mobile Blitze - Hobbyfotograf und Neewbie 42

3 months ago
Als absoluter Hobbyfotograf möchte ich mich weiter verbessern und und mit einen mobilen Blitz, Softbox und Funkauslöser zulegen. Ich habe eine Sony ZV-E10 und ein Galgenstativ von Manfrotto. Andere Diskussionen haben sich natürlich auch schon mit dem Thema beschäftigt und ich hab sie gelesen, ich hab aber das Gefühl, dass die meisten hier einen höheren Anspruch an die Technik/ Preis-Leistung haben. Deswegen ein neuer Thread.

Warum mobiler Blitz:
Ich würde gerne anfangen mehr Outdoor zu shooten und das Genre weg von Akt hin zu People ermöglichen. Jeder der meine Sedcard anschaut, sieht, dass es vielleicht nicht super mies ist, was ich einstelle, aber insbesondere wenn es um Licht geht doch eine Menge Luft nach oben ist...

Da ich es wirklich, ausschließlich als Hobby betrachte, muss ich zwangsläufig einen guten Blick auf Preis/ Leistung werfen, während Langlebigkeit nicht die obere Priorität hat. Flexible Einsatzzwecke sind wünschenswert, ein gewisser Komfort (bspw. Funkauslöser) aber nötig. Könnt ihr für solche Starterkits eine Empfehlung aussprechen? Wie gesagt, ich bin kompromissbereit, wenn es um Farbabweichungen geht o.ä., es geht also nicht um das technisch anspruchsvollste Produkt.

Was suche ich?
- min. einen mobilen Blitz, nach meinen Recherchen sind 400Ws "perfekt", wenn 300 "ausreichend" sind für 90% der Situationen, dann wäre das auch ok
- passender Funkauslöser für Sony ZV-E10
- Softbox, ich dachte an eine große 120cm - 150cm, bin aber auch für andere Anregungen dankbar

Was habe ich:
- Manfrotto Galgenstativ 420B


Ich freu mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt und euer Wissen und Anregungen mit mir teilt. Gerne sind auch Gebrauchtsets eine Option. Danke im Voraus
Matty12345

Wichtig wäre die Angabe deines ungefähren Budgets.

Zudem wäre noch interessant, was du unter "mobil" verstehst. Eher eine Lösung mit Aufsteckblitzen oder doch lieber einen Akkublitzgenerator.



Ich z.B. habe mit Aufsteckblitzen angefangen, was sich bei mir aber nach sehr kurzer Zeit als Griff ins Klo herausgestellt hatte. Das Geld hätte ich mir sparen können. Ich bin dann letzten Endes bei einem Elinchrom Ranger samt normaler Blitzköpfe sowie Ringblitz und diversen Lichtformern gelandet.

Da das System schon recht oll ist, dürfte es gebraucht nicht mehr übermäßig viel kosten. Nachteil ist definitiv das hohe Gewicht, daher meine frage, was für dich persönlich "mobil" heißen soll. Denn so ein Ranger-System ist definitiv mobil, ist aber mit ordentlich Schlepperei verbunden. Und platzsparend ist es auch nicht. :-)
3 months ago
HI Patrick, danke dir für die Anregung. Schon Akkublitzgenerator. Das Gewicht ist für mich zur Zeit weniger relevant, da -in meiner Vorstellung- das ganze Equipment vom Auto einmalig zur Location verbracht wird und dann ist es egal, ob es 3 Kilo oder sechs Kilo sind. Wenn man das täglich drei Mal macht, ist das sicherlich ws anderes. Tja, das Budget... gerne alles zusammen im mittleren 3stelligen Bereich, im Zweifel wäre ich aber auch bereit bis zu 1.500€ zu investieren, was aber wirklich schon das Ende der Fahnenstange ist
3 months ago
Ich habe mir mal deine Aufnahmebereiche angeschaut.

Du bist dir sicher mit diesem Equipment dann zu überzeugenderen Ergebnissen zu kommen?

Für mich sind jedenfalls deine Arbeiten mit Naturlicht wesentlich stimmiger und auch technisch hochwertiger.

