Ich möchte bessere Fotos machen - und ihr? 204

3 weeks ago
Hallo liebe MK-Freunde,

ich möchte so gern Bilder machen, die ein Blickfang sind, die den Betrachter verweilen lassen und fesseln. Ich hatte vor kurzem die Möglichkeit, an einem Workshop mit Peter Coulson teilzunehmen und ich habe dabei echt viel gelernt. Jetzt sammle ich Fotos in Moodboards und versuche mein Auge für Bildgestaltung und Lichtsetting zu schulen. Bin deutlich kritischer gegenüber meinen eigenen Aufnahmen geworden und frage mich inzwischen, was für eine schwachsinnige Bildbearbeitung ich noch vor vier oder fünf Jahren gemocht habe.

Mich würde mal interessieren, wie ihr so drauf seit? Vergleicht ihr eure Bilder und Bildqualität mit anderen Fotografen? Welche Strategien wendet ihr an, um euch zu verbessern und weiter zu entwickeln? Hier in der MK shooten viele von uns die gleichen Models. Manche dieser Bilder sind gut, manche schlecht, obwohl das Model sicher bei beiden Shootings gleich gut performt hat.

Wie lernt ihr, besser zu werden? Was sind eure Strategien?

Vielen Dank an alle, die sich äußern.

Viele Grüße
Frank
Zu Peter Coulson:
Ich verfolge viele seiner Videos auf youtube und schätze ihn sehr. Dennoch glaube ich, dass er in der Regel einer bestimmten Linie treu bleibt und nicht unbedingt seine "Komfortzone" verlässt. Mit einem entsprechendem Model braucht er in seinem Studio wirklich nur sehr kurze Zeit um perfekte Fotos zu erstellen. Aber verweile ich länger auf seinen Fotos?
Ich halte da immer gerne Peter Lindbergh entgegen, der 2016 im Spiegel folgendes sagte: "Ich versuche, mir inzwischen - abgesehen natürlich von der Location oder dem Set-Design -, gar nichts mehr vorzustellen und das Foto zu machen, wenn ich da bin. Ich fange einfach an und versuche, interessante Momente während der Vorbereitung zu finden, die spontan entstehen und nicht reproduzierbar sind. Ich mache häufig bis zu zehntausend Fotos am Tag."

Ich denke, wenn wir auf einem Foto länger verweilen, dann ist es nicht die perfekte Lichtsetzung, dann ist auch nicht zwangsläufig die Schärfe und schon gar nicht die inszenierte Pose des Models, sondern dann ist doch das Gefühl welches wir spontan und unterbewusst mit dem Foto verbinden. Und die für mich spannende Frage ist: Welcher Weg führt zu solchen Fotos? Und da bin ich dann wieder eher bei Lindbergh.
3 weeks ago
Ich mache häufig bis zu zehntausend Fotos am Tag.

Er hat vermutlich auch 10 Mitarbeiter, die die Fotos anschließend auswerten...

Anno dunnmals haben STERN- und andere Illustrierten-Fotografen oder Fotografen von Agence Gamma und ähnlichem, also die seinerzeitigen Vielfotografierer, so ca. 50.000 Fotos im Jahr gemacht...

Die Digitalisierung ist da zur Inflationierung geworden. Ich habe mal in meiner Anfangsphase der Digitalfotografie bei einem 6-tägigen Istanbul-Trip ungefähr 2.000 Fotos gemacht. Und bin anschließend fast kirre geworden bei der Arbeit, den ganzen Haufen vernünftig auszuwerten.

Nur auszuwerten. Von bearbeiten will ich ja gar nicht reden.

Ich habe dann zwei Konsequenzen daraus gezogen:

1) 100 Varianten von einem Bild zu machen, weil es ja so einfach möglich ist, bringt keine besseren Fotos als 10 Varianten zu machen - sondern höchstens schlechtere. Weniger ist mehr - auch in diesem Zusammenhang.

2) Fotos werden erst bearbeitet, wenn sie konkret für irgendwas verwendet werden sollen. Ins Archiv kommen sie unbearbeitet (aber beschriftet! Und das ist schon mehr als genug Arbeit...) Hat auch den Vorteil, daß man das Foto dann für die technischen Anforderungen der konkreten Verwendung bearbeiten kann. Offsetdruck auf Hochglanzpapier braucht andere Bearbeitung als Zeitungsdruck, Online andere als Druck. (Wenn ich es denn überhaupt selbst mache; wo eine Druckvorstufe mit im Spiel ist, sollen die das doch machen.)

