nur wenige gute FotoStudios in HH ? 58

Ich bin in einer Studiogemeinschaft. Die Mindestanforderungen an ein Studio sollten sein: Heizung und WC. Dann natürlich eine entsprechende Blitzanlage und ein auswechselbares Hintergrund-System. Ebenerdig und ausreichender Parkplatz ist auch sinnvoll.
Die Kostenaufstellung von MAINpics finde ich schon realistisch. Sicher kann man paar Sachen wie Reinigung selber übernehmen, es läppern sich aber einige Kosten dann doch zusammen. Vor allen Dingen dann, wenn neue Anschaffungen oder Ersatz anfällt.
Selbst wenn sich die monatlichen Kosten auf (zum Beispiel) unter 100 Euro pro Studiomitglied bewegen, ist das aufs Jahr gerechnet dann doch auch ein Betrag, der durch die Anzahl der wirklichen Shootings gerechtfertigt werden muss. Zu Bedenken ist dabei auch, dass ein Studio im Sommer halt auch sehr viel weniger benutzt wird.
Es ist auch so, dass in der Regel nur Mitglieder der Studiogemeinschaft das Studio schon aus rechtlichen Gründen nutzen können, also weitere Einnahmen aus "Untervermietung" nicht erzielbar sind.
1 year ago
Ecki, Dein Hotelvergleich hinkt, ein Einzelzimmer hat 12-15qm, ein vernünftiger(!) Studioraum ein Vielfaches. Wenn Du also die Mietkosten auf qm umrechnest, hast Du ganz andere Werte. Abgesehen davon ist die Zielgruppe für Hotelzimmer x-fach höher als die für Mietstudios. Du hast definitiv eine ganz andere Auslastung, damit einen günstigeren Preis.

Die anderen Vergleiche hinken ebenfalls. Du mietest kein fertiges Studio an, allenfalls eines, das jemand bereits aufgegeben hat. Und dann darfst Du raten, warum.

So ein Projekt rechnet sich nur querfinanziert oder mit wirklichem Mehrwert, sowas z.B. https://www.vogelsaenger.de/mietstudio . Die produzieren aber auch selber. Der kleine MK-Knipser ist hierfür keine Zielgruppe. Schon garnicht, wenn das Einzugsgebiet so überschaubar ist wie HH (egal, was Du sagst, wir in NRW sind mehr).

Also quer finanzieren:
- als Profi, der sein Studio gelegentlich untervermietet, zur Reduzierung der Fixkosten
- als Amateur mit derselben Intention
- mit Workshops/Sharings
- als Partyscheune
- ...

Als Vollerwerb ist das ansonsten völlig albern und die "kleine Billigbutze" für 3 Stunden täglich zu vermieten halte ich für illusorisch, weil imho sehr, sehr optimistisch gerechnet. Wenn man die Kalkulation von Mainpics mal runterbricht, was am Ende unterm Strich übrig bleibt, bringst Du garantiert Geld mit.
1 year ago
Egal, wie detailliert man etwas erklärt, einer versteht es aus Prinzip nicht.
Ecki, Du konntest der groben Kalkulation nicht folgen. OK. Dann machen wir es so, wie Du vorschlägst. Wir nehmen den Durchschnittspreis des Hamburger Gewerbe Mietpreisspiegel, wo der QM zwischen 10 und 35 EUR kostet. Wir sind mal sehr preisbewusst und finden nichts in Bestlage (könnte ein Problem bei der Auslastung erzeugen, aber wir sind mal optmistisch und sagen es hat keine Auswirkung an den Rand von HH zu gehen und nehmen 15 EUR pro QM an. Da Du ja zwei - drei Studios unterbringen willst, brauchst Du mit Umkleide, WC, Visa-Bereich, Kaffeküche, Technik-Lager etwa 500 qm. Das Techstudio hat übrigens ca 1000qm.

Macht also ca 7500 EUR Miete pro Monat ohne Betriebskosten. Bei der Größe kannst Du aber nochmal von mindestens 1000 EUR für Wärme, Strom und Wasser rechnen. Möglicherweise sind noch nicht alle Betriebskosten wie Versicherung etc enthalten. Aber wir haben alles moderat angesetzt.

