Payshooting - Model will ALLE Fotos sehen 219

geriso schrieb

Das Model wollte einige Tage nach dem Shooting alle Fotos per Dropbox, Wetransfer oder ähnlichen Diensten bekommen


Ok, mit dieser Zusatzinformation bin ich dann der Meinung. dass das absolut unüblich ist und ich ablehnen würde.
[gone] User_619196
2 years ago
Ich habe ja noch nie ein Pay-Shooting gemacht in 8 Jahren Modelfotografie, aber ist es nicht so, wenn man das Model für das Shooting bezahlt, dass Sie überhaupt keine Bilder bekommt ?

Wenn ich ein Model bezahlen würde, "was nicht vor kommen wird", dann würde Sie von mir kein einziges Foto bekommen. Sie hat Ihr Geld für das Shooting bekommen bekommen und gut !

Wenn Du natürlich es per Pay-Vertrag so geregelt hast, dass Sie Fotos erhält aus dem Pay-Shooting, dann ist Sie ja berechtigt die Bilder zu sehen. Es kommt ja immer auf den Vertrag drauf an, was drin steht.

Aber eigentlich kann ich auch nicht wirklich etwas dazu sagen, da ich wie oben geschrieben noch nie ein Pay-Shooting hatte.
Ist eine Vermutung von mir.

Beste Grüße
2 years ago
Lieber TO, Du hast es schon bemerkt: Bei Fragestellungen kommt es auch Kleinigkeiten an, so auch bei Deiner Frage. Der wesentliche Punkt ist, ob ein Modell die Bilder nur SEHEN oder HABEN will. Insgesamt lässt sich Deine Fragestellung GRUNDSÄTZLICH oder INDIVIDUELL beantworten. Ich fange mal mit letzterem an und gebe ein seltenes Beispiel, wo ich einem teuer bezahlten Paymodell die Bilder "hinterherwerfen" würde - sogar inkl. Nutzungsrechten - nämlich dann wenn das Modell berühmt ist. Würde das Modell ein Foto von mir veröffentlichen, so würde sich meine Reichweite und daraus folgend die (TFP-)Shootinganfragen sprunghaft ansteigen. Das wäre ein Vorteil für mich.

GRUNDSÄTZLICH sieht das natürlich ganz anders aus:
Es macht aus meiner Sicht Sinn, während des Shootings dem Modell einzelne Bilder zu zeigen, um die Ergebnisse zu verbessern, z.B. um das Posing besser an spezielle Lichtverhältnisse anzupassen. Das kostet allerdings bezahlte Zeit! Bei einer Pause könnte man die bereits fertigen Bilder ebenfalls zeigen und daraus noch für das laufende Shooting lernen. Auch aus einem Nachgespräch über die Bilder könnte man für spätere Shootings durchaus wertvolle Informationen gewinnen (also auch lernen). Was die Übergabe von Bildern betrifft, da haben unsere Kollegen durchaus gute Argumente, warum man das nicht tun sollte. Man bezahlt ja bei TFP mit den Bildern. Logische Schlussfolgerung ist tatsächlich, dass man bei Übergabe von Bildern doppelt bezahlt - und damit auch Preise "verdirbt" und letztlich die Wertschätzung für Fotografenarbeit herunterdrückt.
Andererseits wäre es zu begrüßen, wenn ein Modell sich anhand der Bilder selbst kontrollieren möchte und die eigene Arbeit verbessern möchte. Hier muss man - doch wieder individuell - einschätzen, was das Modell mit den Bildern eigentlich vorhat. Eine Übergabe ALLER Bilder (auch fotografisch misslungener) macht in dem Fall KEINEN Sinn. Zu groß ist die Gefahr, dass fotografisch schlechte Arbeiten in die Öffentlichkeit gelangen. Bei TFP übergebe ich alle Bilder und manche (wenn auch nur wenige) Modelle haben ein Gespür dafür, genau das falsche Bild zu veröffentlichen.