Nur wenn ich beim Sortieren und Beschriften sehe, daß ein Foto durch besondere Umstände eigentlich gut, aber technisch mau ist, mache ich manchmal eine Grundbearbeitung. Damit mir das später mal beim schnellen Durchgucken nicht als »ach, das da ist Murks« durch die Lappen geht.

10.000 Fotos am Tag... Da dürften die Kameraverschlüsse dann so ca. 1.000.000 Aufnahmen im Jahr (oder anderthalb Jahren) auf der Uhr haben. Da machen selbst Nikons dann bald die Grätsche...
3 weeks ago
P.S.: Peter Coulson muss ich mir mal angucken. Ich finde es im Prinzip immer spannend, auch mal anderen Leuten bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Die Vielfalt der Herangehensweisen und "Arbeits-Charaktere" ist echt erstaunlich. (Wobei ich es immer wieder erstaunlich finde, wie hektisch manche Leute sind. Manche sind im Studio hektischer als ich bei der Reportage-Arbeit im heftigsten Getümmel...Kommt mir jedenfalls manchmal so vor.)
Meine Devise seit Äonen:
Nehmt mal eine wirklich alte analog, mit der Ihr nur acht (8) bis zwölf (12) Fotos machen könnt!
Dann werdet ihr automatisch "besser" weil Ihr Euch genau überlegt, wann Ihr den Auslöser drückt.

In Zeiten der Digitalisierung und den riesigen Speicherkarten wird wild rumgeknipst, teils aus Angst etwas zu verpassen...???
Ja und dieses Phänomen ist bei den heutigen "Modellen" auch eingezogen. Die "hopplen" wild herum, fangen mit den irrwitzigsten Posen an, anstatt mal für ein paar Sekunden eine Pose zu halten.
Solche bekloppten Shows wie "GNTM usw" fördern natürlich diesen Blödsinn.

Zu Peter Coulson:
Finde ich auch, das er in seiner Komfort-Zone und seinen festen Modellen gute Fotos macht. Aber wer weiß schon wieviel Postproduction dahinter steckt.
3 weeks ago
Peter Lindberg war ein klasse Fotograf, der mit einem riesigen Team am Start, superklasse Aufnahmen gemacht hat. Ich mag viele seiner Bilder. Aber ich werde niemals so einen Stamm an Assistenten haben, die ihm geholfen haben und ohne die seine Bilder niemals entstanden wären. Lindberg hat oft Outdoor bei voller Sonne fotografiert. Peter Coulsen zeigt in ein paar seiner Videos, wie er im Studio den Lindberg Outdoor-Look nachstellt, alleine. Das Ergebnis ist faszinierend.

Ja, die Vielzahl der Aufnahmen, die man bei einem Shooting mit digitaler Kamera heute machen kann, erhöht nicht die Qualität, da bin ich voll bei euch. Ich fotografiere auch immer wieder analog. Aber wenn ich für mich sage, ich möchte besser werden, dann ist das auf den Bildlook in meiner comfort Zone bezogen.
3 weeks ago
Hallo Frank... :-)

Deine Fotos finde ich klasse
aber kann natürlich verstehen, dass
eine Weiterentwicklung immer erwünscht ist.

...sehe es anscheinend ähnlich, wie Lindbergh
und arbeite am liebsten spontan, was sich P. L.
natürlich viel einfacher erlauben kann ! ;-)

...denn das weit verbreitete Klischee, dass
ein Fotograf das ''perfekte Foto'' schon vorher
komplett im Kopf haben müsste, ist mächtig ! ;-)

...besonders bei Modellen,
welche ''mit guten Ideen
überzeugt'' werden möchten ! ;-)

(...möglicherweise passiert
dies auch, um Fotografen vorher
besser einschätzen zu können ?)

...dass die Umsetzung eine
bedeutende Rolle spielen könnte,
wird dabei aber meist übersehen ! ;-)

...hab' auch (durch die Digitaltechnik) lange
und wild herumgeballert, was auch Spass macht
aber manchmal die ein oder andere Kamera kostet ! ;-)

...so langsam kehrt Vernunft ein und Fotos
werden wieder länger optimiert, bevor es klickt,
was aber manche Models nervös macht ! ;-)

...Thema ''Pose halten'', statt viel zu zappeln...
...und das Zitat, von ''artist de identité inconnue'':
''Shows wie ''GNTM usw'' fördern natürlich diesen Blödsinn''

...sehe es auch so, das Medien Vostellungen erzeugen,
welche oft weit von der Realität entfernt liegen und sich
''erfahrene Kräfte'' dann damit herumschlagen müssen ! ;-)

...ein Model hat mich mal als ''Neandertaler'' betrachtet,
weil ich sie (bei einer Kerzenlichtszene) darum gebeten
hatte, still zu halten ! :-)

Fotografen haben (vor über 100 Jahren) teilweise noch
mit versteckten Kopfstützen gearbeitet und auch deswegen
entstand eine bestimmte (jetzt verschwundene) Anmutung !

