Hi,
ich habe eine Anfrage von einem Cheerleadingteam für Fotos bekommen. (Einzel + Gruppe)
Die wollen nun wissen, wieviel ich dafür nehmen würde.
Ich habe leider absolut keine Vorstellung was angemessen wäre.
Kann mir jemand ne Hausnr. nennen, dass ich ne grobe Vorstellung habe, was realistische Preise sind?

Grüße und Danke

Ich würde für so etwas 85 € pro Stunde in Rechnung stellen.

Sowohl deine Sedcard als auch die Tatsache, dass du fragst, deuten darauf hin, dass du in so einer Richtung noch nicht allzuviel auf dem Kerbholz hast (genau wie ich).

Meine Empfehlung daher: Mach' es kostenlos und freu dich, dass du etwas Interessantes zu tun bekommst. Versuche, einige von den Mädels für private Einzelshootings zu gewinnen.

Und solange unsere "Profis" sich jetzt noch von ihrem Herzanfall erholen, gehe ich schon mal in Deckung.

:-)

Variante 1
- Schau was Berufsfotografen in der Umgenung für einen ähnliche Job verlangen (Homepage)
- Vergleiche Deine Skills ( Erfahrung, Können, technische Ausrüstung, etc) und definiere wie nahe Du an die Skills der Profis kommst (zu 80 %, zu 40 %, etc.)
- Multipliziere den Preis der Profis mit der obigen Prozentzahl

Variante 2
- Nimm einen Stundensatz wie ihn z. B. eine Reinigungskraft kriegt
- Mach einen Aufschlag für den Wetverzehr Deiner Ausrüstung
- Multiplizier ihn mit der Anzahl Stunden die Du für den Job benötigst (nicht nur die Fotoarbeit, auch die Zeit für Vorbesprechungen, anschliessende Bildbearbeitung, etc).

Bei beiden Varianten
- Fahrkosten nicht vergessen (sowohl Betriebskosten als auch Wetverzehr zuzüglich Deine Zeitdie Du im Auto verbringst)

Es gibt bei fb eine Gruppe Fotografie im Nebenerwerb,
da wird diese Frage öfter gestellt.
In der Regel trittst du damit eine kleine Lawine los - bedenke, das sind lukrative Jobs, die andere gerne auch machen würden.
Mein Rat wäre, mache es umsonst und überlege dir für die Zukunft, ob du daraus wirklich ein Gewerbe mit allen Konsequenzen machen möchtest.

https://www.facebook.com/groups/292599654247619

Ich würde den Ratschlag von Ivanhoe unterstützen , wobei es auch darauf ankommt , welchen Ruf Du in der Zukunft in der Branche und auch ganz allgemein habe willst : Den eines Fotografen , der nur $-Zeichen vor Augen hat oder eines der auch mal Gefälligkeit gegen Gefälligkeit ausführt .

Ivanhoe +1 … vielleicht noch ne Pizza mit den Mädels on top.

Ich tendiere ebenfalls in Richtung Ivanhoe (das ärgert ihn bestimmt).

Für eine differenziertere Antwort wären natürlich auch die Umstände differenzierter darzustellen. Kommen die Damen in ein Studio mit allem drum und dran, oder sollen die bei ihrer Tätigkeit (in einer Sporthalle oder draussen) fotografiert werden. Also ich habe ja im Studio so einige "Sportaufnahmen" sehr gut hinbekommen und habe mich dann leicht von einem Modell überreden lassen, sie bei einem Volleyballspiel zu fotografieren. Das ist dann mal eine ganz andere Nummer vor der ich immer noch Respekt habe. Da wär ich mit Honorarforderungen recht vorsichtig. Sehr vorsichtig. Ich würde vermutlich sagen, dass die Mädels das anhand der Fotos entscheiden sollen. :-)

Sag ihn, wie es ist, dass Du kein Gewerbe hast und keine Erfahrung. Warum fragen sie Dich und keinen Fotografen für Werbung, People etc. ? Wahrscheinlich, weil ihr Budget stark begrenzt ist und sie hoffen, dass Du sehr günstig bist. Vielleicht kennst Du auch jemand aus dem Team persönlich, dann ist die Anfrage nachvollziehbar, weil viele Kunden auch meist nicht wissen, welche Arbeit damit verbunden ist. Wenn mir als Kunde die Aufnahmen wichtig wären, würde ich es beim erfahrenen Fotografen für das Genre erstellen.

