Ich möchte bessere Fotos machen - und ihr? 204

3 weeks ago
@Tom
Deine Idee mit dem Kraulen ist sicher klasse, um Stimmung zu erzeugen.
Klappt aber nicht, wenn man das Prinzip “ don't touch the model" hat.
3 weeks ago
@ Frank F S
Von der Katze (mit weißen Pfoten) schrieb ich, und zwischen beeinflußtem Haustier und einem zweibeinigen Model ist natürlich ein Unterschied. Der Umgang mit dem Model resultiert aber auch aus dem jeweiligen persönlichen Bezug von Ehefrau oder Partnerin über Nachbarin oder Kollegin bis zum tfp- oder Paymodel, dem man vielleicht nur einmalig und zu festgelegten Konditionen begegnet.
Aber auch wenn es um das beste Foto mit einem Paymodel ginge : Da nehme ich nochmal Peter Lindbergh und springe zurück nach 1999 ... soll das nächste Shooting nun mit Linda Evangelista, Helena Christensen, Cindy Crawford, Kate Moss oder Christy Turlington stattfinden, um dann das hoffentlich beste Bild zu erzielen ? Je nach Idee und Plan das ideale Modell dafür zu suchen, ist sicherlich eine gute Vorgehensweise. Aber vielleicht wäre der "Aufschrei" von Tatjana Patitz in demselben Moment mit den beiden Hunden noch viel wirkungsvoller gewesen ?
Es gibt vielleicht Bilder, die ich so nicht wiederholen würde, aber auch manche 10 oder 12 Jahre alte, die ich auch heute unverbesserbar optimal finde. Sorry, wenn ich jetzt wieder ein Beispiel "weidlich ausgeschlachtet" habe ...
3 weeks ago
Luxusproblem! Deine Studiosachen sind erste Sahne, könnte ich so nicht. Solltest halt mehr rausgehen mit dem Model und auf Locations reagieren. Das Bild "Laura" zeigt ja, dass du das auch drauf hast. Was mir hier – und auch bei dir fehlt – man sieht in der MK nur sehr selten Models in Bewegung! Ich lass sie immer auch gehen, laufen, springen.
Einfach mal schauen, was Karlie Kloss so macht(e) in dieser Richtung! Karlie WER??
Ja, ich staune immer wieder, wie ignorant Models bezüglich der AKTUELLEN Top-Models sind. Doutzen Kroes, Vittoria Cerretti, Cara Delevigne, Toni Garrn, Julia Stegner – nie gehört! Zu sehen, wie Top-Leute wie Ellen von Unwerth, Rankin, Christian Schuller oder einst Herr Brodbeck ;-) mit ihnen "shooteten", kann einem doch jede Menge Impulse geben.
3 weeks ago
@petersphotos , vielen Dank Peter. Viele der heutigen Top Models kenne ich tatsächlich nicht vom Namen, werde mal danach suchen. Danke dafür.

Ich fotografiere auch outdoor, aber auch dort versuche ich, nicht den Hintergrund über das Model dominieren zu lassen. Offene Blende, ruhiger HG (Hauswand, etc) und schon nähern sich die Bilder dem Bildlook an, wie ich ihn im Studio realisiere und mag.
Wenn ich mir vornehme, besser zu werden, dann habe ich beispielsweise Aufnahmen von Carsten Witte aus Hamburg im Kopf. Seine Portraits sind so krass, das ist eine Handschrift, die man sofort erkennt. Ich mache auch gern enge Gesichtsportraits und will mir zwingend ein Lichtsetting für eine bessere Iris Abbildung erarbeiten. Mein Studio hat kein Tageslicht, ich möchte mit offener Blende fotografieren (1.2) und will mit Blitz arbeiten. Bei meinen Bildern ist mir bislang die Pupille zu groß, ich brauche also mehr Hintergrundlicht, aber ohne das dieses die Kontraste verändert. Ich habe ein paar Ideen dazu und werde sie bei meinem nächsten Shooting angehen.
3 weeks ago
So, jetzt lässt mal gefühlt der Johannes Mario Simmel (die Älteren unter euch kennen den den Herrn bestimmt noch) grüßen.

Jeder Fotograf sollte seine eigene, individuelle Handschrift und eine eigene Sichtweise auf seine Arbeitsweise haben. Natürlich dabei das aller wichtigste die jeweils passende Wahl des Models! Von großem Vorteil ist, da spreche ich aus eigener Erfahrung, wenigstens am Anfang mindestens einem wirklichen Profi auf dem Gebiet Model Fotografie über die Schulter geschaut zu haben. Egal ob diese(r) für Verlage, Agenturen, Galerien oder nur als freier Fotograf arbeiten.

Gleichgültig, ob man dabei zig Tausend Fotos während einer Session macht, womöglich auch noch alles sonst sich ergebende einfach auf sich zukommen lässt, oder alternativ einen genauen Ablaufplan verfolgt, abgestimmt auf die jeweiligen Eigenschaften des Models. Genau das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Sich dabei von sogenannten Koryphäen blenden zu lassen, ich weiß nicht; auch die koch(t)en nur mit Wasser. Der eine oder andere ist oftmals lediglich durch glückliche Umstände in Kreise geraten, die seinen Werdegang positiv beeinflusst haben. Bitte nicht falsch verstehen: Sei garantiert jedem von ihnen wirklich gegönnt!