...''weniger ist mehr'' ??? ;-)

LG, beste Wünsche,
respektvolle Models und schönes Licht ! :-)
''Bunti-in-se-net'' ;-)
3 weeks ago
Meine Devise seit Äonen:
Nehmt mal eine wirklich alte analog, mit der Ihr nur acht (8) bis zwölf (12) Fotos machen könnt!
Dann werdet ihr automatisch "besser" weil Ihr Euch genau überlegt, wann Ihr den Auslöser drückt.

Das geht auch digital - nimm einfach eine 128- oder 256 MB-Speicherkarte mit. Und nur die.

Wobei ein echter Vergleich zu Analog-Zeiten insofern nicht möglich ist, als man ein mißratenes Bild (es lief jemand durchs Bild o.ä.) einfach wieder löschen kann. Auf Film war dann diese Aufnahme unwiderbringlich verschwendet. Aber es ist ja durchaus sinnvoll, die Vorteile einer neuen Technik zu nutzen, und sich gezielt ihrer Nachteile bewusst zu werden, und nur diese zu vermeiden.
3 weeks ago
Ich finde, die digitale Technik hat auch riesen Vorteile. Man sieht das Bild sofort und kann es dem Model zeigen und sofort drüber nachdenken, wie man das nächste besser machen kann.
artist de identité inconnue schreib

Ja und dieses Phänomen ist bei den heutigen "Modellen" auch eingezogen. Die "hopplen" wild herum, fangen mit den irrwitzigsten Posen an, anstatt mal für ein paar Sekunden eine Pose zu halten.


Sehe ich genau anders. Ich wünsche mir oft, dass das Model mal mehr anbieten kann als nur die fünf Standardposen mit dem stets eingefrorenen Gesichtsausdruck. Ich kann mich an eine Folge gerade bei GNTM erinnern, da hat Rankin einem Model direkt ins Gesicht gesagt, dass sie langweilig (boring) sei. Ich fand das damals ziemlich unmöglich, denke heute aber anders darüber. Ich würde zwar nicht sagen, sie sei langweilig, ich würde aber alles dafür tun, dass sie wirklich mal aus sich herauskommt und Facetten ihrer Persönlichkeit zeigt.
3 weeks ago
Grundlage für wirkungsvolle Fotografie ist ein genaues Wissen oder erfahrenes Spüren, was man überhaupt zeigen will. Wenn das eher spärlich ist, kommt entsprechend wenig oder höchstens ein gelegentlicher Zufallstreffer heraus, den man mit unendlich vielen Auslösungen vielleicht mitgefangen hat und erst später erkennt.
Ich finde, die Absicht ist eine völlig unterschätzte Kompetenz.
Mit Nachmachen kann man nur handwerkliche Kompetenz verbessern (das ist ja auch nicht unwesentlich). Und durch viel und aufgeschlossenes, neugieriges Betrachten lernt man die große Bandbreite des Bildinteresses näher kennen. Dann kann man sich selbst (das Eigeninteresse) besser finden und es trainiert das Bildgespür.

Für ''inszenierte'' Fotografie, wo man das Bild vorher quasi im Kopf hat und plant, reichen wenige Auslösungen, die eigentliche und ein paar zur Sicherheit. Vielleicht noch ein alternatives Experiment dazu.
Für den emotionalen Moment, ''aus dem (flüchtigen) Leben gegriffen'' ist es durchaus sinnvoll, eine Reihe zu schießen und den geeignetsten Moment hinterher heraus zu fischen, auch wenn man schon beim Knipsen konzentriert auf den disponiert ist. (Hunderstelsekundenschnelle Reflexe sind nämlich selten.) Da bringt das Digitale schon große Vorteile ein.

