Die Folgen der unerlaubten Bildernutzung 34

27.11.2008
In der heutigen Freien Presse fand sich heute folgender Artikel:

Link

In Kurzzusammenfassung. Eine Person hat aus dem I-net ein Bild von Heidi Klum gezogen, das auf einen Flyer von einer Tanzparty gepackt. Das wurde dem Management von Frau Klum bekannt und die haben dem ne Rechnung von 142000,00 € geschrieben. In Verbindung mit einer strafbewerteten Unterlassungserklärung.

In meinen Augen das absolut richtige Vorgehen.

Schöne Grüße

Jan Rötzer
27.11.2008
Richtiges Vorgehen??
Das ist absoluter Schwachsinn.....

Ja, er hat das Urheberrecht verletzt und ja ihm gehört eine Strafe aufgebrummt dafür

Aber was soll der lächerliche Betrag von 142.000€??

Wer das in Ordnung findet, findet es bestimmt auch ok, daß eine Frau in Amerika Millionen von McD bekommt, weil sie sich an einem heißen Kaffee von denen verbrüht hat :-p

Hier geht es um nichts anderes als Publicity
[gone] Qm8Kunst
27.11.2008
Ich finde es auch immer wieder witzig, wenn dann Bilderdiebe wie in diesem Fall sagen "Ich habe nicht einen Euro verdient an den Flyern, wieso sollte ich da nun löhnen?" :-)

Es spielt doch keine Rolle ob mit dem Bilderklau Geld verdient wurde oder nur Werbung betrieben wird !

Jemand wie dieser "Klauer" in diesem Bericht, der beruflich mit Discos und Werbung zu tun hatte und das jetzt wohl als Arbeitsloser nebenbei, als "Freundschaftsdienst" weiter macht, sollte eigentlich wissen was "Copyright" und "Urheberrecht" bedeutet !

Andererseits ist es sicherlich für die "Beklauten" einfacher gegen den deutschen Dieb vorzugehen, als gegen die US-Erotikseite wo er sich das Bild herunter geladen hat, denn da werden sie wohl nicht ganz so einfach dran kommen :-)

Manchmal wird ja echt mit Kanonen auf Spatzen geschossen, aber ich denke man sollte gegen Bilderdiebe "immer" etwas unternehmen, außer der "Klau" ist für einen "Guten Zweck", von Fall zu Fall Entscheidungssache.

lg Jörg
27.11.2008
Ich denke eher das ist Heidis übliches Honorar für Partys auf die sie null Bock hat. Und leisten kann sie sich das weil alle so scharf auf sie sind. Freie Marktwirtschaft. ;)
[gone] www.trash-pixel.de
27.11.2008
Ich hab das im Morgenmagazin von RTL gesehen ... So dumm kann man doch nicht wirklich sein oder? Auch wenn es auf einer freien Seite im I-Net war, kann man sich doch nicht einfach bedienen. Zumal der Herr nun sagt, das wäre gar nicht Heidi ...
Ich hab auch gerade wieder was am laufen, weil Jemand sich bei mir auf der seite bedient hat ... Rechnung geschickt, wenn nichts kommt, dann geht die Sache zum Anwalt, da fackel ich nicht lange rum.
27.11.2008
Wie schon gesagt....ich denke, wir sind uns alle einig, daß es ein ziemlich dreister Bilderklau war und er es hätte besser wissen können.

Die Frage ist, wie steht ihr zur geforderten Schadensersatzsumme von 142.000 €?
[gone] Qm8Kunst
27.11.2008
Original von Pixelspalter
...Die Frage ist, wie steht ihr zur geforderten Schadensersatzsumme von 142.000 €?


Wenn bei uns in der Agentur der Fall aufkommt, das Bilder geklaut und kommerziell verwendet werden, dann wird da nicht lange überlegt, der Fall geht direkt zum Anwalt der sich dann um alles kümmert !

