Wer von euch bearbeitet seine Bilder womit – bzw. warum nicht? 114

lightbox Selbst erstellte Aktionen entsprechend dem gewohnten Workflow halte ich für zweckmäßiger. Es sei denn, man will den Lemmingen im Mainstream-Look folgen.
2 years ago
Wobei einem solche Presets natürlich nur etwas nutzen wenn man grundsätzlich weiß wie sie funktionieren, man also manuell nachkorrigieren kann. Anderenfalls kommen da schnell ganz komische Sachen dabei heraus. Insbesondere wenn es sich um Bildlooks handelt.
Solche kostenlosen ActionPresets sehen auf den Webseiten immer toll aus aber meist schaute es dann bei den eigenen Bilder gaaaaaaanz anders aus! Oft grausam ;-)
Des weiteren ist es nicht so, das man diese Aktionen ausführt und dann ist es fertig. Oft ist trotz allem noch viel Handarbeit nötig.
Da ist man dann schneller wenn man seinen eigenen Workarrount anwendet und daraus ggf eine eigene Aktion aufzeichnet.
Schnell verliert man sich auch darin jedes Bild mit dem gleichen Look zu belegen, was man ja nur zu deutlich auf 1000 Instagramaccount zu sehen bekommt. Wem es gefällt.....
artist de identité inconnue

"Solche kostenlosen ActionPresets sehen auf den Webseiten immer toll aus aber meist schaute es dann bei den eigenen Bilder gaaaaaaanz anders aus! Oft grausam ;-)"

Das liegt aber oftmals nicht an den Presets, sondern an den unerfahrenen/unfähigen Fotografen, die diese Presets auf Fotos anwenden, die absolut nicht dafür geeignet sind.

Schon ewig ein beliebtes Beispiel ist das planlose Hinzufügen von Blendenflecken, wo rein physikalisch gar keine Blendenflecke möglich sind. Und auch der beste "highend cinematic blablabla filter" bringt herzlich wenig, wenn Karl Knips ihn auf das Foto von Marta Muschi, das er im Hinterhof geknipst hat, anwendet.

Nicht diese technischen Mittel ansich sind schlecht, sondern in erster Linie diejenigen, die diese Mittel schlecht bzw. falsch anwenden. Aber selbstverständlich gibt es auch technisch schlecht umgesetzte Presets. Das muß dann aber auch wieder der Fotograf mit seinem Wissen herausfinden, ob sie schlecht sind oder nicht. Im Hobbybereich werden das sicherlich nicht übermäßig viele Fotografen können.
Patrick Michael Weber
[qoute]Das liegt aber oftmals nicht an den Presets, sondern an den unerfahrenen/unfähigen Fotografen, die diese Presets auf Fotos anwenden, die absolut nicht dafür geeignet sind.[/qoute]

Das mit den ""unerfahrenen/unfä....."" wollte ich so nicht schreiben. ;-)
2 years ago
#84 sehr richtige und gute Beobachtung.
Wer nämlich genau das versteht, braucht keine Presets sondern kann sein Bild individuell bearbeiten und das in sehr kurzer Zeit. Das ist ähnlich wie bei der Sanierung eines sehr alten Hauses. Oft ist ein Neubau schneller und wirtschaftlicher.
artist de identité inconnue

"Das mit den ""unerfahrenen/unfä....."" wollte ich so nicht schreiben. ;-)"

Wenigstens verstehen wir uns. Das ist die Hauptsache. ;-)



MAINpics

Aber auch die Anpassung eines Presets kann schnell von der Hand gehen, wenn man weiß man tut. Und auch kann man durch die Analyse von Presets lernen, was genau im Hintergrund passiert.

Entscheidend ist aber eine gewisse Stilsicherheit in Bezug auf das Endergebnis.
2 years ago
"unerfahrenen/unfähigen Fotografen"
vieleicht sollte man fotografieren und Bildbearbeiten trennen................
ich behaupte von mir schon eine gewisse Erfahrung im Studio zu haben und dort ganz ansehbare Resultate zu erzielen, wobei ich aber bei der tieferen Bildbearbeitung sehr schnell an meine Grenzen komme. Warum wohl nehmen so viele Fotografer Bildbearbeiter in Anspruch? (ein guter Formel 1 Fahrer muss auch nicht unbedingt ein guter Mechaniker sein.....)
lightbox

"vieleicht sollte man fotografieren und Bildbearbeiten trennen................"

Man kann das sicherlich noch weiter aufdröseln, wenn man möchte. Bei großen kommerziellen Produktionen gibt es für jeden Handschlag eben auch einzelne Personen bzw. Fachleute.

