Ich möchte bessere Fotos machen - und ihr? 204

Frank_F_S
... da ich den Sound meines Kameraverschlusses / Spiegelschlag viel zu gerne höre
... da bin ich ganz bei Dir und ich sag ja, das ist echt schwer und manchmal auch schmerzhaft und verlangt viel (Selbst)disziplin. Aber es schärft das Sehen und ist ungemein gut fürs Ego... und reduziert auf angenehme Weise den Output (und damit die Folgearbeit).
... ich kann das noch toppen: Ich nehm manchmal meine Kamera mit und mache kein einziges Foto und noch besser: Ich würde gerne genau diesen Moment fotografieren, habe aber keine Kamera dabei.
Chris W. Braunschweiger... na, ist das (bei Landschaftsaufnahmen) nicht sogar die Regel: 3 mal rausgehen, einmal Fotos machen.
3 weeks ago
Nur ein ein einziges oder evtl. gar kein Bild machen ... da wären eben einerseits das Landschaftsmotiv und andererseits das Paymodel im Studio. Wenn das Paymodel ihre 200 € Gage und der Studiobesitzer seine 70 € Studiomiete bekommen, ist es auch ok, wenn nur ein einziges Bild entstand.
Gewinnt genau dieses Bild dann einen mit 10.000 € dotierten Preis, dann war das alles auch genau richtig so ! Die Landschaft bietet allerdings 1000 Versuche pro Jahr, die allesamt nichts kosten ... Tag um Tag mal morgens, mal abends, am verregneten Nachmittag oder in vollmondiger Sommernacht ..
3 weeks ago
Da ist noch Senf in meiner Tube. Also geb ich den mal ein wenig provokant dazu:

Will ich mit meiner Fotografie besser werden?
NEIN. Nee. Nö.

"Ach?" werden einige denken? Selbstbewusstes JA von mir zurück.

Ist doch in vorderster Linie eine Frage des Alters, nicht? Hätte ich so mit 25 geantwortet? Sicher nicht.
Bin ich aber leider/gottseidank nicht mehr. Sondern deutlich über 60. Das R-Wort, das man vorwärts wie rückwärts gleich lesen kann. Ja, ich bin ein Palindrom. ;-)

Und als solches erlaube ich mir den Standpunkt: Wenn ich es bis jetzt nicht drauf habe, dann lerne ich es auch nicht mehr. Man stelle sich einen Autor vor, der, sagen wir 50jährig, immer noch Probleme mit Orthographie, Interpunktion und Grammatik hat! Sollte der besser werden? Nein. Einfach aufhören, sich was vorzumachen!

Natürlich wird von mir Ausschuss produziert. Mal mehr, mal weniger. Aber ich lade den nicht hoch.
Ganz im Gegensatz zu einigen Kamera-den hier, die bei diesem Thema ganz trotzig agieren. Man hat draufgedrückt, es ist ein Bild entstanden, Hough – ich habe gesprochen bzw. geknipst. UPLOAD! Habe erst heute ein völlig unterbelichtetes Bild kommentiert. Da hat man den Eindruck, dass das Konzept "besser werden" gar nicht existiert. Nicht mal "gut werden". Du kannst alles, wenn du nur willst! erzählen viele Coaching (oder Kohtsching?)-Bücher. Aber nein. Kannst du nicht.

Ein Funken Talent muss einfach sein. Ob man diesen Funken besitzt, sieht man, indem man sich mit anderen vergleicht. Zum Beispiel hier. Und DAMIT werde ich nie aufhören.
3 weeks ago
Zum Thema One-Shot: Ich habe immer das Vorgehen der frühen Platten-Kamera-Fotografen im Hinterkopf, nämlich pro Set auf den einen Klick hin zu arbeiten. Der ist dann auch immer ein besonderer, etwas aufregender und zugleich befriedigender Moment. Das war immer mein angestrebtes (und gelegentlich auch erreichtes) Ideal für inszenierte Bilder. Wie T. Bichler schon sagte, man braucht scharfes Sehen und (vorher) Klarheit im Bildkonzept.
Ich habe mit Dias das Fotografieren gelernt, auch das hat sehr diszipliniert.