''Besser werden'' ist nach meiner Anschauung der Prozess, das eigene Anliegen zu schärfen und auszubauen, in erster Linie. Und im Zuge dessen auch das praktisch-technische Vorgehen inkl. Workflow zu verfeinern. Nicht umgekehrt.
Zum Stichwort "emotionaler Moment"

Es gibt ein berühmtes Strand-Foto welches Peter Lindberg von Linda Evangelista gemacht hat. Die Geschichte dazu war wohl so, dass Linda Evangelista beobachte, wie der kleine Hund der Crew von einem größeren Hund verfolgt wurde und sie im Augenblick der Attacke laut losschrie. Lindbergh, der von dem Vorgang nichts bemerkt hatte, drückte unbewusst, aber genau in diesem Augenblick auf den Auslöser.
3 weeks ago
#11
Marcello, ich stimme dir in allen Punkten zu. Ich habe angefangen, Bilder zu sammeln. Von anderen Fotografen, Bilder die mir super gefallen. Diese Bilder versuche ich zu analysieren. Wie ist das Lichtsetting, wie ist die Pose, wie die Bildstimmung , welche Emotionen löst es aus etc. Dies hilft mir bei meiner eigenen Bildgestaltung. Wenn ich eines meiner eigenen Bilder zu der Sammlung der Fremdbilder hinzufüge und dieses sich dann nicht negativ abhebt, bin ich da, wo ich hin möchte. Noch bin ich davon ein Stück entfernt, aber ich habe Hoffnung, dass ich vielleicht doch mal dahin komme und ich keinen Unterschied mehr feststelle.
3 weeks ago
Finde total toll, dass sich wirklich jemand mal Gedanken zu diesem Thema macht und sich wirklich verbessern will, Hut ab :D Frank_F_S
3 weeks ago
Hier werden viele Dinge zusammengeworfen (ganz ohne Wertung). In der Überschrift steht das Bestreben nach besseren Bildern? Was das für Frank heisst, wird dann im ersten Beitrag klarer.

So wird es aber für jeden einen unterschiedliche Definition geben. Es gibt Personen, die sich mit Künstlern oder anerkannten Persönlichkeiten vergleichen wollen. Viele bewerten bessere Bilder mit mehr Anerkennung. Das ist emotional auch irgendwie nachvollziehbar. Aber definiert sich jeder über die Anerkennung, die ihm zu Teil wird? Wahrscheinlich nicht.

Wenn man jemanden einen Tip gibt, zB. immer nur sehr attraktive Frauen in SW, mit möglichst wenigen Textilien, evtl noch mit einer gewissen Eleganz, vor einem dunklen Hintergrund mit weichem Hauptlicht zu fotografieren, dann könnte das bei einer großen Betrachtergruppe schon schlagartig für deutlich mehr Aufmerksamkeit für den Fotografen führen.
Geht es aber in der kleineren Sphäre um die Anerkennung von Modellen, und dem Ziel mehr Kontakte zu generieren, dann sind ggfs bestimmte Themen, Bildideen relevant.

Außer Acht gelassen werden auch die Sehgewohnheiten, die sich stark verändert haben. Die Filter und Presets dominieren das Bewertungsverhalten der Zuschauer. Danke IG für Deine Retro bzw. Farbenwelt ;-)

Noch vor 15 Jahren hätte man einen Fotografen vor allem danach beurteilen, können, welche technischen Fähigkeiten er besitzt, um Bilder zu machen. Dieses Kriterium ist nahezu unwichtig geworden im Hinblick auf das spätere Ergebnis. Wo es zu analogen Zeiten noch eine signifikante Bedeutung hatte, welchen Film man einlegt, ob man ihn leicht unterbelichtet, um ihn in der Entwicklung dann zu pushen oder umgekehrt. Als es noch bedeutend war, auf welche Zone man belichtet....das alles spielt heute keine Rolle mehr.

Zudem häng es auch um den Aspekt, wer die Bilder betrachtet. Hat er Kompetenzen in der Fotografie oder keine.
So spielen in der heutigen Bilderwelt immer weniger gestalterische Kompetenzen eine Rolle.

Bildideen als Kriterien sind sicher auch unwichtig geworden. So wurde doch quasi schon alles tausendfach abgebildet.

Wenn ich ein Kriterim für zeitlos wichtig erachte ist es das der Lichtsetzung (egal ob vorhandenes Tageslicht oder Kunstlicht oder Blitzlicht). Aber das ist eben nur eine sehr subjektive Bewertung.

Die Fragestellung des TO ist also sehr vielschichtig, denn die List der Kriterien ist subjektiv und sehr lang. Jeder gewichtet die Kriterien unterschiedlich. Ich stelle mir die Frage nach besserer Fotografie quasi jeden Tag, unabhängig von der Anerkennung oder anderen Einflussgrößen.
3 weeks ago
#15: Eine sehr wichtige Einlassung, die Dogmen verhindert und den Frageraum aufschließt.
Sie verhindert ja nicht, dass man von ''guter Fotografie'' redet, man muß halt hinzufügen, in welcher Hinsicht man das meint.

