Zensierung! 44

ich denke, es geht hier nicht um die Bildinhalte (was eine klasse Idee ist) sondern um die Rechte des Eigentümers.
Ein Beispiel, was ich letze Woche erfuhr: Hatte als Location das Vorderdeck eines in HH Hafen liegenden Schiffes ausgedacht. Man darf dort fotografieren, aber sobald dem Wachpersonal auffällt, das sich jemand in Pose wirft, hätte ich zahlen müssen, und zwar 130,00 Euro die Stunde.Und jeder Touch von Erotik wäre dann immer noch SEHR KRITISCH und prinzipiell NICHT erwünscht.
VG
Achim
17.06.2008
Original von LadyServile
...Es ging um ganz normale Erotische Aufnahmen die in die BDSM Richtung gehen
sollten...


Soweit sind wir zum Glück noch nicht, dass solche Aufnahmen als "ganz normal" abgetan werden! :-)

MfG,VD
17.06.2008
Original von LadyServile

... Ihr stört Euch lediglich daran, das es augenscheinlich auch nicht in Eure Weltanschauung paßt! Was mir unverständlich ist. Die Berufskolegen mit denen ich sonst zu tun habe und aus sämtlichen Bereichen der Fotografie sind, sind da wesentliech weltoffener, als Ihr grade ...


Es kommt mir doch etwas so vor, dass du mit der Meinung Anderer evtl. Probleme hast, wenn sie nicht deiner Meinung sind.

Du hast die Dame gefragt ... was OK ist ... und sie hat dir abschlägig geantwortet ... was auch OK und ihr Recht ist.

Was hat das nun mit Zensur zu tun?
17.06.2008
Original von LadyServile
Moin, moin!

Heute hab ich das erste mal, seit meiner Tätigkeit (über 10J.) als Fotografin,
erlebt wie Kunst zensiert wird. Ich bin völlig baff!


Jo.... bin ziemlich sprachlos...............


Es ist keine Kunst von dir zensiert worden weil du schlicht weg keine Kunst erstellt hast Sondern dir ist schlicht und einfach verweigert worden auf einem Gelände, welches nicht dir ist das zu tun ,was du möchtest. Und, auch wenn man Miete oder einen Beitrag zahlt ist das kein freibrief für Tätigkeiten. Von Kunstzensur zu sprechen ist einfach falsch und völlig an der sache vorbei. Du hast nach etwas gefragt und dir wurde nein gesagt, aus die Maus. Alles andere jetzt ist nur völligs unnützes aufblähen um Nix
17.06.2008
Original von Tobias Voss
Warum?

Die Pathologie der Charité ist Privatgelände

Nö... Nicht wirklich.

Die Charité gehört der FU Berlin und der Humboldt-Universität Berlin, und ist damit eine Einrichtung im Besitz der öffentlichen Hand. (Zu Einrichtungen der "öffentlichen Hand" zählen rechtlich durchaus auch "ausgegründete GmbHs" usw. Auch die unterliegen z.B. den Vergabevorschriften, den Vorschriften der Landespressegesetze für Behörden, usw. usf.)

Das bedeutet, rein rechtlich gesehen, daß die Charité keineswegs mehr völlig frei ist in dem was sie tut und was sie nicht tut...

Das hat jetzt mit dem konkreten Fall nur indirekt zu tun, aber ich erkläre es mal an einem Beispiel:

ein im Besitz einer Kommune oder eines Landes befindliches Theater zum Beispiel ist nicht frei darin, auszuwählen, welche Fotografen zu Fotoproben eingeladen werden und welche nicht. So ein Theater muß allen Medienvertretern (und dazu zählen auch freiberufliche Pressefotografen) gleichermaßen und "diskriminierungsfrei" Zugang zu den Fotoproben gewähren.

So ein Theater kann sich auch nicht darauf berufen, daß es vertraglich einen eigenen Fotografen damit beauftragt hat, für die Medien PR-Fotos zu machen. (Az müsste ich raussuchen, ist ein Verwaltungsgerichtsurteil, das sich auf das betreffende Landespressegesetz beruft.)