Der "Klauer" bekommt dann auch keine Rechnung über 100 Euro für die unerlaubte Nutzung, da stehen dann auch je nach Verwendung des geklauten Bildmaterials eine hohe 4 oder 5stellige Summe drin, niemand zahlt dann wirklich darauf, der "Klauer" nimmt sich auch einen Anwalt, es landet fast immer dann vor Gericht und am Ende bekommt die Agentur dann nur einen Bruchteil von dem was der Anwalt dem "Klauer" Anfangs mitgeteilt hat. So läuft eigentlich immer der "Hase" :-)

Wie aber die Forderungssummern Zustande kommen, weiß ich auch nicht, liegt aber sicher auch an den Honoraren der Beteiligten, den Lizenzgebühren für einzelne Fotos und, und, und...

Was anderes ist es, wenn eins unserer Bilder für einen "Guten Zweck" verwendet wird, aber da fragen die Leute fast immer im Vorfeld ob sie dieses oder jenes Bild, für den oder den Zweck bekommen können und meist schicken wir dann in Absprache mit dem Fotografen der die Bilder gemacht hat, eine CD/DVD mit hochauflösenden Bildern und einer Nutzungserklärung den Leuten zu, denn oft ist es ja auch eine nicht unerhebliche Werbung für uns und/oder den Fotografen :-)

lg Jörg
27.11.2008
Original von Qm8Kunst (Mannheim)
Wie aber die Forderungssummern Zustande kommen, weiß ich auch nicht, liegt aber sicher auch an den Honoraren der Beteiligten, den Lizenzgebühren für einzelne Fotos und, und, und...


Oh, das ist ziemlich einfach. Soweit ich informiert bin, bemißt sich an diesen Summen das Honorar, welches der Anwalt bekommt ;-) Und außerdem vor was für einem Gericht es behandelt wird.
Es entspricht auch meinem Kenntnisstand, daß solche übertriebenen Forderungen regelmäßig von Gerichten als zu hoch eingestuft werden
[gone] www.trash-pixel.de
27.11.2008
Original von Pixelspalter
Die Frage ist, wie steht ihr zur geforderten Schadensersatzsumme von 142.000 €?
Lt. MFM wäre das bei einer Auflage von 9 Mio 1 Bild auf dem Titel ca. 4000€ x der üblichen 100% Aufschlag ... und dann hatte er ja auch noch ein Werbebanner am Haus .... Schätze die Auflage war erheblich geringer
27.11.2008
Original von trash-pixel.de .. keine Shootings mehr bis Februar
[quote]Original von Pixelspalter
Die Frage ist, wie steht ihr zur geforderten Schadensersatzsumme von 142.000 €?
Lt. MFM wäre das bei einer Auflage von 9 Mio 1 Bild auf dem Titel ca. 4000€ x der üblichen 100% Aufschlag ... und dann hatte er ja auch noch ein Werbebanner am Haus .... Schätze die Auflage war erheblich geringer[/quote]

Seit wann ist die Grundlage des Preises bei Werbung mit Prominenten MFM ?
Wenn es so einfach wäre, würde jeder nur noch mit Prominenten werben und einfach "danach" bezahlen, wenn die Rechnung kommt.

Ich finde den Preis zwar hoch, aber nicht verwunderungswürdig.
Wer es genau wissen möchte, kann ja einfach mal die Agentur von Heidi anschreiben und l anfragen, was für eine solche Printwerbung gezahlt werden müsste.
[gone] Mietstudio Halle - Burgstrasse
27.11.2008
Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass sowas auch mal in der Presse veröffentlicht wird.

Ich weiß nicht, was sich diese Möchtegern Mediengestalter dabei denken, wenn sie im iNet Bilder suchen und die dann in ihren Flyern / Postern / ... verbraten.

Bei mir in der Heimatstadt hab ich schon mehrfach entsprechende Plakate gesichtet und den Urhebern Beweismaterial zukommen lassen - hat sich bisher immer gelohnt für die betreffenden - es waren steht zwischen 5.000 und 18.000€, die da erfolgreich "erklagt" wurden.
Wenn die Leute gefragt hätten (das kostet ja nixx) hätten die meisten Urheber für ein paar € sicherlich die Rechte abgetreten - aber so ... tja.

