Wie wird man ein guter Bildbearbeiter? Tipps von den alten Hasen... 42

[gone] DELICATE *in London*
29.04.2009
Hallo ihr Lieben,

Nachdem das Thema ja schon ein bisschen im Thread "Bezahlung für Bildbearbeitung" angesprochen wurde würde mich mal interessieren was ihr einem jungen Bildbearbeiter Newcomer raten würdet.

Wie wird man zu einem guten Bildbearbeiter und wie fängt man am besten an?
Wie kann man die besten Tricks und die Basics lernen und wie kann man sich in kurzer Zeit ein relativ gutes Portfolio aufbauen?
Wie und wo habt ihr die meiste Erfahrungen gemacht und am meisten dazugelernt?

Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten.

Liebe Grüße

Nadine
29.04.2009
Mit den Bildbearbeitern ist es so wie immer im richtigen Leben.
Grundsätzlich solltest du Dein Handwerkszeug (Programm) aus dem ff beherrschen. Das erlernst du am Besten auf guten Workshops oder Einzelcoachings

Das nächstes solltest du dir darüber bewußt sein, das Kunst bekanntlich von Können abstammt und zu 70% aus Transpiration (sprich harter ausdauernder Arbeit) und zu 30% aus Inspiration (Eingebung) besteht.

Zusätzlich brauchst du auch noch den richtigen Blick für die Feinheiten. Beispiel: Wenn nach einer Bildbearbeitung eine Person plötzlich 3 Hände hat, hat der Bearbeiter meistens was übersehen - lustige Beispiele gibt es da im Internet haufenweise - Links wurden hier im Forum schon mehrfach gepostet.

Damit das soeben gesagte auch funktioniert, solltest du die folgenden 4 Punke beachten:

1. Üben

2. Üben

3. Üben und

4. Das Ganze nochmal üben

Edit:

Beim Betrachten der sedcards von "Bildbarbeitern" hier in der MK fehlt es meistens nicht an Ideen, statt dessen fallen immer wieder grobe handwerkliche Fehler auf.
Ich habe viel durch Videoschulungen auf DVD gelernt und durch Tutorials im Internet.
Das Erlernen der Photoshop Grundlagen und Werkzeuge ist meines Erachtens sinnvoller, als sich irgend welche fertigen und tollen Filter und Plug-Ins zu besorgen. Die 1-Klick-Lösung gibt es nicht, weil jedes Bild individuell ist.

Ein Grafiktablett anstelle einer Maus macht imens etwas aus, auch wenn es ein paar Wochen Gewöhnungszeit bedarf.

Ach ja, der Monitor sollte regelmäßig kalibriert werden.

Wenn möglich RAW-Bilder vom Kunden anfordern, statt JPG, denn sie bieten mehr Korrekturmöglichkeiten.
[gone] DELICATE *in London*
29.04.2009
Ja das ging mir ähnlich.

Ich habe während meiner Ausbildung die Basics gelernt und wie man mit Photoshop umgeht, und danach hat es mir oft geholfen mich mit Fotografen hinzusetzen und zusammen an einem Bild zu arbeiten. Es ist immer wieder lustig zu sehen wie unterschiedlich jeder Einzelne ein Bild bearbeitet und man kann viel voneinander lernen. Photoshop überrascht einen immer wieder mit Tricks die man noch gar nicht kannte... auch noch nach Jahren :)

Liebe Grüße

Nadine
[gone] User_6863
29.04.2009
Amen!
...und das schon in dieser (kleinen) Bildgrösse...
Original von Camera Obscura
Beim Betrachten der sedcards von "Bildbarbeitern" hier in der MK fehlt es meistens nicht an Ideen, statt dessen fallen immer wieder grobe handwerkliche Fehler auf.
[gone] photofrey.com
29.04.2009
learning by doing... wobei ich nun nicht behaupten möchte ich wäre gut.

einzelcoachings? hmm... hätten sicher den vorteil, dass der trainer sich vollends auf den teilnehmer einlassen kann.