Allerdings gebe ich zu, dass die Kulturtechnik Disziplin an Wert eingebüßt hat und moderne Technik das gerne unterstützt.
3 weeks ago
PetersPhotos, ich stimme dir in vielem zu, aber ich glaube nicht, dass diejenigen von den Beitragenden hier, die behaupten, sie wollen mit ihrer Fotografie oder ihrer Art und Weise zu fotografieren, nicht besser werden, dies tatsächlich so meinen. Das ist etwas ignorant, gegenüber euch selbst. Ist es nicht doch so, dass ihr ein Shooting macht und dann sehr zufrieden seid mit euren Aufnahmen und eurer Bearbeitung. Alles gut, ihr könnt es und eure Bilder sind gut und machen euch zufrieden. Aber wenn ihr dann durch eure Bilder geht, dann merkt ihr doch, dass ihr mit einigen der Aufnahmen nicht so ganz glücklich seid. Das können verschiedene Gründe sein und ihr erkennt diese auch im Nachgang. Dieser Prozess der Bildanalyse ist ein Lernprozess, der unabhängig vom Alter ist. Beim nächsten Shooting versucht ihr, genau den gemachten Fehler nicht zu wiederholen und wenn euch das gelingt, habt ihr euch verbessert. Ich bin auch ein älteres Semester, lerne seit mehr als 50 Jahren zu fotografieren, und ich bin längst nicht am Ende. Die Tipps, die hier von einigen der Teilnehmer gekommen sind, sind hilfreich - aber doch nicht nur für mich.
3 weeks ago
Frank_F_S Kein Widerspruch zu dem, was ich sage. Standard bei der ersten Sichtung der eben "reingeholten" Bilder: ach Mist! Mist! Na ja, das geht... ahhh, DAS ist ja besser geworden als erwartet!" usw. etc. pp. Und, auch sehr schön: Das ist GENAU, was ich hier wollte! Denke, wenn weniger als 30% der Bilder ein gewisses "Nächster-Tag-Entzücken" hervorruft, hör ich auf!

EIn Model erzählt mir neulich, ein Fotograf habe in 3 Stunden Shooting 6.000 (sechstausend!!!) Fotos von ihr weggeschossen. Und ihr dann auch noch per WeTransfer oder so "rübergeschoben"! Also Shooting im "Burst-Modus" Prrrrtt... Prrrrttt...Prrrrrrrrttt!!!! Aua. Für mich eine Bankrotterklärung. Auch, wenn genügend gute rauskommen.
3 weeks ago
Ich glaube, wir kommen vom Thema ab - auch wenn wir es nicht merken.

Es geht offensichtlich nicht mehr darum, ob man besser werden will und wie man das erreichen kann, sondern um möglichst extreme Arbeitsweisen bei Shootings, die "grundsätzlich" angewendet werden sollen - egal wie absurd.

Zunächst einmal: Bei allem Respekt halte ich eine Aussage, dass man NICHT besser werden möchte, für gelogen. Aber "besser werden wollen" heißt nicht, dass es auch gelingt und dass man nicht auch ohne (signifikante) Verbesserung glücklich werden kann. Wenn letzteres auf einem hohen Niveau passiert, dann ist das ja auch entgegen der Meinung "Stillstand ist Rückschritt" durchaus vorteilhaft gegenüber denen, wo noch viel "Potenzial" ist. :-)

Zu "one-Shot":
Das mag eine Lernstrategie sein und bei Modellen angewendet werden, die man zufällig trifft und die sich für ein Foto bereitstellen (hatte ich früher gelegentlich). Wer aber ein bezahltes Aktmodell nackt in eine Felswand klettern lässt und dann nur eine einzige Aufnahme macht, ist für mich entweder leicht unglaubwürdig oder verrückt.
3 weeks ago
eckisfotos. Hallo?? Mit "gelogen" meinst du ja wohl mich, hm? Wie willst das denn beurteilen? Kennst mich ja nicht. Und ich nicht dich. Wenn ich sage, dass das für mich gilt, kannst du das doch so stehen lassen.
ABER: Du schreibst hier fleißiger, als du Bilder zeigst. Deine Sedcard addiert sich auf doch recht magere 80 Fotos. Ich hab jetzt die 1000 überschritten.
Der kleine Unterschied hier: Dich kann man beim Wort nehmen. Mich bei den Bildern. :-)
3 weeks ago
@ Frank_F_S

Aber wenn ihr dann durch eure Bilder geht, dann merkt ihr doch, dass ihr mit einigen der Aufnahmen nicht so ganz glücklich seid. Das können verschiedene Gründe sein und ihr erkennt diese auch im Nachgang.