Ach ja, glaubst du vielleicht nicht auch, dass du mit deinem gesamten "Klump" Passanten geradezu einlädst deine Vorhaben "on Location" interessiert zu verfolgen? Was da wohl deine Models jeweils dazu sagen werden.
3 months ago
Hi Norbert, danke für das Feedback, deswegen schrieb ich oben: Weg von Akt hin zu People Fotografie. Angezogen :-)
3 months ago
Gelegentlich gibt es Einsätze, wo ich mehr Leistung benötige aber mit 2x 1200WS Porties mit jeweils 2 Ausgängen kann ich das meiste abdecken. Und die Anforderungen haben sich über die Jahre nicht verändert.
Noch entscheidender als die Leistung und das Lichtformer Sortiment sind aber die Anwendung. Da gibt es viel zu beachten und zu erlernen gerade im Umgang mit der Posititionierung, Richtung der Lichtformer und der Leistungsregelung.
Matty12345

Die Schlepperei kann unangenehm sein. Ich habe das Gedöns auch schonmal einige hundert Meter zum Strand geschleppt. Da wurden meine Arme echt lang. Aber vielleicht bist du ja besser durchtrainiert als ich. :-D
Ansonsten kann man sich halt auch einen Trolly mit dicken Reifen zur Unterstützung anschaffen.

Mit deinen 1500 EUR würdest du schon recht weit kommen, wenn man als Beispiel mal meinen Elinchrom Ranger nimmt. Bei ebay finde ich spontan Angebote für rund 500 EUR incl. 2 Blitzköpfen.

Die Akkus könnten ein Schwachpunkt sein, die kann aber aber kostengünstig selbst reparieren indem man sich einfach die passenden Akkuzellen kauft und dann in das Akkugehäuse einbaut.

Und was die Lichtformer angeht, ist natürlich auch vieles Geschmackssache, sofern man jetzt keine vorgegebenen Ergebnisse erreichen muss. Meine Standardlichtformer waren zuletzt eine 175er Rotalux Octa und vor allem ein Ringblitz mit Wabenreflektoraufsatz. Diverses anderes Zeug hatte ich auch, lag aber letzten Endes nur in der Ecke rum.
3 months ago
Preis/ Leistung und Hobby ?
Beim Hobby geben Leute riesige Beträge für Sachen aus, die sie nicht benötigen, aber schön finden oder Freude bereiten. Das muss oder soll sich gar nicht rechnen.

Sonne und Blitz kombiniert ist sehr anspruchsvoll
Sonne ist sehr stark, schwankend, hart und nicht einstellbar

Gute Lösung ist nur Sonne und große Reflektoren (z.B California Sunbounce)
Bei einer Wolke schwankt nur die Gesamthelligkeit, die Verteilung bleibt. Weiches Licht ist gut machbar mit sehr großen Reflektoren.

Oder Sonne als Hauptlicht und 2-3 funkgesteuerte Systemblitze zum Aufhellen und Effektlichter
mit Reflektoren oder kleinen Softboxen.

Blitz als Hauptlicht gegen die Sonne benötigt sehr viel Leitung
oder wenig Sonne kurz Dämmerung.

Für nur Blitz sind die losgelösten Systemblitze über Funk die kompakteste Lösung
3 months ago
#7 ich nutze zum Transport einen faltbaren Bollerwagen, hat sich über Jahre als die effektivste Variante herausgestellt.
3 months ago
Volle VG-Fotos: Klar gibt man viel Geld aus für Hobbys und nichts desto trotz ist Preis/ Leistung auf das ich speziell für mich achten möchte. Ich würde lieber 500€ ausgeben, als 1.500€ und natürlich haben Blitzköpfe für 2.000€ sicherlich eine Daseinsberechtigung, die für mich aber nicht passen wird.

Outdoor kann natürlich im Schatten mit Tageslicht und Blitz kombiniert gut funktionieren ohne zu viel Blitzleistung haben zu müssen. Zumindest nach meinen Recherchen. Danke für deine Pro/Con Anmerkungen. Das werd ich berücksichtigen.

MAINpics: 2x 1.200 sind ja doch schon deutlich mehr als mein angestrebter 400... Lass es mich so formulieren: Wo wären deiner Meinung nach bei 400 die Limitierungen vom aufhellen her? Vielleicht muss ich es also nochmal überdenken.

