Mal ernsthaft, wo sind die Musen geblieben? 74

22.07.2008
Original von Futility
Ich würde gern mal längerfristig mit jemandem arbeiten, der idealer-
weise natürlich nicht im Ruhrgebiet (Entfernung) wohnt. Jemand, der
einfach mal spontan anrufen kann und sagt: "Hey, ich hab unsere
Idee weiterentwickelt - ich glaub, ich weiß jetzt was letztes Mal noch
gefehlt hat!" Und dann huscht man hin und feilt weiter an DEM BILD...


Wenn die fotografischen Interessen und Weiterentwicklung zusammen passen, ist das schon ein sehr tolle Sache. Mann muss halt Glück haben, so jemand zu finden - und dann sollte es auch noch in der näheren Umgebung sein.


lg
Thomas (der über ein paar Jahre auch so ein Muse hatte, aber nix ist auf Dauer. Aber vielleicht findet sich wieder jemand, man muss halt die Augen auf halten).
22.07.2008
Interessantes Thema, ich habe mir über die Rolle einer Muse in der Fotografie noch nie so Gedanken gemacht. Vielleicht werde ich mir mal sowas zulegen ;-)

Grund ist heutzutage sicherlich auch, dass Kontakte oft immer flüchtiger werden. Dank moderner Kommunikationstechnik ist es ein Kinderspiel, Kontakte zu finden und Termine auszumachen. Das verleitet leicht dazu, ständig neue (noch tollere:) Modelle oder Fotografen zu suchen an statt die Arbeit mit wenigen zu vertiefen.

LG Thomas
Original von Photowizard
[...] Das verleitet leicht dazu, ständig neue (noch tollere:) Modelle oder Fotografen zu suchen an statt die Arbeit mit wenigen zu vertiefen.
LG Thomas


Glaub mir, wenn Du eine "Muse" hast, dann gibt es kein tolleres Model als sie, dann liebt Deine Kamera sie mit all ihren etwaigen Fehlerchen und Nachteilen ... ;-)

Stefan, du hattest doch vorhin geschrieben, dass du auf Pay-Basis arbeitest. Also nach meiner Erfahrung (zumeist durch Beobachtung) hat Pay auch diese Konsequenzen:
- das Shooting muss weit im voraus geplant werden
- jede kleine Verbesserung einer Idee kostet dich nochmals 200-300 EUR
Zumindest in das in meiner Region so. Und das würde meine Kreativität doch sehr hemmen.


...da kann ich auch nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, so muss es nicht sein. Zum einen weiß ich vorher schon, was ich an diesem Shooting machen will, zum anderen sind die Vereinbarungen nicht so streng gestrickt, dass nicht spontäne Änderungen (z.B. Outdoor statt Studio etc...) möglich sind.
Wie gesagt, bei Models, mit denen ich mehrmals zusammenarbeite, ist das gar kein Problem. Natürlich kann man nicht bei einem Erst-Shooting, für das nur Portrait vereinbart war, plötzlich mit Aktfoto-Ideeen kommen und erwarten, dass sich an der vereinbarten Gage nichts ändert. Aber soviel Naivität will ich keinem Fotografen unterstellen...
;-)
22.07.2008
@Stefan
'Verbesserung einer Idee' bezog sich darauf:

Original von Stefan Weis - Tanzträumer
[quote]Original von Futility

Ich würde gern mal längerfristig mit jemandem arbeiten, der idealer-
weise natürlich nicht im Ruhrgebiet (Entfernung) wohnt. Jemand, der
einfach mal spontan anrufen kann und sagt: "Hey, ich hab unsere
Idee weiterentwickelt - ich glaub, ich weiß jetzt was letztes Mal noch
gefehlt hat!" Und dann huscht man hin und feilt weiter an DEM BILD...


