Umfrage zum Bedarf Foto-Mietstudio auf der schwäbischen Alb 25

2 months ago
T | BICHLER - Workshops & Coachings

Um mal aus Sicht eines Schweizer Kollegen zu sprechen...

Ich war vor einigen Wochen in Tübingen für einen Kurzurlaub und um mit zwei Models zusammen zu arbeiten. (von einem Shoot sind die Bilder schon hochgeladen).

Ich bin auf dem Weg nach Tübingen durch Balingen gefahren und musste doch erst Google nutzen um herauszufinden wo Balingen liegt ;-) Balingen sagte mir nichts und ich würde dort auch nicht primär nach einem Fotostudio suchen.

Die am nächsten gelegene ernsthafte Auswahl an potentiellen CH-Fotografen wird man im Raum Zürich / Winterthur finden. Die Anfahrtsstrecke beträgt von Winterthur 130 km, von Zürich 150 km und dauert bei realistischen Verkehrsverhältnissen zwischen 1 1/2 und 2 Stunden je Weg ohne Pinkelpause.

Ich beginne dann mal zu rechnen.
300 Km x CHF 0.75 effektiv pro 2024 bezahlte Vollkosten je Km meines vollständig amortisierten Kleinwagens ergibt Anreisekosten von CHF 225. Und dazu vier Stunden Anreisezeit.

Für CHF 200.00 je Halbtag miete ich bspw. ein Studio im StudioV Fotostudio und habe eine Anreise von maximal 10 Km aus dem Grossraum Zürich / Winterthur. Ergibt Vollkosten inkl. Studiomiete von rund CHF 215 für einen Fotoshoot bei maximal einer Stunde Anreisezeit.

Fazit:
Um einen Fotografen aus dem Raum Zürich anzulocken müsste das Fotostudio in Balingen somit gratis zur Verfügung gestellt werden um ihn zu ködern. Und noch dann dürfte sich die Anreise zeitlich kaum rentieren. Oder aber, das Fotostudio bietet so was Einmaliges was es sonst im ganzen Grenzgebiet nicht gibt...

Die grosse Masse der CH-Fotografen dürfte damit wohl eher nicht zum potentiellen Kundenkreis zählen...
@ Erik S.

Hin und wieder findet sich ein Mieter, ich biete beide Örtlichkeiten in Kombileistung an, nehme für 4 Stunden
pauschal 75 Euro. Absolut nicht kostendeckend aber höhere Preise zahlt zumindest bei mir im ländlichen Bereich niemand.

Danke - dann lag ich trotz #4,5,6 doch nicht so ganz falsch ! Bei Preisen von max. 20 €/h bliebe ein 3-4-stündiges Studioshooting unter oder gleichauf mit den Hotelzimmerpreisen. Wäre man aber bei 30 oder 40 €/h, dann ist das zur "Einzelbuchung" (1 Model, 1 Fotograf) ziemlich uninteressant. Dann hätte ein Studio eben nur für ein Sharing o.ä. einen Sinn, wenn gleich 3 Models vor der Kamera stünden, oder wenn 3 Fotografen dasselbe Model shooten - und da wäre der Studiobetreiber wohl meist selbst auch dabei.
fotozuma
300 Km x CHF 0.75 effektiv
... kein Privatmensch rechnet doch wirklich tatsächliche Kosten bei einer Autofahrt, außer Kraftstoffverbrauch. Anderenfalls düfte ich nicht mal mehr zur Migros fahren, resp. ihr zu EDEKA. ;)
2 months ago
@SEE:
Bei einer Shootingdauer von 3 Std. hättest Du - nach meiner infolge #5/6 wohl fehlkalkulierten Rechnung - immerhin 60 € - und bei 10 Anmietungen pro Monat 600 €.


30 Stunden Mietdauer pro Monat für so ein Studio dürften aber völlig unrealistisch sein. Und ob sich 20€ pro Stunde lohnt, das hängt von den Gesamtumständen ab. Irgendjemand muss die Leute ins Studio lassen, das Geld kassieren, verbuchen, sauber machen, gucken, ob während der Nutzung Schäden entstanden sind, usw. usf.

Das schöne an der Sache ist allerdings: man kann es einfach ausprobieren. Jedenfalls, wenn es nicht mit größeren Investitionen (Fotostudiotechnik usw.) verbunden ist. Anbieten und ein halbes Jahr gucken, ob es und wie es läuft.

Bei "kleines Studio" zucke ich aber einen Moment zurück. Mit zum Wichtigsten in einem Fotostudio gehört ein ausreichender Abstand. Ein 15m² Zimmer ist eher ungeeignet, ein 25m² schon besser, und jeder m² mehr ist von Vorteil.
2 months ago
@T | Bichler:
... kein Privatmensch rechnet doch wirklich tatsächliche Kosten bei einer Autofahrt, außer Kraftstoffverbrauch.

Das ist richtig - die allermeisten Leute kalkulieren privat "Das Auto ist eh da und hat Fix-Kosten, was kostet mich der Sprit?"
Daß die Rechnung auch privat objektiv nicht aufgeht, bedenkt kaum jemand, die Leut' wundern sich nur irgendwann, wo eigentlich das ganze verdammte Geld geblieben ist...
Ich würd's einfach ausprobieren. Vielleicht bringt es Kontakt zu netten Leuten und erzielt "Mehrnutzen", vielleicht nerven manche Nutzer einfach auch nur. Rein betriebswirtschaftlich gibt es nicht ganz unkomplexe Skaleneffekte. "Ganz klein und nebenbei" kann gut funktionieren, und "ausreichend groß" kann funktionieren. Dazwischen gibt es meistens eine Größe, die nur über Selbstausbeutung funktioniert, wie z.B. der Betrieb eines kleinen Nähladens in einer Provinzstadt, wenn man nicht gleichzeitig auch Online-Handel betreibt...

"Selbst nutzen und parallel auch vermieten" verändert die ganze Kalkulation dann eh wieder noch mal, wenn ich eh einen Vertikutierer brauche, aber naturgemäß eben nur sporadisch, kann ich mir überlegen, ob ich den für 5€/Stunde in der Nachbarschaft vermiete. (Und immer schön in der Steuererklärung angeben!)

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