Tom Rohwer
Ich bin kein Jurist, deswegen ist es für mich eine Wortklauberei:
heimlich / unbefugt / unbewusst ... kommt alles aufs selber heraus.

Es ist NICHT erlaubt!
Wenn es hier in der MK einen Volljuristen gibt, der sich damit auskennt, so möge er uns allen etwas dazu schreiben. Ansonsten sind es hier nur " Spekulatius &&& "

Ich bin kein Volljurist, aber befugt ist derjenige, der zu einer Handlung berechtigt ist. Das hat mit Begriffen wie "heimlich" oder "unbewußt" zunächst einmal nichts zu tun.

Ob ein berechtigtes Interesse vorliegt und auf welcher Seite ggf. berechtigte Interessen überwiegen, darüber streiten sich Juristen gerne. Auch wird man sich fragen müssen, ob ein Fotostudio überhaupt zum höchstpersönlichen Lebensbereich gezählt werden kann. Ein Fotostudio ist weder eine Wohnung noch ein Hotelzimmer, sondern ein Arbeitsraum mit entsprechender Ausstattung.

@ Fotogist

Auch wird man sich fragen müssen, ob ein Fotostudio überhaupt zum höchstpersönlichen Lebensbereich gezählt werden kann. Ein Fotostudio ist weder eine Wohnung noch ein Hotelzimmer, sondern ein Arbeitsraum mit entsprechender Ausstattung.

Die Umkleidekabine im Schwimmbad oder Kaufhaus hat quasi gar keine Ausstattung außer Sitzbank und 3 Haken ... gilt aber trotzdem als geschützter Ort, weil es genau um den Sichtschutz geht. Die Standardzimmer in aktuellen Hotels sind auch so gut wie gleich, da sieht das Zimmer mit Queensize-Bett im 3.Stock Nr. 325 genauso aus wie Nr. 225 darunter. Nur in kleinen Familienhotels mit 5 oder 7 Zimmern sieht jedes Zimmer anders aus. Wenn in Nr. 225 der Fernseher fehlt und der Klodeckel abgebrochen ist, sieht die Reinigungskraft das sofort, weil der Unterschied zu Zi. 222 und 226 unübersehbar ist.

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/magazin/detail/schlafraum-einer-kindertagesstaette-als-ein-gegen-einblick-besonders-geschuetzter-raum-i.s.v.-201a-stgb

Der "gegen Einblick besonders geschützte" Raum ist einerseits fast alles, was nicht Bushaltestelle, Telefonzelle oder U-Bahnhof ist - andererseits stellt die interne Videoüberwachung gar keine Einwirkung von draußen dar, sondern befindet sich eben innerhalb dieses Raums. Die Frage nach dem Rückzugsort im Fotostudio kann insofern recht variabel sein ...

Vorläufige Ausbeute zur Videoüberwachung im nichtöffentlichen Bereich :

https://myscutum.de/generelle-rechtliche-grundlagen-zur-videoueberwachung/

https://www.ferner-alsdorf.de/videoueberwachung-was-ist-erlaubt/

https://www.dorothe-lanc.de/fotografieren-als-straftat-der-neue-§-201a-strafgesetzbuch-stgb/

https://ggr-law.com/persoenlichkeitsrecht/faq/strafbare-aufnahmen-201a-stgb-foto/

https://www.business-wissen.de/artikel/videoueberwachung-am-arbeitsplatz-was-ist-erlaubt-und-was-nicht/

Ob erlaubt oder nicht, wenn ich ein Studio vermiete ist es für mich selbstverständlich, da keine installierten Kameras zu haben.
Da bin ich ganz bei artist de identité inconnue. Die Vorbereitung eines fertigen Bildes zeigt halt meistens mehr als das Endprodukt und mit einer Kamera wäre dem Model eine gewisse Intimität genommen.
Und zu Volle VG-Fotos, genau wie in deinem Beitrag #9 geschrieben, habe ich es auch in Erinnerung.
FOTOKUNSTLINDSAY-London Fotogr, ich würde das nicht einfach hinnehmen und juristischen Beistand aufsuchen.

