Kreativitätstipps / Leitfäden für TFP 21

Guest
22.11.2006
Hallo!

Ich melde mich hier nach langem auch mal wieder zu Wort. Ich habe bei den letzten Shootings einige sich wiederholende Probleme festgestellt, und wollte fragen wie ihr da rangeht. Vielleicht hat sich jemand schon die Mühe gemacht und PDFs oder Ähnliches zusammengestellt, da würde ich mich auch erkenntlich zeigen.

Kurz vorab: Ich mach das alles zur Zeit noch rein privat, mir steht ein kleines aber feines Setting zur Verfügung.

Es fiel mir auf, dass vor Allem unerfahrenen Models (mit welchen man es ja bei TFP oft zu tun hat) nach einiger Zeit keine Posen mehr einfallen. Auch ist es irgendwann öd, immer den gleichen schwarzen Hintergrund zu nutzen. Es kommen zwar technisch einwandfreie Bilder zu Stande, aber sie erzählen nichts. Welche handlichen Utensilien benutzt ihr bei Shootings? Da ich das Studio bei jedem Shooting auf/abbauen muss, darf es nichts sperriges sein. Ich habe mir inzwischen Blumensprüher, Öl, Ventilator und rote Kissen besorgt, was fällt euch noch ein? Und wie animiert man die Models, wenn man selbst schon schwer beschäftigt ist?
Guest
22.11.2006
Accessoires, Hüte, Mützen, Schals, Federboas, Handschuhe, Tücher, Kisten, Lollies, Schlitten, Besen, Bügeleisen, Stühle, Hocker, Dekogegenstände, Dekofiguren, Kunstblumen, aufblasbare Schwimmtiere, Obst, Gemüse, Pinsel, Farben, Leitern, Eimer, Stoffe, Boxhandschuhe, Taschen, Koffer, Sonnenbrillen, Gürtel, Seile, Taue ....

Themenshootings ausdenken (Farben, Schuhe, Parkhaus, Eis, Elemente....)

Werbebilder in Zeitschriften/Büchern raussuchen, Kataloge durchstöbern...

vor dem Shooting fragen, ob und welche Ideen Model hat...

Viel Spaß!
Guest
22.11.2006
Ach ja: IMMER Kaffe da haben
IMMER Wasser da haben

Gruß, Jutta
Guest
22.11.2006
Danke, Jutta, das sind schonmal ne ganze Menge toller Anregungen!
Guest
22.11.2006
Nach meiner eigenen Erfahrung und auch, wenn ich mir die Bilder von "Studio-Fotografen" anschaue, führt die Studio-Fotografie nahezu zwangsläufig irgendwann zu Bildern, die man sehr treffend als "Studiolangweiler" bezeichnet. Ist ja auch kein Wunder. Man macht das, was die vorhandene Technik bzw. die vorhandenen Requisiten erlauben, und wenn das durch ist, ist Ende der Kreativität. Das gilt für's Amateurstudio ebenso wie für kleinere, professionelle Studios. Abwechslungsreiche Studio-Fotografie ist m.E. nur in richtig grossen Studios möglich und wenn Geld praktisch keine Rolle spielt, weil ein Auftraggeber vorher den KV abgenickt hat. Denn dann kann man sich die Welt in's Studio holen oder dort nachbauen. Aber wer hat das schon.

Ich persönlich habe mein Studioequipment weitgehend abgeschafft und halte nur noch eine kleine Blitzanlage in Bereitschaft, falls das vorhandene Licht wirklich mal nicht ausreichen sollte.

Die Variationsmöglichkeiten, die sich mit dem vorhandenen Licht ergeben, die Szenerien, Requisiten, Posen, etc., die sich ergeben, wenn man das Modell in einer natürlichen Umgebung agieren lässt, egal ob draussen oder drinnen, die Freiheitsgrade, die man hat, wenn man sich mit der Ausrüstung nur auf die Kamera in der Hand beschränkt, sind jeweils so unendlich, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass dem Fotograf oder auch dem Modell nichts mehr einfällt. Eine gewisse Gleichförmigkeit oder Konsistenz stellt sich dann nur dadurch ein, dass man (als Fotograf) sich irgendwann auf Themen und Sujets konzentriert, die einem besonders liegen, Spass machen, Anerkennung einbringen. Aber das ist ja kein Nachteil.

