Hallo Leute,

habt Ihr Erfahrungen mit Shootings in den USA, resp. Florida?

Bei meiner Suche im Internet bin ich nicht so richtig fündig geworden. Daher habe ich offene Fragen, vor allem:

- wo und wie bieten sich Modelle an?
- welche gesetzlichen Bestimmungen gibt's?
- sind (US-)amerikanische Spezialitäten zu beachten?

...werde den Sommer in den USA verbringen und möchte auch das eine oder andere Shooting in dieser Zeit machen.

Für Tipps neben diesen drei Fragen bin ich _sehr_ dankbar!

VG
ZZ

Original von Ricardo Samuel


Bitte auch beachten, dass der Einwanderungsbeamte u.U misstrauisch wird, wenn Du mit 20 Kamerakoffern angerueckt kommst.

ricardo

...ja ;-) da habe ich auch schon Verschiedenes gehört.

Da ich aber nur mit meiner Kamera und Aufsteckblitz einreise und ausschließlich für Urlaub dort bin, wird das nicht das Problem werden.

Ciao
ZZ

Hallo RICARDO,

noch eine kleine Frage zu der Legitimation: was ist diese "permit", von der Du sprichst. Wo erhalte ich diese? Kann ich nicht auch nur so tfp bzw tfcd shootings machen? Wer würde sich beschweren?

Danke Dir!

ZZ

Original von Zimt Zucker

- sind (US-)amerikanische Spezialitäten zu beachten?

Für jede Art der beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit in den USA brauchst Du das dafür jeweils erforderliche Visum.

Das war schon immer so, wird aber seit dem 11.September 2001 wirklich ernst genommen von den US-Einwanderungsbehörden. Eine Unmenge europäischer Journalisten, Fernsehleute und Fotografen hat auf diese Weise in den letzten paar Jahren Bekanntschaft mit US-amerikanischen Abschiehaft-Zellen gemacht...

Du willst als Fotgraf/Journalist/Künstler in die USA? --> Visum
Du willst in den USA modeln? --> Visum
Du willst ein Model aus Europa in die USA mitnehmen, damit sie dort für Dich modelt? --> Visum, Visum

US-amerikanische Models müssen selber wissen, wie sie ihre Tätigkeit versteuern, da hast Du nichts mit zu tun.

Der Zoll macht keine Probleme, wenn Du eine "Nämlichkeits-Erklärung" mitschleppst, kannst Du Arbeitsgerät (Kameras usw.) unbegrenzt einführen, wenn Du sie auch wieder ausführst. (Formulare/Infos: Industrie- und Handelskammer)

Vorbildlich detaillierte Informationen über Zoll, Einreisebestimmungen, Visa, etc.pp. findest Du unter http://germany.usembassy.gov/ .
Dort findest Du auch Links zur US-Flugsicherheitsbehörde mit detaillierten Infos, was wie im Flugverkehr transportiert werden kann bzw. nicht.

Generell gilt: US-Sicherheitsbehörden/Mitarbeiter sind einerseits heutzutage sehr konsequent, andererseits aber auch super-freundlich und kooperativ. Daran könnte sich der Rest der Welt ein Beispiel nehmen. In Cape Kennedy, im NASA Space Center, gibt es z.B. einen Sicherheits-Check für Besucher und ihr Handgepäck.

Ich mit prallvoller Fototasche...;-) Durchleuchten bringt da natürlich nix. Also Handkontrolle. Der Mensch hat sich alles genau angeguckt, und dabei ungefähr 10mal gefragt: "May I take this? May I take that?" Durfte er natürlich. Objektiv für Objektiv. Dann meine Jacke. Ein Blick in die Innentasche? (Kugelschreiber, dicker Terminkalender, sonstiges...) "May I...?"

Klar darf er. Und wenn er so fragt, darf er sowieso. Ich war kurz davor, der NASA mal eine E-Mail zu schicken, und sie für das Verhalten ihrer Sicherheitsleute zu loben. So macht man das.

Klar geht es auch anders. Aber in einem Land, in dem Polizisten den Bürger mit "Sir" ansprechen, auch wenn sie ihn verhaften, herrscht weitgehend eine gewisse förmliche Höflichkeit, die das Leben immens erleichtern kann.

...werde den Sommer in den USA verbringen und möchte auch das eine oder andere Shooting in dieser Zeit machen.

