"Ich zieh mich aus und werde nackt fotografiert !" 294
1 year ago
eckisfotos #81:'
('1) Nackt und Akt sind weitgehend synonym - zumindest ist nackt eine Voraussetzung für Akt
2) Klassischer Akt ist eine Spezialform von Akt und hat keine erotische Zielsetzung, jedoch liegt das immer im Auge des Betrachters.')
ad 1) 'Weitgehend synonym' ist übertrieben. Ein Nacktfoto kann ein reines
Knipsbildchen sein; von Aktfotos sollte man ein gewisses Maß
an Gestaltungswillen verlangen dürfen.
ad 2) Ob ein Bild eine 'erotische Zielsetzung' hat, weiß nur der Urheber.
Man darf trotzdem annehmen, dass viele Marienbilder mit züchtiger Bekleidung
auch erotisch motiviert waren. Und dass zahlreiche Darstellungen
des hl. Sebastian eine gewollt homoerotische Dimension
haben, ist ebenfalls bekannt. Daher kommt man z. B. bei der Definition
von Pornografie mit der Intention des Urhebers nicht weiter. Und
mit der Reaktion des Betrachters auch nicht. Manch einer
kann schon durch zwei nebeneinander liegende Äpfel in
Wallung versetzt werden.
Grundsätzlich haben all diesen Unterscheidungen in abstracto wenig Sinn.
Ernst wir es erst, wenn es ernst wird, sprich: Wenn es um konkrete Projekte geht.
Dann reichen unscharfe Begriffe nicht mehr aus und man muss (als Fotograf oder
Model) konkret sagen, was man will.
('1) Nackt und Akt sind weitgehend synonym - zumindest ist nackt eine Voraussetzung für Akt
2) Klassischer Akt ist eine Spezialform von Akt und hat keine erotische Zielsetzung, jedoch liegt das immer im Auge des Betrachters.')
ad 1) 'Weitgehend synonym' ist übertrieben. Ein Nacktfoto kann ein reines
Knipsbildchen sein; von Aktfotos sollte man ein gewisses Maß
an Gestaltungswillen verlangen dürfen.
ad 2) Ob ein Bild eine 'erotische Zielsetzung' hat, weiß nur der Urheber.
Man darf trotzdem annehmen, dass viele Marienbilder mit züchtiger Bekleidung
auch erotisch motiviert waren. Und dass zahlreiche Darstellungen
des hl. Sebastian eine gewollt homoerotische Dimension
haben, ist ebenfalls bekannt. Daher kommt man z. B. bei der Definition
von Pornografie mit der Intention des Urhebers nicht weiter. Und
mit der Reaktion des Betrachters auch nicht. Manch einer
kann schon durch zwei nebeneinander liegende Äpfel in
Wallung versetzt werden.
Grundsätzlich haben all diesen Unterscheidungen in abstracto wenig Sinn.
Ernst wir es erst, wenn es ernst wird, sprich: Wenn es um konkrete Projekte geht.
Dann reichen unscharfe Begriffe nicht mehr aus und man muss (als Fotograf oder
Model) konkret sagen, was man will.
#82Report
1 year ago
eckisfotos "Klassischer Akt ist eine Spezialform von Akt und hat keine erotische Zielsetzung, jedoch liegt das immer im Auge des Betrachters. "....
Yap! Genau das ist der Punkt.
Da kommt mir eine Ausstellung in den Sinn. Ist schon ein Weilchen her. Ich bin bis dato immer davon ausgegangen ohne jegliche erotische Intention Aktfotos zu machen, habe dann aber von einer "Reisegruppe" älterer Damen vehement Widerspruch bekommen. Die fanden meine Bilder nämlich höchst erotisch und haben stundenlang (ja, wirklich) darüber geplaudert und diskutiert. War ein launiger und spannender Nachmittag voller neuer Erkenntnisse.
Yap! Genau das ist der Punkt.
Da kommt mir eine Ausstellung in den Sinn. Ist schon ein Weilchen her. Ich bin bis dato immer davon ausgegangen ohne jegliche erotische Intention Aktfotos zu machen, habe dann aber von einer "Reisegruppe" älterer Damen vehement Widerspruch bekommen. Die fanden meine Bilder nämlich höchst erotisch und haben stundenlang (ja, wirklich) darüber geplaudert und diskutiert. War ein launiger und spannender Nachmittag voller neuer Erkenntnisse.
#83Report
1 year ago
weil die Diskussion mal wieder ausgeweitet wird:
7) Pornografie ist die Darstellung der menschlichen Sexualität - so stehts in vielen Quellen. Natürlich kann man das in alle Richtungen versuchen zu interpretieren. Für mich sind das Darstellungen sexueller Handlungen, entsprechende Andeutungen oder ggf. die Ergebnisse. Ein freizügiger Akt ist nicht gleich Pornografie.
Aus meiner Sicht wird der Begriff Pornografie inflationär benutzt. Dazu gehört auch die Unsitte, schlechte Aktbilder zur Pornografie zu erklären. Und von "gute Aktbilder"=Kunst und "schlechte Aktbilder"=Erotik halte ich nebenbei auch nichts. Den gerne zitierten "künstlerischen Anspruch", der zwar verschwommen genug ist, um im MK-Forum auf Fotografenkollegen einzudreschen, ist andererseit aber so wenig "fassbar", dass er als Maßstab untauglich ist. Es endet ohnehin damit, dass die eigenen Fotos künstlerisch wertvoll sind - und die anderen eben nicht. Besonder krass wird das, wenn etwas behauptet wird wie "Künstlerisch sind Aktfotos dann, wenn sie analog und mit S/W-Film fotografiert wurden."
7) Pornografie ist die Darstellung der menschlichen Sexualität - so stehts in vielen Quellen. Natürlich kann man das in alle Richtungen versuchen zu interpretieren. Für mich sind das Darstellungen sexueller Handlungen, entsprechende Andeutungen oder ggf. die Ergebnisse. Ein freizügiger Akt ist nicht gleich Pornografie.
Aus meiner Sicht wird der Begriff Pornografie inflationär benutzt. Dazu gehört auch die Unsitte, schlechte Aktbilder zur Pornografie zu erklären. Und von "gute Aktbilder"=Kunst und "schlechte Aktbilder"=Erotik halte ich nebenbei auch nichts. Den gerne zitierten "künstlerischen Anspruch", der zwar verschwommen genug ist, um im MK-Forum auf Fotografenkollegen einzudreschen, ist andererseit aber so wenig "fassbar", dass er als Maßstab untauglich ist. Es endet ohnehin damit, dass die eigenen Fotos künstlerisch wertvoll sind - und die anderen eben nicht. Besonder krass wird das, wenn etwas behauptet wird wie "Künstlerisch sind Aktfotos dann, wenn sie analog und mit S/W-Film fotografiert wurden."