Die Charité als Einrichtung im öffentlichen Besitz muß so zumindest alle Fotografen-Anfragen gleich behandeln (Presse oder nicht ist da egal), sie darf z.B. unterschiedliche Gebühren nur dann nehmen, wenn der Unterschied sachlich begründet ist, usw. usf. (Eine Kommune, die z.B. eine Veranstaltungshalle vermietet, muß sie auch an jeden vermieten, der die Miete bezahlt und keinen rechtswidrigen Zweck verfolgt. Auch an die NPD, auch an die Linke, auch an Scientology. Und das gilt genauso, wenn die Kommune die Halle in eine GmbH ausgegliedert hat, solange sie Eigentümer der GmbH ist.)

Nun wird die Charité vermutlich ihre Pathologie überhaupt nicht als Fotolocation zur Verfügung stellen, insofern ist das in diesem Fall irrelevant. Und außerdem könnte die Charité natürlich auch sagen "Wir lassen in der Charité zwar grundsätzlich gewerbliche Fotoaufnahmen zu bzw. vermieten die Räume zu diesem Zwecke, im Interesse der Würde des Ortes lassen wir aber die Nutzung für erotische Aufnahmen generell nicht zu." Oder: "Eine echte Pathologie ist kein angemessener Ort, um einen Serienkiller-Krimi zu drehen."

Das wird der Charité niemand verwehren können - sie muß nur eben dann auch konsequent sein, und darf nicht Müller erlauben, was sie Schulze verbietet.

Ein kleiner Tip am Rande:

Solche "delikaten" Anliegen bespricht man am besten mit den Leuten, die in einer Einrichtung für Presse- und Öffentlichkeits-Arbeit zuständig sind. Die haben erfahrungsgemäß am ehesten Verständnis für ... Kunst und Künstler.

Ich würde auch in so einem Fall nie besonders detailliert werden. "Modefotos" klingt viel harmloser, und umfasst auch alles, einschließlich Fetisch-Dessous.
17.06.2008
Original von Miss Dawn
...meiner meinung nach setzt die zensur von kunst zumindest das vorhandensein von kunst voraus......MD

Jein.

Zensur kann auch, und das ist genauso fatal, das Entstehen von Kunst verhindern.

Ob etwas "Kunst" ist, weiß man immer erst hinterher. Und im übrigen schützt Art. 5 GG auch schlechte Kunst. Er unterscheidet nämlich nicht zwischen guter und schlechter Kunst.
17.06.2008
Original von LadyServile
[quote]Original von Frank Schippers

ah ja... welche beweggründe sollten denn deiner meinung nach eine rolle spielen?


Wie immer: Geld!
Den sie Vermieten die Lokation ja um damit zusätlich etwas in der Kasse zu haben![/quote]
Wenn die Charité grundsätzlich die Location vermietet, an andere Fotografen z.B., dann steigen Deine Chancen schon, Ansprüche stellen zu können.

Wenn Du das wirklich durchziehen willst, solltest Du Dich mit Anwalt für Verwaltungsrecht in Verbindung setzen. Oder aber erst mal die nächsthöhere "Chefetage" kontaktieren, das wäre dann vermutlich die zuständige Senatsbehörde.
17.06.2008
Und wieder hat die Exekutivjurisdiktionslegislative erdacht, entschieden und umgesetzt.
Das einfache Fotografen-Volk wird von der Oligarchie seiner Freiheit beraubt. Wehrt Euch!
Sprengt die Ketten der Unterdrückung und formiert Euch zum Widerstand!

Gründet Partisanenzellen und bekämpft sie aus dem Untergrund.
Trefft sie an ihrem Lebennerv und kappt ihre Telefon-Leitungen! Beschickt ihre Steckdosen mit 400 Volt!

Nieder mit den Location-Bonzen in ihrer selbstvergessenen Machtherrlichkeit und mit ihren willigen, gehirnlosen Rechenknechtschlägern!


Freiheit für die Locations - Locations für alle!


Viva la Anarchia!
Original von VD Foto+Design
[quote]Original von LadyServile
...Es ging um ganz normale Erotische Aufnahmen die in die BDSM Richtung gehen
sollten...