Wenn der Fragesteller hier also eine sehr breitgefächerte Palette der Vorstellungen erhält, ist das sicher in seinem Sinn. Und für uns alle wahrscheinlich auch gut.
3 weeks ago
Ich finde, die digitale Technik hat auch riesen Vorteile. Man sieht das Bild sofort und kann es dem Model zeigen und sofort drüber nachdenken, wie man das nächste besser machen kann.

Das empfinde ich als Vor- und als Nachteil...

- Auf dem Kameradisplay kann man m.E. ein Foto nicht wirklich beurteilen. Man bräuchte dann mithin eine Direktübertragung auf ein großes Display.
- Hilfreich kann das Histogramm sein... wenn man's lesen und interpretieren kann.
- Ständig zu gucken "wie es geworden ist" unterbricht die Konzentration auf die Beobachtung dessen, was man fotografiert. (Mir fällt im Moment keine bessere Formulierung dafür ein.) Ich fotografiere keine Fotos. Ich fotografiere... Menschen. Landschaften. Ereignisse. Usw.

Zweifellos kann es hilfreich sein, einem Model zu zeigen "So sieht's aus, was Du machst. Dieses oder jenes ist noch nicht so, wie ich's gern hätte." Es kann ein Model aber genauso auch verunsichern.

Was mir dabei gerade durch den Kopf geht: jeder sollte so arbeiten, wie es ihm am besten entspricht. Es würde mich ständig aus der Konzentration reißen, wenn ich alle naselang dem Model zeigen wollte "So sieht's aus". Kommt aber auch darauf an, wie man wo unter welchen Umständen was fotografiert. Für bestimmte Fotos ist es hilfreich, nach jedem Auslösen zu gucken: "So schon richtig? Oder braucht es noch weitere Feinjustage?" Für manche andere Fotos wäre das tödlich.
3 weeks ago
@Marcello Posting #11:

Aber sowas von Zustimmung! ;-)))
3 weeks ago
@Tom Rohwer #17 , dass was du beschreibst ist sicher nicht die Art und Weise, wie ich und wahrscheinlich auch die Mehrzahl der Fotografen hier in der MK mit ihren DSLRs fotografieren. Schlimm wäre es. Das übertragen der Bilder auf PC oder iPad ist kein Hexenwerk und viele Kameras bieten die sofortige Übertragung auf diese Geräte an. Aber keiner wird ein gut laufenden Flow des Models unterbrechen, um das Bild zu betrachten.
Aber die Models, gerade wenn man das erste Mal mit ihnen shootet, sind glücklich, wenn sie entweder auf dem Display oder besser auf einem großen Monitor sehen können, dass der Fotograf sein Handwerk versteht und die Bilder halbwegs gut aussehen.

Die Kunst "guter Bilder" ist auch, dass Model in die Stimmung zu bringen, die es für die Bilder braucht, die man machen möchte. Dazu gehört Psychology, Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis. Der tote Blick, auch mancher Pro Models liegt am Abspielen einen „Programms", das das Model bei jedem Fotografen abspielt. Wenn man Interaktion möchte, muss man für die entsprechende Stimmung sorgen.
3 weeks ago
Zur Erwähnung von Peter Lindbergh in #2 habe ich noch dies gefunden :

https://lunephoto.de/ich-retuschiere-gar-nichts-der-fotograf-peter-lindbergh/

Zum Thema kamen schon sehr gute, ausführliche Antworten; ich mache es mal kurz mit letztlich 2 Fragen :
- Wie optimiere ich mein nächstes Payshooting ? ... und die Eingangsfrage :
- Wie mache ich bessere Bilder ?
Gerade habe ich wieder eine Katze gekrault, von der ich auch schon ein paar tolle Bilder gemacht habe.
Die 3 Stichworte Bildqualität, Bildbearbeitung und Blickfang sind da durchaus essentiell - und passen zum Payshooting mit einer hübschen Frau genauso wie zur Haustierfotografie. Von wem möchte ich also das nächste, möglichst noch bessere Bild machen ? Das können die so gut geschilderten Wege und Abwägungen in #15 sein, oder ein plötzlicher Moment wie in #12, der aber "dogmatisch betrachtet" auch nur so funktionieren würde, wenn der spontane Ausdruck einerseits eben von einem superhübschen, bestens vorbereiteten und höchst talentierten Topmodel stammte und andererseits auf echter Emotion beim Anblick der beiden Hunde beruhte.

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