Den Modellen die Schuld anzulasten, finde ich nun allerdings etwas borniert. Auch ein Profimodell wird passen müssen, wenn es kein Briefing bekommt. Das ist nun wirklich die Verantwortung des Fotografen. Die Ausrüstung sollte er im Schlaf beherrschen (je weniger Technikbrimborium, desto einfacher geht das), und vor allem sollte sich der Fotograf die Gedanken vor dem Shooting machen oder sogar, wie ich das meistens tue, ein Exposé mit Beispielaufnahmen, Requisiten- und Klamottenliste erstellen und mit dem Modell durchsprechen. Fast jedes Modell, auch oder gerade die wenig erfahrenen, kommt dadurch auf viele weitere Ideen, die das Shooting bereichern können.

VG, Michael
Kommt ja auch immer drauf an was man im Studio machen will .

Für manche Sachen ist das Studio einfach die bessere Wahl ... und gewisse "Inszenierungen" kommen einfach in der entsprechenden Umgebung besser.

Thema suchen .... groben Fahrplan machen .... dann beantworten sich viele Fragen von selbst.
Und immer mal auf dem Flohmarkt oder bei EBAY die Augen offen halten ... da findet man auch viele tolle Requisiten.

LG Daniel
22.11.2006
also es gibt da verschidene tricks ..die ein noch unerfahrenes model ausprobieren kann..das meiste wurde ja schon genannt..die sogenannten requisiten..sie helfen abzulenken..aber um lben ins bild zu kriegen und um nicht diese wie du sagst langweiler zu bekommen..folgendes..

mimik des models und gutes posing muss man lernen..unterstreich deine shootings mt musik..je nach dmem was du haben willst..melancholie.bei akt..oder des modells lieblingsmusik..mir hilft musik immer mich zu entspannen und auch bei shootings..mal richtig lustige bilder zu machen..oder auch traurige..je nach stimmung..auch hilft es dem model..wenn sie die augen schliesst und du ihr das motiv grad erklärst..das sie sich in dieses bild versetzen kann..ich hab das oft so gemacht um mir einfach slber das bild vorzustellen und mich hineinzu versetzen..probiers mal aus..
#8
Guest
22.11.2006
Um's vielleicht klarer zu machen: Ich plädiere nicht dafür, mit dem Modell irgendwohin zu gehen (besonders beliebt sind ja anscheinend Graffiti-Wände und Abbruchhäuser), nur um nicht immer wieder entweder den grünen oder den blauen Studiohintergrund benutzen zu müssen. Was ich meine, sind authentische Umgebungen, in denen das Agieren des Modells plausibel ist, und die beiden, dem Modell und dem Fotografen, erlauben, ständig neue Anregungen zu beziehen, eben weil die Umgebung nicht künstlich ist.

Dass man Lichtführung und Beleuchtungswirkung am besten unter kontrollierten Bedingungen lernt, also im Studio, ist schon klar. Aber das kann man ja auch mit Bauklötzchen oder hartgekochten Eiern auf dem Küchentisch üben, nicht unbedingt mit einem Modell.

VG, Michael
#10
Es gibt doch für das Studio auch so viele Vorlagen ... historische oder aktuelle Fotos ... einfach mal studieren , was macht diese Fotos aus .. versuchen das Licht und die Führung zu verstehen ... nachbaueb und experimentieren wie es passt ... macht Spass und es kommt auch was raus.

Daniel
22.11.2006
Studio-Langeweile: Meiner Ansicht nach ist das einfach schon in den sehr begrenzten einfacheren Studios begründet. Ich war ja früher auch mal Studio-Fotograf und war wirklich begeistert von den Möglichkeiten, mit Licht zu arbeiten. Für klassischen Akt ist das ja auch ganz in Ordnung so, aber sobald man dann doch mal was anderes machen möchte, merkt man, daß einach ein echtes Umfeld fehlt. In einem ausreichend großen Studio kann man ja noch einiges täuschend echt nachbauen, aber abgesehen davon, daß mein kleines Studio (40 qm) das einfach nicht hergab, hatte ich auch nicht die geringste Lust, erst mal irgendwelche Möbel etc. durch die gegend zu schleppen. Das ist bis heute nicht anders geworden.

Ich war eine Zeit lang immer wieder am Schwanken, weil ich halt doch dachte, auf eine Blitzanlage nicht verzichten zu können. Inzwischen sehe ich das ganz anders und verwende nicht mal mehr einen popeligen aufgesteckten Blitz. Es geht ganz prima ohne und die Lichtstimmung ist fast immer besser zusammen mit der Stimmung durch das nicht-künstliche Umfeld. Ewas verunsichert hat mich auch eine Weile noch die scheinbar verlorene Zeit durch die nicht immer ganz einfache und schnelle Locationsuche. Aber auch das seh ich jetzt anders: Es entfällt die auch nicht ganz geringe Zeit für die ständige Räumerei im Studio, und ich bekomme immer wieder auch neue Denkanstöße durch interessante Umgebungen für das nächste Shooting.