#84Report
1 year ago
eckisfotos
Aus meiner Sicht handelt es sich hier lediglich um eine Möglichkeit, auf umgangssprachliche bzw. stark vereinfachte Art und Weise ein Foto als "scheiß Foto" zu deklarieren. Somit braucht man dafür keine formal korrekte Kunstexpertise abzuliefern, sondern schreibt einfach - rein umgangssprachlich - "Das ist scheiße!". Finde ich grundsätzlich genau so legitim wie das positive Gegenstück "Das ist super!".
Bei positiven Kommentaren hinterfragt übrigens komischerweise niemand, inwieweit sie zutreffend sind. Lobhudelei wird gerne stillschweigend hingenommen. Man kennt ja die GAG-Kommentare, denen nach zu urteilen alles genial ist und selbst die langweiligste Raufasertapete im Hintergrund als "Top Location" gilt.
Ansonsten empfinde ich es eher als Unsitte, scheiß Fotos zu Genialitäten oder sonstigen Dingen dieser Art zu erklären.
Glaubst du ernsthaft, dass man 1+1=3 zur genialen Rechenkunst hochstilisieren sollte? Oder sollte es doch lieber jemanden geben, der diesem Rechenkünstler sagt, wie scheiße das doch ist? ;-)
Aus meiner Sicht wird der Begriff Pornografie inflationär benutzt. Dazu gehört auch die Unsitte, schlechte Aktbilder zur Pornografie zu erklären.
Aus meiner Sicht handelt es sich hier lediglich um eine Möglichkeit, auf umgangssprachliche bzw. stark vereinfachte Art und Weise ein Foto als "scheiß Foto" zu deklarieren. Somit braucht man dafür keine formal korrekte Kunstexpertise abzuliefern, sondern schreibt einfach - rein umgangssprachlich - "Das ist scheiße!". Finde ich grundsätzlich genau so legitim wie das positive Gegenstück "Das ist super!".
Bei positiven Kommentaren hinterfragt übrigens komischerweise niemand, inwieweit sie zutreffend sind. Lobhudelei wird gerne stillschweigend hingenommen. Man kennt ja die GAG-Kommentare, denen nach zu urteilen alles genial ist und selbst die langweiligste Raufasertapete im Hintergrund als "Top Location" gilt.
Ansonsten empfinde ich es eher als Unsitte, scheiß Fotos zu Genialitäten oder sonstigen Dingen dieser Art zu erklären.
Glaubst du ernsthaft, dass man 1+1=3 zur genialen Rechenkunst hochstilisieren sollte? Oder sollte es doch lieber jemanden geben, der diesem Rechenkünstler sagt, wie scheiße das doch ist? ;-)
#85Report
1 year ago
Patrick Michael Weber
Pornografie ist nicht zwingend scheiße.
Und wäre es nicht besser und ehrlicher, wenn man ein "scheiße" Foto auch als "Scheiße" bezeichnet ("schlecht" genügt sicher auch) anstatt "pornografisch" zu verwenden. Bei "stark vereinfachte Art" gebe ich Dir Recht, denn das P-Wort soll möglichen Widerspruch im Keim ersticken.
Man versteht sich einfach viel besser, wenn man eine festgelegte Begriffswelt benutzt. Es ist übrigens in der MK besonders schlimm - das fängt schon bei "Teilakt" an, was überall woanders "oben ohne" oder "Topless" heißt. (So und weil dazu gleich der übliche Widerspruch kommen wird, dass es ja Modelle geben könnte, die "unten ohne" anbieten: Ja, das ist denkbar - macht aber nur offensichtlich, dass der Begriff "Teilakt" missverständlich ist.)
Pornografie ist nicht zwingend scheiße.
Und wäre es nicht besser und ehrlicher, wenn man ein "scheiße" Foto auch als "Scheiße" bezeichnet ("schlecht" genügt sicher auch) anstatt "pornografisch" zu verwenden. Bei "stark vereinfachte Art" gebe ich Dir Recht, denn das P-Wort soll möglichen Widerspruch im Keim ersticken.
Man versteht sich einfach viel besser, wenn man eine festgelegte Begriffswelt benutzt. Es ist übrigens in der MK besonders schlimm - das fängt schon bei "Teilakt" an, was überall woanders "oben ohne" oder "Topless" heißt. (So und weil dazu gleich der übliche Widerspruch kommen wird, dass es ja Modelle geben könnte, die "unten ohne" anbieten: Ja, das ist denkbar - macht aber nur offensichtlich, dass der Begriff "Teilakt" missverständlich ist.)
#86Report
1 year ago
eckisfotos
Ansich natürlich vollkommen korrekt. Es wird in dem Kontext aber oftmals synonym benutzt: Freizügige Fotos, die gleichzeitig technisch minderwertig gemacht sind. Die einen urteilen abwertend "Das ist Pornografie!" und die anderen genau so abwertend "Das ist einfach scheiße!"
Einem technisch minderwertigen Portrait kräht kein Hahn nach. Und unter freizügigen, aber technisch vorzeigbaren Fotos findet man eher selten solche Negativ-Kommentare. Zumindest meiner Wahrnehmung nach.
Aber vielleicht ist es auch so, dass der Pornografie-Vorwurf eher moralisch motiviert ist, während der Scheiße-Vorwurf eher technisch orientiert ist. Ein bisschen mehr Sachlichkeit würde da sicherlich Aufschluss geben. Aber mehr Sachlichkeit ist vermutlich eher selten gewünscht, fürchte ich.
Allerdings! Wir kommen beide aus der Akademikerwelt. Wir wissen natürlich, wie wichtig eindeutige(!) Begriffe und umfassende Definitionen sind. "Halbgare Begrifflichkeiten" können dagegen gerne mal zu Missverständnissen oder eben auch Streitereien führen.
Pornografie ist nicht zwingend scheiße.
Ansich natürlich vollkommen korrekt. Es wird in dem Kontext aber oftmals synonym benutzt: Freizügige Fotos, die gleichzeitig technisch minderwertig gemacht sind. Die einen urteilen abwertend "Das ist Pornografie!" und die anderen genau so abwertend "Das ist einfach scheiße!"
Einem technisch minderwertigen Portrait kräht kein Hahn nach. Und unter freizügigen, aber technisch vorzeigbaren Fotos findet man eher selten solche Negativ-Kommentare. Zumindest meiner Wahrnehmung nach.
Aber vielleicht ist es auch so, dass der Pornografie-Vorwurf eher moralisch motiviert ist, während der Scheiße-Vorwurf eher technisch orientiert ist. Ein bisschen mehr Sachlichkeit würde da sicherlich Aufschluss geben. Aber mehr Sachlichkeit ist vermutlich eher selten gewünscht, fürchte ich.
Man versteht sich einfach viel besser, wenn man eine festgelegte Begriffswelt benutzt.