Ich müsste lügen zu behaupten insgesamt 50.000 Auslösungen insgesamt getätigt zu haben. Übrigens zählte ich diese genau so wenig, wie die Anzahl der Models, die in den nicht wenigen Jahrzehnten vor meiner Kamera standen. Alles total uninteressant. Das jeweilige Ergebnis zählt, sonst nichts!

Natürlich kostete zu analogen Zeiten Jeder Schuss auch noch richtig Geld. Gerade im Mittelformat. Ganz extrem, wenn auch noch Polas notwendig wurden. Ein Grund mehr auch noch heute dem Material zu vertrauen, auf das ich mich verlassen kann. Wir sind hier schließlich nicht im Bereich Motorsport, Unterwasser Fotografie oder weiß der Teufel sonst was.

Selbst die Dauer meiner Arbeitsweise habe ich mit ins digitale Zeitalter übernommen. Reine Arbeitszeit selten mehr als 2 Stunden. Dann waren und sind nahezu alle meiner Models am Limit. Und dabei mussten die noch kein einziges Mal durchs Bild rennen. Aber die Details insoweit würden sich auch wiederum zu einem Abend füllenden Programm eignen.

Mir würde es allein schon auf den Geist gehen anschließend Stunden lang vor dem Rechner sitzen zu müssen und DAS oder DIE geeignetsten Ergebnisse auszusuchen. Das nächste Thema, das insoweit inhaltlich zerlegt werden könnte.

Mein Motto daher : Man kann seinem Leben nicht mehr Stunden geben, aber den Stunden mehr Leben!

Was ich übrigens aus einer sogenannten Fachliteratur, oder noch schlimmer aus diesen schlauen Sprüchen im Internet lernen soll, kapiere ich nicht. Abgesehen natürlich von der rein technischen Vorgehensweise. Aber mal im Ernst: eigentlich ist die Bedienungsanleitung bei jedem Produkt ein fester Bestandteil, oder? Wer von beidem der vorgenannten Möglichkeiten ist denn in Lage, mir meine Fehler zu zeigen? Demnächst eventuell KI, wenn mir dann mein Kumpel ´Eisenhirn´ auf die Schulter klopft und mir meine Fehler in gewünschter Stimmlage erklärt.

Noch ein Wort zur Vielfalt einer Bildaussage: diese dem Model zu überlassen wäre das Letzte was mir einfallen würde. Jede, egal ob Profi oder talentierte Amateurin, ist sich der Wirkung der jeweils überzeugendsten 10, 15 oder sogar 25 ihrer Posen bewusst. Die habe sogar ich nämlich von ihr schon zur Genüge gesehen. Da muss ich ich nicht in den Genuss kommen, der Nächste in der Reihe zu sein.

Zum Schluss: Wie sich einer hier über die heutige Sichtweise auslässt dokumentiert einzig und allein die heutige gängige Sichtweise unserer Gesellschaft auf nahezu allen Gebieten unseres täglichen Lebens. Warum also sollte das insoweit im Bereich Fotografie etwa anders sein? Natürlich auch, oder gerade(?), hier in der MK nahezu ausschließlich. Komisch nur, dass ein derart ´ewig Gestriger´ wie ich sich mit solchen Ansichten über Jahrzehnte auch noch behaupten konnte. Oder vielleicht auch nur gerade deshalb?
3 weeks ago
Ja, bei diesem Thema lohnt es sich wirklich, auf die Sedcard des TO zu schauen. Ein Luxusproblem oder Jammern auf hohem Niveau? Technisch sicher kaum - und das ist schon einmal gut. Ich weiß auch nicht, ob man die Qualität der (eigenen) Fotografiertechnik beliebig steigern kann. Und falls ja: Ist das heute noch gefragt? Eher nicht - leider. "Kunst kommt von Können" gilt heutzutage immer weniger. Außerdem übernehmen bereits in vielen Smartphones KI-ähnliche automatische Bearbeitungsprogramme die Optimierung von Bildern, die viele Fehler ausmerzen.

Bei Bildaussagen und Bildstilen könnte es anders aussehen. Man kann sich treu bleiben oder jedem Hype nachlaufen oder irgendwelche Vorbilder kopieren. Im Idealfall kann man selbst einen neuen Hype starten. Dabei dienen Arbeiten von Kollegen maximal als Inspiration - mehr nicht. Es ist toll, wenn das jemanden gelingt - aber auch in einem solchen Fall würde ich nicht von "besser fotografieren" sprechen. "Anders fotografieren" wäre passender.