Ich als Hobbyknipser bearbeite selbst. Und ich baue auch mein Licht ohne die Hilfe eines Lichtassistenten. :-)
Bei Make Up bin ich dagegen auf fremde Hände angewiesen und bei Outfits ebenso.

Für meinen Hobbyanspruch reicht das. Im beruflichen Kontext würde ich allerdings deutlich mehr diversifizieren.
2 years ago
lightbox

Ja, Postproduction ist ein komplett anderer Prozess mit ganz anderen Kompetenzen. Und ja, man kann Aufnahme und Post trennen, sehr gut sogar. Jedoch hat der nachgelagerte Prozess sehr viel Potenzial und man kann sehr kreativ seine gewünschte Bildaussage unterstreichen. Zudem bin ich ohne die notwendige Abstimmung schneller und vor allem flexibler. Manche arbeiten auch in Teams oder immer mit dem selben Bearbeiter. Beide wissen dann irgendwann, was zu tun ist.

Das Beispiel mit der Formel 1 stimmt aber sehr gute Fahrer haben auch oft großes Wissen um die Mechanik.
Wie ich schon einmal erwähnte "trenne" ich so:
Fotografieren, dann die analogen negative oder die digitalen RAWs entwickeln.
Dann erst kommt eine Bildbearbeitung in einer entsprechenden Software wie z.B. Photoshop.

Man muss ein gut entwickeltes RAW nicht zwingend noch mit einer Bildbearbeitung versehen!
2 years ago
Egal ob fremde oder selbst erstellt: wer mag, kann aus Presets auch viel für seine Fotografie lernen, insb. über Licht. Ich für meinen Teil denke jedenfalls regelmäßig: bei dem Shoot waren die Lichtverhältnisse doch ähnlich wie bei XYZ... nur um dann zu merken, dass der damals gewählte Look doch nicht 1:1 übertragbar ist. Und auch über die Grenze zwischen "kann in der Post gemacht werden" und "muss bereits bei der Aufnahme berücksichtigt werden" stolpert man immer wieder aufs Neue.
2 years ago
artist de identité inconnue wenn ich mir deine Bilder so ansehen ist das für mich schon High End Bearbeitung, Respekt ! und das diese Ergebnisse mit viel Lernen Zeit und Übung verbunden sind ist mir klar. Ich sehe noch einen weiten Weg vor mir.....
2 years ago
Stimmt und zeigt das es auch in der MK genügend SCs gibt die man sich gern Bild für Bild anschaut. Über die redet hier nur Keiner.
1 year ago
Da ich mich hier noch nicht wieder gefunden habe, will ich mal kurz meinen Workflow beschreiben.
Ich will auf keinen Fall sagen, dass mein Workflow besser ist, aber vielleicht anders. Mein Ziel ist es aber immer möglichst nah an der Kamera-Aufnahme zu bleiben.
Ich bin was Bildbearbeitung angeht sehr faul, dass heißt aber nicht, dass keinen Aufwand in meine Bilder investiere. Hardware: auch ich arbeite mit einem kalibrierten Bildschirm, aber da die Leute die meine Bilder sehen, das häufig auf Feld-Wald und Wiesenmonitoren oder auf Smartphones machen, bleibe ich bei den Tonwerten häufig in der konservativen Mitte. Auch bei der Farbtiefe benutze ich meistens nur noch RGB. Adobe RGB sieht mir auf preiswerten Notebooks mir manchmal zu rotstichig aus, bringt mir bei A2 Prints aber manchmal einen Vorteil. Aber mit "meinem" Standardprofil komme ich meinen Wunsch-Ergebnissen auch in RGB sehr nach.
Vorbereitung: Ich spiele gerne mit Licht, will aber mit dem Model keine Zeit vertrödeln und simuliere meine Bildideen häufig vorab am Computer mit set.a.Light. Gerade so etwas wie ein Hollywood-Light mit 5 Lichtquellen ist am Computer schneller durchgespielt als real im Studio. Die Studio-Simulation liefert mir dann die perfekte Gebrauchsanleitung für das Studio-Setting.
Beim Shooting ist der Blick auf das Histogramm Pflicht, auch wenn das Histogramm nur 8 Bit abbildet meine Nikons aber im Raw mit 14 Bit arbeiten. Gibt mir in der Regel aber genug Raum, um im RAW Konverter dunkle Partien aufzuhellen.
Bearbeitung mit Capture One, aber nur im Groben, um mit Tiefen und Lichtern zu spielen und vielleicht die Farbtemperatur anzupassen. Und ein bißchen "stempeln", wenn es sein muß. Der Umstieg von Lightroom war hart, aber mittlerweile möchte ich nicht mehr zurück, gerade die Bearbeitungsebenen in Capture one finde ich toll und ich mag das Finetuning von Hauttönen in Capture One.
Hauttöne: kaum ein Model möchte noch natürliche Hauttöne, hier hilft mir in der Regel ON1 Portrait.
Ein bißchen zupfen an den Reglern und die Software weiß, wie stark sie eingreifen soll.
Mit dem ersten Bild einer Serie erstelle ich ein Profil und kann das für alle Fotos einer Serie benutzen. Allerdings bei der Verwendung von KI-Software heizt mein Notebook mein Büro (alter Alienware M17 R3 mit I9 und RTX2080).
Wenn ich aber statt dessen auch ein bißchen Make-up auftragen möchte, nutze ich Portrait Pro auch eine KI basierte Software. Hier kann ich Lippenstift, Rouge etc. per Regler aufs Bild bringen und spare es mir mühselig Bereiche für die Bearbeitung zu maskieren.
Und wenn es im ganz seltenen Fall auch noch etwas Pixel-Schubserei sein soll, dann nutze ich Affinity Photo.
Das einzige was ich in Affinity Photo gegenüber Photoshop vermisse, ist die einfache Freistellung von Photoshop, brauche ich aber fast nie und von daher passt es für mich.
Hat einer von Euch Erfahrungen mit den oben genannten Tools?
dirkb-foto
Ich kenne zwar deine genutzten Programme, arbeite aber nicht damit.