Allerdings! Wir kommen beide aus der Akademikerwelt. Wir wissen natürlich, wie wichtig eindeutige(!) Begriffe und umfassende Definitionen sind. "Halbgare Begrifflichkeiten" können dagegen gerne mal zu Missverständnissen oder eben auch Streitereien führen.
#87Report
1 year ago
#84: 'Pornografie ist die Darstellung der menschlichen Sexualität - so stehts in vielen Quellen.'
Also, diese 'Quellen' möchte ich sehen. Aufsätze aus dem Religionsunterricht, oder was?
Patrick Michael Weber #85: Schlechte (erotische) Fotos sind nicht = Pornografie. Du bist
wahrscheinlich zu jung, um schon bewusst die PorNo-Kampagne von Alice Schwarzer miterlebt zu
haben. Da ging es nicht um die ästhetische Qualität von Fotos, sondern um die Frau als Lustobjekt .
In dieser Ressentiment-gesteuerten Gedankenwelt war/ist so ziemlich jede
Abbildung des weiblichen Körpers ein Anschlag auf die Würde des gesamten weiblichen Geschlechts.
Unter anderem hat Schwarzer auch gegen Helmut Newton geschossen
(und frech etliche seiner Fotos in ihrer 'Emma' abgedruckt).
Ich weiß jetzt nicht, ob Pornografie (immer noch, falls er es jemals war)
ein Begriff aus dem Strafgesetzbuch ist, aber ich glaube, er spielt auch
eine Rolle, wenn es darum geht, welche
Magazine (immer noch) unter dem Ladentisch bleiben müssen.
Also, diese 'Quellen' möchte ich sehen. Aufsätze aus dem Religionsunterricht, oder was?
Patrick Michael Weber #85: Schlechte (erotische) Fotos sind nicht = Pornografie. Du bist
wahrscheinlich zu jung, um schon bewusst die PorNo-Kampagne von Alice Schwarzer miterlebt zu
haben. Da ging es nicht um die ästhetische Qualität von Fotos, sondern um die Frau als Lustobjekt .
In dieser Ressentiment-gesteuerten Gedankenwelt war/ist so ziemlich jede
Abbildung des weiblichen Körpers ein Anschlag auf die Würde des gesamten weiblichen Geschlechts.
Unter anderem hat Schwarzer auch gegen Helmut Newton geschossen
(und frech etliche seiner Fotos in ihrer 'Emma' abgedruckt).
Ich weiß jetzt nicht, ob Pornografie (immer noch, falls er es jemals war)
ein Begriff aus dem Strafgesetzbuch ist, aber ich glaube, er spielt auch
eine Rolle, wenn es darum geht, welche
Magazine (immer noch) unter dem Ladentisch bleiben müssen.
#88Report
1 year ago
#87 Patrick Michael Weber'Wir kommen beide aus der Akademikerwelt.' - Ecki etwa auch? - 'Wir wissen natürlich, wie wichtig eindeutige(!) Begriffe und umfassende Definitionen sind.'
Nur gibt es die in Fragen von Kunst, Kreativität und
Geschmack leider nicht.
Nur gibt es die in Fragen von Kunst, Kreativität und
Geschmack leider nicht.
#89Report
1 year ago
Rodivo
Physik, wenn ich da nicht etwas durcheinander werfe, ja.
eckisfotos: Du warst doch Physiker, oder?
Aber es gibt noch weitere Akademiker hier ;-)
Ich schrieb etwas von synonymer Verwendung und Umgangssprache. Ich gehe davon aus, dass "Pornografie" einfach als polemischer Kampfbegriff benutzt wird.
Ich selbst würde bspw. nicht von Pornografie sprechen. Ich habe ebenso gemutmaßt, dass die Verwendung des Begriffes "Pornografie" einen moralisch orientierten Hintergrund bedeuten könnte. Mehr Sachlichkeit wäre zwar zielführender, aber müsste sich auch erstmal lohnen.
Ergo bitte nicht solche kombinatorischen Aussagen auf einen einzigen Aspekt reduzieren.
Ich persönlich finde schlechte Fotos "einfach scheiße" - unabhängig von der enthaltenen Freizügigkeit. Und die Kommentare, die schlechte - vorzugsweise freizügige - Fotos in erheblichem Umfang in den Himmel loben, finde ich ebenso "einfach scheiße". Das geht hier gerne mal Hand in Hand, wie ich so das Gefühl habe.
"Nur gibt es die in Fragen von Kunst, Kreativität und Geschmack leider nicht."
Ich bin kein Künstler und halte mich von dem allgemeinen Kunst-Zirkus eh fern. Von daher kann ich das nicht mit Sicherheit beurteilen. Aber selbst wenn es sie gäbe, würde das vermutlich zahlreiche Leute hier in der Fotowelt ganz sicher nicht interessieren. Und zwar genau so wenig, wie diese Leute das Hinzulernen von technischen Belangen interessiert.
Ecki etwa auch?
Physik, wenn ich da nicht etwas durcheinander werfe, ja.
eckisfotos: Du warst doch Physiker, oder?
Aber es gibt noch weitere Akademiker hier ;-)
Schlechte (erotische) Fotos sind nicht = Pornografie.
Ich schrieb etwas von synonymer Verwendung und Umgangssprache. Ich gehe davon aus, dass "Pornografie" einfach als polemischer Kampfbegriff benutzt wird.
Ich selbst würde bspw. nicht von Pornografie sprechen. Ich habe ebenso gemutmaßt, dass die Verwendung des Begriffes "Pornografie" einen moralisch orientierten Hintergrund bedeuten könnte. Mehr Sachlichkeit wäre zwar zielführender, aber müsste sich auch erstmal lohnen.
Ergo bitte nicht solche kombinatorischen Aussagen auf einen einzigen Aspekt reduzieren.
Ich persönlich finde schlechte Fotos "einfach scheiße" - unabhängig von der enthaltenen Freizügigkeit. Und die Kommentare, die schlechte - vorzugsweise freizügige - Fotos in erheblichem Umfang in den Himmel loben, finde ich ebenso "einfach scheiße". Das geht hier gerne mal Hand in Hand, wie ich so das Gefühl habe.
"Nur gibt es die in Fragen von Kunst, Kreativität und Geschmack leider nicht."
Ich bin kein Künstler und halte mich von dem allgemeinen Kunst-Zirkus eh fern. Von daher kann ich das nicht mit Sicherheit beurteilen. Aber selbst wenn es sie gäbe, würde das vermutlich zahlreiche Leute hier in der Fotowelt ganz sicher nicht interessieren. Und zwar genau so wenig, wie diese Leute das Hinzulernen von technischen Belangen interessiert.
#90Report
1 year ago
Patrick Michael Weber
Ich denke, dass wir uns im Grundsatz einig sind. Trotzdem versuche ich es - nicht irritieren lassen - noch einmal anders zu formulieren:
Über Geschmack lässt sich streiten. Daher erscheint es vielen einfacher, einer fremden Arbeit den Pornografievorwurf zu machen.