workshops? sehe ich eher kritisch. ich denke für breitenwissen ok, aber um einzelne dinge, arbeitsweisen zu erläutern zu wenig raum/zeit...

nur meine meinung, ohne jemals einen workshop oder ein coaching dazu besucht zu haben...
29.04.2009
Ich setz mich immer hin und versuch das Bild nach meiner Idee zu bearbeiten und eben irgendwie den Weg zu finden! ...was mich ab und zu verzweifeln lässt! ;)

Leider fehlt mir nur ab und zu das richtige Bildmaterial! Leider bekommt man hier Aufgrund von Ausschreibungen nie wirklich gutes! :( ...so meine Erfahrung.
Wo nehmt ihr eure Fotos her?
[gone] El Ritmo Timbo
29.04.2009
Es kommt vorallen auch darauf an, wie lange man sich mit einem Bild beschäftigen will. Wenn man schon mit der Einstellung dran geht, dass das ganze in 20 Minuten durch ist, wäre das schon mal die falsche Einstellung.

Wichtig ist es, dass man sich ein paar Stunden Zeit nimmt und einfach Dinge ausprobiert. Gratis-Material wie Tutorials finden sich im Netz ja noch und nöcher. Diese sollte man sich genau angucken und selbst ein wenig mit rumbasteln.

Hier kann ich meinem Bruder nur zustimmen, "Learning-by-Doing" ist das einzige, was man als sinnvollsten Tipp nennen könnte. Zur Bearbeitung gehört ja nun auch mehr, als nur das Fachwissen. Für das gewisse Auge und Kreativität, muss man dazu noch Geduld aufweisen.
Weil: "Wer die Tasten auf der Tastatur kennt, kann deswegen noch nicht den Computer bedienen."
[gone] User_6863
29.04.2009
Original von Tiara
Wo nehmt ihr eure Fotos her?


Von den Kunden :-)

Nee im Ernst, das Internet ist voller unretuschierter und hochauflösender (!) Fotos, wenn man etwas sucht.
Gib mal in Googel "uhq" in Kombination mit "model" oder "celebrity" ein...

Zum Üben kannst Du die jederzeit verwenden, darfst sie natürlich nicht verwenden / veröffentlichen!
29.04.2009
danke dir für den Tip. Naja doofe Fragen gibts ne aber ... was bedeutet uhq? :/
Und wenn ich aber eben gern das Material für die Sedcard verwenden möchte?
[gone] User_6863
29.04.2009
uhq = ultra high quality

Oh Gott nein - NICHT für die Sedcard verwenden, die Erlaubnis musst Du dir vom Fotografen schriftlich (Vertrag) geben lassen!
...oder selber fotografieren.
Optimierung von Handy-Fotos ist 'ne gute Übung :-))


Original von Tiara
danke dir für den Tip. Naja doofe Fragen gibts ne aber ... was bedeutet uhq? :/
Und wenn ich aber eben gern das Material für die Sedcard verwenden möchte?
29.04.2009
Original von Tiara
danke dir für den Tip. Naja doofe Fragen gibts ne aber ... was bedeutet uhq? :/
Und wenn ich aber eben gern das Material für die Sedcard verwenden möchte?


Dann suchst Du dir lieber gleich Stockfotos. Auf deviantart.com (links unter Ressourcen, stock images) hat es immer wieder mal was gutes. Die ganze Seite ist in Englisch und die meisten Users haben in ihren journals noch Sonderregelungen (wollen genannt werden, nur auf Deviantart veröffentlichen, keine Horrorfotos o.ä.) also IMMER zuerst nachprüfen, was dort steht.

lg
29.04.2009
nein nein...keine Sorge, würde keine "google-Bilder" verwenden!

Ich meinte, gibt es Möglichkeiten Bilder aus dem Netz zu bearbeiten und zu veröffenltichen (natürlich mit nennun des Urhebers) ? Bzw wird irgendwo Fotomaterial zur Verfügung gestellt?

Verwirrte ausdrucksweise ;) ...sorry
[gone] User_6863
29.04.2009
Tu's nicht....


