Gesichtsform "optimieren" 34

2 years ago
Kann es nicht auch ein Vorteil sein, wenn ein Modell durch die veränderte Gesichtsform nicht erkannt wird? Da ergeben sich dann ganz neue Möglichkeiten was die Aufnahmebereiche angeht. Da können dann auch Modelle Akt machen - ohne berufliche Konsequenzen zu fürchten!

Ich habe das jetzt stellvertretend für Ivanhoe geschrieben, der offenbar gerade nicht aufpasst.
2 years ago
Lichtermeer

Kleiner Einwand was den Vergleich Maler (alte Meister) zu Fotografen anbelangt.

Die Ersteren malten bestimmte Szenen nur ein einziges Mal. Fotografen nutzen die Situationen die sich mit einem Model (wo und wie auch immer) ergeben in aller Regel um verschiedene Einstellungen zu dokumentieren.

Eigentlich ist zur Abhandlung des Themas ja auch schon vieles (richtiges) gesagt. Ich für meine Person habe allerdings ein großes Problem mit WESENTLICHEN Veränderungen am Körper. Also Beine verlängern, Speckpölsterchen retuschieren, Busen am Rechner vergrößern usw., oder wie hier im speziellen, Eingriffe in die Gesichtsform vorzunehmen.

Ich finde grundsätzlich gehört es zur Aufgabe eines Fotografen sein Model so VORTEILHAFT wie möglich abzulichten! Ich fasse es als nicht, wenn ich Bilder sehe, bei denen eine Frau von hinten aufgenommen wurde, nur damit man so was (und sei es nur auf Wunsch des Models) auch mal gemacht hat. Ganz egal, ob das der Frau schmeichelt oder nicht. Ähnlich sollte man Einstellungen von der Seite meiden (oder zumindest bei der Wahl der Pose vorsichtig sein), wenn die Gegenüber nur einen kleinen Busen hat oder ein Bäuchlein. Das alles könnte man nun beliebig fortsetzen.

Was bei mir seit langem jedoch ständig entfernt wird, sind Muttermale jeglicher Art (es sei denn diese verleihen etwas ganz besonderes). Auch Narben in allen Richtungen, Löcher von Piercings etc. Apropos Piercings: die müssen bei mir (so weit es geht) vorab sowieso entfernt werden. Andernfalls werden sie weg retuschiert, wie alle Tätowierungen überhaupt.

Komme mir jetzt bitte keiner und argumentiere auf Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Da lache ich mich drüber kaputt. Der Schöpfer hat jeden von uns als ETWAS EINMALIGES erschaffen. Alle Menschen haben etwas ganz besonderes! Es sollte Ansporn und gleichzeitig Aufgabe des jeweiligen Fotografen sein, dies zu erkennen und in seinen Bild Kompositionen daher bewusst mit einfließen zu lassen.

Die Damen werden im hohen Alter dann mit absoluter Sicherheit den Fotos ohne diese Verfehlungen mehr Aufmerksamkeit schenken. So sicher wie das Amen in der Kirche. Wetten?
2 years ago
Da stimme ich Norbert Hess in allen Belangen voll zu. LG, Walter
2 years ago
@ Norbert Hess

Apropos Piercings: die müssen bei mir (so weit es geht) vorab sowieso entfernt werden. Andernfalls werden sie weg retuschiert, wie alle Tätowierungen überhaupt.
Komme mir jetzt bitte keiner und argumentiere auf Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Da lache ich mich drüber kaputt. Der Schöpfer hat jeden von uns als ETWAS EINMALIGES erschaffen.

Hier sehe ich auch einen Unterschied zwischen tfp und Payshooting bzw. wird wohl so eben Dein "wasserdichter" Vertrag (wie Du aao. schon erwähntest) relevant. Beim Payshooting kommt natürlich grundsätzlich hinzu, daß die Nutzungsrechte allein dem Fotografen zustehen, sofern keine anderweitige Vereinbarung besteht.
Ganz vorsichtig wage ich so den Umkehrschluß, daß Bildbearbeitungen ohne Rücksprache mit dem Model besser unterbleiben, wenn dazu nichts geregelt wurde.
2 years ago
SEE - Toxic Boomer

Weshalb sollte in meinem Vertrag nochmals speziell auf ganz bestimmte Bereiche wie Bildbearbeitung eingegangen werden?

Hier auf meiner SC sind weit über 1.000 Fotos zu sehen. Wer da meinen Arbeitsstil nicht erkennt, sorry, dem (oder besser DER) ist bestimmt nicht zu helfen. Wie ich oben bereits ausführte werden bei mir z.B. vor jedem Shooting Piercings (falls möglich) entfernt. Spätestens dann müsste es eigentlich bei jedem Model KLICK machen, oder? Ansonsten erfolgt eben eine Retusche analog eventueller Tätowierungen.

Wenn ein Model mit dieser Vorgehensweise nicht einverstanden ist, scheidet bei mir eine Zusammenarbeit aus. Andere Mütter haben auch hübsche Töchter, genau wie es genügend Kollegen gibt, denen die zuvor dargelegten Gründe völlig egal sind.