Der arme Ivanhoe..... so viel Zustimmung! Ob er das aushält?

Aber leider auch von mir: Genau So würde ich es auch machen.

(Böse gesagt: wenn's der Heimatverein oder die Gewichtheber Mannschaft wäre, würde ich mich wohl um den Auftrag drücken, aber hier sind's ja junge Mädels)

Die wollen nun wissen, wieviel ich dafür nehmen würde.
Ich habe leider absolut keine Vorstellung was angemessen wäre.
Kann mir jemand ne Hausnr. nennen, dass ich ne grobe Vorstellung habe, was realistische Preise sind?

Frage 1: willst Du damit Geld verdienen? Ist es wichtig für Dich, damit Geld zu verdienen?

Frage 2: hast Du irgendeine Beziehung zum Cheerleading-Sport, zum American Football, oder dem Verein, wo die Cheerleader aktiv sind?

Wenn Du kein Geld damit verdienen willst/musst, dann mach es honorarfrei.
Nutze die Gelegenheit des Zugangs. Nutze die Gelegenheit, in aller Ruhe stundenlang, zweimal, dreimal oder noch öfter beim Training und bei Auftritten dabei zu sein. Fotografiere die Sache gründlich, von vorne bis hinten und von oben bis unten.
Irgendwie müssen die auf Dich gekommen sein - sag gleich dazu: Mach ich gerne, Geld will ich nicht, weil ich nix garantieren kann. Ich fotografiere das, gründlich, und wenn ich dann Fotos habe, von denen ich finde "Die sind gut", dann könnt Ihr Euch die angucken und wenn Euch die Fotos gefallen, dann könnt Ihr sie für bestimmte Zwecke honorarfrei nutzen. Fotografenname wird natürlich dabei erwähnt."

Und dann nutzt Du das als Übungsobjekt.

Interessiert Dich das Thema grundsätzlich und hast Du irgendwann, früher oder später, gute Fotos, dann werden andere auf Dich zukommen "Boah - das wollen wir auch!" Dann hast Du den Fuß in der Tür und kannst Dir überlegen, wieviel Geld Du dafür nehmen willst.

Wenn Fotos an das Team gehen, dann gibst Du ihnen eine Lizenzvereinbarung mit. Die brauchst Du nicht verhandeln, die legst Du einfach fest, so wie Du sie für richtig hältst.

Das ist keine Raketenwissenschaft, da schreibt man einfach rein, für welche Zwecke ein unentgeltliches Nutzungsrecht eingeräumt wird. Zeitliche Beschränkungen würde ich nicht machen, das führt nur zu unnötiger Bürokratie oder Stress. Widerrufsmöglichkeit... kann man machen. Ich denke da immer sofort an die Klassiker des deutschen Vereinslebens: Hans Meier ist leidenschaftlicher Fotograf oder Webdesigner und "spendet" seinem Verein Fotos oder eine Website. Und dann gibt's Zoff, Meier verlässt den Verein oder wird rausgeworfen. Und die Leute heulen die Foren voll "Dürfen die...?" und "Muss ich...?" und "Müssen die nicht...?"
Und dann müssen Gerichte gründeln, was die beiden Seiten wohl vertraglich vereinbaren wollten...

Wenn dann jemand beim Verein/Team komisch guckt, dann sagst Du nur: "Damit klar ist, was Ihr mit den Fotos machen dürft, und damit es nicht irgendwann mal Streit gibt und dann keiner mehr weiß, wie es eigentlich vereinbart wurde."

Wenn der Verein/das Team liest: "Fotos können unentgeltlich für die Werbung und Selbstdarstellung des Teams verwendet und veröffentlicht werden", dann sind die happy.

Ein guter Zugang zu einem interessanten Thema, bei dem es dann immer heißt "Klar darf der... und klar kommt der mit rein!" ist für einen engagierten Fotografen mehr wert als ein paar Euro.

Besser wie Tom kann man es nicht schreiben.