Zum Abschluss noch einmal eine pragmatische Überlegung: Die meisten Fotografen veröffentlichen ja die besten Bilder (z.B. auch in der MK). Das kann dann auch das Model sehen und das Bild herunterladen. Das soll jetzt kein Argument dafür oder dagegen sein - nur mal eine Überlegung ...
2 years ago
Noch zwei Anmerkungen an die Analogfotografierer, die gefühlt in jedem 2. Thread dazwischenspringen und behaupten, dass sie das Problem nicht haben:

1. Ihr nervt! Das war anfangs mal lustig - zu einem "Running Gag" reicht das aber nicht.

2. In diesem Fall stimmt es nicht einmal, denn auch bei rein analoger Fotografie kann man auch einen Abzug für das Modell machen. Wie sonst würde TFP funktionieren? Und für alle, die in der MK sind gilt: Ihr digitalisiert die analogen Fotos. Da bin ich ganz sicher. :-)
2 years ago
Beim Paymodel ist die Entlohnung der Betrag X, den ihr vereinbart habt.
An dem Punkt ist normalerweise Schluss.
Wenn ihr on Top Fotos vereinbart habt, dann ist der Fall natürlich wieder anders gelagert, aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein.
Wenn ich mal mit Paymodels arbeite, kommt schon auch mal der Wunsch "ich würde mich freuen, wenn du mir Bilder zur Verfügung stellst". Da kommt es auf die Chemie an. Das mache ich nach Bauchgefühl und zumeist nur bei ganz bestimmten Models.
(Ich würde gern den Fotografen sehen, der einer Heidi Klum nicht auch ein/zwei Fotos des Shootings zur Verfügung stellen würde) ;-)
2 years ago
Bei einem PAYSHOOTING (Model will dabei bezahlt werden) ist der Fotograf Auftraggeber, quasi Arbeitgeber.

Keines der von mir gebuchten Models (egal ob Profi oder Amateur) kam dabei jemals auf die Idee ALLE Fotos präsentiert oder gar als Datei zu bekommen. Es versteht sich für mich von selbst während des Shootings immer wieder mal dem Model eines der Fotos auf dem Display zu zeigen. Warum sollte ich bei meiner jeweiligen technischen Ausrichtung dem Model nicht auch die Möglichkeit geben Einblick in die Ergebnisse meiner Arbeit zu geben? Das gibt meiner Gegenüber schließlich eine gewisse Sicherheit, auch "was ich da so treibe". Aber alles eben in Maßen.

Noch ein Wort zum "hinterher werfen" von Fotos an Models.
Ich suche mir meine Models stets nach ganz bestimmten Kriterien aus. In aller Regel erfüllen diese dann auch meine Erwartungen. Warum sollte ich als "Zuckerle" dann nicht einige wenige VON MIR AUSGEWÄHLTE Bilder als "Danke schön" zur Verfügung stellen? Im Restaurant bekommt der Kellner doch auch Trinkgeld wenn seine Leistung stimmt.

Im übrigen könnte es sein, mit der Einen oder Anderen auch zukünftig arbeiten zu wollen. Nicht selten hat sich mein oben erwähntes Verhalten dann sowohl auf die Motivation des Models als auch auf die finanziellen Aspekte positiv ausgewirkt.
2 years ago
Hier ein Gedankenbeispiel, lediglich aus meiner TFP-Erfahrung, aber sicher auch auf Pay anwendbar. Model bietet klassischen Akt, möchte aber keine Open Legs usw. Fotos von sich. Als Fotograf hat man ständig die Gelegenheit durchaus auch auf die Mumu zu halten, ohne daß das Model das mitbekommt, und so könnte sich das Model da schlicht nochmal rückversichern wollen.
Ich habe nach mehreren Aktshootings die Bilder mit dem Model durchgeschaut, das war auch vollkommen ohne Druck und für mich selbstverständlich, auch ohne den Hintergedanken der "Kontrolle". Aber z.B. gab es mit einem Model durchaus während des Durchschauens Absprachen welche Bilder für sie ok zur Veröffentlichung sind und welche über der Grenze, und das muss man auch bei Pay akzeptieren wenn das Pay-Model mit der Vorgabe "nur bis X" arbeitet.
ich möchte auch alle Bilder aus dem Shooting sehen und mit Dir drüber reden.
Ob du es machst musst du selber wissen :-)
2 years ago
Vielleicht ist das genau der Punkt, der im anderen Thread bereits angerissen wurde: wenn aus freundlichen Gesten des einen Fotografen Selbstverständlichkeiten für den nächsten abgeleitet werden. Und wenn die Unfähigkeit, sich auf ein paar Standards zu einigen, das begünstigt.

