Was würdet ihr euch bei einem Aktworkshop on Location wünschen? 85

7 months ago
Zitat AFOM: "Ich denke, der Thread ist sehr eindeutig formuliert."

Ja, das ist er. Aber nachdem das offenbar ausdiskutiert ist, kann man ja einmal herangehen, und nach der Zielgruppe fragen. Wen hättest Du denn gern in Deinem Workshop und was möchtest Du gerne oder am liebsten vermitteln. Oder noch einfacher: Was hast Dur denn bisher so vermittelt?

Und ich frage nicht nach einem Ablauf.
7 months ago
Hallo eckisfotos, vielen Dank für die interessanten Fragen.

"...nach der Zielgruppe fragen. Wen hättest Du denn gern in Deinem Workshop?"

Ich gehe jetzt mal von diesem im Thread genannten Workshop aus.
Auf Teilnehmerseite wünsche ich mir Offenheit, Lernbegierde, Phantasie und Kreativität, Ideen, Unvoreingenommenheit, Flexibilität, Respekt gegenüber dem Model, Kollegialität und Freundlichkeit gegenüber den anderen Teilnehmern, einen entspannten Umgang mit einem unbekleideten Model. Von der Kenntnis der eigenen Kamera gehe ich mal aus und sollte es dennoch mal ein Problem geben, lösen wir dies vor Ort. Wer weiß, was er will - gut. Wer es noch nicht so genau weiß - kein Problem. Heterogenität kann auch eine Qualität sein. Und wie schon in einem Post gesagt, gerade in Aktworkshops schätze ich die Anwesenheit weiblicher Teilnehmer. Das ist gut für das Klima am Set.

Teilnehmer an meinen Workshops sind meist nicht vordergründig an erotisch aufreizenden Fotos interessiert. Dafür gibt es andere, zum Teil auch sehr gute Anbieter. Und wer nur eine nackte Frau sehen will, geht auch woanders hin, das geht bei den Modelsharings und Rudelshoots preiswerter. Und wer nur shooten will, ohne Workshop, kann sich für dieses Geld (allerdings meist ohne eine solche Location) auch ein gutes Model buchen. Oder, auch das gibt es, man bucht dasselbe als 1x1 Coaching mit Model on Location.

"... und was möchtest Du gerne oder am liebsten vermitteln?"
Alles was ich vermittle, vermittle ich auch gern :-) Hier beziehe ich mich auf #20 aber formuliere etwas genauer: Bei dem genannten Shootingworkshop wirke ich als Workshopleiter vor allem (aber nicht nur) begleitend.

Je nach Wissensstand des Teilnehmers gebe ich Tipps, beantworte Fragen und unterstütze die Teilnehmer auf Wunsch bei Posing und der Kommunikation mit dem Model. Gemeinsam erarbeiten wir Storytelling und Narrativ, Atmosphäre und Mood, Umgang mit der Location, Umgang mit dem Licht und Einsatz von lichtformenden Hilfsmitteln. Also kurz gesagt: Inhalt, Gestaltung, Technik.

Die Teilnehmergruppen sind nicht homogen. Mancher Teilnehmer möchte gern etwas eigenständiger arbeiten, andere Teilnehmer saugen alles angebotene Wissen auf, und mancher möchte auch ganz genau auf dem Weg durch das Shooting begleitet werden.

"Oder noch einfacher: Was hast Dur denn bisher so vermittelt?"
Wenn du den im Thread geschilderten Workshop meinst, dann habe ich dir sicherlich die Frage oben beantworten können. Hoffe ich ;-)
7 months ago
Danke AFOM für die Antworten.
Ich denke, die allgemeinen selbstverständlichen Punkte wie
"Auf Teilnehmerseite wünsche ich mir Offenheit, Lernbegierde, Phantasie und Kreativität, Ideen, Unvoreingenommenheit, Flexibilität, Respekt gegenüber dem Model,..."
brauchen wir hier nicht groß diskutieren.

Weiter:
"Wer weiß, was er will - gut. Wer es noch nicht so genau weiß - kein Problem."
Ok, Du hoffst also, dass die Teilnehmer angesichts der Location eigene Bildideen entwickeln - ansonsten hast Du welche. Du unterstützt dann bei der Umsetzung.