Die Diskussion analog vs. digital halte ich für absurd. Sich unnötig zu beschränken, das kann allenfalls Selbstbetrug sein.
3 weeks ago
Die Frage, ob ein Bild jetzt besser ist kann ja vielfältig beantwortet und hinterfragt werden. Für wen besser. Aus welcher Sicht, welcher Perspektive? Es gibt Bilder , sowohl eigene als auch fremde, die ich vielleicht vor zig Jahren fad fand, die gefallen mir heute. Umgekehrt ebenso. Im Tagesgeschäft muss ein Bild erstmal zwei Personen zufriedenstellen, das Model und mich. Manchmal geht es auch nicht darum ein pompöses Kunstwerk zu erschaffen, sondern einfach zu experimentieren, da will man sich einfach mal ausprobieren. Wenn man dadurch für sich selbst dann ein wenig besser wird, ok. Und mal nebenbei, ich entdecke immer wieder Fotos von Fotografen mit kleiner Reichweite (bis 1500 Follower) , die mich teilweise mehr als überzeugen. Die würden nur so gut wie nie als Referenz für gute oder bessere Bilder hinzugezogen. Bei den Topfotografen gibt es tatsächlich nur eine Handvoll und drei tote Fotografen (Lindbergh, Newton, Cartier-Bresson) die mich wirklich flashen.
3 weeks ago
Es ist heute möglich mit einer einfachen Foto app ein durchschnittliches Foto in 2-3 Minuten auf dem Tablet in ein ansprechendes Foto zu verwandeln. Das ist was ich tue.
Für ein guter Fotograf mit einem professionellen Fototool und natürlich umfangreichen Wissen sind die Möglichkeiten riesig. Damit will ich sagen man kann/soll natürlich versuchen sich als Fotograf zu verbessern, aber für den endgültigen Gesamteindruck eines Fotos ist halt die Bildbearbeitung nicht zu vernachlässigen. Ist halt eine zusätzliche Komponente welche oft nicht so geschätzt wird. Fotografen welche beides beherrschen haben dann eben nicht nur gute Fotos im Portfolio sondern sehr gute.
3 weeks ago
''Ich möchte bessere Fotos machen - und ihr?'' lautet die eigentliche Frage des Ausgangsposts und der Fragesteller Frank_F_S hat inzwischen erklärt, was er meint: er erkennt immer wieder Dinge in seinen Fotos, die er für unperfekt hält und nimmt sich vor, solches künftig zu beseitigen. Sein Vorgehen zu optimieren. Das ist ab einem gewissen Niveau (und Blick auf sein Portfolio) perfektionistisch.
''- und ihr?'' ist dann die Frage, ob wir ebenso perfektionistisch anhaltend an unseren Fotos optimieren wollen wie er. Das Motiv zu dieser Frage habe ich noch nicht ganz begriffen. Aber eine Antwort hat eigentlich noch keiner gegeben.

Was meine Fotografen-Wenigkeit betrifft, kann ich das verneinen. Was, wie oben (#11) beschrieben, meine Bildabsicht betrifft, habe ich längst eingelöst, was ich suche. Das weitere Interesse ginge eher in die ideelle Breite als in die Optimierung, wenn ich nicht mehr oder weniger aufgehört hätte. Eine technisch-handwerkliche Optimierung hätten meine Bilder gut vertragen, aber diese Art permanenter Optimierung bzw. Perfektion im Handwerk interessiert mich überhaupt nicht. Sie hätte meine Motivation zum Bildermachen auch nicht auf eine nächsthöhere Stufe gestellt. (Mein ''Werk'' auch nicht.) Und mein eigentliches Anliegen, nämlich Bildideen zu realisieren, kaum berührt.
Ich hätte allerdings überlegen können, meine Bildgedanken raffinierter auszufeilen, da wäre auch ein Verbessern drin gewesen, was sich vielleicht gelohnt hätte. Aber soweit hat eine Optimierungssehnsucht mich eben nicht getrieben.
3 weeks ago
@Frank F S:
@Tom Rohwer #17 , dass was du beschreibst ist sicher nicht die Art und Weise, wie ich und wahrscheinlich auch die Mehrzahl der Fotografen hier in der MK mit ihren DSLRs fotografieren.

Da können wir ja mal eine Umfrage machen.
Ich wette: die große Mehrheit der MK-Fotografen überträgt nicht beim Shooting sofort auf einen Rechner/ein großes Display. Nicht mal im Studio, so die denn überhaupt eines haben, auch nicht im improvisierten Studio, und schon gar nicht "on location" oder outdoor.


Schlimm wäre es.

Was wäre "schlimm"? Die Fotos nicht sofort bei der Aufnahme auf ein großes Display zu übertragen? Oder nicht alle vier, fünf Aufnahmen die Kamera vom Auge zum nehmen und auf dem Groß-Display zu gucken, wie die Fotos geworden sind?

Ich habe ehrlich gesagt leise Zweifel an den fotografischen Fähigkeiten von Fotografen, die während des Fotografierens ständig gucken müssen, ob und wie die Fotos geworden sind... Man sollte alsbald sein Handwerk und sein Handwerkszeug so gut beherrschen, daß man in aller Regel beim Fotografieren sieht und erkennt und weiß, wie das Foto als solches aussieht.

Das übertragen der Bilder auf PC oder iPad ist kein Hexenwerk und viele Kameras bieten die sofortige Übertragung auf diese Geräte an. Aber keiner wird ein gut laufenden Flow des Models unterbrechen, um das Bild zu betrachten.

