Lightroom verändert RawBild 22

[gone] User_615576
2 years ago
Hallo, ich suche aktuell über google nach einer Lösung aber finde bisher keine. Meine
JPGs und die RawVorschauen bei Lightroom weichen vom dargestellten Raw Bild ab. Das heisst Lightroom interpretiert/ stellt die Raw version anders da als die JPGs. Dabei fotografiere ich eigentlich so wie ich die Bilder haben will da ich nicht gerne bearbeite. Die Rawversion macht das Bild allerdings flach, sodass ich da gezwungen bin, überall zu drehen um die JPG Version zu erreichen.

Bin neugierig ob sich hier jemand mit dem Problem schon mal befasst hat. Scheint wohl üblich sein bei Lightroom
[gone] User_446991
2 years ago
Also, Dein jpg ist ein (von Deiner Kamera!) bearbeitetes RAW file.

Lightroom macht alles richtig.
2 years ago
Außerdem haben die Raw-Files meist ein eingebettetes jpg (von der Kamera erzeugt). Je nachdem, womit du das raw File ansiehst, siehst du das jpg oder eine neue Bearbeitung des eigentlichen Raws.

Programme des Kameraherstellers mit Raw-Fähigkeiten benutzen oft die im Bild gespeicherten Einstellungen und die Algorithmen der Kamera, so dass deren Bearbeitung des Raws zunächst so aussieht wie das jpg.

Nichts ist einfach.
[gone] User_615576
2 years ago
Ist es denn möglich irgendwas einzustellen bei lightroom dass die raws so wie die jpgs rauskommen? Aktuell fotografiere ich gar nicht mehr mit raw weil ich dann bei einem bild erstmal 30min überall drehen muss um den look von jpg zu erreichen
2 years ago
[@615576]
Ich befürchte, Du hast noch nicht ganz verstanden, was die anderen Dir geschrieben haben. Das RAW-Bild ist die unverfälschte und unbearbeitete Realität - das was Du mit Deiner Kamera wirklich aufgenommen hast. DIe andere(n) Bildversionen sind bereits automatisch (ohne dass Du selbst dazu beigetragen hast) bearbeitet. Nun scheint Dir offenbar die automatische Bearbeitung besser zu gefallen als die unbearbeitete. Dann solltest Du überlegen, ob Du nicht mit den JPG-Dateien weitermachst. RAW ist für Puristen - also die. die das Bild selbst bearbeiten wollen und immer die Kontrolle darüber behalten wollen. Man könnte sagen "it is not a bug, it is a feature".
2 years ago
dreh einmal 30min an einem bild für deinen look und speichere die einstellungen im lightroom als preset. danach musst du nur noch einmal das preset anklicken und eventuell etwas nachjustieren.

btw: was willst du mit raw, wenn die jpegs schon so sind, wie du sie haben willst?
2 years ago
Wie schon geschrieben, ist ein JPG immer eine interpretierte Version eines RAW-Files.
Ist vergleichbar mit einem Notenblatt und dem, was der jeweilige Künstler daraus macht.
Wenn eine Kamera ein Bild schiesst, so wird der Sensor ausgelesen, die Daten dann nach einiger Signalaufbereitung (ISO-Einstellungen, Rauschreduktion, Bayer-SensorBerechnung etc.) so vorbereitet, dass diese dann in ein RAW-File geschrieben werden könn(t)en.

An dieser Stelle kann die Kamera auch eine Interpretetation übernehmen und ein JPG nach einem gewissen Kochrezept rausfallen lassen. In der Datei, in der die RAW-Daten sind, wird zusätzlich ebenfalls ein kleines Vorschaubild gespeichert, damit die meisten Bildbetrachter diese lesen können, ohne erst aufwändige RAW-Berechnungen anstellen zu müssen. Je nach Kompression und Bildstil können diese ganzen Dinge voneinander abweichen.

In Lightroom gibt es die Möglichkeit, WENN die Kamera mit ihren internen Profilen bekannt ist, diese automatisch ausführen zu lassen, also im "Entwickeln" Dialog die Bilder mit den Voreinstellungen anzeigen zu lassen, wie diese die JPG-Engine der Kamera auch entwickeln würde. (Bzw. so, wie die Leute bei Adobe das ggf. ausgemessen und programmiert haben)

D.h.: In Lightroom Bilder importieren, in den "Entwickeln"-Reiter gehen, unter "Grundeinstellungen" rechts unter Profil einmal klicken, und dann aus den angebotenen Optionen die auswählen, in der die Kamera auch sonst die JPgs ausspucken soll. Bei meiner Nikon D7100 und Fuji X-E2s (ok, sind ältere Modelle) klappt das recht gut.

