuständigen HWK als Autodidakt für die Zulassung zur Meisterprüfung zu bewerben. Sofern ich die Zulassung bekäme, würde ich mich gleichzeitig für den Vorbereitungskurs anmelden.
Hab bei der HWK angerufen und mich dort informiert. Ein Herr sagte mir, ich sollte eine schriftliche Bewerbung formulieren. Meine Frage, ob Arbeitsproben beigefügt werden sollten, wurde verneint.
Hat da jemand Erfahrungen oder nützliche Tipps in Bezug auf die Bewerbung?


das geht ? Meister ohne Ausbildung ?
Bei bestimmten Vorraussetzungen geht das. Kein Problem. Steht auch in jeder Zulassungsvoraussetzung für die Meisterprüfung.

"Zulassungsvoraussetzungen für zulassungsfreie Handwerke und handwerksähnliche Gewerbe:
- Es genügt der erfolgreiche Abschluss einer Gesellen- oder Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf."

Heißt, das eine Lehre in dem Meisterberuf nicht nötig ist.

Original von Benjamin Thorn Photography
[quote]Original von xian-art-photography
Bin mir nicht sicher, ob mein Anliegen hier wirklich hingehört, aber ich plane mich in absehbarer Zeit bei meiner zuständigen HWK als Autodidakt für die Zulassung zur Meisterprüfung zu bewerben. Sofern ich die Zulassung bekäme, würde ich mich gleichzeitig für den Vorbereitungskurs anmelden.
Hab bei der HWK angerufen und mich dort informiert. Ein Herr sagte mir, ich sollte eine schriftliche Bewerbung formulieren. Meine Frage, ob Arbeitsproben beigefügt werden sollten, wurde verneint.
Hat da jemand Erfahrungen oder nützliche Tipps in Bezug auf die Bewerbung?


das geht ? Meister ohne Ausbildung ?[/quote]

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