Eben. Meine Rede.
Aber die Models, gerade wenn man das erste Mal mit ihnen shootet, sind glücklich, wenn sie entweder auf dem Display oder besser auf einem großen Monitor sehen können, dass der Fotograf sein Handwerk versteht und die Bilder halbwegs gut aussehen.

Ich bezahle die für's Modeln, nicht für's Bilder angucken... Zumal ich es abwegig finde, die ganze Produktion beim Shooting durchzugucken, oder überhaupt zu zeigen. Die Fotos, die bei einem Shooting entstehen, sind ein Grundmaterial. Nach dem Shooting wird in Ruhe ausgewählt, dann wird ggf. bei Bedarf bearbeitet, und dann gibt es schließlich und endlich Fotos (Bilder), die der Welt gezeigt werden.
(Was anderes ist es, wenn bei einer großen Produktion gleich ein ArtDirector mit daneben steht, und mit dem Fotografen zusammen die Produktion steuert. Oder wenn ein Fotoreporter vor Ort Fotos macht und den ganzen Summs an die Bildredaktion übermittelt, damit die sich um den Rest kümmert - weil der Reporter vor Ort gar keine Zeit und oft auch gar keine Möglichkeiten dafür hat.)

Die Kunst "guter Bilder" ist auch, dass Model in die Stimmung zu bringen, die es für die Bilder braucht, die man machen möchte. Dazu gehört Psychology, Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis.

Ja. Das ist heute genau wie vor 50 Jahren. Als man außer u.U. mit Mittelformat oder Großformat ein paar
Wenn man Interaktion möchte, muss man für die entsprechende Stimmung sorgen.

Dafür ist es aber nicht zwingend erforderlich, gleich beim Shooting mit dem Models die Fotos durchzugucken.

Wenn's nicht gerade brandaktuelle oder eilige Fotoproduktionen sind, habe ich es mir übrigens mittlerweile weitgehend abgewöhnt, mich nach dem Fotografieren abend hinzusetzen und die Fotos durchzugucken. Die werden gerade noch umbenannt (nach meiner Dateinamen-Nomenklatur), auf den Server verschoben, Sicherheitskopie gemacht, und dann ist Feierabend. TATORT gucken, Schach spielen, schießen gehen, eine Runde walken, kochen, essen gehen, Buch lesen, was auch immer gerade gut als Feierabendbeschäftigung kommt.

Die Fotos sind dann am nächsten Tag dran. Oder, wenn zuviel andere Arbeit ansteht, auch erst am übernächsten. Mit ein bißchen zeitlichem Abstand auf die eigene Arbeit zu gucken kann zu einem besseren Blick führen.

Klar - es gibt so "Foto-Klassiker", bei denen man gleich beim Shooting bestimmte Dinge checkt - weil man aus Erfahrung weiß, daß man bestimmte "Kinken" manchmal erst auf den zweiten Blick sieht. Allerdings sollte man spätestens nach den ersten 20 Aufnahmen erkennen können: "Äh... war eine scheinbar gute Idee, aber in der Realität sehen diese Schuhe zusammen mit dieser Hose bescheuert aus!" (Um nur mal ein Beispiel zu machen.)

Dann kann man noch rechtzeitig umsteuern. Das braucht man aber nicht wiederkehrend das ganze Shooting über zu machen. Und bei komplexeren Available Light gleich zu Anfang mal die Histogramme anzuschauen ("Der Kontrast ist doch größer als ich mit meiner unermesslichen Erfahrung dachte, er ist sogar größer als eine Messung zunächst zu zeigen schien - also muss ich da noch anders ran!") ist auch eine gute Idee, da hat Digital unzweifelhaft Vorteile gegenüber Analog.

Ganz grundsätzlich sollte man aber, das ist jedenfalls meine Meinung, schon beim Fotografieren ganz real und ohne Display (weder Kamera noch anderes) weitestgehend erkennen können, was Sache ist. Kann man das nicht, werden die fotografischen Ergebnisse nicht unbedingt besser werden, wenn man dauernd auf einem Monitor nachguckt. Dann sollte man vielleicht erstmal am eigenen Sehen und Erkennen arbeiten.

Das hat auch den großen Vorteil, daß einem das auch dann hilft, wenn man mal keine Möglichkeit hat, beim Fotografieren immer gleich auf einem Display zu schauen, wie es denn geworden ist.

Aber wie schon mehrfach von mehreren von uns gesagt: es muss jeder Fotograf seine eigene Arbeitsweise finden und entwickeln. Dazu ist es ohne Zweifel hilfreich, auch mal anderen Leuten bei der Arbeit zuzugucken.

