Equipment und Location überbewertet für geile WOW Bilder?! 224

2 years ago
Matthias Langer (#220)"Um es nicht sprachlich zu verkomplizieren, meine ich mit Fotograf, Betrachter, Bildurheber etc. w, m, d."

Weshalb muss man extra erklären, was sich von selbst versteht? In meinen Augen ist
eine solche Bemerkung nur ein überflüssiger Kotau vor der Genderei.
#221Report
2 years ago
@Rodivo #221
Bilder sind eine Falle, Sprache vielleicht auch. Ich wollte wissen, wie lange es braucht, bis jemand sich über das eigentlich Selbstverständliche erhebt, mokiert oder relativiert. Sorry, könnte jetzt vom Thema ableiten, aber das von Dir zitierte war ein Test. Es könnte ein ictus im Sinne Seneca gewesen sein oder das Punctum bei R.B., wenn man es auf das geschriebene Wort anwenden möchte. Wobei ich nicht den Schlag im wörtlichen Sinne meine, sondern als Auslöser, etwas zu antworten.

Es liegt im Auge der Lesenden.
35 Minuten.
#222Report
2 years ago
@ Matthias Langer

Deswegen setzt das Punctum (laut R.B.) auch nur beim Betrachter ein, nicht beim Fotografen, der es nicht einplanen kann, da er den jeweiligen Betrachter (mit seiner Lebensgeschichte, Erfahrungen, Vorlieben, Schmerzen, erlittenen Tiefschlägen) nicht kennt. 

Das ist das Problem. Jedes Bild kann nur ein Angebot an den Betrachter sein. Was er daraus macht, kann der Bildurheber nicht beeinflussen (und auch die vom Bildermacher benutze Technik nicht).


Danke, so ist es verständlich geschildert - jedoch, es ist kein Problem, sondern unvermeidliche Lebensrealität, denn jeder Mensch denkt individuell und eigenständig . Ob Literatur, Musik, Theater, Kunst oder teilweise sogar Sport ... wieviele von diesen Werken gäbe es nicht, wenn deren Urheber/in sich nach dem Publikum gerichtet hätte ? Gerade im modernen Theater gab es auch schon Pfiffe und Buh-Rufe ... und der Regisseur erklärt dann auch noch, daß es Absicht war, das Publikum möge sich daran reiben und kopfschüttelnd oder voller Tränen nachhause gehen ! Oder wie oft ist sportliche Fairness auf den Zuschauerrängen ausgesetzt, wenn die Fans von Rot-Weiß Alzheim toben, weil Gelb-Blau Bixdorf einen Elfmeter zugesprochen bekam ?
Oder die Berliner VB55-Performance von Vanessa Beecroft ... vor fast 20 Jahren noch genehmigt und geduldet aufführbar, wäre mittlerweile wohl chancenlos, weil - oh, Wunder - die Mehrheit der männlichen Zuschauer es "trotzdem" als erotisch stimulierend empfand, 100 Frauen in Feinstrumpfhosen und nach Haarfarben brünett-rothaarig-blond als Synonym für schwarz-rot-gold sortiert betrachten zu dürfen und mit den gewonnenen voyeuristischen Eindrücken doch gänzlich zufrieden waren.
Die Regisseurin meinte aber, daß die keineswegs blickdichten Strumpfhosen trotzdem ein Konglomerat negativer Empfindungen von Bedrückung, Zwang und Einsperrung auslösen und wie ein Feigenblattersatz wirken würden, während ein riesiger Unterschied zu ganz nackt bestünde, was dann erst die große Erleichterung und Befreiung wäre ...
In der Frühzeit des Internets war das wohl noch möglich, den Nylonfetisch als unbekannte Dimension einzustufen, während nun "Strumpfhose" zusammen mit "Sex" geguhgelt sofort die Wahrheit ans Licht brächte.
Eine Regisseurin, 100 Darstellerinnen und über 1000 meist männliche Zuschauer ... und ebenso unterschiedliche Meinungen, denn 2 der teilnehmenden Frauen sagten im Interview, daß sie die Strumpfhose als angenehm, wärmend und in mancher Pose auch schützend empfanden ... wenn liegend oder sitzend auf dem kalten Boden.
#223Report
2 years ago
@ Matthias Langer ... noch zur Ergänzung

Bilder sind eine Falle, Sprache vielleicht auch.


Sprache ist doch die weitaus größere/schlimmere Falle ... wieviele und eben auch mißverstandene Erklärungen, verbal oder schriftlich führten zu Kriegen ?
Bilder als Falle ...? Doch weitaus seltener, und wenn, dann bewußt verwendete oder gar manipulierte Bilder.
Fremdes Objekt auf dem Radar ... ja, vor 80 Jahren, vor 40 Jahren und auch heute im militärischen Bereich mit Drohnen, Lenkwaffen etc. können Bilder eine Falle zur irrtümlichen Fehlinterpetation sein.
Manipulierte oder erpreßte Bilder gibt es leider auch auf dem Schulhof ... aber das ist vorsätzliches Verhalten, und eben kein ungewolltes Mißverständnis, so wie auch die blasphemischen Karikaturen von Charlie Hebdo in vollem Bewußtsein entstanden. Verschätzt haben sie sich "nur" in der Tragweite desselben ... daß eben die Antwort eine tödliche sein würde, war wohl nicht einkalkuliert.
"Ein falsches Wort" ist immer noch hauptsächlich eine sprachliche Angelegenheit. Daß der Absender etwas unbedacht losläßt und dies beim Empfänger "in den falschen Hals" gerät ... als Fotografie doch eher selten ?
#224Report

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