Blendenzahl....Frage 23

Hallo,

evt. habt ihr ja einen Rat für mich.

Ich möchte im Studio Weitwinkel Aufnahmen von meinem Model machen. Dabei soll sie auf dem Boden liegen und die Füße ausstrecken ) Dabei möchte ich aber das gesammte Model super scharf abbilden. ( also nicht nur die Füße oder so )

Nun meine Frage, bekomme ich mit einer sehr kleine Blende superscharfe Bilder ? ( so um Blende 22 ). Bisher habe ich im Studio immer so um Blende 8 verwendet.

Ich wäre euch sehr dankbar für Tipps in diesem Bereich....
[gone] Oliver Pascher
13.05.2007
bei dieser kleinen Blendenöffnung geht etwas von der Gesamtschärfe verloren ( durch den sog. Beugungseffekt)
aber du must die Blitzleistung hochregeln, da du gegenüber Blende 8 bei Blende 22 die 16 fache Lichtmenge benötigst.
Alternativ mehrfach blitzen, wenns Modell stillhält.

grüße oliver
13.05.2007
Schau doch einfach auf Deinem Objektiv nach welcher Bereich bei Blende 22 scharf ist--je näher Du zum Objekt gehst desto kleiner wird der Bereich.

D.h. Du brauchst 1. ne kleine Blende(sprich große Blendenzahl) und 2. mehr Abstand und 3. natürlich auf keinen Fall nen Graufilter sondern mehr Licht..
[gone] kodiakbär...nur noch heute abend ...
13.05.2007
hm... hm...
hängt davon ab, wie weit der winkel ist und wie weit du vom modell entfernt bist. je mehr du die blende schließt, desto größer wird der bereich, der scharf wirkt, insofern ist deine überlegung richtig. der andere aspekt ist die entfernung. je geringer die entfernung vom sensor zum objekt ist, desto geringer die tiefe. also mit zunehmender entfernung kommst du in den für dich sicheren bereich, mit dem risiko nicht gebrauchter umgebung, die du nicht auf dem bild haben willst. letztendlich je weiter der winkel des objektivs ist, umgekehrt brennweite, dest größer wird der schärfenbereich. es gibt sicher irgendwo tabellen dazu, kannst du suchen oder einfach etwas probieren.
abhilfe kannst du dadurch schaffen, dass du die kamera nicht gerade zum objekt/ modell stellst, sondern etwas im winkel. dadurch wird der schärfebereich wieder größer, sofern du das richtig machst. dies ist auch die einzige möglichkeit, dass wirklich alles scharf wird, in den anderen fällen nutzen wir nur aus, dass der unschärfefehler für uns unsichtbar weil vernachlässigbar klein wird.
letztendlich kannst du eine kamera mit kleinerem sensor nehmen, das vergrößert den schärfebereich, das ist der effekt, weswegen viele anfänger am anfang über ihre dslr jammern und meckern, weil die digitioten so generell schärfe produzieren, auch, wo wir sie gestaltungsmäßig nicht wollen. du musst mal erleben, wie klein der schärfebereich bei einem bildformat von 13x18 cm ist (gibt es tatsächlich, oder hat es zumndest gegeben). insofern müsste es zu dem bereich etwas genaueres bei ansel adams, die kamera geben.
aber bevor jetzt gleich ein ingenieur kommt und erklärt, dass ich technisch unkorrekt beschrieben habe, mache ich jetzt schluss und kümmere mich um bilder
lg wolfgang
13.05.2007
Bei Blende 22 hast du schon Beugungsunschärfe, die tritt ab ungefähr Blende 13 auf. Die meisten Objektive sind bei Blende 8 bis 11 am schärften, einige hochgeöffnete Exemplare auch schon 1-2 Blenden früher.
13.05.2007
vielleicht wenig hilfreicher tipp aus der anderen richtung:
bei der blende wird möglicherweise auch der hintergrund
schärfer als gewollt (dellen in der pappe etc - gerade rot neigt bspw. dazu)

vor welchem hintergrund knipst du?
wenns eine rolle ist, würde ich auf jeden fall deutlich großzügigeren
platz nach hinten lassen als gewöhnlich.

