Was muss ein Fotograf haben (TFP)? 213

11 months ago
Das ist doch Ironie. Als wenn der alte Geizkragen all seinen Studentinnen einen Huni in die Hand drücken würde. ;-)
#101Report
11 months ago
Manfred #:
Das würde ich dann aber klar als bezahltes Shooting ausweisen. Dann bist du auch nicht verpflichtet, denen Fotos zu geben.

Dass ich zu irgendwas verpflichtet bin, habe ich auch nicht gesagt. Aber warum soll ich ihr die Fotos nicht geben? Ich mache mit denen sowieso nichts Wildes. Ich bin reiner Hobbyknipser.

Und was das Geld angeht: Zum einen habe ich von dem Zeug erheblich mehr als eine typische Studentin, zum anderen erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass die Mädel wiederkommen, sogar mit eigenen Ideen (meinetwegen auch nur, um 100 Euro zu kriegen, ohne kellnern zu müssen).

Das jüngste Shooting hat z.B. das Model angestoßen: Sie war Samstags mit ihrem Schatzi im Wald unterwegs gewesen¹ und ihr schien, dass man da vielleicht ganz gute Fotos machen könnte. Also hat sie mich angetriggert, und am nächsten Tag haben wir in dem Wald (in dem ich noch nie war) herumgeknipst. Sie hatte sich etwas ausstaffiert, ich hatte nur Kamera, 50er und 85er dabei. Beiden hat es Spaß gemacht, beide haben wir ein rundes Dutzend nette Fotos in unserer Sammlung, und sie hat 100 Euro mehr.

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¹ korrektes Plusquamperfekt

#102Report
11 months ago
Na, geht doch!
Umgekehrte Psychologie. Immer wieder schön!
#103Report
11 months ago

Dass ich zu irgendwas verpflichtet bin, habe ich auch nicht gesagt. Aber warum soll ich ihr die Fotos nicht geben?


Bei einem TFP-Shootings möchte das Model nicht nur die Bilder bekommen, sondern diese auch innerhalb von einem definierten Zeitraum bekommen. Und es kann mit erheblichem Zeitaufwand verbunden sein, wenn man die Bilder in Lightroom optimiert und ausgewählte Bilder bearbeitet. Unter dem Aspekt würde ich das dann nicht als TFP-Shooting deklarieren.
#104Report
11 months ago
Von PAY ist in dem Thema eigentlich nicht die Rede. Warum lasst ihr euch auf destruktive Querschüsse ein? War doch vorher interessanter.
#105Report
11 months ago
Weil pseudo intellektuelles Gesülze auf Dauer echt langweilig wird!
#106Report
11 months ago

Bei TfP denke ich immer noch, ich nehme das Model aus.


Wenn das Model nach einem TFP-Shooting nach einem weiteren Shooting fragt, gehe ich grundsätzlich nicht davon aus, dass das Model das Gefühl hatte, ausgenommen zu werden.

Und auch wenn das Model mir nach einem Shooting in Paris Sätze wie diese hier schreibt, gehe ich nicht davon aus, das Model ausgenommen zu haben:
"Je te remercie ! Pour la photo réaliste (j'aime beaucoup ce style) et les autres "mode". Bravo pour ton travail !"

Und ein Model, mit dem ich Aktfotos umgesetzt habe, erzählte mir dass ihr Freund nicht versteht, warum ich die Fotos mache, ohne Geld dafür zu verlangen.
#107Report
11 months ago
Marcello Rubini:
Von PAY ist in dem Thema eigentlich nicht die Rede. Warum lasst ihr euch auf destruktive Querschüsse ein?

Zwischen TFP und Pay liegt ein Kontinuum. Das sind keine zwei getrennten Phasen. Und ich sehe mich im geschilderten Fall dichter bei TFP als bei Pay.
#108Report
11 months ago
#107
Wenn das Model nach einem TFP-Shooting nach einem weiteren Shooting fragt, gehe ich grundsätzlich nicht davon aus, dass das Model das Gefühl hatte, ausgenommen zu werden.


Ja, es geht um das Gefühl. An die Denkweise muss ich ran. Gute Einstellung! Auch wenn das Model sich nicht bedanken würde, man muss das Gefühl haben, selbst was tolles anzubieten.


