Ich möchte bessere Fotos machen - und ihr? 204

Norbert Hess
... ist das Model oftmals gefühlt 600 m von dir entfernt...
... mag sein, wenn es Klick an der Kamera macht. Aber nur dann und auch nur bei dieser Art Fotos. ;)

Apropos 600m .... das lange Rohr wäre mir dann doch zu schwer. :))
#141Report
2 weeks ago
An nicht wenige Beiträgen bemerkt man eine deutliche Egozentrik, die mich gerade bei Profis (oder solchen, die es sein wollen) durchaus verwundert. Denn gerade wenn man als Fotograf bezahlt wird oder werden möchte, ist doch eine gewisse Kundenorientierung erforderlich.

Um noch einmal auf die Anzahl der Sedcardbilder zurückzukommen: Jeder mag sich doch so präsentieren, wie er/sie möchte. Was mich betrifft, so habe ich mir nur einmal erlaubt, dass die Begriffe Beschränkung und Disziplin (möglichst nur ein Bild je Shooting o.ä. Ideen) und eine vierstellige Anzahl von (zum Teil recht ähnlichen) Sedcardbildern nicht so recht zusammenpassen. Bei 1000 verschiedenen Bildideen sind 1000 Sedcardbilder natürlich angemessen.
#142Report
2 weeks ago
eckisfotos#142
Bei 1000 verschiedenen Bildideen sind 1000 Sedcardbilder natürlich angemessen.

Ich nehme zur Kenntnis, dass Ideen dann beim Betrachten doch noch eine Rolle spielen. Und nehme nicht an, dass schon handwerkliche Varianten bei gleichem Motiv ein unterhaltendes Vergnügen darstellen.
Auch von Handwerkerfotos wird diesbezüglich doch was erwartet. Jetzt kann ich besser schlafen :)
(Oder habe ich das falsch verstanden?)
#143Report
2 weeks ago
Marcello Rubini
Der von Dir zitierte Satz ist in der Theorie durchaus ernst gemeint - aber in der Praxis ist es dann doch meist so, dass sich viele Motive ewig wiederholen oder potentielle Fotomodell von der Menge her überfordern oder mindestens ein Motiv dabei ist, was einem potentiellem Fotomodell nicht gefällt und zu einer "Absage" führt.

Insofern kann ich die von Dir offenbar vermutete leichte Ironie nicht ganz leugnen.

Ich nehme aber zur Kenntnis, dass wir beide irgendwie zum Schluss gekommen sind, dass ungefähr 80 Bilder für eine Präsentation angemessen sind - jedenfalls angemessener als 10 oder 1000.
#144Report
2 weeks ago
"Aus Sch.... ( Nichts ) Gold machen" sage ich immer.
Dies ist eine Kunst, und immer wieder begegnen mir Fotos welche dem entsprechen.
mit scheinbar einfachen Mitteln Bilder erschaffen die nachhaltig beeindrucken.

Als Beispiel nehme ich mal den Chris W. mit dem Foto seiner Yana. Sein Model sitzt einfach nur auf einer Mauer.
Aber die Auswahl des Models, die Kommunikation mit ihr, damit der Ausdruck so wird, die Reduktion der Farben, hier auf ein paar Weiß und Schwarzwerte mit etwas Grau, einfach faszinierend.

Da sehe ich das größte Potential zur Verbesserung. Immer wieder Bilder länger anschauen und auf sich wirken lassen. Dann kommt schon der Moment wo man erkennt, warum dieses Bild besonders ist.
#145Report
2 weeks ago
Zitat PanTau88
"Da sehe ich das größte Potential zur Verbesserung. Immer wieder Bilder länger anschauen und auf sich wirken lassen. Dann kommt schon der Moment wo man erkennt, warum dieses Bild besonders ist."

Bist Du sicher, dass Du genau das meinst, was Du geschrieben hast? Übersehe ich womöglich Ironie? Ich soll mir Bilder lange anschauen, damit ich erkenne, dass sie gut sind? Dann läge ja das Potential der Verbesserung ganz im Auge des Betrachters. Und dann?
Woran erkennt denn überhaupt ein Betrachter, welches Bild länger anschauen soll - und welches nicht?
#146Report
2 weeks ago
Keine Ironie,
Ein Bild fasziniert mich, schon deshalb schaue ich es länger an, und manchmal erkenne ich warum ?
so einfach,

und bitte, bitte, bitte, mit mir keine persönlichen Fights austragen !
#147Report
2 weeks ago

An nicht wenige Beiträgen bemerkt man eine deutliche Egozentrik, die mich gerade bei Profis (oder solchen, die es sein wollen) durchaus verwundert. Denn gerade wenn man als Fotograf bezahlt wird oder werden möchte, ist doch eine gewisse Kundenorientierung erforderlich.