...in etwa meine Arbeitsweise, wenn ich mich an einer Idee festgebissen habe. So entstehen auch Serien.
Leider ist Leipzig auch nicht um die Ecke...
;-)[/quote]

Wenn ich für jeden Termin bezahlen muss, dann plane ich diese auch genau. Da bleibt wenig Zeit zum Experimentieren. Oder zur Wiederholung von Bildern mit kleinen Korrekturen.
[gone] Christine De La Luz
22.07.2008
Hmmmm... Faszinierendes Thema.... Aber was dazu wohl auch wirklich wichtig ist, ist wohnliche Nähe und eben auch viiiieeel Zeit.... Ich bin (leider) zwar noch keine Muse für irgendwen gewesen, aber habe schon ein paar wenige Musen-Beziehungen gesehen... Und die waren dann irgendwie schon fast wie richtige Beziehungen - und in den meisten Fällen haben sie die Herren wohl dann etwas mehr erhofft..... Nur meine Einschätzung und Meinung...
22.07.2008
Original von KittyDeluxxxe
... Und die waren dann irgendwie schon fast wie richtige Beziehungen - und in den meisten Fällen haben sie die Herren wohl dann etwas mehr erhofft..... Nur meine Einschätzung und Meinung...


oder die Damen ...
Kommt vor. Und kann auch ein Grund sein, dass Erwartungshaltungen nicht zusammen passen.
Original von KittyDeluxxxe
[...]- und in den meisten Fällen haben sie die Herren wohl dann etwas mehr erhofft..... Nur meine Einschätzung und Meinung...


... das liebe kitty wäre dann aber das ende jeder "musenbeziehung". absolutes no go!, egal von welcher seite.
t.
ich gratuliere dir dafür, wie lange arbeitest du mit ihr schon zusammen?


Original von thom. bichler. bodensee.
[quote]Original von IN_GO, soeben in wien, ab 16.7. kärnten bodypaint
Wo sind die ehemals Musen die gemeinsam "Kunst" mit dem Künstler umsetzten möchten?


... ich habe eine, :-P

und das ist wunderbar und inspirierend und creativ und vertraut.

T.[/quote]
ich bin begeistert wie "mein thema" aufgegriffen wird und die viele meinungen dazu.
tja, ihr habt recht, was ist eine muse? wie komme ich auf diesen gedanken, zu dieser frage?
mal bei wikipedia nachgesehen, da gibt es viele ansätze - Eine Muse (griechisch Μούσα) ist eine Person, die einen anderen Menschen zu kreativen Leistungen anspornt oder inspiriert. Oft sind Musen Frauen im Umfeld von Künstlern.

Musen werden seit der Antike als göttliche oder genialische Inspirationsquelle für Künstler genannt (Musenkuss; von der Muse geküsst). Ursprung ist die antike Vorstellung, dass Ideen (das Denken) nicht selbst entwickelt, sondern von Göttern (oder eben Musen) von außen eingegeben werden.

Ein bekanntes Musenbild ist Raffaels Darstellung des Parnass mit Apoll und den Musen sowie berühmten Dichtern, gemalt 1509 bis 1510, in den Stanzen (stanza della segnatura) des Vatikan in Rom.


Herkunft [Bearbeiten]Der Begriff Muse geht auf die Musen in der griechischen Mythologie zurück. In der antiken Mythologie sind die Musen Quellnymphen – neun Schwestern, die vom griechischen Vatergott Zeus mit der Quellgöttin Mnemosyne (Göttin der Erinnerung) gezeugt wurden. Die Musen gesellen sich um Apoll, den Gott der schönen Künste, der sie dirigiert und mit ihnen auf dem griechischen Berg Helikon (lateinisch: Parnass) dem Zeus huldigt.

Der (erste bekannte) griechische Dichter Hesiod beschreibt die Götterwelt und auch die Musen in seinem Werk Theogonie.[1]


Die heutigen Musen [Bearbeiten]In der Neuzeit begann man, auch Personen aus Fleisch und Blut als Musen zu bezeichnen – meist Freundinnen von Künstlern, vereinzelt auch Männer. Sie inspirieren die Künstler durch ihren Charakter, ihre Ausstrahlung, ihre menschliche Zuwendung, durch eine erotische Beziehung, meist durch eine Kombination all dieser Faktoren.