Hintergrund ist sicherlich der Geiz der ClubBetreiber - ich wurde auch schon gefragt, ob ich Plakate & Flyer gestalten würde - als ich meinen Preis genannt hab, sind sie fast umgefallen:
"WAAAAAS??? Also XY macht die Flyer für 15€ und die Plakate für 20€!"
Tja ... wo soll da dann das Geld für die Bildrechte herkommen? Und so hofft der "Gestalter" dann, daß niemand den Bildklau merkt - oder er stellt sich einfach dumm.

Denn die Kosten für Konzept, Fotoshooting, Umsetzung & Druck wollen die meisten Clubs nicht tragen ...

Alles in allem - ich hoffe, dass sowas (Klage auf Schadensersatz) öfter passiert - denn so gesehen, ist es für Fotgraf und Modell eigentlich ein Segen, wenn ein Bild geklaut wird =)
tja, da wir alle so nett beisammen sind. folgende Frage...

Kürzlich habe ich Bilder von mir auf einer Agenturseite ( hompage ohne Impressum ) entdeckt. Diese Agentur (auch hier vertreten) ist NICHT von mir berechtigt worden,diese Bilder zu nutzen.Auch die dargestellen Modelle sind nicht berechtigt gewesen,die Bilder gewerblich ohne meine Zustimmung zu nutzen..ferner es sind auch noch andere Fotografen aus der Mk. betroffen,ob sie es wissen kann ich nicht sagen.

Was würdet ihr in dem Fall machen?
27.11.2008
Original von Pixelspalter
Richtiges Vorgehen??
Das ist absoluter Schwachsinn.....

Ja, er hat das Urheberrecht verletzt und ja ihm gehört eine Strafe aufgebrummt dafür

Aber was soll der lächerliche Betrag von 142.000€??

Der "lächerliche Betrag" ist ungefähr das, was es kostet, Heidi Klum als Werbeträgerin für eine Veranstaltung zu engagieren...

Und es wäre auch nicht nachvollziehbar, wenn diejenigen, die Heidi Klum korrekt engagieren, dafür 6-stellige Summen bezahlen, und die, die sie unerlaubt als Werbeträger nutzen, für lau oder ein paar 100 Euro davonkämen.

Wie kann man eigentlich dermaßen schwachsinnig sein, ein Foto von Heidi Klum für einen Flyer zu klauen???

Wer das macht, kann sich doch schon fast auf "Unzurechnungsfähigkeit" berufen, und anschließend erstmal in eien geschlossene Anstalt einliefern lassen...
27.11.2008
Screenshots machen, Anwalt einschalten. Die Justizfachleute finden den Betreiber i.d.R recht schnell heraus und dann "Rechnung" schicken lassen.
27.11.2008
Original von Pixelspalter
[quote]Original von Qm8Kunst (Mannheim)
Wie aber die Forderungssummern Zustande kommen, weiß ich auch nicht, liegt aber sicher auch an den Honoraren der Beteiligten, den Lizenzgebühren für einzelne Fotos und, und, und...


Oh, das ist ziemlich einfach. Soweit ich informiert bin, bemißt sich an diesen Summen das Honorar, welches der Anwalt bekommt ;-) Und außerdem vor was für einem Gericht es behandelt wird.[/quote]
Das ist richtig, aber der Schuß kann auch fürchterlich nach hinten losgehen...

Wenn jemand meint, er wolle mal fix 2000 Euro für ein "geklautes" Foto fordern, hat die Arschkarte, wenn das Gericht dann am Ende sagt: "Marktübliches Honorar im Wege der Schadensersatzanalogie ist 200 Euro." Dann werden Gerichts- und Anwaltskosten nämlich entsprechend geteilt, und der Kläger zahlt ein vielfaches von dem an Prozesskosten, was er an Honorar kassiert hat.

Es entspricht auch meinem Kenntnisstand, daß solche übertriebenen Forderungen regelmäßig von Gerichten als zu hoch eingestuft werden

Natürlich. Vernünftige Anwälte vertreten auch keine Forderungen, die so hoch sind, daß sie damit rechnen müssen - das ist dann nämlich der Punkt, wo sie selber schnell wegen "fahrlässiger Falschberatung" mit drin hängen und ihre Haftpflichtversicherung eintreten muß.
27.11.2008
Original von | JCPHOTO |
Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass sowas auch mal in der Presse veröffentlicht wird.