''Je te remercie ! Pour la photo réaliste (j'aime beaucoup ce style) et les autres mode. Bravo pour ton travail !


Wenn ich nach einem 2. TfP Shooting frage. Antwort: ''Comment te dire adieu?''
#109Report
11 months ago
Was ein Fotograf mitbringen muss, um TfP mit einem Model zu shooten? Na, Kaffee, ist doch klar *Augen verdreh *

Also, als allererstes sind es seine Bilder. Er muss eine Sedcard vorweisen mit qualitativ sehr guten Bildern, die nicht mit meinem Samsung Zflip 3 hätten besser geschossen sein können. Keine Bilder im billigen Schnappschuss-Stil oder mit 'Tante Hildegard von nebenan steht mal oben ohne grinsend hinter 'nem Baum hervorschauend in grünem Gestrüpp'.

Die Bilder sollten wirklich gut sein. Dazu noch abwechslungsreich, punktet noch mehr. Ich hab nix gegen eine Sedcard mit vielen Aktfotos, wenn diese wirklich schön und ästhetisch sind und nicht wie so viele hier, 60 billige Bildchen oben ohne, mit zusammen gequetschten Brüsten, breitbeinig zeigen. Akt ist nicht gleich Akt, das sollte man aber ja wissen, oder ;)

Dann, ein nächster, wichtiger Punkt, ist die Entfernung. Ich bin zB. kein Reisemodel und mache das nicht beruflich und fahre keine 150km plus zu irgendwelchen Shootings. Die schönste Sedcard bringt mir nix anzusehen, wenn die Person, die mich für ein Shooting anfragt, dann aber aus Bayern kommt^^ dazu fahre ich ÖPNV und das sollte auch gut machbar sein.

Und noch ein wichtiger Punkt: Das Anschreiben. Ein wirklich gutes, aussagekräftiges Anschreiben ist viel wert und kann Türen öffnen :) Es sollten einige Punkte darin stehen: Was möchtet ihr umsetzen, vielleicht etwas zu eurer Erfahrung, wo ihr her kommt, wo das Shooting stattfinden soll, Tfp oder Pay, warum schreibt ihr ausgerechnet dieses eine Model an.. Kurzum, eine kurze, aber knackige Vorstellung von euch. Dazu noch einmal schauen, ob nicht in jedem 2. Wort ein Rechtschreibfehler steckt ;) ;) Ja, auch auf die Gefahr einer Absage hin.. denn schlechte Anschreiben bringen einen nicht weiter.

Kurzum, ihr solltet einen Mehrwert für das Model haben. WARUM sollte das Model TfP mit euch shooten wollen? Dieser Mehrwert sollte in den Bildern liegen, die das Model zu erwarten hat und dann auch bekommt (innerhalb einer angemessenen Zeit). Es gibt nur eine Antwort auf diese Frage: Ihr solltet einfach gut sein. Gute Bilder machen. That's it.

KEINE Rolle spielen:
- was ihr für eine Kamera habt
- wie teuer eure Ausrüstung war (kann keiner was dazu, was ihr euch für Sachen kauft)
- was für teure Objektive ihr habt
- ob ihr schon 40 jahre Erfahrung habt und schon Heidi Klum vor der Linse hattet - wenn ihr dennoch schlechte Bilder zeigt

Das erste, was das Model sieht, ist euer Aushängeschild: Eure Bilder. Und die müssen das Model überzeugen.

Des weiteren punktet ihr mit 'nem guten, fairen Vertrag und selbstverständlich mit Kaffee und sogar vielleicht etwas zu essen beim Shooting, das schafft eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Zu jemandem, wo es nix zu trinken gab, würde ich schlichtweg nie wieder hingehen - Geiz ist geil?? Neee.

Tolle, intelligente Gespräche, lachen und blödeln, Interesse an der anderen Person sind sicherlich auch sehr ausschlaggebend für ein gutes Shooting.

Eine gute Kommunikation vorab ist wichtig, auf Nachrichten zeitnah antworten, besprechen, was man wie wo macht, an Absprachen natürlich halten, reden, Vertrauen schaffen.

Wenn all das stimmt- perfekt.

