Fotos abgeben? 50

2 years ago
Bei mir hat sich jetzt zum wiederholten Male jemand gemeldet,
der Fotos von einem bestimmten Model haben möchte,
angeblich zum privaten Gebrauch. Ich kürze ihren
Namen jetzt mal ab, wer sie kennt, wird wissen, wer
gemeint ist: Ella G. aus der Ukraine. Rechtlich
wäre das kein Problem, trotzdem und obwohl er Geld
bietet, hätte ich mit Rücksicht auf das Model kein gutes Gefühl bei der Sache. Das
Model scheint nicht mehr in der MK
zu sein. Ich würde mich gern mit jemandem
austauschen, der ebenfalls mit E. G. gearbeitet und
eventuell ebenfalls eine Anfrage erhalten hat.
2 years ago
Bist Du sicher, daß es um den "persönlichen Gebrauch" geht?
Oder will jemand Fotos von ihr haben, um damit Geld zu verdienen?
@ Rodivo
E.G. kenne ich zwar nicht, aber das wären meine grundsätzlichen Überlegungen :
- Es geht um die bisher noch nicht veröffentlichten Fotos, und eine Rückfrage beim Model ist nicht mehr möglich, da die Kontaktdaten nicht mehr aktuell sind
- Das Veröffentlichungsrecht besteht (Payshooting/Vertrag)
- Künftige Veröffentlichungen sind geplant - Auswahl und Aufbereitung
- Nachteile für das Model sind zu befürchten - wodurch genau

Mal angenommen, es wären 500 Aufnahmen entstanden ... 100 Szenen Portrait und Fashion, 100 Szenen Dessous, 100 Szenen Teilakt und klassischer Akt, 100 Szenen freizügig open legs und 100 Szenen Fetisch, Bondage u.ä.
Aus diesen 500 kämen 150 in die Vorauswahl, weil sie technisch und ästhetisch optimal gelungen sind. Von diesen 150 wären aber nur 50 übernehmbar, weil der Platz in der Ausstellung beschränkt ist, oder im Buch die weiteren 200 Seiten für andere Shootings vorgesehen sind.
Jetzt geht es also darum, das auszuwählen, was einerseits einen Erfolg verspricht, andererseits aber dem Model nicht schadet. Kritisch sind dabei dann wohl die freizügigen sowie die Fetischaufnahmen, das sind hier beispielsweise ursprünglich 200 und nach Vorsortierung noch 70 Stück. Vielleicht sind da dann 20 Aufnahmen darunter, die auch in eine Zusammenstellung "100 anonyme close-ups" passen würden ? Tatsächlich wären da noch 5 andere Models dabei, aber eine Zuordnung wäre nicht möglich, weil alle mit demselben Setaufbau entstanden. Und ob die E.G. da überhaupt darunter wäre, bliebe immer noch fraglich, denn es könnten auch die Schamhaare von 6 anderen Models sein. Vielleicht auch einem Fashionmodel, die klassischen Akt verweigert, aber eben anonym und nur als Bodypart auch mal freizügig posierte.
Die Bandbreite des eigenen Schaffens und der bevorzugten Themen zu zeigen, gelingt auch entkoppelt von individuellen Zuordnungen, die dann mißbraucht werden könnten.
[gone] User_371389
2 years ago
Ich hab auch schon mit Ella geshootet und bisher noch keine Anfrage bekommen. Würde bei mir sowieso im Müllkorb landen. Ich gebe grundsätzlich keine Bilder an unbekannte ab, da ich nie weiß was damit sonst noch passiert.
2 years ago
Ich schliesse ideenmässig mich den Vorschreiben an. Macht man shootings, dann hat man einen Vertrag. Steht da drin so etwas wie zur persönlichen Verwendung wie Homepage (MK) etc. ist da kaum die Weitergabe an Dritte gedacht. Ist vereinbart, dass die Bilder in einem "Onlineport" verkauft werden könnten, dürfte man die Bilder privat abgeben. Was keinen Sinn macht, weil man so seine eigene Rendite schmälert.
Der Kunde" kann die Bilder später in diesem Onlineport erwerben. Das macht dann Sinn.
ich verstehe die Frage schon nicht.
Der Typ hat nichts mit dem Model zu tun....du sagst selber Du hast kein gutes Gefühl bei der Sache.
Warum also auch nur mehr Energie als für den DELETE Knopf drauf verwenden.
Ich bezweifele hier auch das es rechtlich so Einwandfrei ist, gerade ohne ihre Zustimmung wissen,