Original von Tiara
nein nein...keine Sorge, würde keine "google-Bilder" verwenden!

Ich meinte, gibt es Möglichkeiten Bilder aus dem Netz zu bearbeiten und zu veröffenltichen (natürlich mit nennun des Urhebers) ? Bzw wird irgendwo Fotomaterial zur Verfügung gestellt?

Verwirrte ausdrucksweise ;) ...sorry
29.04.2009
danke! Da werd ich doch gleich mal schauen, was ich da finde und wie verwenden darf/kann.



Original von Ar!ana
[quote]Original von Tiara
danke dir für den Tip. Naja doofe Fragen gibts ne aber ... was bedeutet uhq? :/
Und wenn ich aber eben gern das Material für die Sedcard verwenden möchte?


Dann suchst Du dir lieber gleich Stockfotos. Auf deviantart.com (links unter Ressourcen, stock images) hat es immer wieder mal was gutes. Die ganze Seite ist in Englisch und die meisten Users haben in ihren journals noch Sonderregelungen (wollen genannt werden, nur auf Deviantart veröffentlichen, keine Horrorfotos o.ä.) also IMMER zuerst nachprüfen, was dort steht.

lg[/quote]
[gone] El Ritmo Timbo
29.04.2009
Also man kann auch einfach hier ein paar Jobs suchen, die "Bearbeiter" erfordern und sich darauf bewerben. Oder aber man fragt halt per PN manche Models und Fotografen, ob sie Bilder haben, die Du verwenden kannst. Oder günsterweise hast Du selbst oder im Bekanntenkreis eine Kamera und machst damit Bilder, die Du zum bearbeiten nimmst. Oder aber Du bist Model und hast genug TfCD´s mit Bildern von Dir, die Du auch zum üben nehmen kannst. Möglichkeiten gibt es genug, behaupte ich mal...
29.04.2009
Original von Tiara
danke! Da werd ich doch gleich mal schauen, was ich da finde und wie verwenden darf/kann.



[quote]Original von Ar!ana
[quote]Original von Tiara
danke dir für den Tip. Naja doofe Fragen gibts ne aber ... was bedeutet uhq? :/
Und wenn ich aber eben gern das Material für die Sedcard verwenden möchte?


Dann suchst Du dir lieber gleich Stockfotos. Auf deviantart.com (links unter Ressourcen, stock images) hat es immer wieder mal was gutes. Die ganze Seite ist in Englisch und die meisten Users haben in ihren journals noch Sonderregelungen (wollen genannt werden, nur auf Deviantart veröffentlichen, keine Horrorfotos o.ä.) also IMMER zuerst nachprüfen, was dort steht.

lg[/quote][/quote]

Generell kannst Du auch einfach nach den Begriffen "Stock Fotos" suchen - viele davon kosten zwar (allerdings z.T. nur wenige Cent), sind qualitativ dann aber auch klasse.

Und zur Eingangsfrage:
-Üben, üben üben und zwar mit: Tutorials aus dem Netz, CDs, DVDs, Büchern, Workshops, sich mit anderen austauschen und immer wieder mal selber ausprobieren. Versuchen zu verstehen, was welches Werkzeug resp. welcher Filter "macht" und nicht nur einfach die Tutorials nachbauen.
Und immer kritisch bleiben - Bilder werden hier in der MK schnell in den Himmel gelobt, wenn sie einen Drachen oder ein bisschen Feuer darauf haben - aber das heisst noch lange nicht, dass sie wirklich gut sind.

lg
[gone] PADDY™ DAS ORIGINAL (nicht mehr aktiv)
29.04.2009
Original von Tiara
danke dir für den Tip. Naja doofe Fragen gibts ne aber ... was bedeutet uhq? :/
Und wenn ich aber eben gern das Material für die Sedcard verwenden möchte?