MIt dem Internet wird es ja zunehmend leichter, sich über Pornografie zu informieren und ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass ich mich auch informiert habe. Es gibt Hochglanzpornografie und man hat angeblich herausgefunden, dass Konsumenten von Pornografie es schätzen, wenn Pornografie etwas amateurhaftes hat (weil es dann scheinbar authentischer wirkt). Es gibt also viele "Billigproduktionen" (zumindest Produktionen, die so wirken) - aber auch immer noch sehr aufwändige Produktionen, die man auch gern als "PornArt" bezeichnet. Ich kann mir einige Kommentare hier nur damit erklären, dass die Billigproduktionen überwiegen bzw. von MK-Fotografen, die andere Bilder verurteilen, überwiegend gesehen werden. :-) Vielleicht entsteht auch auf diese Weise der falsch gesehene Kausalzusammenhang.
Dass Aktfotos gelobt werden, die eigentlich schlecht sind, ist mir auch aufgefallen. Objektiv betrachtet können nur Menschen solche Kommentare geschrieben haben, die keinen Wert auf Technik legen, sondern mehr auf die Bildaussage (also inhaltlich). Da kommt Akt eben an. Und besonders auf Modellsedcards ist es ja nicht unbedingt sinnvoll auf die Fähigkeiten des Fotografen einzugehen - das Aussehen eines Modells ist weitaus interessanter. Ich mag aber dieser Logik nicht grundsätzlich folgen, denn mir scheinen übertrieben positive Bildanmerkungen vor allem den Zweck zu haben, eine deutlich sichtbare Schleimspur zu hinterlassen. Es gibt doch auch in diesem Kreis ein paar Fotografen, die diese Art der Kontaktaufnahme gegenüber einer KN/PN bevorzugen. Man findet diese Schleimspuren auch an Fotos, die keinen Akt beinhalten - nur fällt das offenbar nicht so auf.
Logisch erscheint mir das mit der Schleimspur aber auch nicht wirklich. Es macht doch eigentlich keinen Sinn, schlechte Fotos zu loben, wenn man ein Modell vor die Kamera bekommen möchte, um einen anderen Stil umzusetzen. Eigentlich müsste man es doch so schreiben: "Du bist ein tolles Modell und siehst sehr gut aus. Leider konnte der Fotograf Deine Schönheit nicht optimal zur Geltung bringen. Schau mal auf meine Sedcard. Du wirst sehen, dass ich es besser kann."
Ich denke, dass wir uns im Grundsatz einig sind. Trotzdem versuche ich es - nicht irritieren lassen - noch einmal anders zu formulieren:
Über Geschmack lässt sich streiten. Daher erscheint es vielen einfacher, einer fremden Arbeit den Pornografievorwurf zu machen.
MIt dem Internet wird es ja zunehmend leichter, sich über Pornografie zu informieren und ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass ich mich auch informiert habe. Es gibt Hochglanzpornografie und man hat angeblich herausgefunden, dass Konsumenten von Pornografie es schätzen, wenn Pornografie etwas amateurhaftes hat (weil es dann scheinbar authentischer wirkt). Es gibt also viele "Billigproduktionen" (zumindest Produktionen, die so wirken) - aber auch immer noch sehr aufwändige Produktionen, die man auch gern als "PornArt" bezeichnet. Ich kann mir einige Kommentare hier nur damit erklären, dass die Billigproduktionen überwiegen bzw. von MK-Fotografen, die andere Bilder verurteilen, überwiegend gesehen werden. :-) Vielleicht entsteht auch auf diese Weise der falsch gesehene Kausalzusammenhang.
Dass Aktfotos gelobt werden, die eigentlich schlecht sind, ist mir auch aufgefallen. Objektiv betrachtet können nur Menschen solche Kommentare geschrieben haben, die keinen Wert auf Technik legen, sondern mehr auf die Bildaussage (also inhaltlich). Da kommt Akt eben an. Und besonders auf Modellsedcards ist es ja nicht unbedingt sinnvoll auf die Fähigkeiten des Fotografen einzugehen - das Aussehen eines Modells ist weitaus interessanter. Ich mag aber dieser Logik nicht grundsätzlich folgen, denn mir scheinen übertrieben positive Bildanmerkungen vor allem den Zweck zu haben, eine deutlich sichtbare Schleimspur zu hinterlassen. Es gibt doch auch in diesem Kreis ein paar Fotografen, die diese Art der Kontaktaufnahme gegenüber einer KN/PN bevorzugen. Man findet diese Schleimspuren auch an Fotos, die keinen Akt beinhalten - nur fällt das offenbar nicht so auf.
Logisch erscheint mir das mit der Schleimspur aber auch nicht wirklich. Es macht doch eigentlich keinen Sinn, schlechte Fotos zu loben, wenn man ein Modell vor die Kamera bekommen möchte, um einen anderen Stil umzusetzen. Eigentlich müsste man es doch so schreiben: "Du bist ein tolles Modell und siehst sehr gut aus. Leider konnte der Fotograf Deine Schönheit nicht optimal zur Geltung bringen. Schau mal auf meine Sedcard. Du wirst sehen, dass ich es besser kann."
#91Report
1 year ago
Eigentlich müßte es in jedem Genre etwa gleich viele gute und schlechte Bilder geben, aber gehen wir ruhig davon aus, daß die Macher schlechter, also handwerklich und ästhetisch mißlungener Bilder es auch möglichst unbekleidet wollen.
So gäbe es 70% schlechte freizügige, 60% schlechte klassische oder Teilakte, 50% schlechte Dessousbilder, 40% schlechte Fashionfotos und ja, 30% schlechte Portraits. Tatsache ist aber, daß als "Angriffsziele" bevorzugt die aktlastigen Bilder dienen - und da auch noch gestuft zwischen "oben ohne" und "voll auf die 12". Dabei geht es dann teils schlicht um die Sichtbarkeit der jeweiligen Anatomie; so als gäbe es eine unabwendbare Verpflichtung, etwa da die Lippen nicht zu zeigen - während runzlige Haut und Pickel im Gesicht, Falten und Rötungen, zerlaufene Schminke und fettig verklebtes Haar klaglos durchgingen und unbeanstandet bleiben. Die Wiedergabe der erlebten Authentizität eines Gesichts wird praktisch nie kritisiert, wie unästhetisch und gestalterisch verkorkst es auch gewesen sein mag. Ob Schlagschatten der Nasenspitze auf die Oberlippe, Gewirr am Spaghettiträger, Halsketten verdreht und verdrillt ... davon las ich hier noch nie, aber bei hochgereckten Pobacken, die auch alles dazwischen befindliche deutlich erkennen lassen, wird wieder ein Faß aufgemacht. Von der Vergabe "großartiger" Clicks wird kaum Notiz genommen, ein Kommentar ( ob gut oder schlecht) erzeugt aber offenbar erhebliche weitere Wirkung... wenn das Motiv nackte Haut offenbart.