Ich weiß nicht, was sich diese Möchtegern Mediengestalter dabei denken, wenn sie im iNet Bilder suchen und die dann in ihren Flyern / Postern / ... verbraten.

Bei mir in der Heimatstadt hab ich schon mehrfach entsprechende Plakate gesichtet und den Urhebern Beweismaterial zukommen lassen - hat sich bisher immer gelohnt für die betreffenden - es waren steht zwischen 5.000 und 18.000€, die da erfolgreich "erklagt" wurden.

Das Aktenzeichen eines erfolgreichen Prozesses, bei dem zwischen 5.000 und 18.000 € für ein Plakatfoto eingeklagt wurden, hätte ich gern mal.

Ich halte das für arg übertrieben. Da hat vermutlich einer die Höhe der Konventionalstrafe der strafbewehrten Unterlassungsverpflichtung mit reingerechnet...
27.11.2008
Original von Hellfire / Modellsharing in Portugal!!(...)
Was würdet ihr in dem Fall machen?

Das hinge, wie immer, vom konkreten Einzelfall ab.
[gone] Qm8Kunst
27.11.2008
Original von TomRohwer (zerstört Weltbilder)
...Das Aktenzeichen eines erfolgreichen Prozesses, bei dem zwischen 5.000 und 18.000 € für ein Plakatfoto eingeklagt wurden, hätte ich gern mal.

Ich halte das für arg übertrieben. Da hat vermutlich einer die Höhe der Konventionalstrafe der strafbewehrten Unterlassungsverpflichtung mit reingerechnet...


Tom, vermutlich beinhalten die 5.000 und 18.000€ noch die Rechtsanwaltschaftlichen Kosten :-)

Meist kommen ja je Bild nur ein paar hundert Euros bei rum und dann muß auch schon eine kommerzielle Nutzung mit Gewinnabsicht vorliegen, sonst werdens nur ein paar Erbsen...

Mich würde ja mal interessieren, was die MK-Fotografen die vor kurzem die Bild-Zeitung verklagt haben, wegen der hier in der MK geklauten Bilder, die zur Berichterstattung zum Todesfall eines Models (auch hier aus dem MK), dort unerlaubt verwendet/abgedruckt wurden, erhalten haben ???

lg Jörg
27.11.2008
Original von TomRohwer (zerstört Weltbilder)
Der "lächerliche Betrag" ist ungefähr das, was es kostet, Heidi Klum als Werbeträgerin für eine Veranstaltung zu engagieren...


Das ist aber nicht passiert.
Es wurde nicht mit dem Namen Heidi Klum geworben sondern nur mit einem bereits bestehenden Bild von ihr.
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/ERZGEBIRGE/AUE/BILDTEXTE/3274949.html

Ich denke, ich hab das Bild auch in Groß hier gefunden

Es zeigt halt eine Frau mit Kussmund. Ich weiß nicht, ob ich sie gleich als Heidi Klum erkannt hätte.....

Noch dazu geht es um eine zeitlich begrenzte Werbeaktion mit relativ kleiner Auflage

Jetzt bleibt dann nämlich die Frage, ob jeder, der vielleicht ein Wallpaper von Fr. Klum im Internet auf seiner Seite zum Betrachten oder zum Download ausstellt mit einer 6stelligen Klage rechnen muß
Suche ich in Google nach "Heidi Klum Wallpaper" bekomme ich ungefähr 270.000 Ergebnisse. Und ich denke, die wenigsten davon sind lizensiert.....
[gone] www.trash-pixel.de
27.11.2008
Original von TomRohwer (zerstört Weltbilder)
Das Aktenzeichen eines erfolgreichen Prozesses, bei dem zwischen 5.000 und 18.000 € für ein Plakatfoto eingeklagt wurden, hätte ich gern mal.
Mal ne Frage unter Uns Beiden ... findet man denn Aautomatisch ein Urteil im Web (nach Zeitraum X) wenn man das AZ hat? oder gibts da ne Datenbank?

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