Das stimmt zumeist - nur, welche Konsequenz zieht man daraus ? Dieselbe Situation beim nächsten Mal besser machen - oder andere Situationen suchen - oder ganz resignieren ? Wieviele Konstanten sind denn beim nächsten Versuch zu erwarten ? Derselbe Ort, dieselbe Tageszeit, dasselbe Wetter ? Wenn derselbe weiße Oldtimer, dasselbe gelbe Motorrad nun anderweitig verliehen ist und zum 'nice price' diesmal stattdessen ein schwarzer Porsche zu haben wäre ...? Auf der roten Ducati sieht das Model nun mal anders aus als im roten Ferrari oder auf der roten Couch .. und was, wenn dann alles grün wäre : Grüner Sessel, grüne Kawasaki, grüner Lamborghini ?
Aber wenn ihr dann durch eure Bilder geht, dann merkt ihr doch, dass ihr mit einigen der Aufnahmen nicht so ganz glücklich seid...


(Selbst-)Zufriedenheit bedeutet Stillstand… ;)
3 weeks ago
Hier sieht der eine oder andere offensichtlich schon wieder die Gefahr von der ursprünglichen Thematik zu weit abzugleiten. Aber bei jeder Diskussion entstehen nun mal Räume, die sehr wohl zumindest Teil der Thematik sind und daher auch in ihrer Behandlung bedient werden sollten.

PetersPhotos
ist ja auch schon "älteren Semesters" (siehe Starterfoto) und hatte noch die Möglichkeit zu analogen Zeiten von wirklicher FOTOGRAFIE zu profitieren. Damals musste man sogar noch Filme einlegen können. Heute kann man sowas zur Not "googeln". Als reiner Landschaftsfotograf wäre ich auch nicht abgeneigt gewesen, mit einer einzigen Einstellung nach Hause zu gehen. Das waren noch Zeiten, da sollte man sich nämlich erst einmal des exakten Bildausschnittes bewusst gewesen sein, eventuelle Störfaktoren (Papier oder Zigaretten Stummel beispielsweise) vor Auslösung zu beseitigen, tja und auch nicht ganz verkehrt war damals auch noch sich auf Graukarte und Belichtungsmesser verlassen zu können, bevor man dann endlich abdrückte. Heute bringt man es tatsächlich fertig, wie gerade jemand schreibt, 6.000 (!) Auslösungen innerhalb kürzester Zeit durchzuführen. Vielleicht sollte der bei so viel Elan auch nur in die Filmbranche wechseln. Man weiß es nicht.

Heute hat man es selbst als Fotografierender einfacher. Wie in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens. Wenn ich da an die Fortschritte in der Medizin denke, kann ich nur sagen "Gott sei Dank". Ob diese Feststellung aber auch auf nicht wenige Bereiche in der Fotografie zutrifft, nun, da habe ich dann doch so meine Zweifel.
Norbert Hess

"Das waren noch Zeiten..."

Den Zigarettenstummel muss ich heute auch noch im Bild sehen! Allerdings nicht zwingend bei der Aufnahme, sondern spätestens in der digitalen Postproduction. Und wenn ich den gesehen habe, brauche ich rund 2 Sekunden für die digitale Entfernung. Wie lange hast du zu den seeligen Analogzeiten gebraucht, um zu dem entdeckten Zigarettenstummel hinzulaufen und ihn zu entsorgen? Ich wette mehr als 2 Sekunden. ;-)

Auch heute gilt noch: Man muss den Fehler überhaupt erstmal erkennen/realisieren, um ihn vermeiden oder ausmerzen zu können. Das hat mit Analog oder Digital erstmal nichts zu tun. Denn auch früher blieben Zigarettenstummel im Bild, wenn sie nicht entdeckt wurden.

Die (teilweise) einfacher zu handhabende Digitaltechnik verführt natürlich zu einer gewissen Sorglosigkeit. Aber das hat dann eher etwas mit der Selbstbeherrschung der fotografierenden Person zu tun, wie ich finde. Denn auch zu analogen Zeiten gab es diejenigen Leute, die planlos ihre Kleinbildfilme vollgeknipst haben, die dann zu endlos langweiligen Diaabenden bei Onkel Karl geführt haben.
Apropos
Zigarettenstummel & Co.
... tatsächlich räume ich die bis heute vor Ort händisch - oder besser gesagt (füßisch) - zur Seite. Was ich vorher gesehen habe, kann ich nachher nicht übersehen.
3 weeks ago
PetersPhotos
Ja, ich meine Dich - wenigstens was den von Dir so bezeichneten "provokanten Senf" betrifft.