v.
13.05.2007
ps: vielleicht unnötig, das noch dazuzuschreiben,
aber dein weitwinkelansatz ist natürlich goldrichtig,
da eine kurze brennweite in kombi mit der blende
wichtig für dein unterfangen ist. im gegenteiligen fall,
wenn man zb. den fuß in der schärfe gegenüber dem rest
des körpers deutlich priorisieren will, wählt man gewöhnlich
eine leichte tele-einstellung. insofern ist
"brennweite runter" auf bspw. 18-28 mm ein unumgänglicher
ansatz.
Also unter den gegebenen Vorraussetzungen würde ich mal sagen, das es sehr schwierig wird. Mit einem WW bleibt der Objektabstand relativ gering, es sei denn du willst dein halbes Studio mit auf dem Foto haben und so massenhaft Bildinfomationen (Pixel) verschwenden. Blende 22 wurde ja schon angesprochen wegen der Beugungsunschärfe. Also bei Blende 16 sollte maximal Schluss sein. Und selbst wenn du trotzdem Blende 22 nehmen willst, brauchst du Licht und da reden wir nicht mehr von 1000 WS sondern von viel Licht.

Hängt viel von den technischen Möglichkeiten ab...

Was ist für dich WW ? Für die einen ist es 12mm für andere 24mm.
Vollformat oder Crop ? Wegen dem unterschidlichen Tiefenschärfebereich.
Wieviel 1000 WS stehen zur Verfügung ? Licht begrnzt deine maximale Blende.
Wie lang (ohne Scheiß) ist das Modell wenn es liegt ? 1,50 oder 1,90 machen schon viel aus.
13.05.2007
Beugungsunschärfe tritt bei großer Blendenzahl auf, allerdings ist das je nach Aufnahmeformat ein anderer Wert. Bei digitalem Kleinbild solltest du Blende 16 nicht überschreiten. Bei analogem Kleinbild Blende 22.
13.05.2007
Rechne es dir einfach aus:
1. Englische Variante, die kaum Hintergrundwissen erfordert.
2. Deutsche Variante für die man schon etwas besser bescheid wissen sollte, die aber auch viel mehr Berechnungen liefert.

Und der obligatorische Wikipedialink zum Thema Schärfentiefe, der am Ende die beiden oben aufgeführten Links enthält.

Grundsätzlich gilt, die Blende nur so klein zu wählen, dass sie für die gewünschte Aufnahme ausreicht. Blende 22 ist wahrscheinlich gar nicht nötig (hängt stark vom Platz im Studio ab - wie weit du vom Objekt weg kannst bzw. willst). Zwei Aspekte, warum das so sein soll, wurden ja schon genannt, das waren
  • die Lichtmenge, die du nicht beliebig hochschrauben kannst und

  • die Randverzeichnung (allerdings nur bei Vollformat mit Normalobjektiv, bei APS mit Normalobjektiv fällt das praktisch in den ohnehin nicht abgebildeten Bereich)


  • und

    die Abbildung eines ultrascharfen Hintergrunds würde ich eventuell auch noch vermeiden. Wenn man es vorher weiß, kann man ja so fotografieren, dass der sich nachher per Bildbearbeitung leicht bearbeiten lässt.

    __________
    EDIT: Form
    Wobei wir hierbei ja von optimalen Bedingungen reden. Sicher gibt es auch einige, die so eine Beugungsunschärfe in Kauf nehmen, bzw. nicht wirklich bemerken. Genau so wie einigen das Rauschen bei ISO 400 schon zu doll ist und andere noch mit ISO 1000 zufrieden sind. Man muß da auch die eigenen Ansprüche mit einbeziehen. Je geringer diese sind, desto mehr Möglichkeiten hat man. ;-)

    Andreas.
    Erstmal Danke für eure vielen tollen Anregungen....ist aber wirklich auch ein kompliziertes Thema...

    Ich habe mal einen Fotografen rausgesucht der diese Art Aufnahmen macht. Es wurde denke ich auf jeden Fall mit einem WW gemacht, nahe am Model ist es auch, und (!!) es ist eben nicht nach Hinten hin unscharf.
    Ich hoffe das es OK ist das ich den Link hier reinsetzte....

    Ich fotografiere übrigens mit KB, nicht Vollformat.

    http://www.model-kartei.de/bilder/bild/159177/
    [gone] kodiakbär...nur noch heute abend ...
    13.05.2007
    das ist aber hinten schon nicht mehr scharf, sondern bestenfalls geschärft.
    lg wolfgang
    Es kommt dem aber schon sehr nahe.....ist ja auch runtergerechnet.