Vieles in der heutigen Zeit krankt an einer fürchterlichen "Zappel-Hektik", befördert durch MTV-Schnittfolgen, oder heute auch TikTok, durch die Volksseuche ADHS, etc.pp. Nicht nur beim Fotografieren, sondern auch bei anderer Zusammenarbeit mit anderen Leuten, sehe ich als erstes gern zu, die Hektik erstmal runterzufahren. "Ganz ruhig, eins nach dem anderen". "Nur ned hudeln!", wie der Wiener sagt. Den ersten Schritt vor dem zweiten, den zweiten vor dem dritten, usw. Erst das Konzept, dann die Grobstruktur, dann die Feinstruktur. (Man wundert sich, wie gut sich dann sogar IKEA-Rollcontainer ganz fix zusammenbauen lassen...)

Ich hab mal bei einem Akt-Shooting dem Model gesagt "Mach Dich mal so und so zurecht." - "Und jetzt setzt Dich mal da hin." Und dann stand ich da, noch ohne Kamera in der Hand, und habe so ungefähr zwei, drei Minuten nur geguckt. Einen Schritt nach rechts, einen nach links.

Model (etwas irritiert): "Ist was? Ist irgendwas nicht richtig?"
Ich: "Nein, alles bestens. Ich gucke gerade."
Model: "Was?"
Ich: "Ich gucke. Die Reihenfolge ist immer: gucken - sehen - fotografieren. Im Moment bin ich noch beim gucken."
Da sie nicht blöd war, hat sie das auch sehr schnell verstanden.*
_______________________________________________

* Okay, jetzt braucht's etwas Abstraktionsfähigkeit, aber im Prinzip ist es genauso wie mit dem Klassiker, den ich jahrelang mit meiner Liebsten immer wieder erlebt habe. Wir machen gern Städtreisen, und dann schlendern wir durch eine interessante Stadt. Ich natürlich "bewaffnet".
Und plötzlich bleibe ich abrupt stehen. Und glotze irgendwo hin.
Meine Liebste: "Was ist da?"
Und ich dann immer: "Das weiß ich nicht. - Ich bleibe ja gerade stehen und gucke, um zu sehen, OB da was ist..."

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis sie das wirklich verstanden hat. Das Problem war eigentlich auch nur, daß sie das häufig nicht gemerkt hat und einfach weitergelaufen ist, und dann war ich plötzlich "weg". Logisch - weil ich wegen häufigen Stehenbleibens und Guckens meistens sowieso schon etwas hinter ihr zurückgeblieben war...
3 weeks ago
@SEE:
Zur Erwähnung von Peter Lindbergh in #2 habe ich noch dies gefunden :

https://lunephoto.de/ich-retuschiere-gar-nichts-der-fotograf-peter-lindbergh/

Na ja... Die Retusche haben die Leute gemacht, die aus Lindberghs Fotos dann Anzeigen, Kataloge, Bilderstrecken in Zeitschriften usw. gemacht haben... ;-)
3 weeks ago
@ Frank F S:
@Tom
Deine Idee mit dem Kraulen ist sicher klasse, um Stimmung zu erzeugen.
Klappt aber nicht, wenn man das Prinzip “ don't touch the model" hat.

"Kraulen"?
Also, ich habe nirgendwo geschrieben, daß man das Model "kraulen" soll... ;-O

Allerdings halte ich auch nix von dem Dogma "don't touch the model". Gerade bei professionellen Fotoproduktionen zerren und grapschen etliche Leute am Model herum, bis es quietscht. Da werden Outfits zurechtgezupt oder zurechtgezerrt, da wird in Haare gegriffen oder gekämmt, da kommt das Schwämmchen hier und die Puderquaste da - Modeln ist ein "Vollkontakt-Sport".

Gerade bei Mode- und ähnlichen Shootings.

Bei einem guten Fotografen kann auch jeder den Unterschied zwischen "Ich grapsche, weil's sich so schön anfühlt" und "Ich dreh Deinen Kopf mal vorsichtig in die genau richtige Stellung" oder "Ich zupf mal das Outfit zurecht" zweifelsfrei unterscheiden.
Je aufwendiger das Shooting, desto mehr bezahlte Profi-Grapscher hat es - Visagisten, Hair-Stylisten, Mode-Tanten, etc.pp.
Ist der Fotograf allein mit dem Model - im Bereich der MK dürfte das weitgehend die Regel sein - dann ist ggf. nur der Fotograf da, der Hand anlegen kann. Und nein, es funktioniert eben bei weitem nicht immer mit "vormachen" oder "Anweisung, daß das Model da irgendwas zurechtzupfen soll". Das Model hat auch keine Tintenfischtentakel und kommt da oft gar nicht ran.

Warme, trockene Hände, und ein freundliches "Darf ich mal kurz..." oder "Ich muss mal kurz..." funktioniert wunderbar. Das Problem mit Terry Richardson war nie, daß er "don't touch the model" nicht beherzigt hätte. Das Problem mit Terry Richardson war Machtmißbrauch. Genauer gesagt: der Mißbrauch eines Machtgefälles.
3 weeks ago
Aber ich möchte mal die Schleife zurück machen, zum EP.

Frank_F_S möchte "besser" werden.

Also zunächst mal: Du bist alles andere als "nicht gut". Du bist handwerklich, soweit man das an online gezeigten Fotos beurteilen kann, ganz schön gut. Respekt.