Dabei wäre es so einfach zu sagen: Das soll nicht Standard sein! Punkt. Freiwillig kann jede(r) besonderen Wünschen des Arbeitspartners trotzdem so oder so entgegenkommen (Schenken, Zeigen, Abendessen etc.), das wäre Ausnahme und freie Entscheidung, die auch als solche zu verstehen ist.
Warum kann man sich hier nicht darauf einigen?
Themen wie dieses wollen doch just den "Standard" erkunden.
2 years ago
@geriso:
Mir geht es hauptsächlich um den zusätzlichen Aufwand. Das Model wollte einige Tage nach dem Shooting alle Fotos per Dropbox, Wetransfer oder ähnlichen Diensten bekommen. Sehen vielleicht einige anders, für mich ist es schon einige Arbeit und habe ich noch nie gemacht.

Völlig verständlich. Wenn man grundsätzlich dazu bereit ist, kann man dem Model ja antworten: "Grundsätzlich gerne, aber erst, wenn ich Zeit dafür habe."

Das ist dann nach Bedarf auslegungsfähig... ;-))
2 years ago
Ich habe ja noch nie ein Pay-Shooting gemacht in 8 Jahren Modelfotografie, aber ist es nicht so, wenn man das Model für das Shooting bezahlt, dass Sie überhaupt keine Bilder bekommt ?

Es ist immer genau so, wie man es vereinbart. Und da gilt weitestgehend Vertragsfreiheit. (Wobei man immer auch bedenken sollte, daß im Vertragsverhältnis "Pay-Model -- Amateurfotograf" das Model ein Unternehmer ist und der Fotograf ein Verbraucher, was rechtlich durchaus erhebliche Auswirkungen haben kann.
2 years ago
Bei einem PAYSHOOTING (Model will dabei bezahlt werden) ist der Fotograf Auftraggeber

Ja.

quasi Arbeitgeber.

Hoffentlich nicht. Sonst müsste er das Model kranken- und rentenversichern, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bezahlten Urlaub leisten.

Im Ernst: man wird nicht zum Arbeitgeber, wenn man einem Gewerbetreibenden (hier: Model) einen Auftrag erteilt.
2 years ago
Casa de Chrisso
Zitat: "Model bietet klassischen Akt, möchte aber keine Open Legs usw. Fotos von sich. Als Fotograf hat man ständig die Gelegenheit durchaus auch auf die Mumu zu halten, ohne daß das Model das mitbekommt, und so könnte sich das Model da schlicht nochmal rückversichern wollen."

Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, nur schürst Du gerade Ängste, was die Möglichkeiten von Fotografen angeht. Also ich kann mich gerade nicht bewusst an eine Situation erinnern, wo ein Modell mir ungewollt die Möglichkeit geboten hätte "open legs" zu fotografieren. Und selbst wenn, so hätte sie mitbekommen, dass die Blitzanlage auslöst. Nicht zuletzt steht in meinen Verträgen: "Alle Aufnahmen oder die Ergebnisse von Nachbearbeitungen der Aufnahmen, die (aus welchen Gründen auch immer) NICHT dem vereinbarten Shootingumfang entsprechen, dürfen NICHT weitergegeben oder veröffentlicht werden."