Wenn ich meine Räumlichkeiten vermiete erfolgt eine Übergabe, bei völlig fremden Personen verlange ich zusätzlich neben dem Personalausweis eine Kaution.
Nach Ende der Mietzeit kontrolliere ich die Technik auf Bestand und Funktion, wenn alles okay ist gibts die Kaution zurück.
Gab noch nie ein Problem.
Für mich rechtfertig eine eventuelle Beschädigung der Einrichtungen keine Videoüberwachung.

#21 ''Wenn es hier in der MK einen Volljuristen gibt, der sich damit auskennt, so möge er uns allen etwas dazu schreiben...''

(Möchtegern) Profi-Fotografen ziehen gerne über andere Hobby-Fotografen her. Wem sag ich das!? :DD Aber Volljuristen, diskutieren grds. nicht mit Hobby-Juristen! Punkt! Jedenfalls nicht in einem Foto-Forum und nicht ohne Geld.

schöne Selbstbeschreibung

aber am Ende ein unpassender Vergleich.
Die Juristerei spielt in alle Lebenslagen hinein, den es regelt das Zusammenleben und Handeln zwischen Menschen.
Umgekehrt spielt die Fotografie keine große Rolle in der Juristerei, was man schon daran sieht, dass es keine Gesetzte mit Fotos gibt.

Ich kenne kein Juristen-Forum, was sich ernsthaft mit fototechnischen Problemen auseinandersetzt. Wenn der Rat eines Profi-Fotografen gebraucht wird, dann holt
man den sich.

Aber was nützt es, wenn ich selbst keine Ahnung habe, mit anderen Ahnungslosen zu diskutieren, die dann mal irgendwas gehört haben? So vertreibt man sich die Zeit.
Und Gesetze lesen allein, reicht genauso wenig, wie das Automatik-Programm deiner Kamera.

Der TO kann sich rechtlich verbindlichen Rat holen. Oder sich von Hobby-Juristen unterhalten lassen.

Wie heißt es sprichwörtlich: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Meist lassen sich nur Aussagen zu wahrscheinlichen rechtlichen Einordnungen treffen.

Es kommt einerseits auf die Umstände des Einzelfalles an und andererseits auf die Einstellung der Richter zu bestimmten Fragen. In den Urteilsdatenbanken suchen sich die Rechtsanwälte die Urteile heraus, die für ihren Mandaten vorteilhaft sind und versuchen, das jeweilige Gericht davon zu überzeugen, dem anderen Gericht zu folgen. Man denke hier einmal an die Frage, was eine Beleidigung ist und was eine im Rahmen der Meinungsfreiheit noch zulässige Kritik. Oder was noch eine legale Steuergestaltung darstellt und wo eine illegale Steuerverkürzung vorliegt. Die Liste läßt sich beliebig über die verschiedenen Rechtsgebiete fortsetzen.

Rechtlich allgemein verbindlich sind erst höchstrichterliche Urteile - außer man kann ein Gericht davon überzeugen, dass auf einen bestimmten Einzelfall ein höchstrichterliches Urteil aus bestimmten Gründen dieses Einzelfalles nicht anwendbar ist. Dann kann das Gericht abweichend entscheiden und muss das dann gut begründen.

Zum hier vorliegenden Fall: Wird ein Fotostudio zum Schutz des Equipements videoüberwacht, sollte das deutlich kommuniziert werden und nicht nur unauffällig in den AGB vermerkt werden. Das könnte von einem Gericht als überraschende Klausel gewertet werden, die dann keine Rechtswirksamkeit entfaltet. Am Besten im Eingangsbereich des Studios ein entsprechendes Hinweisschild gut sichtbar anbringen. Überwachungs- aufnahmen sollten zudem zeitnah gelöscht werden, sofern kein Fehlverhalten dokumentiert ist, da für eine dauerhafte Speicherung ansonsten kein berechtigtes Interesse besteht.

Tom Rohwer
Ich bin kein Jurist, deswegen ist es für mich eine Wortklauberei:
heimlich / unbefugt / unbewusst ... kommt alles aufs selber heraus.

Nein. Das kommt eben nicht aufs selbe heraus.

Tom, mach mal Butter bei die Fische! Hast du zwei juristische Staatsexamina? Und wenn ja, mit welcher Punktzahl?

Hast Du es denn?