Nacktheit in der US-Öffentlichkeit sollte man sich nicht gönnen - das kann schnell zu Problemen führen. Man sieht an US-Stränden eigentlich nicht mal String-Tangas, auch in Florida nicht... (Dafür sieht man dann sowas)

"Fotografiererlaubnisse" braucht man in den USA nicht. Auf privatem Gelände sollte man, wie in Deutschland auch, natürlich vorher fragen, wenn man im größeren Umfang ein Fotoshooting machen will. Und auf öffentlichem Grund oder öffentlichen Straßen kann eine Fotoproduktion größeren Umfangs genau wie in Deutschland eine "Sondernutzung" sein - da braucht man dann eventuell ein "Permit". (Ggf. die örtliche Stadtverwaltung fragen.) Aber das ist wirklich nur was bei "Großproduktionen" - wenn Du zwei Models an den Strand stellst und fotografierst, interessiert das keinen Menschen. Außer zum Zugucken vielleicht...

Wer in den USA arbeiten will, sollte auch an das schöne Sprichwort denken:

In England ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist.
In Deutschland ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist.
In Italien ist alles erlaubt, auch wenn es ausdrücklich verboten ist.
In Schweden ist es entweder verboten oder vorgeschrieben.
Und in den USA heißt es: "Who can I sue?" - Wen kann ich verklagen?

Eine Haftpflichtversicherung ist nie schlecht, in den USA schon gar nicht. Falls sich ein Model mal beim Shooting den Knöchel bricht...;-)

Generell gilt: US-Amerikaner sind sehr offen, sehr hilfsbereit und meistens auch sehr unkompliziert. Hat man ein etwas komplexeres Anliegen, geht man zum "Manager". Der ist für diese Fälle da.

Du möchtest drei Bikini-Schönheiten auf der Dachterrasse Deines Motels fotografieren, weil das eine so geile Location ist? Frag den Manager. Du bist von Germany, und willst auf seiner Dachterrasse Fotos machen... Das ist schon fast die halbe Miete...;-) "Photographer? From Germany? Oh! How exciting!"

Die USA sind extrem dienstleistungs-orientiert. Es gibt fast nichts, das man nicht kaufen oder mieten oder anheuern kann... Für einen US-Amerikaner muß es, glaube ich manchmal, eine grauenvolle Vorstellung sein, daß da jemand rumläuft, der einen Bedarf hat, der nicht befriedigt wird. Schließlich könnte man damit $$ verdienen... (Keine Angst - das Preisniveau in den USA ist deutlich niedriger als in Deutschland.)

By the way: in Florida war ich gerade, im Dezember und Januar. Falls Du also irgendwelche konkreten Tios brauchst oder Fragen hast -> PM.

Ein paar Ratschläge, mit Touristen Visa darfst du überhaupt keine Berufliche Tätigkeit ausüben, heisst wenn bzgl fotografie gefragt, dann immer Hobby Fotograf sagen.

Florida ist eine Bundesstaat mit ein paar Merkwürdige Gesetze was Sexualität und nacktheit angeht, da müssen die Oben-Ohne Tänzerinen in entsprechende Bars mit verklebten Brüstwarzen auftreten. Da würde ich sehr vorsichtig mit öffentliches Naktheit sein, man handelt sich schnell viel ärger ein. Fall es ärger geben soll, einfach höflich und freundlich bleiben und wie Tom sagte Polizisten mit "Sir" anreden, die haben in Florida oft erfahrung mit Europäer und sind relativ kulant wenn man respektvoll und kooperativ ist.

Verwende möglichst keinen Stativ, gerade ob eine Stativ verwendet wird ist in manchen Bundestaaten eine Merkmal ob man eine Permit benötigt oder nicht - da ist zB New York sehr eigen.

Robert

Original von Robert Kirk
wie Tom sagte Polizisten mit "Sir" anreden, die haben in Florida oft erfahrung mit Europäer und sind relativ kulant wenn man respektvoll und kooperativ ist.

Ich meinte eigentlich, daß die Polizisten die Bürger mit "Sir" anreden.