Um ein shooting überhaupt zu bekommen: Gute Bilder.
#110Report
11 months ago
SarahFirework

Schön ausführliche Äußerung. *thumbs up*

Ich befürchte allerding, dass dort durchaus Dinge drin stehen, die so mancher Fotograf nicht hören möchte. Nun ja... Die Wahrhit ist manchmal hart. :-)
#111Report
11 months ago
SarahFirework

Worauf es ankommt, was zählt, ist für mich die Denkweise des Models. Von daher freut es mich sehr, dass Du so ausführlich erzählst, was für dich wichtig ist.

Was du gut findest ist für mich absolut normal! Ich muss gerade an den Kaffee denken. :) Nur guter Kaffee, würde bei mir gar nicht gehen! Ich habe immer eine große Auswahl nicht alkoholischer Getränke parat. Snacks und Sweets sind auch immer da. Vor dem Shooting erkundige ich mich was für Vorlieben das jeweilge Model hat, und dies wird dazu auch noch besorgt. Neben der Fotografie auch ein guter Gastgeber zu sein, das ist mir auch sehr wichtig.

Wenn es okay für dich ist, eine Frage:
Unterscheiden sich Pay und TfP-Fotografen in der Hinsicht Verpflegung- und Wohlfühl-Faktor? Sind die gleich, oder gibt es einen Trend in die ein- oder andere Richtung?

Schonmal Danke!
#112Report
11 months ago
SarahFirework
Also ich bedanke mich auch - nicht nur, weil es genau dem entspricht, was ich als Antwort die ganze Zeit erhofft habe. Ob die beiden Vorredner verstanden haben, was wichtig ist, das wage ich angesichts der neuen Getränkeauswahl zu bezweifeln.
#113Report
11 months ago
Ich kann mich Sarah nur anschließen. Was mir bei Tfp zusätzlich wichtig ist, ist die Bearbeitungszeit der Bilder. Keine Angst, ich erwarte keine Turbobearbeitung, aber innerhalb von 4 Wochen sollte alles durch sein. Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, ist das etwas Anderes. Im Sommer shooten manche Fotografen wie die Bekloppten und die Models warten monatelang auf die Bilder weil durch die vielen Shootings keine Zeit für die Bearbeitung ist. Zum Glück ist das selten. Gerade wenn das Model neue Outfits oder Dessous gekauft hat und ausgewählte Tfps macht um Referenzbilder für Payshootings zu machen, ist es ärgerlich wenn sich über Monate nichts tut.

Zur Verpflegung: Die ist in etwa bei Tfp und Pay in etwa gĺeich, eher bei Pay besser. Ich denke, das liegt daran dass der Fotograf für dieses Model keinen Aufwand und Druck hat was Bilder angeht und etwas "teueres" subjektiv einen größeren Wert hat, auch wenn es ungerecht ist und sicher nicht bewusst so gemacht wird.
#114Report
11 months ago
Wo lia_faces die Bildbearbeitung anspricht (von SarahFirework nicht erwähnt):
Welche Bedeutung haben denn die "fertigen" Bilder für Euch?
Also ich pflege bei TFP alle Bilder unbearbeitet zu übergeben - und dies schnell, also teilweise sogar am Ende des Shootings sofern technisch machbar. Die Modelle suchen dann aus, welche Bilder bearbeitet werden sollen. Dieser Auswahlprozess hat oft sehr lange gedauert und einige haben auch gesagt, dass ich auswählen soll. Ganz schnell war ich mit Bearbeitungen nicht, aber nicht nur deswegen haben die Modell oft auch unbearbeitete Bilder ausgestellt. Zudem erlaube ich Fremdbearbeitungen. Wie steht Ihr (Modelle!) dazu ?
#115Report
11 months ago
@Marcus Sawyer
So wie du die Modelle umgarnst, will dich doch sicher jede Zweite heiraten, oder?
:-)
#116Report
11 months ago
lia_faces
Danke für die Antwort. Nachdem ich das bei Sarah gelesen habe, - wenn es nichts zum trinken gibt, gibt es kein zweites Shooting, das wusste ich nicht, dass Getränke so auschlaggebend sind. Bei der Verpflegung betreibe ich genau den gleichen Aufwand wie bei Pay und TfP.
Bei TfP beginnt der ''Druck'' erst so richtig. :-) Bei mir bekommt das Model alle Bilder, wenn Sie es sich wünscht, direkt nach dem Shooting, dann kann es sich 10 aussuchen, und die bearbeite ich dann innerhalb von 14 Tagen. Und zwar solange bis es ihr passt. Das Ganze regel ich im Vertrag mit ''Schadensersatz'', wenn es doch länger dauern sollte. Ich habe mich noch nie verspätet! Vertrauen muss man sich erarbeiten. Und das mache ich!