Portraits in der Kritik ? Das passiert im Promillebereich, denn da wird großzügig weitergeklickt. Und wieso wird dann am anderen Ende der Aufnahmebereichsskala gleich die Jagdsaison eröffnet ?
So gäbe es 70% schlechte freizügige, 60% schlechte klassische oder Teilakte, 50% schlechte Dessousbilder, 40% schlechte Fashionfotos und ja, 30% schlechte Portraits. Tatsache ist aber, daß als "Angriffsziele" bevorzugt die aktlastigen Bilder dienen - und da auch noch gestuft zwischen "oben ohne" und "voll auf die 12". Dabei geht es dann teils schlicht um die Sichtbarkeit der jeweiligen Anatomie; so als gäbe es eine unabwendbare Verpflichtung, etwa da die Lippen nicht zu zeigen - während runzlige Haut und Pickel im Gesicht, Falten und Rötungen, zerlaufene Schminke und fettig verklebtes Haar klaglos durchgingen und unbeanstandet bleiben. Die Wiedergabe der erlebten Authentizität eines Gesichts wird praktisch nie kritisiert, wie unästhetisch und gestalterisch verkorkst es auch gewesen sein mag. Ob Schlagschatten der Nasenspitze auf die Oberlippe, Gewirr am Spaghettiträger, Halsketten verdreht und verdrillt ... davon las ich hier noch nie, aber bei hochgereckten Pobacken, die auch alles dazwischen befindliche deutlich erkennen lassen, wird wieder ein Faß aufgemacht. Von der Vergabe "großartiger" Clicks wird kaum Notiz genommen, ein Kommentar ( ob gut oder schlecht) erzeugt aber offenbar erhebliche weitere Wirkung... wenn das Motiv nackte Haut offenbart.
Portraits in der Kritik ? Das passiert im Promillebereich, denn da wird großzügig weitergeklickt. Und wieso wird dann am anderen Ende der Aufnahmebereichsskala gleich die Jagdsaison eröffnet ?
#92Report
1 year ago
Ich bin erst seit der Pandemie auf MK, hab bis dahin nur Tfp im FKK/Sauna/Bekanntenkreis geshootet. War damals faszinierend, und man war froh, wenn das eine oder andere Bild für beide schön geworden ist.
Nun hier auf MK gewinne ich den Eindruck, dass viele nebenberufliche Modelle im deutschsprachigen Raum bei Akt gar keine Markierung setzen, da sie sich von zu vielen Anfragen bedrängt fühlen, weil sie diese Menge nicht beantworten können und wollen. Sie bieten es aber dann fallweise an, wenn es zu einem Shooting kommt und die Sedcard des Fotografen für sie passt.
Auf der anderen Seite gibt es "Profi"-Modelle/Jobs, speziell unter den Refugees aus Ukraine und Russland, die ihr eigenes Profil auf MK gar nicht kennen. Viele werden von Headhuntern erstellt, die dann auch die Buchungsarbeit innehaben, die Modelle nur mehr anweisen, wohin sie reisen sollen. Der Text in den Jobs ist Copy-Paste, die Preise ebenfalls. Aber auch die Mimik und das Posing ist dann Copy-Paste. Ich schau mir die Sedcard selbst gar nicht mehr an, sondern die Markierungsseite, um entscheiden zu können, ob da noch irgendwas persönliches und individuelles am Modell zu entdecken ist. Insofern bin ich froh, wenn meine Kollegen hier für mich wertvolle Vorarbeit leisten, muss also nicht der Erste sein. Im Gegensatz zu früheren Tfp-Zeiten mit Amateurmodellen ist der Output nun viel umfangreicher, variantenreicher und besser.
Nun hier auf MK gewinne ich den Eindruck, dass viele nebenberufliche Modelle im deutschsprachigen Raum bei Akt gar keine Markierung setzen, da sie sich von zu vielen Anfragen bedrängt fühlen, weil sie diese Menge nicht beantworten können und wollen. Sie bieten es aber dann fallweise an, wenn es zu einem Shooting kommt und die Sedcard des Fotografen für sie passt.
Auf der anderen Seite gibt es "Profi"-Modelle/Jobs, speziell unter den Refugees aus Ukraine und Russland, die ihr eigenes Profil auf MK gar nicht kennen. Viele werden von Headhuntern erstellt, die dann auch die Buchungsarbeit innehaben, die Modelle nur mehr anweisen, wohin sie reisen sollen. Der Text in den Jobs ist Copy-Paste, die Preise ebenfalls. Aber auch die Mimik und das Posing ist dann Copy-Paste. Ich schau mir die Sedcard selbst gar nicht mehr an, sondern die Markierungsseite, um entscheiden zu können, ob da noch irgendwas persönliches und individuelles am Modell zu entdecken ist. Insofern bin ich froh, wenn meine Kollegen hier für mich wertvolle Vorarbeit leisten, muss also nicht der Erste sein. Im Gegensatz zu früheren Tfp-Zeiten mit Amateurmodellen ist der Output nun viel umfangreicher, variantenreicher und besser.
#93Report
1 year ago
Patrick Michael Weber #90: ('Ich gehe davon aus, dass Pornografie
einfach als polemischer Kampfbegriff benutzt wird.
Ich selbst würde bspw. nicht von Pornografie sprechen.
Ich habe ebenso gemutmaßt, dass die Verwendung des Begriffes
Pornografie einen moralisch orientierten Hintergrund bedeuten könnte.')
Einverstanden, genau aus diesen Gründen hab ich auch schon in anderen
Threads vorschlagen, auf den Begriff Pornografie zu verzichten und
nur zwischen ästhetisch guten und schlechten Fotos zu unterscheiden.
Dabei hatte ich allerdings nur die hier praktizierte
'Modelfotografie' im Sinn - eine
Verengung der Problematik. Denn wer von Pornografie spricht,
muss auch von Kinderpornografie sprechen. Ich
hätte Schwierigkeiten, Fotos, für deren Anfertigung Menschen oder
Tiere missbraucht wurden, zu welchem Zweck auch immer,
nach rein ästhetischen Kriterien
zu beurteilen.
Noch ein Wort zu Deinem Faible für 'eindeutige(!)
Begriffe und umfassende Definitionen': Damit würde ich es
nicht zu weit treiben, es wäre das Ende
der gesamten sprachlichen Kommunikation. Versuch
nur mal, ein Allerweltswort wie 'Haus' eindeutig und umfassend
zu definieren. Du würdest scheitern. Oder ein
(begriffliches) Monstrum gebären.
einfach als polemischer Kampfbegriff benutzt wird.
Ich selbst würde bspw. nicht von Pornografie sprechen.