Soweit sind wir zum Glück noch nicht, dass solche Aufnahmen als "ganz normal" abgetan werden! :-)

MfG,VD[/quote]


[IMG]
17.06.2008
Ich kenne das von uns aus, dass man bei Aufnahmen in Justizgebäuden auch den Pressesprecher fragen muss (in manchen Bereichen spielt auch die Sicherheit der Gebäude mit rein). Ich rede jetzt nicht von Aufnahmen, wie der Terrorist durch ne Tür geführt wird. Dafür gibts zwar auch Genehmigungen, man kann da aber eher von einem öffentlichen Interesse/Pressefreiheit sprechen. Aber einfach so Fotos in öffentlichen Gebäuden ... wir haben in Frankfurt in manchen Ecken einen sehr schönen "Justizpalast". Fotografen hab ich in 8 Jahren dort nie gesehen *g*

Andererseits würde ich da nicht von Zensur sprechen. Geh halt irgendwo in ein Schlachthaus ... in einen alten NATO-Bunker oder was weiß ich. Oder GEHT das absolut NUR in der Pathologie der Charité? Ist das für die Bildaussage unabdingbar, dass es genau die Charité ist?

Als ich noch aktiv bei der Feuerwehr war, hatten wir bei Unfällen öfter Freiberufliche, welche die "Fetzen der Unfallopfer" fotografiere wollten. Wenn man die nicht durchgelassen hat, haben die immer was von Pressefreiheit gebrüllt. Hat damit gar nix zu tun. Sie dürfen ja darüber berichten ... nur darf der Einsatzleiter sie nicht in die Gefahrenzone lassen, so lange es noch eine solche ist und ich persönlich stehe immer noch zum Grundgesetz "... die Würde des Menschen ist unantastbar ..." auch die eines Toten. Den muss man nicht zur Schau stellen als Opfer. Es mag Ausnahmen geben bei Folter- oder Kriegsopfern. Vielleicht hat aber das in der Pathologie auch eine Rolle gespielt? Die Würde des Menschen auch der Toten?
[gone] Jean Michaels
18.06.2008
@TomRohwer

Danke Für Deine hilfreiche ojektive Sicht der Angelegenheit!
Hat mir weiter geholfen!

Sicherlich kann ich auch ne andere Lokation nutzen, habe ja
mehrer in dem Stiel bereiz zu Verfügung.

Und bei der Pathologie handelt es sich um die alte NICHT mehr
genutzte, die für Foto- und Filmaufnahmen vermietet wird, wie
ich nun ja auch schon öfters geschrieben habe. Und im übrigen
wurden da nun auch schon mehrer "harte" Filme abgedreht.

Und ich bin auch nicht beleidigt, es ging mir generrell um's Prinziep
wie man behandelt wurde. Da man mir ja nicht mal die Möglichkeit
gegeben hat persönlich vorzusprechen um mal Mappe und Konzept
vorzulegen. Und im übrigen ist meine Mappe durchaus vielseitig
und entspricht nicht der SC auf dieser Seite. Den hier suche ich
ja ganz andere Shootings! Ich bin gott sei Dank nicht darauf angewiesen
mir hierrüber bezahlte Aufträge zu organisiern!

Und ja..Kunst liegt im Auge des betrachters! Nur weil einigen meine
Aufnahmen nicht gefallen... Andere finden meine Sachen prima...
Aber das nun mal so... und ich will auch nicht jedem gefallen!
Ich mag ja auch nicht Picasso! Dafür werde ich auch immer geschlagen.
und? Ich mag seine Arbeiten nun mal nicht! Dafür finde ich ander klasse.
So ist das....

Bis die Tage
18.06.2008
Ich mag Picasso auch nicht, aber geschlagen werde ich dafür nicht. Nicht mal von meiner Freundin, die ihn sehr schätzt.

Lg, Robert
[gone] Jean Michaels
18.06.2008
Ergänzend!

Habe grade erfahren, das es dort schon mehrere Fetish- Events gab!

Da muß ich wohl die falsche nummer gewählt haben..... LoL
18.06.2008
Original von LadyServile
Ergänzend!

Habe grade erfahren, das es dort schon mehrere Fetish- Events gab!

Da muß ich wohl die falsche nummer gewählt haben..... LoL


Oder die haben daraus lehre gezogen und generell solchen und ähnliche Konzepte sind nicht mehr als vertretbar erachtet würde. Bedenke nur an den Politische einmischung dass nötig war so dass der Bendlerblock verwendet werden dürfte bei den Dreharbeiten zum Walküre (Tom Cruise).