ich habe solche Anfragen auch schon 2-3 mal bekommen, die sind es nicht mal wert zu Ende gelesen zu werden,
Wenn das nicht ne Summe ist wo man sagt, ok das Model kann von seinen Anteil einen fetten Urlaub machen, bekommen diese Anfragen keine Energie.
Das Hauptproblem ist ja, daß kein Kontakt mehr besteht - somit kann das Model weder nach ihrer Meinung gefragt noch an einem etwaigen Umsatz beteiligt werden. Umso mehr, als der Fotograf (mal ganz allgemein) eben nicht weiß, inwieweit sich der Anfrager anderweitig schon an das Model und ihr persönliches, aktuelles Umfeld "herangepirscht" hat. Der Anfrager kann auch nur ein harmloser Fan sein - oder aber jemand, der schon Weg und Ziel der Schädigung geplant hat, und jetzt nur noch die passende "Munition" sucht.
Und wie ist der Anfrager einzuschätzen ... kommt er hier aus der MK, oder über welches Portal kam überhaupt die Anfrage ? Befindet er sich womöglich in ihrer Nähe, in der Ukraine ?
Das Model weiß natürlich auch, daß ihre Bilder verwendbar sind, denn es war ja ein Payshooting ...
2 years ago
Vielen Dank für Eure Antworten.

Rechtlich sehe ich im Unterschied zu [@Ingo Müller] keine Probleme: Das Model ist
ordentlich honoriert worden und hat mir vertraglich die Rechte an den Bildern
übertragen.

Finanziell ist die Sache für mich nicht interessant. Der Mann bietet 200 € für
zwei "Sets", was immer das heißen heißen. Diese Summe führt mich nicht
in Versuchung. Bei einem solchen "Geschäft" käme ich mir schäbig vor.

Bliebe nur noch die Überlegung: Vielleicht handelt es sich ja doch nur, wie
SEE/so zu bedenken gibt, um einen Fan, der einen Narren gerade an diesem
Model gefressen hat. Jedenfalls
scheint es ihm sehr ernst zu sein. Warum sollte ich ihm nicht einen kleinen
Gefallen tun? Hätte ich in diesem Punkt Gewissheit, würde ich ihm
vielleicht - vielleicht! - ein paar Fotos schicken. Aber so ist mir die
Sache doch zu undurchsichtig.

Also werde ich ihn enttäuschen müssen.
2 years ago
Wenn du zweifelst ob es ok ist Bilder weiter zu geben, dann lass es lieber.
Ella war doch früher schon eher zurückhaltend mit ihrer Model Präsenz in der Öffentlichkeit (also nur einen Account in der MK, kein IG etc.). Obwohl Bilder verwenden etc. ok war für sie, würde ich das Löschen des MK Accounts als Zeichen sehen, das es sich um ein abgeschlossenes Kapitel handelt und Bilder nur noch neu veröffentlichen wenn es echte Meisterwerke sind die der Welt noch fehlen ..
@ Rodivo

Bliebe nur noch die Überlegung: Vielleicht handelt es sich ja doch nur, wie SEE/so zu bedenken gibt, um einen Fan, der einen Narren gerade an diesem Model gefressen hat. Jedenfalls scheint es ihm sehr ernst zu sein. Warum sollte ich ihm nicht einen kleinen Gefallen tun? 

