Geschränkter Schaft 13

11 months ago
Vorweg: ich setze das in die Witzecke, weil ich gerade eben schallend lachen musste, und weil es sich um ein nachgerade groteskes Beispiel für die (Un-)Fähigkeiten der sogenannten »Künstlichen Intelligenz« handelt.

Künstliche Intelligenz ist ja auch eine Grundlage für die Google-Suchmaschine...

Manchmal sucht man nun ja Seiten im Internet, auf denen man Äußerungen zu bestimmten, auch sehr speziellen Themen lesen kann. Man beschäftigt sich mit einem Problem, einer Frage, einer Überlegung --- und denkt: da gibt es bestimmt Äußerungen mehr oder weniger kluger anderer Leute, die interessant ein könnten.

Ich suchte also vorhin Erfahrungsberichte und Diskussionen zu einer ganz bestimmten Form des Gewehrschaftes. Dem sogenannten »geschränkten Schaft«. Standardmäßig (? nicht wirklich...) sind Gewährschäfte gerade. Der Schaft (das, wo der Lauf drauf bzw. drin sitzt) und der Kolben (das Teil hinten, das man in die Schulter drückt beim Schießen) bilden eine gerade Linie.

Es gibt aber auch sogenannte »geschränkte Schäfte«. Warum auch immer die so heißen. Das sind solche, bei denen der Kolben ein bißchen im Winkel aus dieser Linie geht. Nach rechts (»rechts geschränkt«) oder links (»links geschränkt«), je nach dem, ob der Schütze Rechts- oder Linkshänder ist.

Also dachte ich ganz naiv: na, das wird die Google-KI ja wohl hinbekommen. Was könnte auf Websites, auf denen etwas zu diesem Thema steht, wohl in den meisten Fällen an Stichworten, nach denen man suchen kann, stehen?

Wie wäre es mit einer Google-Suche nach: »geschränkter UND schaft UND vorteile UND nachteile« ?
Schien mir eine brauchbare Idee. Bis die KI in Aktion trat.

Macht, wenn Ihr Zeit und Lust habt, doch mal eine Google-Suche »geschränkter schaft vorteile nachteile«. Die Suchergebnisse sind...

Bemerkenswert. Sie haben zwar weder etwas mit »geschränkt(er)« noch mit »schaft« zu tun, aber sie sind schon... bemerkenswert. ;-))))

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(Bitte, bitte, Google - hör einfach auf, selber denken zu wollen. Such doch einfach nach dem, wonach du suchen sollst...)
#1 zu Absatz 4:
Nicht nur die Googlesuche, auch die Antikorrektur bringt zuverlässig erstaunliche Ergebnisse.
Schreibst du Gewehr, so hast du noch lange nicht die Gewähr, dass sich die Korrektur nicht wehrt. .
11 months ago
Ich muss gestehen, dass ich den Witz nicht nachvollziehen kann.

Mir wurden auf der ersten Ergebnisseite ausschließlich Ergebnisse angezeigt, die meinem Vernehmen nach im Kontext mit Waffen/Waffenkunde stehen. Ob die Inhalte dahinter brauchbar sind, kann ich mangels Fachwissen nicht beurteilen.

Aber "bemerkenswert" finde ich die Ergebnisse jetzt nicht, sondern schlichtweg erwartbar. :-)
11 months ago
Ach je:
1) Es ist tatsächlich so, dass google neben der normalen Suche, die eher nicht viel mit KI zu tun hat, jetzt auch KI anbietet. Ich bekomme mit meinen Einstellungen BEIDES. Ich kann mich also frei entscheiden, ob ich die normalen Suchergebnisse lese oder das, was die KI anbietet - oder beides. Nach meiner Meinung gibt es keinen Grund über diesen "Mehrwert" zu jammern. Ich erinnere mich an meinen letzten Thread, wo es darum ging, nur das negative zu sehen. Warum?