So Ecki und jetzt rechne uns dochmal vor, wie das gehen soll bei 20 EUR die Stunde?
Übrigens, wenn das Studio am Anfang nicht bekannt bist, hast Du keine Auslastung von 30 Prozent, sondern eher 10%. Die Wochenende sind beliebt und die Zeit ab 16.00 aber was machst Du mit den ganzen Morgenstunden und Tagsüber (vielleicht an die Nähfrauen vermieten?) Es gibt Zeiten, die sind einfach sehr schlecht zu vermieten, weil die meisten Amateure in der Zeit selbst arbeiten müssen. 30-40 Prozent Auslastung ist dann schon eine gute Annahme. Aber jetzt kommst Du erstmal. Nur wenn ich ehrlich bin, erwarte ich wie bei vielen anderen Themen nichts als dummtüch.
1 year ago
Das Resultat ist dann wohl, dass es in Hamburg so etwas wie ein Teckstudio nicht gibt, weil es sich wegen der hohen Kosten nicht rechnen würde.
[gone] User_640451
1 year ago
…was zu bezweifeln wäre .. finde ich …
1 year ago
Jepp
[@640451]
'…was zu bezweifeln wäre .. finde ich …'
Vielleicht haben die Hanseaten ja Probleme mit dem Rechnen :)
1 year ago
In der Tat:
Wer zu einem Shoot 4 Blitze auf 600Ws benötigt und einen PC dazu laufen hat und viele Dinge aus einem großen Lager braucht, dem ist natürlich auf die billige Tour nicht zu helfen. Aber selbst wenn da für 5 Stunden wirklich 20kWh verbraucht werden, dann sind das je Stunde 4 kWh - also etwa 1,50 EUR. Yeeeaah!
Ich habe früher in einem 20qm-Studioraum fotografiert und später durchaus auch in Hotelzimmern, die noch etwas kleiner waren. Das geht! Aber packen wir zur Studiofläche noch einmal 10qm drauf. Dann sind wir bei 30qm, die wir bei einem Preis von 15 EUR/qm für 450 EUR/Monat bekommen - natürlich kalt. Mit Neben- und Heizkosten (aber ohne die 1,50 EUR je Stunde Shooting) gehe ich mal von 600 EUR/Monat aus - also rund 20 EUR je TAG (nicht Stunde). Und wenn wir nun von einer (nicht von mir angenommenen) ungünstigen Nutzung von 1000 Stunden im Jahr - also 3 Stunden je Tag ausgehen, so teilen sich die 20 EUR je Tag auf 6,70 EUR je Shootingstunde. Wir sind also zusammen mit den Kosten für den Betrieb von Blitzen und PC (der. m.E. aber gar nicht in ein Low-Cost-Studio gehört und im Zeitalter von Laptops und Tablets ohnehin überflüssig ist) bei 8,20 EUR je Stunde. Von jetzt einmal 10 EUR/h Mietpreis für das Studio bleiben also für die ersten drei Stunden eines Tages je 1,80 EUR. Je Tag also 5,40 EUR. Wenn die Auslastung höher ist (was ich glaube), so bleiben für jede weitere Stunde 8,50 EUR übrig (10-1,50)
Im Jahr sind das bei durchschnittlich 3-stündiger Nutzung abgerundet 1900 EUR und bei 4stündiger Nutzung bereits 5000 EUR. Das sollte zumindest ausreichen, um Verschleiß der Ausrüstung, Reinigung usw. zu bezahlen. Natürlich ist da keine Rendite. Die Berechnungen wären für normale Unternehmer nicht brauchbar - wohl aber für Studiogemeinschaften o.ä. z.B. wenn sich Fotografen zu einer Art Genossenschaft zusammentun. Jeder kann aber nachvollziehen, dass bei einer besseren Auslastung die "Überschüsse" quasi explodieren. Das tun sie in geringerem Maße bei einer Erhöhung der Studiomiete - und zwar je 1 EUR/h um 1000 EUR je Jahr (bei Auslastung von 3h/täglich). Das ist jetzt alles für EIN kleines Studio. Sind es mehrere Studios , so könnten "Synergieeffekte" entstehen - aber es könnte auch die Auslastung fallen. Die Auslastung ist bei der ganzen Angelegenheit der entscheidende Faktor. Eine sehr gute Auslastung würde ein Studio oder einen Studiokomplex zu einer Goldgrube machen. Bei einer 6-stündigen Nutzung je Tag haben wir einen "Überschuss" von 11200 EUR (vor Kosten für Verwaltung, Verschleiß und Steuern bei einer Studiomiete von 10 EUR/h) Eine Mieterhöhung würde je EUR/h dann auch schon 2000 EUR/Jahr in die Kasse spülen. Bei zwei kleinen Studios und einem Mietpreis von je 20 EUR/h wären wir so bei über 60000 EUR. Sollte die Auslastung tatsächlich so gut sein, wird man natürlich auch viel Zeit für die Verwaltung brauchen. Zwei gleiche Studios würden aber eher wenig Sinn machen, also könnte das zweite größer sein - aber natürlich auch teurer.