    Aber auf jeden Fall ist das die Perspektive in der ich die Aufnahmen machen möchte...
    13.05.2007
    Frag den Hartmut doch einfach mal? Der ist sicher zu ner Auskunft bereit..
    13.05.2007
    Original von Frederic Lamar
    ...
    Ich fotografiere übrigens mit KB, nicht Vollformat.
    ...
    Vollformat ist kein geschützter Begriff und war hier auf das Kleinbildformat (36x24mm) bezogen. Wichtiger, als das Kleinbildformat wäre, ob der Chip in deiner Kamera auf das Kleinbild bezogen Vollformat hat oder ein APS-Chip ist. Bei einem APS-Chip entsteht zusätzlich ein Verlängerungsfaktor, der es eventuell unmöglich machen könnte mit deiner DSLR das verlinkte Bild überhaupt zu machen bzw. so zu machen.

    In die Schärfentiefenberechnung gehen auf dein Ansinnen bezogen ein:
    - Objektiv (-> Brennweite)
    - Chip (Verlängerungsfaktor, der sich auf die -> Brennweite auswirkt)
    - Abstand des Objektivs zum Objekt (-> Schärfentiefenbereich)
    - Tiefe (Länge) des Objekts (->Schärfentiefenbereich)

    Es sind genaugenommen noch ein paar Faktoren mehr, aber die würde ich beim aktuellen Stand der Fragestellung noch nicht als so wichtig einschätzen.
    Original von Timm KimmBei einem APS-Chip entsteht zusätzlich ein Verlängerungsfaktor, der es eventuell unmöglich machen könnte mit deiner DSLR das verlinkte Bild überhaupt zu machen bzw. so zu machen.


    Umgekehrt wird ein Schuh draus. Mit APS-C wird er vermutlich die besseren Karten haben, denn beim Vollvormatchip hat man eine wesentlich engere Schärfentiefe...

    Ich hab ja eine 20D und eine 5D und der Unterschied an gleichen Optiken ist nicht mal als gering einzustufen. Für solche Aufgaben würde ich immer die 20D nehmen.

    Andreas.
    13.05.2007
    ich umgehe dieses problem immer, indem ich nur kleine modelle nehme.
    13.05.2007
    Original von Andreas Grav - PixelWERK
    [quote]Original von Timm KimmBei einem APS-Chip entsteht zusätzlich ein Verlängerungsfaktor, der es eventuell unmöglich machen könnte mit deiner DSLR das verlinkte Bild überhaupt zu machen bzw. so zu machen.


    Umgekehrt wird ein Schuh draus. Mit APS-C wird er vermutlich die besseren Karten haben, denn beim Vollvormatchip hat man eine wesentlich engere Schärfentiefe...

    Ich hab ja eine 20D und eine 5D und der Unterschied an gleichen Optiken ist nicht mal als gering einzustufen. Für solche Aufgaben würde ich immer die 20D nehmen.

    Andreas.[/quote]
    Andreas, das stimmt rechnerisch natürlich. In der Praxis könnte sich die Brennweiten- verlängerung, genauer der Formatfaktor (crop factor), möglicherweise negativ auswirken. Allerdings habe ich zwischenzeitlich für die von dir genannten Kameras den Schärfentiefenbereich durchgerechnet und ab knapp über einem Meter Abstand zum Objekt reicht der Bereich bereits für ein liegendes Modell. Demnach spielt die nötige Brennweitenkorrektur um die Brennweitenverlängerung praktisch auch keine Rolle.

    Zum allgemeinen Verständnis:
    Nehmen wir ein Standardzoom (28-75mm) als Objektiv am APS-C-Chip, dann bedeuten 28mm beim Vollformatchip 42mm, um den gleichen Bildausschnitt zu bekommen. Im Umkehrschluss habe ich mit dem Vollformatchip in Richtung Weitwinkel noch Spielraum (von 42mm bis 28mm), der natürlich auch zusätzliche Schärfentiefe bringt. Es könnte also unter Umständen sein, dass bei APS-C die kleinste mögliche Brennweite nicht ausreicht, um den gewünschten Bildausschnitt überhaupt fotografieren zu können - darauf bezog sich mein Hinweis mit der eventuellen Unmöglichkeit, die aber wahrscheinlich auszuschließen ist.

    Andreas, hätte ich vor deinem Einwand schon gerechnet, ich hätte mir den "verwirrenden" Hinweis schenken können;-)
    13.05.2007
    Ich löse Probleme diese Art mit Tilt und Shift .

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