Ich habe ebenso gemutmaßt, dass die Verwendung des Begriffes
Pornografie einen moralisch orientierten Hintergrund bedeuten könnte.')
Einverstanden, genau aus diesen Gründen hab ich auch schon in anderen
Threads vorschlagen, auf den Begriff Pornografie zu verzichten und
nur zwischen ästhetisch guten und schlechten Fotos zu unterscheiden.
Dabei hatte ich allerdings nur die hier praktizierte
'Modelfotografie' im Sinn - eine
Verengung der Problematik. Denn wer von Pornografie spricht,
muss auch von Kinderpornografie sprechen. Ich
hätte Schwierigkeiten, Fotos, für deren Anfertigung Menschen oder
Tiere missbraucht wurden, zu welchem Zweck auch immer,
nach rein ästhetischen Kriterien
zu beurteilen.
Noch ein Wort zu Deinem Faible für 'eindeutige(!)
Begriffe und umfassende Definitionen': Damit würde ich es
nicht zu weit treiben, es wäre das Ende
der gesamten sprachlichen Kommunikation. Versuch
nur mal, ein Allerweltswort wie 'Haus' eindeutig und umfassend
zu definieren. Du würdest scheitern. Oder ein
(begriffliches) Monstrum gebären.
#94Report
1 year ago
Rodivo
Ich denke, dass da etwas missverständlich ausgedrückt wurde. Es geht weniger darum, dass etwas eindeutig definiert wird, sondern dass möglichst eindeutig - vor allem aber RICHTIG - formuliert wird. Es kann einerseits nicht jeder in einer eigenen Begriffswelt leben (und auch nicht die ganze MK) aber andererseits muss auch nicht alles zu 100% ausdefiniert und ausdiskutiert werden und jeder Spezialfall berücksichtigt werden. So erwarte ich von einem für ein Aktshooting gebuchtes Modell, dass es sich für das Shooting auszieht. Ein Modell, welches für ein Shooting in einem Haus gebucht wird, darf erwarten, dass es während des Shootings kein Regenwasser abbekommt. Ja ich weiß, Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Es gibt sicher "lost-place-Häuser", wo das nicht der Fall ist - jeder vernünftig kommunizierende Fotograf wird dann aber nicht Haus sagen, sondern beispielsweise Ruine.
Nicht nur Dir sei gesagt, dass mich die Unsitte in der MK stört, dass über völlig irrelevante EInzelheiten diskutiert werden (um die eigentliche Fragestellung zu umgehen??) und dass bei einer 97% "sicheren" Beschreibung irgendjemand aus einer Ecke springt, um die restlichen 3% zum Normalfall zu erklären.
Ich denke, dass da etwas missverständlich ausgedrückt wurde. Es geht weniger darum, dass etwas eindeutig definiert wird, sondern dass möglichst eindeutig - vor allem aber RICHTIG - formuliert wird. Es kann einerseits nicht jeder in einer eigenen Begriffswelt leben (und auch nicht die ganze MK) aber andererseits muss auch nicht alles zu 100% ausdefiniert und ausdiskutiert werden und jeder Spezialfall berücksichtigt werden. So erwarte ich von einem für ein Aktshooting gebuchtes Modell, dass es sich für das Shooting auszieht. Ein Modell, welches für ein Shooting in einem Haus gebucht wird, darf erwarten, dass es während des Shootings kein Regenwasser abbekommt. Ja ich weiß, Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Es gibt sicher "lost-place-Häuser", wo das nicht der Fall ist - jeder vernünftig kommunizierende Fotograf wird dann aber nicht Haus sagen, sondern beispielsweise Ruine.
Nicht nur Dir sei gesagt, dass mich die Unsitte in der MK stört, dass über völlig irrelevante EInzelheiten diskutiert werden (um die eigentliche Fragestellung zu umgehen??) und dass bei einer 97% "sicheren" Beschreibung irgendjemand aus einer Ecke springt, um die restlichen 3% zum Normalfall zu erklären.
#95Report
1 year ago
Rodivo
Der Meinung bin ich auch. Denn wenn man einen schwammigen Begriff noch zudem in einem sinnverzerrten Zusammenhang benutzt, kommt da vermutlich nicht unbedingt das dabei raus, was man sich wünscht.
Definitionen müssen in erster Linie im entsprechenden Kontext einen Sinn ergeben. Man nehme beispielsweise die Eulersche Konstante. Im mathematischen Kontext ist sie definiert, so dass Mathematiker damit umgehen können. Für den allgemeinen Sprachgebrauch hat die Eulersche Konstante dagegen keinerlei Relevanz, da sie keinen Bezug zur Umgangssprache im Alltag hat. Der Begriff ist für fachfremde Personen im Regelfall nicht existent.
Der Begriff "Haus" dagegen ist in der alltäglichen Umgangssprache sehr wohl etabliert und im Regelfall frei von potenziellem Missverständnissen. Aber natürlich gibt es auch Situationen, in denen eine genauere Umschreibung des Begriffes hilfreich und zielführend sein kann. Z.B. dann, wenn ich ein Haus kaufe. Denn dann sollte die Kaufsache schon etwas genauer beschrieben sein. Denn wenn ich einfach nur eine Sache namens "Haus" kaufe, dann kann das alles mögliche sein. Ich stelle mir eine moderne Stadtvilla vor, bekomme aber eine olle Bruchbude. :-)
Wenn du also zu mir sagst "In diesem Haus wohne ich.", dann werde ich vermutlich nicht mit Verständnisproblemen zu kämpfen haben, obwohl mein Haus vollkommen anders aussieht als deins. ;-)
Einverstanden, genau aus diesen Gründen hab ich auch schon in anderen Threads vorschlagen, auf den Begriff Pornografie zu verzichten und nur zwischen ästhetisch guten und schlechten Fotos zu unterscheiden.
Der Meinung bin ich auch. Denn wenn man einen schwammigen Begriff noch zudem in einem sinnverzerrten Zusammenhang benutzt, kommt da vermutlich nicht unbedingt das dabei raus, was man sich wünscht.
Versuch nur mal, ein Allerweltswort wie 'Haus' eindeutig und umfassend zu definieren. Du würdest scheitern.
Definitionen müssen in erster Linie im entsprechenden Kontext einen Sinn ergeben. Man nehme beispielsweise die Eulersche Konstante. Im mathematischen Kontext ist sie definiert, so dass Mathematiker damit umgehen können. Für den allgemeinen Sprachgebrauch hat die Eulersche Konstante dagegen keinerlei Relevanz, da sie keinen Bezug zur Umgangssprache im Alltag hat. Der Begriff ist für fachfremde Personen im Regelfall nicht existent.