Aber ich zitiere gern den vernünftigen Absatz aus dem Beitrag:
"Und als solches erlaube ich mir den Standpunkt: Wenn ich es bis jetzt nicht drauf habe, dann lerne ich es auch nicht mehr. Man stelle sich einen Autor vor, der, sagen wir 50jährig, immer noch Probleme mit Orthographie, Interpunktion und Grammatik hat! Sollte der besser werden? Nein. Einfach aufhören, sich was vorzumachen!"

DEM stimme ich zu - und das ist auch genau das, was ich meine. Wenn Dein Wille/Wunsch, noch besser zu werden, tatsächlich "gebrochen" ist, dann tut es mir leid. Wenn man aber merkt, dass man nicht mehr besser wird, dann ist das Weisheit. Dafür hast Du meinen Respekt.

Was Deinen "Gegenschlag" gegen mich betrifft - also Deine 1000 Fotos gegen meine 80:
Du merkst schon, dass das ein sehr deutlicher Widerspruch zu der gerade hier vertretenen These, dass man sich durch Disziplin beschränken soll, ist????
Gerade noch gelästert über viele Fotos, die ein Fotograf von einem Modell gemacht hat - und dann gleich mit 1000 Bilder auf der eigenen Sedcard protzen. Wie geht das zusammen? Welches potentielle Modell willst Du denn mit 1000 Bildern "erschlagen"? Ich möchte hier und jetzt Deine Bilder nicht bewerten, aber ich finde es bezeichnend, wenn Du eine Galerie mit Bildern, die wenige "Großartig" haben (laut Titel der Galerie), erstellst. Bei dem einen oder anderen Bild darin, könnte man ja zu dem Schluss kommen, dass es nicht an dem schlechten Geschmack der Betrachter liegt, sondern an dem Bild. Also früher hatte ich nur 80 Bilder, weil ich sonst eine kostenpflichtige Mitgliedschaft gebraucht hätte. Jetzt habe ich nur 80 Bilder, weil ich einsehe, dass Modelle mit mehr als 80 Bildern überfordert wären. Und wenn ich auf Fotografensedcards (nicht Deine!!!) ganze Serien sehr ähnlich aussehender Bilder in einer Reihe sehe, dann frage ich mich, was der Fotograf den Betrachtern eigentlich damit sagen will.
3 weeks ago
Bei allem Respekt halte ich eine Aussage, dass man NICHT besser werden möchte, für gelogen.


Wenn Du Ecki nicht schon hinlänglich bekannt wärst im Forum, würde ich jetzt etwas dazu schreiben....aber mir fehlen schon lange die Worte.
3 weeks ago
eckisfotos. Daher weht der spartanische Upload-Wind! Du hättest viel mehr zeigen wollen, konntest aber nicht hochladen, weil du sonst hättest zahlen müssen. Oder die Models mit Menge "überfordert". Echt jetzt?

Also, SILBER sollte der Spaß hier schon Wert sein. Kostet ja auch nicht mehr als zweimal Schnitzel mit Pommes + 2 Bier. ;-) Hab jetzt auf GOLD upgegraded, weil die Bildauflösung optimal ist. Und mehr Kapazität geboten wird.

Ich will nicht mit den 1000 Pics hier "protzen", (haben sich halt angesammelt) – aber, nochmal: ich plaudere hier nicht vollmundig auf und hab dann kaum was zu zeigen. Investier mal ein paar Kröten/Stunden für die Sedcard und zeig uns mehr. Ich schau es mir gerne an. Die Models werden schon nicht zu verwirrt sein.

Aber irgendwie verstehst du alles gerne falsch. Mein Wille, weiterhin einem Optimierungs-Phantom nachzulaufen, ist also "gebrochen"? Bei so viel Melodram muss ich gerade grinsen.
3 weeks ago
PetersPhotos
Wie ich schon weit vorher deutlich schrieb: Die MK-Sedcard sehe ich nicht als geeignete Diskussionsfläche. Trotzdem einen Dank für "großartig".
3 weeks ago
Am Donnerstag habe ich ein Shooting mit Iryna Berdnyk. Viele von euch werden Iryna auch schon fotografiert haben, so wie ich auch. Ich freue mich sehr auf das Shooting, weil ich ein ein Level höher klettern möchte. Mal sehen, ob ich es schaffe. Es werden langweilige Studioaufnahmen werden, ohne Sprünge. Aber ich habe mir ein Lichtsetting überlegt, dass ich noch nie probiert habe und von dem ich mir viel verspreche. Wenn die Ergebnisse so werden, wie ich mir das vorstelle, dürft ihr auf ein paar neue Bilder gespannt sein. Drückt mir mal die Daumen, dass meine Idee funktioniert, an Iryna wird es nicht liegen, wenn es nicht klappt.

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