Das ist das erste, was mir auffällt. Das zweite ist dann: Du bist recht... einheitlich. Das ist letztlich ein Stil, fast alles Studio. Und alles ziemlich... reduziert inszeniert.

Was ich gar nicht finde, sind: Geschichten. Bilder, die eine Geschichte erzählen. Aber das ist keine Kritik, sondern eine neutrale Feststellung. Wenn Du keine Geschichten mit Deinen Bildern erzählen willst, ist das logischerweise kein Mangel.
Ich persönliche sehe "Personenfotos", bei denen es um mehr gehen soll als ein Portraitfoto für den Abdruck in einer Zeitung oder als gerahmtes Bild bei Oma in der Vitrine (pauschale Beispiele), am liebsten als Standfotos aus einem französischen Film. ("Französischer Film", weil niemand so gut Filme machen kann, bei denen es letztlich um nichts anderes geht als ein paar Menschen 90 Minuten lang beim Leben zuzuschauen, als die Franzosen. ;-] )

Mich reizt das Foto, bei dem ich mich als Betrachter frage: Was mag wohl vorher passiert sein, bevor diese eine Situation zustande kam, die hier gezeigt wird. Und: wie mag es wohl gleich weitergehen?
Das sind die "Geschichten", die Fotos erzählen können. Aber wenn man da gar nicht hin will, dann fehlt das auch nicht. Ganz neutrale Feststellung, wie gesagt. Ich möchte, daß ein Foto mein Kopfkino anwirft, und das bezieht sich keineswegs nur auf Akt- oder erotische Fotos, es bezieht sich noch nicht mal ausschließlich auf Personenfotos.

Ich habe vor einiger Zeit zufällig ein Foto gesehen, das eine kleine Bushaltestelle irgendwo in der Pampa von Meck-Pomm zeigte. Ohne Menschen, ohne Bus, ohne Autos. Dieses Foto hat mich "gestoppt", es hat meine volle Aufmerksamkeit erzielt, und ich hatte nach einer Minute einen halben Roman fertig im Kopf. Nur durch dieses Bild und das, was es bei mir im Kopf angeregt hat.

Und ich dachte dann: Ich sollte unbedingt mal ein paar Tage durch die Pampa von Meck-Pomm fahren und laufen, einfach nur um zu gucken. Was könnte da noch alles rumstehen, und was könnte das noch alles auslösen bei mir?
3 weeks ago
@ Tom Rohwer zu #31
In dem verlinkten Artikel geht es hauptsächlich um die Vogue und eben die Supermodels, nicht um Retusche und Bildbearbeitung. Deshalb auch mein Gedanke, wenn der "Aufschrei" bei der Hundehatz von einem anderen Model gekommen wäre : Sind Evangelista, Turlington, Schiffer, Campbell beliebig gegeneinander austauschbar, wenn doch deren Charaktere im Bild ersichtlich sein sollen ?

@ Marcello Rubini zu #29
Soweit ich das nicht schon durchblicken ließ, denke ich, daß ich 80% meiner besten Bilder schon gemacht habe, speziell im Bereich Modelfotografie. So sehe ich für mich z.B. bei Tierfotografie noch 50% "Luft nach oben", aber in der Personenfotografie aktuell vielleicht 5% Verbesserungschancen. Ob ich die restlichen 15% später mal mit besseren Möglichkeiten angehen kann ?... vielleicht, falls ich mich diesem Metier nochmal stärker zuwende.
3 weeks ago
@Norbert Hess Posting #25:
Da schreibst Du vieles, das ich sofort unterschreibe. ;-)
Selbst die Dauer meiner Arbeitsweise habe ich mit ins digitale Zeitalter übernommen. Reine Arbeitszeit selten mehr als 2 Stunden. Dann waren und sind nahezu alle meiner Models am Limit. Und dabei mussten die noch kein einziges Mal durchs Bild rennen. Aber die Details insoweit würden sich auch wiederum zu einem Abend füllenden Programm eignen.

Ich bringe dazu immer gern den Spruch: Drei Stunden Fotografie mit Models ist wie neun Stunden Autobahn fahren. Danach ist man völlig k.o. - auch wenn man es nicht sofort merkt.

Und es ist - sowohl für den Fotografen wie die Models - nicht nur die körperliche Anstrengung (Lächeln, Hohlkreuz, Körperspannung, ...), es ist auch die mentale Anstrengung. Die fortdauernde volle Konzentration.

Wenn ich, egal ob Studio oder "on location", voll konzentriert am Fotografieren mit Menschen (Models, oder auch andere) bin - dann könnte unten auf der Straße eine Bombe explodieren oder ein Baukran umfallen... ich würde es höchstwahrscheinlich nicht mitbekommen... So konzentriert und fokussiert bin ich dabei.
3 weeks ago
@Marcello Rubini:
'Ich möchte bessere Fotos machen - und ihr?'' lautet die eigentliche Frage des Ausgangsposts und der Fragesteller Frank_F_S hat inzwischen erklärt, was er meint: er erkennt immer wieder Dinge in seinen Fotos, die er für unperfekt hält und nimmt sich vor, solches künftig zu beseitigen. Sein Vorgehen zu optimieren. Das ist ab einem gewissen Niveau (und Blick auf sein Portfolio) perfektionistisch.
''- und ihr?'' ist dann die Frage, ob wir ebenso perfektionistisch anhaltend an unseren Fotos optimieren wollen wie er. Das Motiv zu dieser Frage habe ich noch nicht ganz begriffen. Aber eine Antwort hat eigentlich noch keiner gegeben.