Der Begriff "Haus" dagegen ist in der alltäglichen Umgangssprache sehr wohl etabliert und im Regelfall frei von potenziellem Missverständnissen. Aber natürlich gibt es auch Situationen, in denen eine genauere Umschreibung des Begriffes hilfreich und zielführend sein kann. Z.B. dann, wenn ich ein Haus kaufe. Denn dann sollte die Kaufsache schon etwas genauer beschrieben sein. Denn wenn ich einfach nur eine Sache namens "Haus" kaufe, dann kann das alles mögliche sein. Ich stelle mir eine moderne Stadtvilla vor, bekomme aber eine olle Bruchbude. :-)
Wenn du also zu mir sagst "In diesem Haus wohne ich.", dann werde ich vermutlich nicht mit Verständnisproblemen zu kämpfen haben, obwohl mein Haus vollkommen anders aussieht als deins. ;-)
#96Report
1 year ago
eckisfotos #95 ('Es geht weniger darum, dass etwas
eindeutig definiert wird, sondern dass möglichst eindeutig
- vor allem aber RICHTIG - formuliert wird.
Es kann einerseits nicht jeder in einer eigenen Begriffswelt
leben (und auch nicht die ganze MK)
aber andererseits muss auch nicht alles zu 100% ausdefiniert und ausdiskutiert werden und jeder Spezialfall berücksichtigt werden').
Das ist im Prinzip völlig okay, trotzdem kommt's auch immer ein bisschen
auf das jeweilige Diskussions- bzw. Erkenntnisinteresse an.
Ich zum Beispiel hab tatsächlich manchmal das Interesse, eine Frage
etwas prinzipieller zu verfolgen. Dann können scheinbare
Nichtigkeiten ein ganzes Gedankengebäude zum Einsturz
bringen, nicht zuletzt auch ein selbstgebasteltes.
Auch in der fotografischen Praxis liegen die Dinge etwas schwieriger.
Selbstverständlich sollte ein für ein Aktshooting gebuchtes Model
auch bereit sein, sich auszuziehen. Aber kann ich dann
beispielsweise jede Pose verlangen? Wohl kaum. Oder
muss ein Dessousmodel, dem ich einen String-Tanga in die
Hand drücke, wirklich alles mitmachen? Ganz gewiss nicht.
Und was ist mit einem Akt- oder Dessous-Model, das nur
seine eigene Lingerie anziehen möchte, ohne das
schon im Vorfeld klar gemacht zu haben? Oder meinst Du,
das seien 'völlig irrelevante Einzelheiten'?
eindeutig definiert wird, sondern dass möglichst eindeutig
- vor allem aber RICHTIG - formuliert wird.
Es kann einerseits nicht jeder in einer eigenen Begriffswelt
leben (und auch nicht die ganze MK)
aber andererseits muss auch nicht alles zu 100% ausdefiniert und ausdiskutiert werden und jeder Spezialfall berücksichtigt werden').
Das ist im Prinzip völlig okay, trotzdem kommt's auch immer ein bisschen
auf das jeweilige Diskussions- bzw. Erkenntnisinteresse an.
Ich zum Beispiel hab tatsächlich manchmal das Interesse, eine Frage
etwas prinzipieller zu verfolgen. Dann können scheinbare
Nichtigkeiten ein ganzes Gedankengebäude zum Einsturz
bringen, nicht zuletzt auch ein selbstgebasteltes.
Auch in der fotografischen Praxis liegen die Dinge etwas schwieriger.
Selbstverständlich sollte ein für ein Aktshooting gebuchtes Model
auch bereit sein, sich auszuziehen. Aber kann ich dann
beispielsweise jede Pose verlangen? Wohl kaum. Oder
muss ein Dessousmodel, dem ich einen String-Tanga in die
Hand drücke, wirklich alles mitmachen? Ganz gewiss nicht.
Und was ist mit einem Akt- oder Dessous-Model, das nur
seine eigene Lingerie anziehen möchte, ohne das
schon im Vorfeld klar gemacht zu haben? Oder meinst Du,
das seien 'völlig irrelevante Einzelheiten'?
#97Report
1 year ago
Ich persönlich bin auch ein Verfechter von Eckis Theorie, dass begriffliche Unterscheidungen hilfreicher sind als der stete Streit um feine Differenzierungen, auch wenn sie noch diverse offene Fragen mittransportieren. Darum erkläre ich den Modellen stets, dass ich kein Aktfotograf bin, sondern erotische Fotos machen will. Das sind für mich zwei sehr verschiedene Ansätze. Aktfotografie interessiert mich kaum, ich persönlich finde sie langweilig. Bisher haben das alle immer richtig verstanden und im Zweifelsfall habe ich erklärt, worauf die Fotos im Wesentlichen abzielen.
Es geht, das denke ich auch und trotzdem, mit diesen Begrifflichkeiten also schon um die Absicht und weniger ob die dann angemessen rezipiert wird. Und ich finde, dass es damit hilfreich ist, die Absicht auch begrifflich zunächst klar orientieren zu können. Trotz möglicher Überschneidungen und Grauzonen.
Und was einem mit seiner Absicht gelingt oder nicht oder sich gar verkehrt, steht dann auf einem anderen Blatt. Und in welcher handwerklichen Qualität die Absicht sich dann bildmäßig manifestiert ebenso.
Es geht, das denke ich auch und trotzdem, mit diesen Begrifflichkeiten also schon um die Absicht und weniger ob die dann angemessen rezipiert wird. Und ich finde, dass es damit hilfreich ist, die Absicht auch begrifflich zunächst klar orientieren zu können. Trotz möglicher Überschneidungen und Grauzonen.
Und was einem mit seiner Absicht gelingt oder nicht oder sich gar verkehrt, steht dann auf einem anderen Blatt. Und in welcher handwerklichen Qualität die Absicht sich dann bildmäßig manifestiert ebenso.
#98Report
1 year ago
Marcello Rubini
Problematisch ist ein solch einer Situation natürlich noch das grundlegende Problem der Verständnisbereitschaft des Kommunikationspartners. Will er mich verstehen oder will er mich missverstehen? :-)
Ich persönlich bin auch ein Verfechter von Eckis Theorie, dass begriffliche Unterscheidungen hilfreicher sind als der stete Streit um feine Differenzierungen, auch wenn sie noch diverse offene Fragen mittransportieren.
Problematisch ist ein solch einer Situation natürlich noch das grundlegende Problem der Verständnisbereitschaft des Kommunikationspartners. Will er mich verstehen oder will er mich missverstehen? :-)
#99Report
1 year ago
@ Rodivo
Kinderpornografie ist ein Verbrechen, eine Straftat - und daher kann es daraus kein gutes Bildresultat geben. Auch das Hakenkreuz und die SS-Runen sind vom Design her durchaus ansprechend - trotzdem wird man diese nicht gutheißen ! Man könnte zwar einwenden, das sei doch nur eine Fahne und ein Symbol - aber daraus resultierten 50 Mio. Tote ! So wie solch ein Bild den Mißbrauch eines wehrlosen, schutzbedürftigen Kindes darstellt - und auch für Tierquälerei gilt grundsätzlich dasselbe.