Noch einmal: Das Hauptproblem der Fotostudios ist die Auslastung, weil irgendjemand den Leerstand bezahlen muss. Und jedem muss klar sein, dass auch ein Luxus wie der 4. Blitz, ein PC oder ein Kühlschrank bezahlt werden muss. Und ich finde es auch für beide Seiten reizvoll, wenn Fotografen nicht nur den eigenen Laptop, sondern auch die eigenen Blitze und vielleicht sogar Lichtformer mitbringen und dafür nur eine Raummiete entrichten. Das mindert den Verschleiß am Studioeigentum und der Nerven des Studiobesitzers und rechnet sich für viele Fotografen, die die Ausrüstung ohnehin haben.
[gone] User_640451
1 year ago
ich bin mir ziemlich sicher (habe aber Arnim noch nicht gefragt), dass das Vorzeige-Studio in Kirchheim/Teck kein Mietobjekt ist .. sondern Eigentum. Vermutlich auch durch die jahrelangen Einnahmen schon abbezahlt . .das merkt man an den neuerlichen Investitionen .. zB wird gerade Studio 5 renoviert und aufgehübscht.. mit anderen Worten : es scheint ja zu funktionieren .. egal wie schwach/stark die Auslastung ist. Denn wie erwähnt - dieses Studio überlebte die krasse Corona-Zeit, wo keiner mehr kam.. es ist derzeit auch nicht absehbar dass dieser Bedarf mal enden wird .. zur Zeit steigt er eher, weil fotografieren kein jahrelanges Studium mehr erfordert (jetzt holen die Profis hier bestimmt tief Luft *lach* ) .. und auch die Models merken wie einfach man Geld verdienen kann, wenn man gut aussieht .. und das ohne Sex.. ich bin überzeugt, dass wir Fotografen einen respektablen Anteil an der Ukraine-Finanz-Unterstützung leisten ;-)
1 year ago
Ideal ist natürlich, wenn jemand in eigener (und vielleicht sogar selbst bewohnter) Immobilie einen geeigneten Studioraum frei hat. Ich denke da an eine aufgegebene Bäckerei o.ä. mit angeschlossenem Wohnhaus. Die Ladenräume sind dann oft neu vermietet - die "Backstube" (die auch bei kleineren Bäckereien eine beachtliche Größe haben kann) aber nicht.

Bei eigenen (Neu-)bauten bezahlt man als Vermieter/Betreiber natürlich keine Miete - hat dann aber tatsächlich einerseits mit der Pflege des Baus zu tun und andererseits das Bestreben, dass die Investitionen sich lohnen müssen - besonders dann, wenn man einen Kredtit abzubezahlen hat. Es ist ein verfbreiteter Irrglaube, dass ein Vermieter einfach nur die Miete einstreicht und ein leichtes Leben hat. Man kann viele Dinge nicht auf die Mieter umlegen und muss davon auch Steuern zahlen. Sogar die gesetzlichen Krankenkassen wollen einen Anteil.
1 year ago

Denn wie erwähnt - dieses Studio überlebte die krasse Corona-Zeit, wo keiner mehr kam..