Polarlicht

#12 völlig korrekt.

Nur noch einige Kleinigkeiten vielleicht: es dürfte schon eine nicht unwesentliche Rolle spielen in welcher Klasse dieses Team spielt. Auch welche Sportart dahinter steckt.

Je höher klassig der Verein angesiedelt ist, desto mehr besteht die Gefahr, dass andere Verträge greifen könnten. Stichwort: Vermarktung. Gibt es einen Trikot oder Hauptsponsor, dessen Namenszug zum Beispiel auch auf der Kleidung der Cheerleader kenntlich gemacht und natürlich immer schön "ins rechte Licht gesetzt" werden muss? Diesen Bereich würde ich auf alle Fälle zuerst noch "abklopfen".

Ach ja; Gibt es eine Vereinszeitung, Stadionheft oder was auch immer, sollte dein Account für eine gewisse Zeit geschaltet sein. Natürlich kostenlos versteht sich. Kleine Gegenleistung eben.

Ja, Norbert. Da hast Du schon recht.
Aber!:
Es handelt sich um cheerleading. Was gemäss einer meiner Patentöchter Sport ist - ist sicher körperlich anspruchsvoll - und gemäss gleicher Quelle: Brotlos.
Wenn das cheerleadingteam fix bei einem "Sport"Club tanzt, neben der eigenen Meisterschaft haben diese Teams ein bisschen Geld.
Es gibt in Berlin gemäss der Cheerleadervereinigung 24 Cheersgruppen. Davon haben mehr als 2/3 "tolle" Bilder auf den www Seiten. Diese Gruppen werden es kaum sein, die nach Fotos suchen.
Man kann, wie Tom schreibt, noch alles mögliche in die Vereinbarung einpacken: Jahresabo Eintritte, Zugang zu Proben und Training, bei Besuch Wurst und Brot mit Bier.
Ich habe vor 30 Jahren bald ein klassisches Streichorchester fotografiert. Instrumentenportraits und Orchester gesamt oder in Teilen. Die hatten auch kein Geld, und wenn es mehr Spieler brauchte, spielte ich als Reservecellist mit. Die Bilder wurden 20 Jahre lang verwendet. Auch noch, als niemand auf den Fotos noch aktiv im Orchester war.

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen.
Also um das ein wenig genauer zu definieren.
Bisher habe ich alles auf TfP-Basis gemacht. Ist für mich nur ein Hobby und ich habe auch nicht das Ziel großes Geld damit zu verdienen.
Eine Freundin hat mich gefragt, die selber in dem Team ist und die ich auch schon öfters vor der Kamera hatte.
Das Team ist wohl regional schon recht "erfolgreich" aber es ist halt brotlose Kunst und keine bekommt Geld dafür. Halt auch "nur" ein Hobby.
Wären es nur ein paar Gruppenfotos, dann kein Problem.
Aber mit 25 Einzelfotos bin ich da schon einen Tag beschäftigt (zzgl. Bearbeitung).
Daher ist mir das für kostenlos ein wenig zu viel arbeit. Und die haben mich nun gefragt, was ich mir preislich vorstelle. Und ich hab halt null Ahnung, was man da verlangen könnte.
Und es ist wohl nicht für kommerzielle Nutzung vorgesehen, sondern einfach für einen klassischen Onlineauftritt.

Mit den Details kann man den Aufwand natürlich besser abschätzen. Natürlich kannst Du so viel Zeit aufwenden, wie Du möchtest aber in einer Stunde kannst Du da durch sein, inkl Gruppenaufnahme. Die Verarbeitung bis zur Ausgabe sind dann nochmal 30 min. Was willst Du da nehmen? Ich bleibe auch dabei, mach es aus Gefallen. Damit fährst Du besser.

Ich schließe mich ebenfalls den Vorrednern an - biete es kostenlos an.
Da es nur für eine Webseite ist und daher ja auch wahrscheinlich eh nicht jedes Einzelfoto in 6000 x 4000px zu sehen sein wird, brauchst du ja keine Highend-Retusche zu machen.
Falls nötig, korrigiere die Belichtung (bei gesetztem Licht reicht ja einmal einstellen, dann in Lightroom auf alle anwenden) und vielleicht einmal über's Gesicht mit dem Korrekturpinsel mit leicht reduzierter Schärfe (Konturen wie Augen, Mund, Augenbrauen natürlich auslassen), dann bekommst du eine leichte Mattierung der Haut und bist innerhalb von 2 Minuten pro Einzelfoto fertig.