Entscheidend ist dann (wenn ich es richtig verstanden habe):
"Gemeinsam erarbeiten wir Storytelling und Narrativ, Atmosphäre und Mood, Umgang mit der Location, Umgang mit dem Licht und Einsatz von lichtformenden Hilfsmitteln. Also kurz gesagt: Inhalt, Gestaltung, Technik."
Ok.
7 months ago
@ eckisfotos / AFOM

"Gemeinsam erarbeiten wir Storytelling und Narrativ, Atmosphäre und Mood,
Umgang mit der Location, Umgang mit dem Licht und Einsatz von lichtformenden Hilfsmitteln. .."


Den Umgang mit der Location, Umgang mit dem Licht und Einsatz von lichtformenden Hilfsmitteln als Lernziel bejahe ich vollkommen (und wäre damit auch bei den beiden hier mitdiskutierenden badischen und kölschen Rhein-Anrainern gewiß gut aufgehoben)

Für das "Erarbeiten von Storytelling und Narrativ, Atmosphäre und Mood" sehe ich eine gute Stunde Zeit im Ansatz, in der die Teilnehmer/innen die ihnen bislang unbekannte Location durchstreifen, Ideen zu den einzelnen Sets entwickeln, verfügbare Outfits/Accessoires einplanen und stimmige Posings für die jeweiligen Szenerien entwickeln, die das Model ggfs. dann im "Kaltdurchlauf" zeigt. Als "Live-Mood" ggfs. die jeweilige Szenen zur Erinnerung als "pre-making-of" festhalten, dann u.U. durchsprechen, was aufgenommen bzw. aussortiert wird. Je nach räumlicher Situation (spiegelnde Flächen, Tageslichteinfall, Perspektiven und räumlichen/möblierungsbedingten Zugänglichkeiten wie Treppen, Flure, Einrichtungen) incl. Positionierung der Lichtsettings schon im Vorfeld beim "Kaltdurchlauf", wobei - unter Einschluß von "Fine Art" - verwandte Genres wie Boudoir/Dessous einbezogen oder verworfen sein können.
Hier sind mir die Prozesse/Abläufe nicht ganz klar .. vorgegebene Linie
(= Seminar), demokratischer Diskurs oder individuelle Wahlfreiheit (= Sharing) der Teilnehmer/innen, welche Sets dann wie zustandekämen ?
Da war mir das "ok" zu kurz, und hoffe, mit meinen weiteren Einlassungen nicht gestört zu haben.
7 months ago
SEE - Toxic Boomer
Ein kurzer Durchgang durch die Location, gemeinsames Festlegen der Fotospots, erste Ideen werden entwickelt. Der erste Spot dient u.a. dem Einarbeiten mit dem Model. Erster Spot, erste Gruppe. Zweite Gruppe checkt derzeit schon den zweiten Spot. Entwickelt Ideen und befasst sich mit Details. Dann Wechsel und weiter gehts.... Ich bin (fast immer) bei der Gruppe, die gerade fotografiert. Wir arbeiten professionell und sehr zügig.

Warst Du schon mal in einem solchen Shootingworkshop? Zeitmanagement ist das A und O. Wir wollen für uns alle das Optimale rausholen. D.h. diskutieren - ja, sich in Diskussionen verlieren - nein. Selbstverständlich muss es Moderation und eine vorgegebene Linie geben. Ich bin offen für gute Ideen im Rahmen des Workshops. Ein solcher Workshop (nenn es wie du willst, meine Teilnehmer wissen, was sie erwartet) kann weder unbegrenzten demokratischen Diskurs oder zuviel individuelle Wahlfreiheit zulassen. Alle wollen zügig fotografieren, alle wollen etwas lernen, und keiner will dabei aufgehalten werden.

Das ist der Anspruch.
7 months ago
@ AFOM
Danke für Deine Ausführungen - und man müßte wohl dabei sein und es selbst miterleben. Auf Deine Frage : Ja, ich war bei mehreren Workshops/Sharings mit unterschiedlich hohen Teilnehmerzahlen, vom Einzelcoaching zu Dritt (Coach, Model, ich) bis zu einem guten Dutzend Teilnehmern, wobei dann auch 3 oder 4 Models eben an mehreren unterschiedlichen Sets posierten. Größte und aber auch schlechteste Veranstaltung war ein Live-Portrait-Tutorial auf der Photokina 2008 - also 2 Jahre vor Beginn meiner MK-Zeit.
7 months ago
"- und man müßte wohl dabei sein und es selbst miterleben."
Ja, denn das lässt sich schlecht hier mit ein paar Zeilen beschreiben ;-)
7 months ago
Nachdem was hier jetzt alles besprochen wurde, sehe ich Deinen USP noch nicht.
Was ist dann anders als bei den vielen vielen Workshops, die angeboten werden?
Du hebst Modell und Lokation als 'besonders' hervor und deutest Deine Expertise an, garniert mit freundlicher IG-Rhetorik.