Auch während der Corona-Zeit wurden solche Studios gebucht. Gerade da hatten Hobbyfotografen viel Zeit, weil viele Angestellte in Kurzarbeit geschickt wurden.
1 year ago
[@640451] du solltest dringend mit Arnim (das ist der TeckStudio Betreiber) mal über das Thema reden. Einige deiner Annahmen, aber auch andere hier im Forum sind auf ihn nicht sehr zutreffend. Nur so ein paar Beispiele: es ist ein Mietobjekt, während Corona kamen eher mehr als weniger Leute, viele Handwerkliche Leistungen sind Eigenleistungen, das Studio ist über die Zeit gewachsen und kam nicht auf einmal, es ist seine Haupteinnahmequelle .. alles Infos aus Gesprächen mit ihm
Allerdings bin ich komplett bei den Leuten, die es als schwierig ansehen ein neues Mietstudio zu etablieren. Der Anspruch was ein Studio haben sollte ist doch sehr individuell und Situationsabhängig und dann etwas zu erschaffen das dauerhaft genug Leute anzieht für die benötigte Auslastung ist eine große Aufgabe.
[gone] User_640451
1 year ago
FadingSun32 vielen Dank für diese interessanten Insights .. als Außenstehender sieht man das offensichtlich anders. Sorry für die falschen Mutmaßungen.. gerade wegen diesen Eigenleistungen dachte ich dass es seins ist ;-)) - Fotografen erschienen sicherlich in der Corona -Zeit .. aber Models konnten doch gar nicht reisen ?! .. na egal .. vermutlich hat man da ne Hintertür gefunden ;-). Ich schaue ja nicht jeden Tag in den Buchungskalender..
jetzt noch weniger :P

Ich denke auch, dass man klein anfangen muss .. aber ausbaufähig sein sollte .. für den Fall dass es sich (trotz aller hanseatischen Zweifel hier) lohnt ;-)
1 year ago
#47 dem ist doch nichts mehr hinzuzufügen....

Ich betreibe selbst ein Studio. Ich habe es versucht, einigermaßen sachlich, mit groben Anhaltspunkten in Bezug auf die Betriebskosten, als Ausgangspunkt für eine Diskussion und dann kommt so was. Krass. Mit dem Level habe ich jetzt nicht gerechnet. Ich bin aus dem Thema raus.
1 year ago
Wie andere schon erwähnten: Das TeckStudio scheint sich trotz der moderaten Mieten irgendwie zu rechnen und die große Anzahl der Studioräume ist von der Auslastung sicher problematischer als ein einziger Studioraum. Man kann ja mal den Betreiber nach der Auslastung fragen.
Ich habe aus der Rechnung von MAINpics zwar den Luxus herausgenommen, nicht aber den überschätzten Strombedarf.

Wer von einer Nutzung von 10% ausgeht, der hat offenbar am Bedarf vorbei geplant. Natürlich KANN sich das entweder nicht rechnen oder zu überhöhten Preisen führen. Wer auch immer in Hamburg ein Studio neu anbieten möchte, der möge bitte ein Low-Cost-Studio aufbauen, denn teure Studios gibt es in Hamburg m.E. genug.
1 year ago
OT: Wenn ich die hier genannten Preise mit denen im Großraum München vergleiche, kann ich nur lachen ... ein Beispiel gefällig?
https://rawxstudios.de/
1 year ago
Martin Hartmann
Lachen kann ich darüber, dass der Betreiber offenbar noch zwischen kommerzieller und nichtkommerzieller Nutzung unterscheidet und für einen zweiten Fotografen einen Aufpreis von 60 EUR verlangt. Das ist mehr als frech!
Ansonsten lese ich: 80 EUR für 2 Stunden bei einer Studiofläche von 115qm. Und mit Requisiten (auch Möbel) dazu.
Das ist die vierfache Fläche von dem, was ich brauche und demzufolge auch veranschlagt habe. Ich erlaube mir da einmal folgende "Milchmädchenrechnung": Aufgrund der vierfachen Fläche teile ich die Miete durch vier und wegen der 2 Stunden nochmals durch 2. Dann komme ich auf 10 EUR. Natürlich ist mir klar, dass ich nicht einfach alles durch 4 teilen darf (z.B. die Anzahl der Blitze). Aber die Fläche ist nun einmal ein wesentlicher Kostenfaktor.
[gone] User_640451
1 year ago
uff !! :)) .. tja .. München halt .. was soll man da sagen : aber immerhin : 1 Adresse mehr für Deutschland - Danke .
1 year ago
Wer die Diskrepanz zwischen den Vorstellungen "professioneller" Studiobetreiber und anderen Möglichkeiten verdeutlich haben möchte, der schaue sich doch einmal diesen Thread an:
https://www.model-kartei.de/forum/thread/101582/#new
Leider nicht in Hamburg.

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