Da hast Du nicht ganz unrecht. :-)
Ich versuche es mal: das Vogelhäuschen, das ich gleich zusammenzimmern werde, muss nicht perfekt werden. Nicht mal ansatzweise. Da soll bitte funktionieren, und nicht mehr als 20 Euro für Material kosten.
Es gibt aber Dinge, in denen möchte ich - im Rahmen meiner Möglichkeiten - so gut wie möglich sein. Die Fotografie ist eins davon.

Meine Schwägerin wollte sich beruflich verändern und gründete ein Kleinunternehmen mit einem Markt-Wagen für "Unverpackt-Produkte" (Lebensmittel, Drogerie). Sie bat mich um Hilfe bei der PR. Klar kriegt sie die professionellste PR, die im vorgegebenen Rahmen wirtschaftlich möglich ist. Zeitungsredakteure einfliegen lassen ist also eher nicht drin... Aber die Anzeigenblätter und Szene-Magazine etc. ballern wir voll, ich weiß, wie man das erfolgreich macht. ;-)
Außerdem machte ich Fotos dafür. Da ist der Anspruch einfach: die besten Fotos, die unter den gegebenen Umständen machbar sind. Klar: "Besser geht immer." Wirklich immer. Aber "Das wäre auch noch besser möglich gewesen..." - das kommt für mich bei Fotos eigentlich niemals in Frage. Oder korrekter gesagt: "Das hätte ich auch noch besser gekonnt." Das wäre mir peinlich.
Hätte ich einen 10.000-Euro-Etat dafür gehabt, dann wäre ich 10km walken gegangen und hätte dabei Ideen ersponnen, was man alles fotografisch dazu machen könnte. "Wir nehmen: 15 Statisten. 150 verschiedene Gefäße. Und einen angeleinten Ziegenbock..."
Geht natürlich nicht. Aber anders als beim Vogelhäuschen habe ich bei Fotos und Texten und PR usw. einen Qualitätsanspruch, der heißt: "So gut wie möglich." Und: "Wenn man mit jedem Jahr nicht besser wird, dann wird man mit jedem Jahr schlechter."


Was meine Fotografen-Wenigkeit betrifft, kann ich das verneinen. Was, wie oben (#11) beschrieben, meine Bildabsicht betrifft, habe ich längst eingelöst, was ich suche. Das weitere Interesse ginge eher in die ideelle Breite als in die Optimierung, wenn ich nicht mehr oder weniger aufgehört hätte. Eine technisch-handwerkliche Optimierung hätten meine Bilder gut vertragen, aber diese Art permanenter Optimierung bzw. Perfektion im Handwerk interessiert mich überhaupt nicht. Sie hätte meine Motivation zum Bildermachen auch nicht auf eine nächsthöhere Stufe gestellt. (Mein ''Werk'' auch nicht.) Und mein eigentliches Anliegen, nämlich Bildideen zu realisieren, kaum berührt.

Ich denke, ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Am Ende geht es immer darum: "Was will ICH eigentlich?" Man wird nicht glücklich, wenn man das Leben eines anderen führt, und man wird als Fotograf nicht glücklich, wenn man die Fotos eines anderen macht.

Ich hätte allerdings überlegen können, meine Bildgedanken raffinierter auszufeilen, da wäre auch ein Verbessern drin gewesen, was sich vielleicht gelohnt hätte. Aber soweit hat eine Optimierungssehnsucht mich eben nicht getrieben.

Ich finde ja, daß Deine Optimierung auf der inhaltlich-kommunikativen Ebene Deiner Fotos stattfindet. Und daß man mit den Jahren etwas gelassener wird, und aus dem heiß-brennenden Ehrgeiz ein sanft-lodernder wird, ist auch völlig okay.
3 weeks ago
@Tom, #32, #33, (diesmal richtig gemeint)
Tut mir leid, bei meinem "Kraulen" Kommentar, wollte ich nicht dir antworten.
Danke für deine Vorschläge und Beiträge. Ich gebe zu, dass ich sehr in meinem Komfort Zone verharre und ich bezeichne meine Fotos auch nicht zu selten als langweilig. Genau deshalb will ich besser werden. Aber das bedeutet für mich neben dem verlassen der Komfort Zone auch die Verbesserung des know how zur Bildgestaltung und Lichtsetzung.
Dem zweiten nähere ich mich gefühlt leichter.
Besten Dank an dich.
3 weeks ago
Muss mich nochmal zu Wort melden.