2) Ich habe den Suchbegriff 1:1 kopiert und bekomme tatsächlich merkwürdige Ergebnisse. Ich habe aber auch das gemacht, was wahrscheinlich auch Patrick Michael Weber gemacht hat und die Suchbegriffe selbst ausgewählt. Beispielsweise "Gewehr" hinzugefügt. Erstaunlicherweise kann ich dann lesen, was Tom eigentlich wissen wollte. Ob man mit google arbeitet oder mit Menschen kommuniziert: Eine präzise Frage ist oft Voraussetzung für eine präzise Antwort. Witzig ist, dass Tom von google Gedankenleserei erwartet. Ja, es gibt auch geschränkte Sägeblätter ...

Also auch gerade wegen der letzten Beiträgen von Tom und mir in einem anderen Thread: Wenn Patrick und ich besser als Tom mit google "kommunizieren" können, dann liegt es offensichtlich daran, dass Toms Begriffswelt etwas anders als üblich ist - ohne hier nach richtig und falsch sortieren zu wollen. Es kann nicht schaden, über eigene Ausdrucksweisen nachzudenken ...
11 months ago
eckisfotos

"Ich habe aber auch das gemacht, was wahrscheinlich auch Patrick Michael Weber gemacht hat und die Suchbegriffe selbst ausgewählt."

Eine Erweiterung oder Abänderung der Suchbegriffe war gar nicht nötig. Ich habe lediglich diejenige Syntax verwendet, die ich in solchen Fällen immer nutze:

"geschränkter schaft" vorteil nachteil



Zwei kleine Zeichen sorgen hier für die korrekte Kommunikation mit Google. :-)
Ohne großartig zu Syntaxen kamen bei mir lauter gesellschaftsrechtliche Ergebnisse (wie etwas GmbH). Kurz zuvor hatte ich aber die Seite einer IHK wegen eines dort ausgeschriebenen Fotowettbewerbs besucht. Ich kann mir vorstellen, dass die Suchmaschine einen noch nicht bereinigten Verlauf in die Ergebnissuche mit einbezieht. Bei mir war es resultierend aus IHK das Gesellschaftsrecht. Woanders mag etwas mit Schränken herauskommen oder gar ganz erstaunliche Dinge.
11 months ago
Patrick Michael Weber Wo der der Witz liegt, erschließt sich mir auch nicht. Ich habe es mal exakt so gegoogelt. Als Ergebnis kommen halt erstmal Vor- und Nachteile einer GmbH. Was mich jetzt nicht wundert. Aber wie sage ich immer zu meinem Kollegen, wenn er Probleme mit SAP hat. In 95 % der Fälle sitzt das Problem vor dem Monitor :D
11 months ago
Es hilft schon enorm, wenn man versteht, dass eine Anfrage

>geschränkter schaft<

etwas völlig anderes ist als

>"geschränkter schaft"<

Man sollte auch gelegentlich mal >google suche hilfe< ausprobieren. Und den Unterschied zwischen "und" und "oder" zu kennen, ist ebenfalls nützlich.
11 months ago
Ivanhoe

So grundlegende Operatoren sollte man halt schon kennen, wenn man einigermaßen effizient mit einem Werkzeug wie Google arbeiten will.
Vielleicht ist ja auch so, dass sich google die vorherigen Abfragen speichert und daraus das besondere Interesse des Nutzers ermittelt. Bei mir jedenfalls kommen nur langweilige Ergebnisse - vielleicht war Tom vorher auf andere Seiten gewesen ?
11 months ago
Na dann haben wir ja jetzt alle zusammen ein lupenreines TO-Bashing hinbekommen. :-)

Ja, es ist witzig.
11 months ago
Ein auch sehr schönes Beispiel, was dabei herauskommt, wenn KI versucht zu denken:
Man suche bei AMAZON nach dem Stichwort "Gagern". Ein deutscher Politiker, Offizier und Schriftsteller des 19.Jahrhunderts, u.a. mal Präsident der Frankfurter Nationalversammlung.

Die Trefferliste ist... bemerkenswert. ;-)
11 months ago
Tom Rohwer

Suchbegriff "gagern" eingegeben und der erste kontextsensitive Vorschlag lautet "friedrich von gagern". Den wähle ich aus und dann kommt eine durchaus passende Trefferliste.

Irgendwie scheint dich die KI nicht sonderlich zu mögen. ;-)

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