Patrick Michael Weber: Der Lichtformer soll ne Allzweckwaffe erstmal sein, deswegen dachte ich, dass 120 - 150 mit Wabe vielleicht gut dafür dient. Durchtrainierter als du sicherlich nicht, aber entweder Rollen oder es als Muskeltraining ansehen.

Man kann zusammenfassen, dass ich die Allzweckwaffe suche, die viele Bereiche abdecken kann, ohne in speziellen Bereichen, das non-plus-ultra ist. Vielleicht wie so ein SUV: du kannst ihn in der Stadt genauso nutzen wie auf Langstrecke, ein paar holprige Strassen überfahren ohne dir den Unterboden aufzureissen, er kann komfortabel sein und je nach Modell auch sportlich sein. Aber in keiner der genannten Einzel-Kategorien wäre er das Mittel der Wahl, wenn man speziell für den jeweiligen Anwendungsfall suchen würde.
Matty12345

Dass du eine Allzweckwaffe suchst, ist auch schonmal gut zu wissen. Denn dadurch fällt der von mir erwähnte - doch sehr spezielle - Ringblitz plus Wabenreflektoraufsatz - definitiv weg. Denn allzwecktauglich ist das Ding nicht, sondern ganz im Gegenteil sehr speziell vom Ergebnis und genau dieses Ergebnis muss man dann mögen. :-)

Von daher würde ich als einen solchen Allrounder tatsächlich eine große Octa nehmen.

Damit habe ich früher dann auch mal solche Spielereien gemacht: Die Octa als Hintergrund samt Gegenlicht und als Frontlicht gab es das damals sehr beliebte Neon-Ringlicht.

3 months ago
Die Anmerkungen mit den Reflektoren (ich nutze Sunbounce, wegen der Kompatibilität) ist sehr richtig. Sie machen ein tolles Licht. Ebenfalls die Durchlichtrahmen aber sie machen das ganze Set schnell sehr aufwändig, denn bei Wind bleiben sie nicht stehen. Dann braucht man Personal oder Verankerungen...Daher scheiden bei mir auch Softboxen und Faltreflektoren im Außenbereich aus. Ich arbeite mit Normal-, Zoomreflektoren, Beautydish und vor allem dem Magnumreflektor. Mit großen Gewichten unter den Stativen bleiben diese auch bei leichten Winden (die du bei guten Wetter fast immer hast) stehen.

Bitte wegen der Leistung nicht falsch verstehen. Ich nutze 2 Porties, um meine Szenerie flexibel zu beleuchten. Mit den Blitzkabeln kommst Du nicht so weit und Du hast 2 Köpfe schnell mal 10m auseinander stehen. Also nutze ich oft nur 1 Kopf an einem Porty.
1200 WS reichen für mich fast ausnahmeslos, weil ich auf keine Blitzsynchronzeit angewiesen bin (LS Objektive) .

Die Leistungslimitierung wirst Du nur bei Gegenlichtaufnahmen erfahren. Da hilft sich dann wenn Du einen LF mit hoher Lichtausbeute wie zB. Magnumreflektor oder Wide-Zoom o.ä. nutzt.
Überlege Dir, was Du machen willst. 400-500 Ws reichen Dir evtl bei 95% Deiner Aufgaben.
MAINpics

"Sunbounce"

Kann ich bestätigen: Am besten finde ich persönlich den Zebra-Reflektor (Silber-Gold), weil der einen wunderschönen Hautfarbton zaubert.

"Überlege Dir, was Du machen willst. 400-500 Ws reichen Dir evtl bei 95% Deiner Aufgaben."

Jepp. Extrem hohe Blitzleistungen braucht man halt nur in extremen Situationen.