In prinzip ist es nichts anderes als wenn ein Model "JA" bei Fetisch hat und dann eine Fetisch Anfrage ablehnt weil der Konzept/Zielsetzung/Idee nicht passt.

Robert
[gone] Frank Schippers
19.06.2008
Original von Robert Kirk
[quote]Original von LadyServile
(...) In prinzip ist es nichts anderes als wenn ein Model "JA" bei Fetisch hat und dann eine Fetisch Anfrage ablehnt weil der Konzept/Zielsetzung/Idee nicht passt.

Robert


gutes beispiel, was hoffentlich irgendwann auch mal die threaderöffnerin versteht... *narf*
19.06.2008
Dann versuchs halt nochmal bei einer anderen Dame mit einer anderen freundlichen Stimme. Wer wird dann beim ersten Versuch sofort aufgeben ? Du sagst doch selbst, dass Du Dich sonst recht geschickt anstellst. Na - dann hast Du endlich mal eine Herausforderung gefunden - also los gehts.
:-)

....ja, mit Zensur hat das auch wirklich nix zu tun.
Das wäre so, wie wenn ich meine Menschenrechte einklage, wozu auch meine Sexualität gehört, nur weil eine ganz bestimmte Person nicht mit mir in die Kiste will ?
23.06.2008
Original von Marc Stephan
Ich kenne das von uns aus, dass man bei Aufnahmen in Justizgebäuden auch den Pressesprecher fragen muss (in manchen Bereichen spielt auch die Sicherheit der Gebäude mit rein). Ich rede jetzt nicht von Aufnahmen, wie der Terrorist durch ne Tür geführt wird. Dafür gibts zwar auch Genehmigungen, man kann da aber eher von einem öffentlichen Interesse/Pressefreiheit sprechen. Aber einfach so Fotos in öffentlichen Gebäuden ... wir haben in Frankfurt in manchen Ecken einen sehr schönen "Justizpalast". Fotografen hab ich in 8 Jahren dort nie gesehen *g*

Von "einfach so" hat ja auch keiner was gesagt.

Selbstverständlich kann der zuständige "Hausherr" in einem öffentlichen Gebäude in einem weitem Rahmen so ziemlich jede Politik in Sachen "Fotografieren ja oder nein" fahren. Er muß es eben nur "diskriminierungsfrei" tun.

Andererseits würde ich da nicht von Zensur sprechen. Geh halt irgendwo in ein Schlachthaus ... in einen alten NATO-Bunker oder was weiß ich. Oder GEHT das absolut NUR in der Pathologie der Charité? Ist das für die Bildaussage unabdingbar, dass es genau die Charité ist?

Naja - die Pathologie der Charité ist die Pathologie der Charité. Wenn man der Ansicht ist, daß die einen ganz besonderen Reiz hat.

Ich würde mich als Fotograf allerdings nicht dem Argument verschließen, daß die Pathologie der Charité ein Bereich ist, in dem ständig gearbeitet wird und der insofern nicht geeignet als Fotolocation für Fotoproduktionen ist. Egal ob man da Gummischürzen für den Medizinbedarfs-Katalog fotografieren will oder Fetisch-Mode. (Eine journalistische Reportage über die Charité oder eine Pathologie zu machen wäre wieder was völlig anderes...)
23.06.2008
Original von LadyServile
Ergänzend!

Habe grade erfahren, das es dort schon mehrere Fetish- Events gab!

Da muß ich wohl die falsche nummer gewählt haben..... LoL

In der Pathologie der Charité???
[gone] Hartsoe
23.06.2008
Original von TomRohwer
[quote]Original von LadyServile
Ergänzend!

Habe grade erfahren, das es dort schon mehrere Fetish- Events gab!

Da muß ich wohl die falsche nummer gewählt haben..... LoL

In der Pathologie der Charité???[/quote]

Möglicherweise die alte Pathologie der Charité..? :o)
[gone] HoWe Photodesign
23.06.2008
Original von TomRohwer
[quote]Original von LadyServile
Ergänzend!

Habe grade erfahren, das es dort schon mehrere Fetish- Events gab!

Da muß ich wohl die falsche nummer gewählt haben..... LoL

In der Pathologie der Charité???[/quote]

Tom, sie schrieb schon mehrmals das es sich um die alte Pathologie handelt.
Diese wird nicht mehr genutzt.

Gruß Holger

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