Sofern es sich um Kunden handelt. Ein Model, das man gegen Bezahlung bucht, ist kein Kunde.
#148Report
2 weeks ago
Manfred #
Ich gehe davon aus, dass ein Profifotograf (und von solchen schreibe ich) bezahlt wird. Wenn auch die/seine Modelle bezahlt werden, so muss es ja jemanden geben, der alle diese Kosten übernimmt. Ein solcher Auftraggeber wird gewisse Wünsche haben, deren Erfüllung er berechtigt für sein Geld erwartet. So wird ein Hochzeitspaar meist erwarten, dass der Hochzeitsfotograf Bilder abliefert, die mehr dokumentatorisch als künstlerisch sind. Der Hersteller eines Produkts wird bei den Werbefotos meist (!) erwarten, dass das Produkt hervorgehoben ist. Und selbst ein reiner Künstler, der Ausstellungen macht, um Bilder zu verkaufen, wird Rücksicht auf den Geschmack potentieller Käufer nehmen. Nur jemand, der nicht darauf angewiesen ist, kann völlig losgelöst ganz allein bestimmen, welche Bilder er auf welche Art macht. Er muss dann nur auf die Arbeitsbereiche des Modells Rücksicht nehmen.
#149Report
2 weeks ago
PanTau88
Nun, ich denke, dass meine Nachfrage berechtigt war, denn nach Deinem ersten Beitrag konnte der Eindruck entstehen, dass Du beliebige Bilder länger anschaust und diese dadurch "besser" erscheinen.

Nun aber verstehe ich, dass eine gewisse Faszination schon beim ersten Blick "erforderlich" ist.
Das ist 1. etwas wesentlich anderes und 2. für mich sehr viel besser nachvollziehbar.
#150Report
Zum Thema "Besser werden":
Ich war dieses Jahr auf einem Workshop und da sagte der Workshopleiter in einem Gespräch zu mir sinngemäß hinsichtlich der Veröffentlichung von Fotos: Konzentriere dich und "Kill your darlings".

Leider hatte wir nicht genug Zeit, das ausgiebig zu diskutieren, aber ich denke, er meinte Folgendes: Wir tendieren dazu, einige unserer Fotos mehr als andere zu mögen. Wir geben ihnen damit unbewusst mehr Aufmerksamkeit. Wir neigen dann auch dazu, diese Lieblingsfotos immer wieder zu variieren und fotografieren dann gerne in dieser Komfortzone, einfach weil wir uns da wohl und zu Hause fühlen. Wir scheuen aber damit das Risiko und den Mut, neue und andere Wege zu gehen - und damit hemmen wir unsere eigene Entwicklung. Also wie wäre es, wenn man einfach mal seine "darlings" aus der Veröffentlichung rausnimmt?
#151Report
2 weeks ago
@ Chris W. Braunschweiger

Wir neigen dann auch dazu, diese Lieblingsfotos immer wieder zu variieren und fotografieren dann gerne in dieser Komfortzone, einfach weil wir uns da wohl und zu Hause fühlen. Wir scheuen aber damit das Risiko und den Mut, neue und andere Wege zu gehen - und damit hemmen wir unsere eigene Entwicklung. Also wie wäre es, wenn man einfach mal seine "darlings" aus der Veröffentlichung rausnimmt?

Es gibt hier bei vielen (mich eingeschlossen) Sortierungen, die auf der jeweiligen Resonanz beruhen. Dabei könnte man natürlich noch detaillierter unterscheiden, wer gelobt und kommentiert hat : "Gleichgestrickte" Fotografen, die etwa denselben Bildstil haben, Fotografen insgesamt, Models, Visas u.a.
Die "darlings" aus eigener Anschauung und gleichdenkendem Umfeld vorübergehend stillzulegen in einer oder mehreren deaktivierten Galerien und nur noch das zu zeigen, was max. 10 likes hat ... macht aber auch fast nur dann Sinn, wenn man sich hier aktiv gebiert, Jobs ausschreibt, andere Bilder liked und Sedcards besucht.
#152Report
Chris W. Braunschweiger schade, das du nicht nachhaken konntest, weil im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung von Fotos erschliesst sich mir das nicht, dein ganzer Interpretationsansatz ist meist bei der Entscheidung zur Veröffentlichung schon erledigt, das "killen" würde ich vermuten müsste vorher kommen. Bei der Entscheidung, welchen Fotos man mehr Beachtung schenkt zb.
#153Report
2 weeks ago
Zitat Chris W. Braunschweiger:
"Leider hatte wir nicht genug Zeit, das ausgiebig zu diskutieren, ..."