Ich glaube, die Studio-Langeweile ist also ganz normal und sie ist am besten zu bekämpfen, indem man konsequent raus geht und nur noch dann im Studio arbeitet, wenn die Lichtwirkung weit im Vordergrund steht und das Ambiente unwichtig ist.
Ich seh das ganze genau umgekehrt zu Klaus, mich reizt an der Studioumgebung genau das, was das Studio so schwierig macht. Das einzige womit Du arbeiten kannst ist eigentlich das Licht und das Model, alles andere ist schmückendes Beiwerk. Hier kommt es allein auf Dein Auge und Deine Fähigkeit an, aus dem Model das herauszuarbeiten, was Du Dir vorstellst, wie Du sie siehst, was Du an Ihr als Besonderes erkennst. Da gibt es nichts anderes, nichts was von Ihr ablengt, was zusätzlich irgendeine Stimmung erzeugen könnte. Nur Mimik, Ausdruck, Gefühle, Situationen, eben alles nur in der Körpersprache und im Gesicht des Models zu sehen und festzuhalten, das ist die Kunst und das geht eben weit darüber hinaus was man mit Technik, Technikverständnis und Wissen umsetzen kann, man muß sich hineinfühlen und dieses Fühlen versuchen zu transportieren, so daß das Model mitgehen und wirklich mitarbeiten kann.

LG John
Ach habe doch glatt die Tipps fürs TFP vergessen:

- schaue genau wie sich das Model bewegt
- beobachte typische Gesten
- halte Ausschau nach ganz typischen Mimiken
- mache viel vor
- beschreibe genau was Du möchtest
- schaffe eine gute Athmosphäre
- nörgle nie
- sag lieber versuchen wir was anderes (Frauen verstehen schon, was Du damit sagen willst)
- leg Dir eine Reihe von Lieblingposen zurecht (wenns einfach mal nicht weiter geht)
- bereite Dich aufs Shooting sehr gut vor

LG John
...und immer LÄCHELN!
22.11.2006
Wenn ich im Winter zwangsläufig ins Studio umziehen muss, schmunzeln immer alle, weil ich die Blitzanlage eben genau da aufbaue, wo sie nicht hingehört.. in die Schminkecke, in die Küche etc... auch auf die Gefahr hin, das der Hintergrund etwas unruhig wird und das Licht noch etwas schwerer zu setzen ist....

Nach dem 129. schwarze Rückwand-Shooting kann ich aber nicht anders... sorry...

Franko
22.11.2006
Emanuel Krücken sind immer Krücken und sind okay als Stutze wenn man sonst nicht hat, aber eigentlich musst du lernen zu laufen ohne Krücken - dann kannste die sinvoll einstzen.

Meine Tip wäre ein Ganzkörper Spiegel und stell dir Licht ein (Einstellicht/Baustrahler oder sonstwas) und pose selbst vor den Spiegel. Versteze dich ein bissel in der lage das Models und schaue wie ewas wim spiegel optisch wirkt bei unterschiedlichen Licht und bekomme ein Gefühl für Posen und Modelführung.

Robert
Guest
22.11.2006
Ich finde beide Aspekte, sowohl von Klaus als auch von John, sehr wichtig und richtig. Ich bin der Meinung, man muss beides können. Das ist auch der Grund, warum ich mir nach langem Shooten bei Available Light dieses Studioset (20 qm! mit Auf- und Abbau) zugelegt habe. Weil ich volle Kontrolle über das Licht wollte, sowie keine störenden Bilddetails. Ich bin jetzt an dem Punkt angekommen, so glaube ich, wo ich Kamera und Licht halbwegs im Schlaf beherrsche. Jetzt schaut man sich eben mal um, wie es weitergehen darf. Natürlich bin ich keineswegs so naiv zu glauben, dass man diese Sachen jemals zur Perfektion beherrschen kann.

Danke für die TfP-Tipps, John, vor Allem das Beobachten des Models und das Vormachen sind wertvoll. Den Rest habe ich selbst eigentlich schon ganz gut rausgefunden :-) Leider ist es bis jetzt noch nie aus terminlichen Gründen zu einem Zweitshooting gekommen mit der gleichen Person. Das ist verheerend, ich weiß. Ich werde den Thread hier mit Spannung weiterverfolgen, dieses Thema scheint sehr gefragt zu sein.

Hat jemand eine Posenübersicht, die nicht 40 Euro kostet? ;-)
22.11.2006
Emanuel, schau doch in der Modelguide, habe ein paar Links gepostet: Modelposen Information

Robert
27.01.2007
Gast mit 29850 Beiträgen???? wie passt denn das zusammen????

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