So und ein Fotograf mit unlauteren Absichen (egal ob digital oder analog) würde ein heimlich aufgenommenes Bild weder zeigen noch nach dem Shooting übergeben. Jetzt habe ich leider noch mehr Ängste geschürt. :-(
2 years ago
Nein Ecki, ich mache nich gleich wieder Fotografen schlecht - so etwas kann auch ungewollt passieren wenn z.B. der Fotograf auf das Gesicht achtet und nicht auf die Stellung der Beine o.ä., und auch dem Model kann das gerade nicht bewusst sein daß sie Einblicke bietet, manchmal schiesst man auch eine Serie vom Model in Bewegung. Ich habe durchaus beim Durchgucken mit dem Model solche Ausrutscher erst auf den zweiten Blick entdeckt. Und nicht jeder benutzt Blitz oder shootet den Kram im Homestudio, bei Akt im Freien kann sowas noch viel eher aus Versehen passieren.
[gone] User_432517
2 years ago
Über ein paar Bilder kann man sicher reden. Aber generell gebe ich bei Payshootings sonst nichts mehr raus.
Wenn das Model ALLE Bilder will soll sie mich bezahlen oder tfp ausmachen. Ich kauf mir ein Auto und der Händler darf dann noch damit herumfahren ;-) Aus meiner Erfahrung: Ich habe einem Model Bilder überlassen...nicht wenige...dann habe ich mitbekommen daß sie die Bilder unter der Hand weiterverkauft hat und sogar bei fanseven oder onlyfans verkauft hat. Ihr seid selbst schuld wenn ihr euch auf sowas einlasst.
2 years ago
#34 das sehe ich genau so. Und nicht immer muss man dem Fotografen etwas Negatives Unterstellen.
2 years ago
@ Casa de Chrisso zu # 27/34:
Deswegen hatte ich in #6 nach kritischen Aufnahmebereichen (verdeckter Akt) und nach dem Zeitpunkt gefragt - wobei eben wie in #15 geschrieben, dies nach einigen Tagen bedingt hinfällig wäre.
Denn ein "besitzen" einer unerwünschten Szene könnte das Model dann nicht mehr verhindern, dazu hätte es der sofortigen Löschung bedurft.
Hinsichtlich Nutzung und Veröffentlichung würde aber auch Tage später die Durchsicht noch Sinn machen, und zwar für beide Beteiligten.
Denn auch wenn bei einem Payshooting letztlich der Fotograf allein entscheidungsbefugt ist, können Meinung und Rat des Models durchaus gut und wichtig sein. Wenn man mit Achtsamkeit auswählt und veröffentlicht, dann würde man auch bei einem Portrait den schönsten und eindrucksvollsten oder jedenfalls stimmigsten Moment wählen, und nicht den unglücklichsten Gesichtsausdruck.
Oder eben der unbeabsichtigt freizügig gewordene "Ausrutscher" - der vielleicht genau dann so dezent und quasi wertvoll erscheint, daß auch das Model dieses Bild toll findet.
2 years ago
FHFotograf hat für mich die beste Antwort geschrieben, ich mache es genauso wie er.
2 years ago
eckisfotos Noch zwei Anmerkungen an die Analogfotografierer, die gefühlt in jedem 2. Thread dazwischenspringen und behaupten, dass sie das Problem nicht haben:

1. Ihr nervt! Das war anfangs mal lustig - zu einem "Running Gag" reicht das aber nicht.

2. .....Und für alle, die in der MK sind gilt: Ihr digitalisiert die analogen Fotos. Da bin ich ganz sicher. :-)


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merkst Du eigentlich nicht mehr, wie sehr Du in vielen Fälle polarisierst? Was ist denn bitte ein "Analogfotografierer"?
Ich zB. bin einer von vielen, der neben der Digitalfotografie von KB bis GF auch Aufnahmen in analoger Technologie bei Kundeninteresse anbietet (was übrigens einige andere auch machen, wenn sie es können und wollen), darüber hinaus auch mit alternativen fotografischen Verfahren aus dem vorletzten Jahrhundert.
Und diese Kunden wollen dann zu 100% nur analoge Ergebnisse und keine Scans. Wollten sie 100% sauber gerechnete Daten, kämen sie nicht auf die Idee, mir eine Analog-Anfrage zu stellen. Und das gilt für nicht gewerbliche Arbeiten häufig auch.

Natürlich gibt es auch Fotografen, die ihre Arbeiten später online zeigen wollen, aber das ist dann eher ein Abfallprodukt und nicht inhärentes Ziel. Häufig sehe ich Fotografen, die beispielsweise eine Aufnahme von einem ausgestellten Bild /Galerie zeigen.

Der Prozess aus analog wieder Digital zu machen ist komplexer als manche denken und wenn man versucht das Original farb-, Kontrast, tonwertgetreu wiederzugeben, wird man ziemlich sicher scheitern, alleine weil man die Ausgabe, den Träger (Papier, Metall, Glas etc) nicht nachahmen kann sondern eher nur den "Look". Da muss man bereits einen großen Kompromiss eingehen.

Es wäre im Grunde genommen wieder ein eigenes Produkt, ein verschmolzenes Ergebnis aus Digital und Analog Fotografie, nenne es mal "digilog-Fotografie".

Ecki, tue Dir einen gefallen und Informiere dich einfach besser darüber, was es im Markt für Bedürfnisse gibt und projiziere nicht Dein begrenztes Halbwissen aus der Eckiswelt auf andere.
Das nervt nämlich auch.
2 years ago
@ eckisfotos & MAINpics

Die Analog-Debatte hat sich doch mit #13 erledigt, als geriso schrieb :
Das Model wollte einige Tage nach dem Shooting alle Fotos per Dropbox, Wetransfer oder ähnlichen Diensten bekommen. 
Das in # 8/9 mit dem Zeigen der Kleinbildfilmpatrone war doch eher ein (riskanter) Scherz, denn wenn ... dann hätte sie gleich den ganzen Emulsionsstreifen herausgezogen, um sofort alle Bilder zu sehen ;-))

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