Matty12345

Wenn du nicht unnütz Geld in Fehlkäufe investieren möchtest, würde ich mir an deiner Stelle mal einen "Workshop" in deiner Nähe suchen, der darauf ausgelegt ist, das passende Equipment für dich zu erarbeiten.
#14
#15
3 months ago
Das genannte Budget reicht nicht ganz für ein ELB 500 TTL Dual to go Set. Das ist meines Erachtens ein guter Kompromiss zwischen Leistung und Gewicht. Damit entstand z. B. dieses Foto:


Wenn es dich interessiert, wie das Set aussieht, kannst du dir mal das hier ansehen:
https://nevasca.net/blog/0001-a-photoshoot-in-a-car-park/

Ansonsten könnte auch ein Elinchrom One eine Überlegung wert sein. Wenn du nicht mehr als ein paar Hunderter übrig hast, kannst du auch einen günstigen Aufsteckblitz verwenden. So entstand das Foto:


Allerdings hast du dann das Gefrickel mit Graufiltern. Die Details kannst du hier nachlesen:
https://nevasca.net/blog/0002-swimwear-photography-with-speedlites/

Etliche meiner besten Fotos entstanden aber nur mit Available Light, z. B. diese hier:


Das war einmal in Málaga und einmal in Paris. Da wäre es nicht praktikabel gewesen ein ELB 500 TTL Dual to go Set mitzunehmen.
3 months ago
Was Aufsteckblitze anbelangt, braucht man sich wegen Graufilter/Synchronzeit heutzutage keine Gedanken mehr machen. Die meisten können schon HSS.
Da wird eher die Leistung und die Wiederaufladezeit ein Problem.
Man kann natürlich auch Aufsteckblitze parallel betreiben um die Leistung zu erhöhen.
Ansonsten finde ich Studioblitze, betrieben mit einer Powerstation, eine gute Lösung und die Kosten für spezielle Akkus entfallen.
ich habe mich tatsächlich in den Freeze 2 von Rollei verliebt .....sehr kompakt , günstig und sehr vielseitig und mit Bowens Adapter sogar für alle Lichtformer geeignet ...also für draußen, aufhellen und so TOP
Du findest bei youtube von Akifotografie wirklich erschöpfende Informationen zu diesem Thema. Ich glaube, er hat jetzt auch gerade auf Neewer Produkte gewechselt, die haben eine Blitzdauer von 1/209–1/10989s und können bis 1/8000 HSS
https://www.youtube.com/results?search_query=aki+fotografie

Was mich grundsätzlich an dieser Art der Fotografie stört, ist der ewig gleiche unnatürliche Bildlook. Das sieht für mich alles aus wie Quelle Katalog in den 70er Jahren.
Ich mache People Fotografie outdour in der Regel ohne Blitz, vielleicht mal, wenn man gegen die Sonne fotografiert, aber da würde auch ein Bouncer reichen.
Bedenke, du schleppst das ganze Zeug mit dir rum, das Model muss sich immer im Blitzbereich befinden, du ignorierst das natürliche Licht und machst dir dein eigenes -warum ?
#19: Es ist gerade der 80er-Quelle-Katalog-Look, der mich oft bei den „geblitzten“ Bildern stört. Bei geschicktem Einsatz eines Blitzes läst der sich aber weitgehend vermeiden. Dennoch bin ich mit dem nachfolgenden (ungeblitzten) Text leicht neben dem Thema, aber denke, irgendwie passt es doch:

So nach und nach haben sich einige mobile Beleuchtungsvarianten bei mir angesammelt. Eigentlich nutze ich die eher nur in sehr wenigen Fällen. Wegen meiner Nachlässigkeit (ich arbeite outdoor eigentlich so gut wie nie mit zusätzlichen Lichtquellen, weil ich ständig Location und Position wechsele) waren am vergangenen WE meine beiden mitgeschleppten 500er-Bowensblitze beim Fotowalk mit dem Fotoclub Bergisch Land aber nicht einsetzbar. Der eine oder andere hatte seinen Blitz dabei, aber ich musste weitgehend ohne Extralicht ran.

So habe ich also weitgehend ohne zusätzliches Licht fotografiert; ich finde es viel spannender, etwas ohne jegliches externe Licht zu realisieren, was dann u.a. bei diesem Bild der Fall war:

Eigentlich dachte ich, das könne nichts werden, gegen die Sonne würde ich doch irgend etwas brauchen. Mag sein, dass das Kleid ein wenig Licht reflektiert hat, denn bei manchen anderen Bildern aus derselben Perspektive war das Gesicht dunkler. Das Bild soll einfach nur zeigen, dass Geduld und probieren gelegentlich auch hilft. Zugegeben, die Brillanz der oben gezeigten Beispiele fehlt hier. Schließlich es ist auch keine Quellekatalogbild geworden und es reichten die Kamera mit einem Objektiv.

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