Diese Expertise haben alle anderen gemäß ihrer Werbetrommel und moderner überzeugter Selbstvermarktung auch.
Manche haben dazu einen sehr bekannten Namen (Fotoschulen, renommierte Hersteller wie zB. die Leica Akademie mit ihren vielen freien und teilweise sehr guten Referenten, die Veranstaltungen der vielen Hersteller wie zB. Sigma und Onlineshops, bis Hennes Dauerknipser, der durch seine 100000 Abos in Youtube auffällt...(was gar nichts über ihre Expertise aussagt aber genau das wollen viele Leute sehen).
Der Unterschied, der mir auffällt: die Kurse dieser Anbieter kosten bei gleicher Teilnehmerzahle gerade mal die Hälfte. Manche sind dann nochmal etwas größer und die kosten dann zwischen 130-150 EUR für 6-7 Stunden.

Der Fotoworkshop/Schulungsmarkt ist mit extrem viel Angebot versorgt und ich denke da muss man sich klar abgrenzen.
Wie willst Du Deine Veranstaltung vermarkten? Über soziale Medien, Youtube....oder hast Du einen Multiplikator mit Reichweite auf Deiner Seite?
7 months ago
Hallo MAINpics

Es ehrt dich, dass Du dir Gedanken über meinen Unique Selling Point und meine Marketingstrategie machst. Aber, keine Sorge, ich erreiche und bekomme meine Teilnehmer.

Die Frage in meinem Thread ging ja auch in eine andere Richtung.
7 months ago
Da SEE - Toxic Boomer mein knappes "ok" angesprochen hatte:

Ich wollte durch meine Fragen Kenntnis erhalten, welche Zielgruppe AFOM im Auge hat und welche Richtung die Lernziele haben.

Ohne etwas unterstellen oder bewerten zu wollen:
Ich sehe, dass zwar auch technische Fragen behandelt werden, dass aber die "Bildsprache" (ein Wort, was mittlerweile hier zum Reizwort geworden ist) und Bildaussage einen mindestens ebenso wichtigen Rang haben.

Ich habe große persönliche Zweifel daran, dass man hier nach "richtig" und "falsch" sortieren kann. Dies führt zu der Frage, ob man das erlernen kann. In einem anderen Thread wurde die Frage von einigen mit "nein" beantwortet. Falls das so wäre, dann wäre ein großer Teil der 400 EUR eine sinnlose Ausgabe.
Das bezieht sich nicht nur auf Fotografen, sondern auf einigen "visuell" arbeitende Künstler.

Bildsprache:
Die Bildsprache bezieht sich auf die Art und Weise, wie visuelle Elemente in einem Bild verwendet werden, um eine bestimmte Botschaft zu vermitteln. Dazu gehören Elemente wie Komposition, Farben, Licht und Schatten, Kontrast und Perspektive. Die Bildsprache hilft dabei, die emotionale und ästhetische Qualität eines Fotos zu gestalten und kann je nach Absicht des Fotografen variieren.

Bildaussage:
Die Bildaussage bezieht sich auf die intendierte oder wahrgenommene Botschaft oder Geschichte, die ein Bild vermittelt. Es geht darum, was der Betrachter aus dem Bild herauslesen soll oder kann. Die Bildaussage ist stark von der Bildsprache beeinflusst und hängt davon ab, wie der Fotograf die verschiedenen visuellen Elemente arrangiert, um eine bestimmte Bedeutung zu vermitteln.

Es ist definitiv möglich, die Konzepte von Bildsprache und Bildaussage zu erlernen. Dies erfordert jedoch nicht nur technisches Wissen über Kameraeinstellungen und Komposition, sondern auch eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen visuellen Vorlieben, Gefühlen und Absichten.

Ein "Blick" für die Fotografie kann sich im Laufe der Zeit entwickeln, aber durch gezieltes Üben, Studium von Fotografien und Analyse eigener Arbeiten können sich die eigenen Fähigkeiten in der Bildsprache und Bildaussage verbessern.

Und eben darauf sollten sich "echte" Workshops beziehen. Alles andere wäre in meinen Augen nur:
Modelsharing, Rudelknipsen usw..
7 months ago
Um es nicht überzustrapazieren, werfe ich nur dies ein :
Female Gaze = "moderne" Bildsprache
Male Gaze = "altbackene" Bildsprache
(Am Beispiel des hüfthoch geschlitzten Kleids schrieb ich es gerade bei meiner Umfrage zum Begriff Bildsprache)
7 months ago
artist de identité inconnue
Danke! Eine wunderbare Antwort. Einfach nur perfekt. Einer der besten Beiträge, die ich hier lesen durfte.