schau doch mal Deviantart.com ... da gibt es unzählige Stocks, die idealst zum Üben sind. Klasse Bilder zum Bearbeiten findest du zum Beispiel bei Mjranum:

http://mjranum-stock.deviantart.com/



Ich finde es bei PS extremst wichtig die einzelnen Werkzeuge mit ihren Optionen zu verstehen. Nur so kann man sich verschiedene Wege erarbeiten, um ein "Problem" zu lösen oder einen Gedanken umzusetzen. Oftmals schweben einen ja Bilder vor den Augen, aber an der Umsetzung scheitert es dann. Also Werkzeuge kennenlernen ;) ... Ebenen und Masken sowie die Wirkungen der verschiedenen Ebenenmodis sollten auch aus dem FF beherschbar sein. Filter finde ich eher unwichtig ... wobei man mit einigen Filtern echt interessante Effekte rausholen kann.
[gone] User_6863
29.04.2009
Nun, die Beherrschung der Werkzeuge aus dem ff ist natürlich eine Grundvoraussetzung, die man eigentlich voraussetzen sollte.

Um sich als kommerzieller Bildbearbeiter durchsetzen zu können, sind aber (zusätzlich) andere Dinge wichtig, die weder hier, noch in den Tausenden von Tutorials im Netz erwähnt werden, auch nicht in diversen Workshops.

Es geht um das "Gefühl" für Farben und Strukturen, um die Fähigkeit ein Bild und dessen Wirkung einzuschätzen.
Und vor allem die Hintergründe seiner eigene Arbeit, das was man macht, auch wirklich zu verstehen.
Der Kunde in der Welt da draussen, sagt beispielsweise zu mir nicht "nehmen sie Cyan aus dem Bild", sondern er sagt, dass er das Foto "frischer" haben möchte.
Und ich muss nun, aufgrund der Farbenlehre und Farbmodelle, wissen, welches Werkzeug ich wie anwende.
Wenn ich hier die Arbeit der Bildbearbeiter anschaue, so möchte ich in der Mehrzahl der Fälle behaupten, dass sie das nicht beliebig oft reproduzieren können, weil sie das Ergebnis eben über "probieren" erreicht haben.
Darauf angesprochen, beruft man sich meist auf die künstlerische Freiheit.
Das funktioniert bei einem Kunden aber nicht, der möchte nicht das, was der Bildbearbeiter gut findet, sondern was er möchte und das ist eine grundlegend andere Situation.

Diese fantasievollen, künstlerischen Kollagen sind eine Nische, mit der man aber kaum Jobs ergattert, es sei denn, man hat einen klangvollen Namen, aber dann kann man eh alles verkaufen...

Sprich, man sollte sich zum Übern weniger ein Foto aus dem Netz ziehen, und daran rumspielen, sondern eher ein Produkt (kann auch ein Mensch sein) fotografieren (lassen), und dann versuchen, das optimal zu reproduzieren / retuschieren etc. Ohne künstlerische Interpretation des Bearbeiters, die ist selten gefragt.
Man ist in erster Linie Dienstleister und nicht Künstler, auch wenn das die meisten hier anders sehen.
[gone] PADDY™ DAS ORIGINAL (nicht mehr aktiv)
29.04.2009
Original von MARK-GROSS.COM | Stuttgart - Mietstudio
Wenn ich hier die Arbeit der Bildbearbeiter anschaue, so möchte ich in der Mehrzahl der Fälle behaupten, dass sie das nicht beliebig oft reproduzieren können, weil sie das Ergebnis eben über "probieren" erreicht haben.
Darauf angesprochen, beruft man sich meist auf die künstlerische Freiheit.
Das funktioniert bei einem Kunden aber nicht, der möchte nicht das, was der Bildbearbeiter gut findet, sondern was er möchte und das ist eine grundlegend andere Situation.


genauso gehe ich auch ran ;) ... ich habe meist ein grobes Konzept bzw. Vorstellung in welche Richtung das Bild gehen soll. Alles weitere ergibt sich dann beim Bearbeiten. So darf natürlich kein kommerzieller Bearbeiter rangehen. Der muss in der Lage sein zu erkennen was der Kunde will und muss dieses auch umsetzen können. So was könnte ich z.B. niemals ... aber ich mag eh nur Bilder machen, die mir gefallen ;)

Topic has been closed