Bei mir:
1.) RAW-Daten entwickeln mit Camera-RAW ( LightRoom etc sind mir alle zu aufgebläht )
2.) Wenn nötig dezente Beautiretusche mit eigenen Ebenen per ActionScript erstellt.
3.) Wenn gewünscht, dann arbeite ich auch mal etwas intensiver einige Fotos aus. Alles mit PS.


Dafür habe ich 2 Scrips aufgezeichnet.
Eins mit nur 3 Ebenen, für eine schnelle und einfache Retusche.
Ein weiteres mit 15 Ebenen für DB, Tonwerte usw. sehr umfangreich und eigentlich nur sehr selten nötig.
Auch wenn ich schwarz-weiß Bilder als Endprodukt haben möchte, werden diese vernünftig entwickelt.

Meine Kameras erstellen alle nur SW-Vorschaubilder. Die Farben interessieren mich bei der Aufnahme nicht. Zu beginn einer Session und wenn nötig nochmal zwischendurch Grau-Karten-Set/Farbkarten und den klassischen Belichtungsmesser. Auch auf das Histogramm verzichte ich.

Lieber 5 Minuten länger die RAW-Datei vernünftig entwickeln und dafür viel Zeit mit anderen Programmen sparen. Einige werden das aus der analogen Zeit kennen, genügend Zeit in die Entwicklung zu stecken....
1 year ago
Ich nutze zum Großteil ThumbsPlus, weil das hatte schon im Jahr 2000 eine Stapelverarbeitung und kann so mehrere Bilder auf einmal bearbeiten. Oft sind es Hunderte von Bildern.
Photoshop Elements habe ich natürlich auch, aber teils aus Gewohnheit und teils aus Unkenntnis nutze ich es nur wenig. Alte Programme müssen nicht schlecht sein. Oft sind diese einfacher und leichter zu bedienen.
Vielleicht ist das aber auch nur eine Frage der Gewohnheit. Wer weiß.

Bearbeiten tue ich die Bilder schon, mit wenigen Klicks bekommt man sehr brauchbare Ergebnisse.
Meist helle ich die Bilder auf oder verändere die Farben etwas. Das ist in weniger als 10 Sekunden getan.
Manchmal brauche ich Bilder gar nicht zu retuschieren.
Selten sind die Bilder so verstellt das ich doch Photoshop nutze oder es ganz sein lassen. Das ist aber sehr selten.
Bei 99,9% reichen einige wenige Klicks aus, die Stapelverarbeitung rattert durch und nach ca. 5 Minuten sind alle Bilder sehr gut.
Noch ein Nachtrag zu meinem letzen Beitrag.

Bei der finalen Entwicklung kommt es natürlich darauf an, was danach mit den Fotos passiert. Landen diese NUR im Web oder auf digitalen Bilderrahmen ist es so ok. Sollen diese aber gedruckt / ausbelichtet werden ist natürlich eine Konvertierung nötig!
1 year ago
Naja, zum NUR Ansehen oder im Netz müssen sie auch ansehnlich sein.
Beim Drucken natürlich noch mehr. Da hast Du schon Recht.
#100

Topic has been closed