In Bezug auf meine Workshops wie schon oben gesagt, geht es um "......Inhalt, Gestaltung, Technik."

Wovon Inhalt / Aussage ja der schwierigste Teil ist.
7 months ago
Zitat artist de identité inconnue:
"Bildsprache:
Die Bildsprache bezieht sich auf die Art und Weise, wie visuelle Elemente in einem Bild verwendet werden, um eine bestimmte Botschaft zu vermitteln. Dazu gehören Elemente wie Komposition, Farben, Licht und Schatten, Kontrast und Perspektive. Die Bildsprache hilft dabei, die emotionale und ästhetische Qualität eines Fotos zu gestalten und kann je nach Absicht des Fotografen variieren."

Ja, die Definition gefällt mir. Ich habe einige Kollegen aber so verstanden, dass Bildsprache individuell ist - vielleicht sogar individueller als die echten Sprachen. Man kann ja einen (identischen) Inhalt auf deutsch, englisch, latein, ... sagen. In der Malerei haben wir Stilrichtungen wie Kubismus, Impressionismus, ...
Die Sinnfrage ist dann folgende: Macht es Sinn, dass Dürer, da Vinci und Rembrandt einen Workshop bei Picasso besuchen? Oder gar Picasso einen Workshop bei Dürer?
7 months ago
SEE - Toxic Boomer
"Female Gaze = "moderne" Bildsprache
Male Gaze = "altbackene" Bildsprache"

Glaubst Du das denn?
Wo hast du das denn gehört? So ein Unsinn. Mit Verlaub.
7 months ago
eckisfotos ja, natürlich ist die Bildsprache individuell, so wie die Malerei es auch ist. Theoretisch hat jeder seine eigene Bildsprache nur mit dem Unterschied, dass der eine einen sehr großen Wortschatz hat und anderen keinen. Entsprechend erfolgreich ist die Sprache bzw wird von anderen gut verstanden.

Das Begriffsdefinitionen Begeisterung bei TO auslösen rundet mein Bild für die Workshops ab. Dabei sind sie offensichtlich ohnehin weit im Voraus ausgebucht und kritisches Feedback unerwünscht. Nur warum dann dieser Tröt (die nächste Eigenwerbung...).
7 months ago
Zitat AFOM
"Glaubst Du das denn?
Wo hast du das denn gehört? So ein Unsinn. Mit Verlaub."

Das ist eine Deutung des Kollegen SEE - Toxic Boomer aus einigen Deiner Äußerungen aus einem anderen Thread, die nicht ganz abwegig ist.
7 months ago
eckisfotos
"Die Sinnfrage ist dann folgende: Macht es Sinn, dass Dürer, da(s) Vinci und Rembrandt einen Workshop bei Picasso besuchen? Oder gar Picasso einen Workshop bei Dürer?"

Gehört zwar nicht direkt zum Thread, ist aber, obwohl irrelevant, doch irgendwie eine nicht uninteressante Frage. Da alle diese Künstler herausragend und sehr offen gegenüber Einflüssen von außen waren, würden sie wohl ohne Zweifel das Genie im jeweils anderen Künstler erkennen. Und sich sicher nicht zu schade sein, sich mit dem Wissen und der Intuition des Anderen auseinanderzusetzen.
7 months ago
@artist de identité inconnue:
Deine geschliffenen Definitionen in #51 finden sich ja 1:1 im Netz. Wäre fairer, wenn du deine Quelle angibst, anstatt sie als dein eigenes Werk zu verkaufen.
7 months ago
MAINpics
"Das Begriffsdefinitionen Begeisterung bei TO auslösen rundet mein Bild für die Workshops ab. Dabei sind sie offensichtlich ohnehin weit im Voraus ausgebucht und kritisches Feedback unerwünscht. Nur warum dann dieser Tröt (die nächste Eigenwerbung...)."

Gott, wieder diese Unterstellungen, diese persönlichen Angriffe, diese Unsachlichkeit.... Gähn. Du langweilst.
Weil ich dir nicht meine Marketingstrategie offengelegt habe?

Da ich hier nicht offen meinen Namen und meine Institution benenne, wird das schlechteste angenommen, und mir unterstellt, kein Profi zu sein. Würde ich hier meinen Namen und den Link zu meinen Workshops posten, würdest Du es als Eigenwerbung verdammen.

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