Das wäre in der Tat ein Punkt, wo ich - wie Du offenbar auch - Diskussionsbedarf sehe.
Warum genau sollte das Verlassen der Komfortzone bewirken, dass man besser wird?

Vielseitiger vielleicht, aber ...
#154Report
2 weeks ago
Vielleicht, Chris W. Braunschweiger, meinte der Workshopleiter mit ''Darlings'' vertraute handwerkliche Schritte oder Anweisungen an das Model. Im Sinne des Eröffnungsbeitrags. Bzw. weitet diese auf die entsprechend ähnlichen Ergebnisse aus.
#155Report
Soweit ich es verstanden habe, geht der Begriff ursprünglich auf den Schriftsteller William Faulkner zurück. Der soll mal gesagt haben: "In writing, you must kill all your darlings." Das bedeutet, dass man sich von den Dingen in seiner Geschichte trennen sollte, die einem zwar ans Herz gewachsen sind, aber nichts zur Story beitragen. Später haben sich dann ehemalige Studenten der Hochschule für Künste in Bremen (ihr damaliger Professor war Peter Bialobrzesk) zu einer Gruppe "kill your darlings" zusammengetan und wollten damit ihre strikte Vorgehensweise bei der Bildauswahl betonen.

Ob nun das Löschen von Lieblingsbildern hier in der MK zum Verlassen der eigenen Komfortzone und zum Beschreiten neuer Wege führen kann - das war von mir vielleicht etwas zu weit interpretiert.
#156Report
Schaut man im Netz kommt die Urform wohl von einem gewissen Arthur Quiller-Couch:

Well, in this extraneous, professional, purchased ornamentation, you have something which Style is not: and if you here require a practical rule of me, I will present you with this: ‘Whenever you feel an impulse to perpetrate a piece of exceptionally fine writing, obey it—whole-heartedly—and delete it before sending your manuscript to press. Murder your darlings.


Faulkner hat es dann wohl noch etwas prägnanter abgewandelt.
#157Report
transparenzvariationen ... ohja, das ist derbe formuliert. Aber dennoch denke ich, der Ratschlag an sich könnte auch auf die Fotografie angewandt werden. Ich stelle bei mir fest, dass ich nach einem Shooting zunächst super begeistert bin und viele Fotos toll finde, aber auch schon am nächsten Tag einen großen Teil davon schon wieder lösche.
#158Report
2 weeks ago
@eckisfotos:
An nicht wenige Beiträgen bemerkt man eine deutliche Egozentrik, die mich gerade bei Profis (oder solchen, die es sein wollen) durchaus verwundert. Denn gerade wenn man als Fotograf bezahlt wird oder werden möchte, ist doch eine gewisse Kundenorientierung erforderlich.

Das ist doch genau der Punkt. Bei einem Pay-Model ist der Fotograf der Kunde. Und da erwarte ich eine gewisse "Fotografenorientierung" des Models. Die, wenn mit Models für einen Auftraggeber fotografiert wird, indirekt auch zur Kundenorientierung des Models wird. Das ist dann sowohl zum Fotografen (als Mittelsmensch) als auch zum letztlichen Auftraggeber hin orientiert.

(Völlig absturs würde es, wenn der Fotograf seinem Auftraggeber erklären müsste, wieso der Auftraggeber nicht die Fotos bekommt, die er haben wollte und in Auftrag gegeben hat, weil nun mal leider das Model da andere Vorstellungen hatte...
Glücklicherweise ist das alles weitgehend Theorie, wo Geld fließt, sind die Hierarchien in der Regel ziemlich klar...)
#159Report
2 weeks ago
@eckisfotos:
Warum genau sollte das Verlassen der Komfortzone bewirken, dass man besser wird?

Weil es immer mühsam ist, besser zu werden, und manchmal sogar schmerzhaft.

"Einfach" macht niemanden besser. "Schwierig" schon.

"The way to success is a staircase. Not a lift." - Der Weg zum Erfolg ist eine Treppe. Kein Fahrstuhl. Das gilt in allen Zusammenhängen menschlichen Lebens.
#160Report

Topic has been closed