Zuerst einmal prima, dass es hier eine angeregte Diskussion gibt! Wie man auch an der Länge der Beiträge sieht, gibt es hier doch etliche Kamera-den, die sich mehr Austausch wünschen. Ist doch schön, die eigenen Standpunkte und "Photo-Philosophien" (3 x "Ph" ;-) mit denen anderer abzugleichen. Und sich natürlich (spreche für mich, war noch nie ein Harmoniesüchtling) auch daran zu reiben!

Nun gibt es bei Bildern, ob es sich um gemalte oder "gelichtbildnerte" Bilder handelt, ein großes Problem:

Sie sagen, im Idealfall, mehr als 1000 Worte. Sie sind den Worten überlegen. Man kann noch so viel dazu formulieren, fabulieren, konstatieren oder auch labern – ÜBERZEUGEN muss das jeweilige Bild. Wie der Autor es technisch schafft, mich zu überzeugen, zu erstaunen, irritieren, begeistern, schmunzeln und neugierig auf MEHR zu machen – ist mir erst mal ziemlich egal. Siehe die abgestandene Analog-Digital-Diskussion! Sein Dialog mit dem Model interessiert mich. Und seine Kommunikation mit dem Betrachter. Und eventuell mal ein neuer Blickwinkel. Oder ein eingefangener Blick, der fesselt.

Tom Rohwer hat sich nun sehr ausführlich zu Wort gemeldet. Die Tastatur muss langsam glühen! ;-)
Hab ich alles sehr gerne gelesen, Herr Kollege, kann dem Großteil uneingeschränkt zustimmen. Dafür mal ein DANKE!

Nun wollte ich mal sehen, ob deine Bilder auch so viel sagen, wie deine Worte. Oder sogar mehr.
Also ein Blick auf die Sedcard.

Und nun bin ich ziemlich irritiert.
Frank_F_S schrieb

... ich bezeichne meine Fotos auch nicht zu selten als langweilig. Genau deshalb will ich besser werden. Aber das bedeutet für mich neben dem verlassen der Komfort Zone auch die Verbesserung des know how zur Bildgestaltung und Lichtsetzung.


Ein Sportler kann besser werden, indem er seine Zeiten oder sonstige Leistungen steigert. Ein Handwerker kann besser werden, indem er immer wieder bestimmte Abläufe übt. Wenn du als Fotograf ein Dienstleister bist, kann dir dein Kunde sagen, dass ihm die Fotos eines anderen Fotografen besser (oder schlechter) gefallen - aber wenn du einer kreativen Leidenschaft nachgehst, kannst du dich in meinen Augen nur weiterentwickeln.
Es ist sicher gut, wenn man die Technik seiner Kamera versteht und beherrscht, aber für den kreativen Prozess nützt dir das wenig.
Ich habe mir ebenfalls deine Fotos angeschaut und denke auch, dass du technisch im Studio alles im Griff hast. Aber, und das ist meine persönliche Meinung und bitte nimm sie nicht so wichtig, ich finde, eine "eine Verbesserung des know how zur Bildgestaltung und Lichtsetzung" werden zur eigentlichen Kreativität nicht viel beitragen.
3 weeks ago
Vorab kurz zum Dogma "don´t touch the model":

Eine Frau weiß in aller Regel sehr genau, ob sie in bestimmten Situationen aus Gründen der Ausübungen einer Tätigkeit von einem Fotografen deshalb körperlich berührt wird, um dadurch ein optimales Ergebnis zu erzielen, oder dafür andere Gründe sprechen.

Sei es lediglich ein Haar aus dem Gesichtsbereich zu entfernen, oder an anderen Körperteilen Einfluss auf die Bild Gestaltung zu nehmen ist eben entscheidend.. Es versteht sich natürlich von selbst insoweit intime Stellen auszuschließen. Ansonsten ist in aller Regel nämlich die gesamte Pose "im Eimer". Models die so was nicht erkennen sind ansonsten für diesen Job meines Erachtens absolut ungeeignet.

Frank_F_S
Deine Arbeiten sind technisch in keinster Weise zu beanstanden. Vielleicht bist du auch nur deshalb unzufrieden, weil dir deine Ergebnisse zu immer wieder kehrend vorkommen. Dies ist nun mal die große Gefahr, wenn man den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Studiofotografie beschränkt. Mir ist dieser Bereich schon immer zu langweilig gewesen. Der Mensch ist Bestandteil der Natur. Seine Dokumentation auf einen so engen Raum, wie dem eines Studios zu beschränken, ermüdet den Betrachter.

Für mich ist es wichtig, dass mein Model in einem ihm angenehmen Umfeld in seiner individuell charakteristischen Erotik gezeigt wird. Am Ende muss als Ergebnis eine Symbiose aus Komposition, Kreativität und Gestaltung stehen.

Ich war mal bei einer Diashow in der Arbeiten aus dem Karlsruher Zoo gezeigt wurden. Wirklich tolle Bilder. Ausnahmslos alle auch technisch sehr hochwertig. Als aber einer der Affen das gefühlt 18. Mal an einem Baum hängend zu sehen war, sagte ein ebenfalls älterer Herr direkt hinter mir zu seiner Nachbarin: "wenn der Affe jetzt nochmal kommt, dann schieße ich den vom Baum".

Du verstehst, was ich meine?

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