Man kann, wie Tom schreibt, noch alles mögliche in die Vereinbarung einpacken: Jahresabo Eintritte, Zugang zu Proben und Training, bei Besuch Wurst und Brot mit Bier.
Ich habe vor 30 Jahren bald ein klassisches Streichorchester fotografiert.

Das wäre ein arges Mißverständnis... ;-)

Ich habe nicht gemeint, daß man irgendwelche "Zugänge" in die Lizenzbedingungen schreiben soll. Dann hätte man nämlich genau das, was man hier vermeiden sollte: einen Vertrag mit komplexen gegenseitigen Verpflichtungen.
In die Lizenzbedingungen würde ich reinschreiben:

1. Der Verein darf mit den Fotos A, B, C und D machen. Ausreichend präzise, und ausreichend allgemein. Und nein, man wird sich nicht in fünf Jahren streiten, ob aus der kostenlosen Stadionzeitung ein vollgewerbliches Print-Magazin geworden ist... Einfach auf dem Teppich bleiben. Einfache Nutzungsrechte für den Verein/das Team für Selbstdarstellung und Eigenwerbung.

2. Bei Veröffentlichungen ist die Urheberbezeichnung am Bild bzw. in der Nähe des Bildes anzubringen. Darauf hat man eh einen gesetzlichen Anspruch (§13 UrhG), wenn nicht etwas anderes ausdrücklich vereinbart wurde. Und wenn das dann doch mal irgendwo in einem Sammelvermerk landet... dann kann man natürlich wg. Lizenzverletzung vor Gericht ziehen. Muss man aber nicht... Einfach auf dem Teppich bleiben. Es reicht letztlich auch der schlichte Vermerk "Bei jeder Veröffentlichung ist ein Urhebervermerk anzubringen".

Diese Lizenzbedingungen gibt man den Bildern mit, wenn man sie schließlich dem Team/Verein übergibt.

Was den Zugang zu den Veranstaltungen, Training usw. betrifft: wenn man das vertraglich regeln muss, dann läuft schon von Anfang an was schief.

"Sorgt bitte dafür, daß ich da auch reinkomme, wo ich fotografieren soll." Eine Handy-Nummer ist auch nicht schlecht, dann kann man notfalls den Team-Trainer anrufen: "Ey - die Security lässt mich nicht rein! Setzt die mal auf den Pott!" Davon abgesehen können die Leute vom Team/Verein sich ja ggf. auch irgendwie legitimieren, und das können sie für "ihren Fotografen" dann auch machen. Da muss man sich a) selber kümmern und dazu gehört b), dafür zu sorgen, daß sich andere um das kümmern, was nur sie klären können, man selber aber nicht.

Immerhin kriegen die (in meinem Modell) die Fotos honorarfrei, da sollen sie sich dann wenigstens um sowas kümmern.
(Ich erwähne das nur deshalb so ausführlich, weil ich 1978 mal Fotos für das Plattenlabel WEA gemacht habe, u.a. von ACDC auf ihrer ersten Deutschland-Tour.* Und da als "Jungspund" erleben durfte, was für Mist angebliche professionelle Presse- und PR-Abteilungen in der Hinsicht manchmal machen können - weil die einfach ihren verdammten einfachsten Job nicht erledigen. Also dafür sorgen z.B., daß der von ihnen beauftragte Fotograf auch rechtzeitig einen Backstage-Ausweis bekommt...)

Der Zugang muss ohne Papierkram laufen. Das muss nach dem Motto gehen "Ach, hey - das ist ja schön, daß Du da bist! Wir sind schon auf die Fotos gespannt!"

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*) 50.000 DM Sachschaden innerhalb von 2,5 Stunden in der Hamburger Musikhalle...
Aber lässt auch Angus Young und Co. in einer Konzerthalle auf die Bühne, die gepolsterte Theater-Klappsitze hat???