Einige dieser als Musen wirkende Frauen, die häufig auch selber Ruhm als angesehene Künstlerinnen erlangten, sind in die Geschichte eingegangen, so beispielsweise Charlotte von Stein, Amanda Lear, Dora Maar, Alma Mahler-Werfel, Marietta di Monaco, Emmy Hennings, Camille Claudel, Gala à‰luard Dalà­, Nora Joyce und Anita Pallenberg.[2]

IN_GO aus Salzburg
[gone] Beautypics Photography
22.07.2008
zur Ausgangsfrage ...

gibts nur noch sehr selten denk ich ....

Sobald du hier ein Model shootest , hängen ihr am nächsten Tag 10 andere am Popo und erzählen ihr : " i bring you big out baby "

das wars dann ..... hat sich ne Menge verändert ... leider
sehr gute einstellung, geht aber meiner meinung nach vollkommen am thema vorbei, sorry, lg ingo


Original von Stefan Weis - Tanzträumer
Ich finde, Geld stört die Muse überhaupt nicht.
Neben meinem Grundsatz, dass jede Leistung angemessen honoriert sein sollte, transportiert Geld noch etwas anderes, das viel wichtiger als ein ausgeglichenes Konto des Model ist:
Anerkennung und Wertschätzung!

Ja, ich höre schon die Geizigen schreien: Wertschätzung hat doch nix mit Geld zu tun!
Aber kann man auf einer Seite die Komsumgesellschaft mit ihrem Hang zum Materiellen kritisieren und auf der anderen Seite stets darauf bestehen, alles umsonst bekommen zu wollen?

Ich habe mit manchen Models schon mehrmals zusammengearbeitet und es ist immer Geld geflossen dabei. Das gibt der Arbeit eine gewisse Ernsthaftigkeit und habe mich nie wie der arme Fotograf gefühlt, der sich von den bösen, raffgierigen Models ausnehmen lässt.

Trotz oder gerade wegen einer Entlohnung ist ein gutes Arbeitsverhältnis entstanden, mit der möglichen Vertrautheit, aber auch mit der nötigen Distanz, die für Aktfotografie mit kühlem Kopf und ruhiger Hose nötig ist.

Muse und Kreativität bringe ich zum Großteil selber ein, damit ist auch geklärt, wer Urheber der Bildidee ist. Das beugt späteren Streitigkeiten vor, sollte ein Bild sehr erfolgreich werden.

Fazit: Geld und Vertrauen, Bezahlung und Kreativität sind für mich keine Wiedersprüche.
22.07.2008
@IN_GO - es wurde auf Seite 2 gefragt wie die Leute es mit geldfluss bei sowas halten - und dazu ist das nict am Thema vorbei
ich finde deine einstellung klasse und weiss, nur so geht es !

Original von Futility
Ich glaube das Hauptproblem ist (nicht nur hier), dass sich kaum noch
jemand etwas erarbeiten will oder zeitlich kann. Gute Photos und Ideen
müssen wachsen - sich entwickeln vielleicht auch auf Trial & Error-Basis.
Die meisten hier wollen aber einen Klick und das perfekte Bild *pzing*
Da bleibt keine Zeit um zu Probieren - schließlich muß jede Woche ein
neues Bild zum Kommentieren und Besternen her...

Ich würde gern mal längerfristig mit jemandem arbeiten, der idealer-
weise natürlich nicht im Ruhrgebiet (Entfernung) wohnt. Jemand, der
einfach mal spontan anrufen kann und sagt: "Hey, ich hab unsere
Idee weiterentwickelt - ich glaub, ich weiß jetzt was letztes Mal noch
gefehlt hat!" Und dann huscht man hin und feilt weiter an DEM BILD...
das kommt schon sehr nahe an die idealvorstellung ran, wünsche dir viel glück dabei!