Und das alles ist auch gut so.
2 years ago
Norbert Hess SEE - Toxic Boomer
Ich sehe es auch so, dass es gut ist, wenn ein Vertrag regelt, was auf dem fertigen (bearbeiteten) Bild zu sehen ist/sein darf. Einen Unterschied zwischen TFP und Pay sehe ich diesbezüglich allerdings nicht.
2 years ago
Bei TFP entscheidet auch die SC des Fotografen. Ich gehe also davon aus das sich Models eben wegen des Bildstils bzw. dem Bearbeitungsstil eines Fotografen für ihn entscheiden. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht das bei TFP Bearbeitung durchaus erwartet und teilweise auch gefordert wird.
2 years ago
@ Norbert Hess
Wir haben zu Tätowierungen dieselbe Meinung ... das betreffende Model denkt darüber aber genau das Gegenteil, denn sonst wäre es nicht tätowiert. Von daher schätze ich die Situation so ein, daß das Tattoomodel sich eigentlich mit diesen Tattoos zeigen möchte. Als meine SC noch halbleer war und ich noch viel vorhatte, bewarb sich ein Model mit Irokesenfrisur auf meine damalige Jobausschreibung und bot eben an, dafür eine schwarzhaarige Perücke zu tragen, weil ihr klar war, daß sie mit der Irokesenfrisur nicht den Anforderungen meiner Jobausschreibung entspräche.
Hätte das Model nun keine Perücke verfügbar, hätte ich sie entweder abgelehnt oder als ultima ratio eben eine entsprechende Bildbearbeitung ausbedungen.
Würde nun ein Kinky-Kultmodel meine SC betrachten, so würde sie zwar bemerken können, daß Tattoos nur selten ersichtlich sind - aber würde ich mir extra die Mühe machen, ein vom Strumpfsaum halbverdecktes Oberschenkeltattoo zu bearbeiten, weil sie den von mir gewünschten echten Retrolook so gar nicht verkörpert ? Mangels EBV-Kenntnissen meinerseits habe ich solche Bewerbungen dann gleich abgelehnt - aber wäre dies nun so erahnbar, weil die typischen Vertreterinnen des Kinky-Looks auf meiner SC fehlen ? Bei 300 Bildern ohne deren Vorkommen ist es wohl zu vermuten, aber auch schon bei 30 Bildern ?
Auf die Idee, ganze Tattoos per EBV zu entfernen, wäre ich schon deshalb nicht gekommen, weil ich diese Technik gar nicht beherrsche. In solchen Fällen hätte ich eher vermutet, daß das Bild schon vor einigen Jahren entstand, als das Model noch untätowiert war.
2 years ago
SEE - Toxic Boomer

Wie ein Model darüber auch immer denken mag; das interessiert mich als Fotograf, eine Agentur oder ein sonstiger Auftraggeber überhaupt nicht. Mir ist auch kein halbwegs erfolgreicher Geschäftspartner bekannt (geworden), der sich von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin die unternehmerische Ausrichtung diktieren ließ.
2 years ago
@ Norbert Hess
Damit nähern wir uns einer Frage, die eigentlich gar nicht in diesen thread gehört, mir aber dennoch erörternswert erscheint : Nämlich wie sehr wir als Fotografen bereit sind, auf die Individualität und die Vorstellungen des Models einzugehen, um weiterhin mit ihr zusammenzuarbeiten.
Berühmte Stars nehmen bekanntlich auch Einfluß aufs Drehbuch bzw. fordern den Einsatz eines Doubles, wenn sie z.B. eine Bettszene spielen sollen. Denn entweder wird dann schummriges Licht eingesetzt und Tücher, Baldachine etc. oder die Darstellerin wickelt sich die Decke um, wenn sie ins Bad geht ... welche Frau würde das zuhause wirklich so tun ? Oder es kommt ein Double zum Einsatz, weil der somit drehbuchkonform nötige Aufnahmebereich unerwünscht ist.
Könnte man so auch mit der Position der Mitarbeiterin vergleichen : Sind ihre Leistungen unverzichtbar, sodaß sie Wünsche haben und Forderungen stellen kann, oder ist sie 0,nix austauschbar ?
2 years ago
SEE - Toxic Boomer:
Oder es kommt ein Double zum Einsatz

Das ist doch die Lösung für frustrierte MK-Fotografen: Wenn man kein Model findet, nimmt man halt ein Double.
Warum ist bisher noch niemand auf die Idee gekommen?
2 years ago
SEE - Toxic Boomer

Kein Mensch ist unverzichtbar. Weder Messi beim FC Barcelona, Alfons Schuhbeck als Koch, Olaf Scholz als Kanzler, ebenso wenig wie du und ich als Fotografen.

Wenn ein Model mit mir arbeiten möchte dann muss es genau DAS umsetzen, was ich erwarte. Gelingt zwar relativ oft, aber natürlich auch nicht immer. Ist das Letztere der Fall, gibt es in aller Regel auch keine weitere Zusammenarbeit.
2 years ago
@ Ivanhoe
Genau, ich Regisseur möchte unbedingt genau die Darstellerin A.B., und weil sie Nacktrollen ablehnt, retuschiere ich nachher ihren Slip und BH weg .. so wäre es passend zum hiesigen Thema.
Das ist letztlich derselbe Punkt, wie dem Tattoomodel ihre Tattoos wegzulöschen, die sie doch haben und zeigen will ...

@ Norbert Hess
Im Ergebnis stimme ich Dir zu - über EBV habe ich da nicht viel nachgedacht, von mir wird das Tattoomodel eben erst gar nicht gebucht. Das Model muß (jedenfalls beim Payshooting ) genau dem entsprechen, was mir in die szenische Vorstellung paßt.

Die Frage zum Thema wäre : Lehne ich das unpassende Model gleich ab, oder mache ich die Bildresultate per EBV für mich passend ?
2 years ago
#30 genau. Vielleicht hat der TE übersehen, dass es sich um keine PS-Gesichtsmanipulation handelt, sondern um den Einsatz eines Doubles.
Unsere Denkwelten sind einfach zu eng, wie SEE... immer wieder beweist.

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