Polizisten redet man am besten mit "Officer" an, da macht man nichts falsch.;-)

USA ist gar nicht so schlimm wie die Leute immer denken (hab dort jetzt schon ca. 50 Shootings gemacht). Ich persönlich habe dort besser Erfahrungen gemacht als in Deutschland. Die Models sind einfach „Wow“. Versuche Onemodelplace (speziell in Florida nicht schlecht) oder Model Mayham (dauert leider lange bis die es schaffen Dein Acount Freizuschalten).

Einziger Nachteil ist, dass viele US-Models es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nehmen oder im worst-case überhaupt nicht auftauchen..... das passiert zwar nicht immer, aber US-Models solltest Du auch noch öfters anrufen, obwohl Du schon eine Zusage zum Shooting hast. Sonst denken die oft, dass Du kein Interesse mehr hast (bedenke auch, dass die Models Dich nicht alle auf Deinem Handy erreichen können, da viele keine International Calls mit Ihrem Cellphone machen können! Die denken dann Deine Nummer ist erfunden und werden misstrauisch)

Bisher habe ich bei einigen Shootings auch mal die Polizei vor Ort gehabt :-). Sind aber alle super nett, solange man auch sehr freundlich verhält. Habe nie Probleme bekommen. Sag, Du bist aus Germany und dann hast Du normalerweise schon ein Gesprächsthema, da fast jeder Officer in Deutschland beim Millitär war oder zumindest Verwandte in Heidelberg, Kaiserslautern oder Frankfurt hat. Die drücken, dann schnell ein Auge zu! Stativ oder Equipment ist auch kein Problem.

Wie es mit Akt Shootings ausschaut kann ich Dir aber nicht so genau sagen. Florida ist aber schon recht locker.... aber kein Vergleich zu Las Vegas. Mir sagte ein Model, dass an einem Strand oben ohne sogar geduldet (wenn auch offiziell nicht erlaubt) ist. Mach doch einfach nur Bikini Fotos und es gibt keinen Ärger.

Am Flughafen gibt es normalerweise auch keine Probleme mit dem Equipment. Gut, in Frankfurt hat man vor drei Jahren mal das ganze Terminal 3 gesperrt, da die dachten ich hätte eine Bombe in meinem Equipment. Riesen Aufstand mit Bombenentschärfungsteam, alle Geschäfte für 3 Stunden geschlossen und die Meldung stand sogar im Videotext... lol
Seit dem buche ich falls möglich nur Direktflüge weil so was würde vermutlich am NY-Airport nach 9/11 vermutlich böse ausgehen könnte. Aber eine normale Camera stellt kein Problem da und so was kann Dir wie Du an meinem Beispiel siehst auch in Deutschland passieren. Mach Dich vorher schlau, ob eine Blitzanlage Probleme machen kann. Untwasserleuchten machen in einigen Ländern Probleme. Könnte mir bei Blitzanlagen ähnliches Vorstellen.

Mach Dir nicht so viele Gedanken. Vor zwei Wochen war ich für Shootings in Denver (und auch dort waren die Cops super freundlich.). Ende März bin ich wieder für 4 Wochen in Nevada. Ich würde das alles nicht machen wenn es dort wirklich so schrecklich wäre wie einige immer behaupten! Solche Locations, Models und so geiles Licht bekommst Du leider in Deutschland nicht.

Wenn Du Akt Shootings machen möchtest: Miete Dir ein Motorboot in Florida (bei dem Dollar Kurs ist es echt nicht teuer). Damit kommst Du an tolle Locations wo Dich kaum einer stören wird. Je nach Location solltest Du auch ein wenig auffpassen. Ich habe schon Giftschlangen und Alligatoren am Set gehabt. Besonders Models aus Miami haben davor recht viel Panik. Die erzählen dann immer die Horrorgeschichten aus der Zeitung. Die Alligatoren fand ich aber noch OK, aber auf so eine Schlange kann man vermutlich schon mals schnell aus versehen drauftreten. Also bei der Locationsuche immer ein wenig mehr aufpassen als in Germany!

Eine Haftpflichtversicherung ist nie schlecht, in den USA schon gar nicht. Falls sich ein Model mal beim Shooting den Knöchel bricht...;-)

Aber eine Firmen-Haftpflicht zu finden die auch in den USA bezahlt wird sehr schwer! Die haben einfach alle Angst, dass es direkt einen Schaden in Millionenhöhe gibt... Deshalb sind die USA oftmals im Kleingedruckten ausgeschlossen.

Swen