lia_faces kurze Frage, nur wenn du magst natürlich.(!) Hast du es lieber, wenn dir der Fotograf konkrete Anweisungen gibt, welche Posen du einnehmen sollst und welches Gefühl du durch deine Mimik zeigen sollst? Oder ist es dir lieber, wenn der Fotograf dir sagt: ,,Pose nach eigenem Ermessen'' ?



eckisfotos
Ecki, vielleicht haben wir eine Schnittmenge, was uns beiden wichtig erscheint. Gut!!!
Wenn nicht, dann nicht. Hauptsache, die Models fühlen sich wohl! Das ist für mich das Wichtigste! Das stelle ich über Allem!
#117Report
11 months ago
@Marcus: Getränke sind ein Gebot der Höflichkeit wenn eine Person zur anderen kommt. Genauso wie ich es schwach fände wenn nicht mal eine Flasche Wasser da wäre wenn ich zum Fotografen komme, ist es selbstverständlich, dass ich etwas da habe, wenn ein Fotograf zum Homeshooting kommt. Es kommt auf den Fall an. Bei Outdoor sollte der mit dem Auto für Getränke sorgen, bei 2 Autos jeder für die eigenen. Wasser reicht mir vollkommen wenn ich zum Fotografen komme, Kaffee wäre toll und zu was zu essen sage ich nicht nein, wobei ich auch schon Fotografen mal zum Essen oder Kaffee eingeladen habe. Ich bin aber auch normal berufstätig, eine junge Studentin kann das nicht so leicht machen.

Zur Bearbeitungszeit: 14 Tage sind sehr gut, ich denke, bis zu 4 Wochen ist alles im grünen Bereich. Man sollte als Model aber auch ein wenig darauf schauen, dass man sehr bearbeitungsintensive Bilder nicht aussucht, es sei denn, sie sind genial.

Zu den Posen: nach fast 12 Jahren habe ich da keine Präferenzen, das ergibt die Situation. Bei Tfp ist es meist eine Mischung, mal hat der eine eine Idee, mal der Andere, bei Pay bin ich Dienstleister und da richte ich mich nach dem Fotografen, was er bevorzugt.

@Eckisfotos: Wenn die fertigen Bilder gut sind freue ich mich über die guten Ergebnisse. Zeig mir den, der nicht gerne gute Arbeit leistet. Meistens steht aber der Spaß am Shooting im Vordergrund. Ganz anders ist es wenn es einen bestimmten Anlass gibt wie z.B. neue Kleidung oder, wie in meinem Fall, eine andere Haarfarbe. Da sind gute, aktuelle Bilder einfach sehr wichtig. Die Auswahl erfolgt unterschiedlich. Entweder ich lasse den Fotografen entscheiden oder gebe eine größere Auswahl von 10-20 Bildern durch und lasse die finale Entscheidung den Fotografen treffen.
#118Report
11 months ago
Apropos Getränke: Einmal hatte ich eine Kandidatin (pay) da, die mein Mineralwasser stehen ließ und ausschließlich aus ihrer eigenen Flasche trank. Ich habe sie nicht gefragt, aber meine Vermutung war, dass es um die K.o.-Tropfen ging, die ich natürlich jedem Model ins Mineralwasser tue. Ob sie ihre Flasche mit aufs Klo genommen hat, weiß ich aber nicht mehr.
#119Report
11 months ago
Wäre ich ein interessierter Fotograf, dann wäre für mich das eigentlich Entscheidende interessant, nämlich wie die Models meine Bilder finden. Statt Löcher in den Bauch zu fragen, könnte man dann in medias res gehen und die Models bitten, Bilder meiner Sedcard im Thread zu verlinken und eine Kurzkritik abzugeben. Oder Bilder lediglich mit dem Vermerk GO oder NO GO zu verlinken.
#120Report

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