Original von Photowizard
Interessantes Thema, ich habe mir über die Rolle einer Muse in der Fotografie noch nie so Gedanken gemacht. Vielleicht werde ich mir mal sowas zulegen ;-)

Grund ist heutzutage sicherlich auch, dass Kontakte oft immer flüchtiger werden. Dank moderner Kommunikationstechnik ist es ein Kinderspiel, Kontakte zu finden und Termine auszumachen. Das verleitet leicht dazu, ständig neue (noch tollere:) Modelle oder Fotografen zu suchen an statt die Arbeit mit wenigen zu vertiefen.

LG Thomas
das kommt schon sehr nahe an die idealvorstellung ran, wünsche dir viel glück dabei!
Original von thom. bichler. bodensee.
[quote]Original von Photowizard
[...] Das verleitet leicht dazu, ständig neue (noch tollere:) Modelle oder Fotografen zu suchen an statt die Arbeit mit wenigen zu vertiefen.
LG Thomas


Glaub mir, wenn Du eine "Muse" hast, dann gibt es kein tolleres Model als sie, dann liebt Deine Kamera sie mit all ihren etwaigen Fehlerchen und Nachteilen ... ;-)[/quote]absolut richtig lieber thomas, das ist die einstellung eines fotografen der wirklich mir einer muse zusammenarbeiten möchte!
Original von LadyCassandra
@IN_GO - es wurde auf Seite 2 gefragt wie die Leute es mit geldfluss bei sowas halten - und dazu ist das nict am Thema vorbei
liebe cassandra, meine zeilen waren auf die einstellung von thomas, deine beiträge gefallen mir eh toll, du triffst es sehr richtig! glg aus salzburg, IN_GO
Original von IN_GO, shootingpause ab september 2008 !
[quote]Original von thom. bichler. bodensee.
[quote]Original von Photowizard
[...] Das verleitet leicht dazu, ständig neue (noch tollere:) Modelle oder Fotografen zu suchen an statt die Arbeit mit wenigen zu vertiefen.
LG Thomas


Glaub mir, wenn Du eine "Muse" hast, dann gibt es kein tolleres Model als sie, dann liebt Deine Kamera sie mit all ihren etwaigen Fehlerchen und Nachteilen ... ;-)[/quote]absolut richtig lieber thomas, das ist die einstellung eines fotografen der wirklich mir einer muse zusammenarbeiten möchte![/quote]


nicht möchte, sondern er tut es und ist glücklich damit ;-)
mehr braucht kein fotograf. konstanz schafft kunst.
29.07.2008
Original von anTon
@ futility ... so sollte es sein. Aber ein TFP Model will gute Bilder, ein Paymodel schaut auf die Uhr. DAS ist die Stunde der Muse :-)

Aber sie sind selten und wenn sie entschwinden bleibt Leere.

anTon



So kann man das nicht sagen, eine Muse-Fotografen-Beziehung sollte ein Geben und Nehmen sein, d. h. beide geben, beide nehmen, beide gewinnen. Es wird immer als Selbstverständlichkeit angesehen, daß das Model nichts kosten darf, sonst kann man schließlich einfach die nächste nehmen. Das gleiche gilt, wenn das Model nicht das tut, was der Fotograf will (Teilakt/Akt)...

Meiner Meinung nach ist eine Muse, die die auch Inspiration bringt wenn sie nicht vor der Kamera steht. Aber wer das nicht zu schätzen und vor allem zu würdigen weiß, kann nicht mal für Geld eine Muse kaufen.

Und eine Muse darf kritisieren.


Ich bin Muse, aber das ist eine Sache auf Gegenseitigkeit.
[gone] LONE STAR ::::::::SUCHT ::::::: MUSE MIT MUSSE::::
29.07.2008
wie schon einige Vorredner gesagt haben

die Musen sterben in der schnelllebigen Internetzeit mit der extremen Reizüberflutung einfach aus ...

Viele denken nur an ihren Vorteil

wenn sich privat was ändert sind sie weg

auch setzen viele Muse mit Beziehung gleich ... gut, es wäre schön wenn alles in einer Person vereint wär... aber das ist wohl eher ein Traum ............................


hab auch mal gelesen das Träume wahr werden können *lach*

Topic has been closed