Ansonsten habe ich mir bereits vor Jahren einen RAW-Workflow angewöhnt, da ich eine S/W-Umwandlung meist in Nik (jetzt DxO) Silver Efex gemacht habe, und ansonsten auch noch immer gerne an einigen Dingen wie Belichtung und Weissabgleich spielen wollte...
2 years ago
[@615576]
Ähm, ich hatte jetzt eigentlich von den Vorschreibern eine Abfrage der üblichen Verdächtigen erwartet. Und beim Stichwort flaue Bilder fällt mir da als erstes das Farbprofil ein. Der Klassiker wäre Adobe RGB, das wäre sowohl in der Darstellung im Programm als auch beim Export möglich. Und als zweites irgendein bescheuertes Preset. Falsches Kameraprofil wäre ebenso möglich.
Ich kann aber nicht sagen, wo das bei Lightroom zu finden ist, da ich Capture One benutze.

Je nach Kamera kann man ja dort auch schon Voreinstellungen machen und z.B. bei Olympus funktionieren einige davon nur im Olympus Raw-Konverter.
2 years ago
Ferndiagnose ist immer schwierig, man müte alle Voreinstellungen kontrollieren.
Grundsätlich gilt, daß das von der Kamera produzierte JPG nur der Übersicht dienen sollte, da es eine
"minderwertige" kameraseitige Bearbeitung ist. IMMER vom RAW die eigene Bearbeitung machen. Um nicht
jedes Bild in allen Parametern neu einzustellen, kann man von einem gut bearbeiteten Bild die Einstellungen
als Vorgabe kopieren und speichern. Dann die ähnlichen Bilder als Gruppe laden und mit der kopierten Vorgabe
alle auf einmal bearbeiten, allemal besser als die Kamera-JPG.
2 years ago
Die Überschrift sollte heißen Lightroom oder andere Rohdaten-Konverter machen Daten erst sichtbar.
Es wurde von den Vorschreiben alles gesagt. Ohne eigene Bildbearbeitung nutzt Du Deine Kamera einfach nur als eine Sofortbildkamera.
2 years ago
Ich muss zugeben, dass ich bisher "seltenst" mit RAWs zu tun hatte und selbst in diesem Thread mein Wissen erweitern will/wollte. In meinem ersten Beitrag habe ich auch nur versucht, die Aussagen der anderen zu interpretieren (zwecks Erhöhung des Verständnisses des TO und meinem eigenen). Der Beitrag von Wanderphotograph lässt mich nun wieder zweifeln. Hat er es nicht verstanden - oder ich?
Haben RAWs ein Farbprofil?

beherfoto Du magst recht haben, aber ich habe mit der Digitalfotografie angefangen, als die größtmögliche CF-Speicherkarte etwa Platz für 20 RAW-Bilder hatte - unakzeptabel. Vielleicht ist es Sache der Gewöhnung, aber ich behaupte, dass eine große Mehrheit die Kamera-JPGs benutzt. Und letztlich kann man (hier) auch keine RAWs hochladen.
2 years ago
Die Kamera bearbeitet die JPEG Fotos intern mit bestimmten Preset Voreinstellungen die sind in den Kameravoreinstellungen auch aus wählbar und genau so nutzt auch LR über die DCP Dateien kameraspezifische Voreinstellungen um das RAW Foto anzuzeigen. Bei den Kameravoreinstellungen liegt dabei bereits ein Szenenbasierender Bild Look mit drauf, während LR einen Szenenunabhängigen Universal Look ausgibt den dort hat man schließlich die Preset Filter um seinem Foto einen passenden Look zu verpassen.

Wer also nur JPEG fotografieren will brauch eigentlich auch kein Photoshop Abo, dann reicht es sich unter Windows eine passende Ordnerstruktur anzulegen um seine Fotos zu verwalten. Ob seine Bildergebnisse dann besser sind als diejenigen eines beliebigen Urlaubsfotografen muss jeder selbst entscheiden denn die großen Bild Szenarien sind zumindest in der Model Fotografie ehr schwer zu realisieren.
2 years ago
Zitat: "Wer also nur JPEG fotografieren will brauch eigentlich auch kein Photoshop Abo, dann ..."

Nun ja, ob solche Überhöhungen hier hilfreich sind? Für mich sind JPEGs zunächst einmal komprimierte Bilder - leider mit Verlusten. Das ändert aber nichts daran, dass man solche Bilder bearbeiten kann und das in vielen Fällen auch sinnvoll ist. Aber ich verstehe den Thread so, dass man hier sein Wissen erweitern kann. Daher will ich die Philosophiediskussion jetzt nicht weiter anheizen.
[gone] User_615576
2 years ago
Meine Frage war eher darauf ausgerichtet ob ich die jpg farbgebung direkt in der raw als startpunkt nutzen kann für die bearbeitung. Die JPG gibt schon raus was ich haben will, je nach Licht, muss ich aber unterbelichten und da ist die Raw Datei Gold wert wenn ich mal bearbeiten möchte. Dachte dass zb für die SonyA7III die mittlerweile sehr verbreitet ist doch bestimmt entsprechende Profile/Konverter für die Lightroom gibt um nicht unnötig Zeit zu verschwenden und mit einem flachen Bild zu starten
Dein "Problem" ist mir auf andere Weise aufgefallen:

Vorab: Ich speichere auf der Kamera immer zugleich RAW (RAF) und JPG und konvertiere nur eine Auswahl mit entsprechenden Programmen neu. Grundsätzlich versuche ich zudem, die Bilder gleich so zu fotografieren, wie ich sie auch haben möchte, dass sie "notfalls" ohne jegliche Weiterbearbeitung verwendbar sind. Bei Bedarf schraube ich sogar altmodische Filter auf die Linse...