Mit der Zumutbarkeit "nicht artgerechten" Verhaltens kommt man aber bereits in eine Abwägung, die sehr fragwürdig enden kann.
Mir fällt da gerade ein Bericht ein, daß Makaken (das ist genau die Affenart, für die das Urheberrecht am Tier-Selfie eingeklagt wurde) dazu dressiert wurden, die Kokosnüsse von den Bäumen herunterzuklopfen. Wer dagegen opponiert, bekommt von mir 2 Fragen :
Bekanntlich holen Affen auch aus eigenem Antrieb Kokosnüsse von den Bäumen, um diese aufzuklopfen und daraus zu trinken und zu essen. Was also ist schlimm daran, wenn sie zu den für den Eigenbedarf geholten 5 Kokosnüssen noch weitere 25 herunterholen ?
Und wenn es verboten würde, die Affen pflücken zu lassen, was dann ? Sollen dann zehnjährige Buben Kinderarbeit leisten, weil sie einerseits leicht und andererseits sportlich genug sind, auf die Kokosbäume zu klettern, ohne dabei die Äste abzubrechen und womöglich noch selbst abzustürzen ?
Man kann aber auch warten, bis die Herbststürme dann doch noch die saftlos verdorrten Kokosnüsse zu Fall bringen ...
So in etwa ist es dann auch mit dem Adult Porn - Fotos von, mit und für Erwachsene. Kann man auch durch ein Real-Doll-Shooting ersetzen, aber wer möchte das ? Außerdem ist hierzulande beides möglich und erlaubt ! Da kommt man dann auch wiederum zu der Frage, was schöner und ästhetischer ist, und woran sich dies festmachen läßt ?
Macht es einen Unterschied, ob ein verbotenes Symbol ikonisch hochglanzpoliert oder verwittert und verschrammt, aber immer noch heroisch-pathetisch präsentiert wird ? Oder die nur noch in Resten vorhandene Fahne, zerfetzt und zerschossen, aber doch stolz emporgehalten ? Mir fällt da gerade das Plattencover "Conquest" von Uriah Heep ein ... tausche die Fahne gegen jeweils passende aus, aktuell gegen Blau-Goldgelb ... oder etwa Weiß-Blau-Rot ?
Da finde ich den direkten, unverstellten Anblick einer weiblichen Intimzone doch weitaus unkritischer bejahbar !
NEIN !
Denn wer von Pornografie spricht, muss auch von Kinderpornografie sprechen.
Das bejahe ich !
Ich hätte Schwierigkeiten, Fotos, für deren Anfertigung Menschen oder Tiere missbraucht wurden, zu welchem Zweck auch immer, nach rein ästhetischen Kriterien zu beurteilen.
Kinderpornografie ist ein Verbrechen, eine Straftat - und daher kann es daraus kein gutes Bildresultat geben. Auch das Hakenkreuz und die SS-Runen sind vom Design her durchaus ansprechend - trotzdem wird man diese nicht gutheißen ! Man könnte zwar einwenden, das sei doch nur eine Fahne und ein Symbol - aber daraus resultierten 50 Mio. Tote ! So wie solch ein Bild den Mißbrauch eines wehrlosen, schutzbedürftigen Kindes darstellt - und auch für Tierquälerei gilt grundsätzlich dasselbe.
Mit der Zumutbarkeit "nicht artgerechten" Verhaltens kommt man aber bereits in eine Abwägung, die sehr fragwürdig enden kann.
Mir fällt da gerade ein Bericht ein, daß Makaken (das ist genau die Affenart, für die das Urheberrecht am Tier-Selfie eingeklagt wurde) dazu dressiert wurden, die Kokosnüsse von den Bäumen herunterzuklopfen. Wer dagegen opponiert, bekommt von mir 2 Fragen :
Bekanntlich holen Affen auch aus eigenem Antrieb Kokosnüsse von den Bäumen, um diese aufzuklopfen und daraus zu trinken und zu essen. Was also ist schlimm daran, wenn sie zu den für den Eigenbedarf geholten 5 Kokosnüssen noch weitere 25 herunterholen ?
Und wenn es verboten würde, die Affen pflücken zu lassen, was dann ? Sollen dann zehnjährige Buben Kinderarbeit leisten, weil sie einerseits leicht und andererseits sportlich genug sind, auf die Kokosbäume zu klettern, ohne dabei die Äste abzubrechen und womöglich noch selbst abzustürzen ?
Man kann aber auch warten, bis die Herbststürme dann doch noch die saftlos verdorrten Kokosnüsse zu Fall bringen ...
So in etwa ist es dann auch mit dem Adult Porn - Fotos von, mit und für Erwachsene. Kann man auch durch ein Real-Doll-Shooting ersetzen, aber wer möchte das ? Außerdem ist hierzulande beides möglich und erlaubt ! Da kommt man dann auch wiederum zu der Frage, was schöner und ästhetischer ist, und woran sich dies festmachen läßt ?
Macht es einen Unterschied, ob ein verbotenes Symbol ikonisch hochglanzpoliert oder verwittert und verschrammt, aber immer noch heroisch-pathetisch präsentiert wird ? Oder die nur noch in Resten vorhandene Fahne, zerfetzt und zerschossen, aber doch stolz emporgehalten ? Mir fällt da gerade das Plattencover "Conquest" von Uriah Heep ein ... tausche die Fahne gegen jeweils passende aus, aktuell gegen Blau-Goldgelb ... oder etwa Weiß-Blau-Rot ?
Da finde ich den direkten, unverstellten Anblick einer weiblichen Intimzone doch weitaus unkritischer bejahbar !
#100Report
Topic has been closed
Daher noch einmal meine persönliche Meinung:
1) Nackt und Akt sind weitgehend synonym - zumindest ist nackt eine Voraussetzung für Akt
2) Klassischer Akt ist eine Spezialform von Akt und hat keine erotische Zielsetzung, jedoch liegt das immer im Auge des Betrachters.
3) Verdeckter Akt hat begrifflich nichts mit dem klassischen Akt zu tun (kann sich aber in einem Bild vereinigen)
4) Erotik hat viele Facetten und ist u.a. auch "nur" ein "Gefühl". Erotik kann sich "auf sinnliche Ausstrahlung" beschränken oder sich durch "Freizügigkeit" ausdrücken.
5) "freizügig" hat in der heutigen Welt viele Bedeutungen und wird maßlos übertrieben angewendet. Verkünden bestimmte Medien beispielsweise "freizügiges Foto von Prinzessin xxx", dann sollte man nicht sehr viel nackte Haut erwarten.
6) "freizügiger Akt" bedeutet, dass man gut zwischen die Beine schauen kann. Es heißt nicht, dass alles freizügig ist, wenn sich bei einem Modell bei einem Foto die Fußknöchel einmal nicht berühren.