Für die RAW-Konvertierung meiner Canon-Kameras nutze ich zunächst den canoneigenen RAW-Konverter, der entsprechend meiner Voreinstellungen anzeigt. Da wird dann nur noch Feinjustierung vorgenommen (oder in wenigen Einzelfällen ein völlig anderer, alternativer Look erstellt).

Da bei Anschaffung meiner Fuji GFX50 zu diesem Zeitpunkt kein Konverter (hier heißen die RAW = RAF) vorlag, habe ich mich für Lightroom entschieden und eben genau dein, [@615576], beschriebenes Problem erlebt. Die GFX50 bietet zahlreiche und interessante Einstellvarianten, doch alle Mühe ist vergebens, wenn ich die RAF in Ligtroom übernehme, weshalb ich zuweilen sogar auf meine kameraeigenen Definitionen, also auf die Kamera-JPG zurückgreife und das Ergebnis einfach so belasse, wie es ist.

Auch bei Betrachtung der bisherigen Beiträge gelang ich zu dem Schluss, dass Lightroom nur dann einen gewissen Sinn (für mich) hat,
- wenn ich das Bild von Grund auf bearbeiten will
- wenn ich eigene oder fremde Presents nutze
2 years ago
Ja natürlich, das ist ein Thema was man eigentlich nicht mit ein paar Zeilen abtuen kann. Wenn ich als Fotograf jederzeit ein attraktives Model zur Verfügung habe oder in einer Großstadt wohne wo ich attraktive Kulissen mit 10 Minuten Fahrzeit erreiche kann ich als Fotograf ganz anders agieren wie jemand dem das Model Ort und Zeit Fenster vorgibt.

Ich kenne natürlich auch die You Tube Videos "Muss man wirklich noch RAW fotografieren?" Aber das kommt dann eben von Fotografen die ihrem Model Zeit und Ort für ein Shooting vorgeben. Wenn man JPEG fotografiert und auch nur marginal nachbearbeiten will reichen definitiv Freeware Programme und eine intelligente Windows Ordnerstruktur.
2 years ago
Wenn ich mit IrfanView durchblättere (ich nehme RAW mit 15MP und die JPGs mit 3MP auf), dann sehen die auch immer leicht unterschiedlich aus. Solange das Raw richtig ist, ist es mir Wurst.
2 years ago
Wenn ich als Fotograf jederzeit ein attraktives Model zur Verfügung habe oder in einer Großstadt wohne wo ich attraktive Kulissen mit 10 Minuten Fahrzeit erreiche kann ich als Fotograf ganz anders agieren wie jemand dem das Model Ort und Zeit Fenster vorgibt.

Das verstehe ich nicht, Lokationen zum Fotografieren gibt es in jedem kleinsten Dorf. Es muss doch nicht immer NY oder Las Vegas sein.
2 years ago
Wenn jemand mit dem Auto am Straßenrand steht und es nicht startet, dann kann ich über die verschiedenen Motorarten, über Reifen und alles Mögliche theoretisieren. Es bringt denjenigen aber nicht weiter.
Deswegen sind die ersten beiden Fragen üblicherweise:
1. Hast Du Treibstoff im Tank?
2. Was macht Deine Batterie?

Und wenn das Stichwort flaue Farben und Kontraste auftaucht. Dann heißen die ersten Fragen eben:
1. Welchen Arbeitsfarbraum hast Du in LR /PS eingestellt?
2. Welchen Exportfarbraum hast Du im LR / PS eingestellt?
3. Welches Kameraprofil verwendest Du im LR?
4. Sind irgendwelche Presets ausgewählt?
Und ich habe bestimmt noch etwas vergessen.

Unabhängig davon, daß ich bei Fuji und Sony eh zu C1 greifen würde (hab eine Fuji), da es dort Kooperationen, mit markenspezifischen Versionen gibt. Bei meiner Fuji kann ich z.B. auch die Fuji-eigenen Film-Presets verwenden, die auch in der Kamera zur Verfügung stehen. Dann ist das JPG aus C1 nahezu identisch mit dem JPG, welches aus der Kamera kommt.
Auch sonst liegt das Standardprofil in C1 und die JPG's aus der Kamera ziemlich nah beieinander insbesondere bei Standard-Lichtsituationen. Bei Extremwerten weichen sie naturgemäß voneinander ab.
2 years ago
Sensualist die Profilkonverter sind die LR Presets, die sind ausdrücklich als Startpunkt gedacht. Gefällt einem z.B. der Standard Startpunkt in einem anderen RAW Konverter für das eigene Kameraprofil besser kann man die entsprechende DCP Datei von dort in den eigenen RAW Konverter importieren. Ob man das braucht, da ein entsprechendes Preset ja auch mit einem Klick aus wählbar ist muss auch jeder für sich entscheiden.

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