Da wäre eben zu überlegen, um welche Szenen, um was für ein Shooting es sich handelt : Portrait, Fashion und auch Dessous/Akt wären bei einem ukrainischen Paymodel wohl unbedenklich, denn so hat sie auch bei einem Dutzend oder mehr anderen Shootings posiert. Das dürfte so auch für ihre Familie und Freunde, für ihr Studium und auch künftige Arbeitgeber stimmig sein. Denn daß ihre Bilder auch in 10 und 15 Jahren noch im Internet sichtbar sein werden, muß ihr klar sein. Problematisch sehe ich den ggfs. zu befürchtenden "Durchgriff" in ihr persönliches Umfeld, der sich quasi auch ganz harmlos ergeben kann : Bikini-Shooting offenbart die Kaiserschnittnarbe, und wo "wir" nicht mal wissen, ob es ein Bub oder ein Mädchen wurde, hat der Stalker schon den Kindergarten ausfindig gemacht, weil er sich aus 1000 Puzzlestücken das ganze Leben dieser Frau erforschen und vereinnahmen will. Vielleicht hat er längst ihren insta, fb, yk usw. "enttarnt" und liest schon mit, wenn sie sich mit 3 Freundinnen verabredet, wo und wann sie entbunden hat, und wo sie ihren nächsten Urlaub verbringen will.
Ob den Models bewußt ist, daß sie mit jedem cm ihrer Haut auch ein Stück ihres Lebens preisgeben ... oder aber erwartungsfroh die Likes und Kommentare mitverfolgen, die sie hier und anderswo erzielen - Öffentlichkeitspräsenz muß man wollen, ob als Elternbeirat, Stadtbezirksverordnete/r oder als royale/r Thronfolger/in.
Hatte auch mal solch einen Kandidaten.
Bin zum Schein drauf eingegangen.
Nachdem er meine Bankverbindung bekam, fragte er nach PayPal, weil es sich bei ihm um ein gemeinsames Konto mit seiner Frau zusammen handelte, und er es darüber nicht bezahlen könne.
Somit ist es im Sande verlaufen und ich habe bis jetzt nichts mehr von dem gehört.
Manchmal muss man nicht viel aufkochen lassen, meistens erledigt sich sowas ganz von alleine.
2 years ago
Meine Entscheidung steht längst fest: Ich rücke
keine Fotos von E. raus.

Trotzdem, und dies für Models, die hier vielleicht mitgelesen haben:
Das ist meine ganz persönliche Entscheidung, die auch anders
ausfallen könnte. Wer Pay-Shootings macht und
die Fotos freigibt, sollte wissen,
was er tut. Insbesondere dann, wenn es sich nur um einen
Nebenjob handelt.

Eine ganz andere und, soweit ich sehe, hier in der MK relativ neue Kategorie
sind jene Models, die fein säuberlich
ihre "levels" auflisten. Von denen würde ich wahrscheinlich
auch keine Fotos verkaufen, aber mehr aus Mangel an
Geschäftssinn als aus moralischen Gründen. Abgesehen davon,
dass ich diese Models gar nicht erst fotografieren würde.
[gone] User_11758
2 years ago
Rodivo sehr gut und anständig. Zumal ich keinen PAY-Vertrag kenne der es erlaubt auch an ominöse Dritte zu verkaufen. Solche zeitlich unbegrenzte Geiselverträge gab es mal, welche aber jeder Anwalt in der Luft zerreißt.
Das sind dieselben welche auch Bilder hier klauen und auf diversen Pornoseiten verwenden. In dem Fall haben sie falls das Model davon erfährt und rechtlich dagegen vorgeht, einfach kein Problem weil sie ja die Bilder "ordnungsgemäß" gekauft haben.
D.h, du bekommst Probleme oder zumindest gewaltigen Ärger wenn dein Vertrag nicht beinhaltet das der Verkauf an Dritte egal welcher Branche verkauft werden dürfen.
Und selbst dann ist es bestimmt unangenehm.
2 years ago
Wenn er die Bilder auf seiner Homepage oder so veröffentlichen darf, könnte er die in ein verstecktes Verzeichnis stellen und den Link dahin 'zum Anschauen' verkaufen. Wäre natürlich moralisch verwerflich, aber rechtlich vermutlich sauber.

Ansonsten: Fotografiert eure Modelle grundsätzlich vollständig bekleidet, und solche moralischen Zwickmühlen bleiben euch erspart.

:-)
2 years ago
[@11758] (#13)

"... zeitlich unbegrenzte Geiselverträge gab es mal, welche aber jeder Anwalt in der Luft zerreißt".

Ist das so? Das wäre dann das Ende der Vertragsfreiheit zwischen Model und Fotografen. Also
die völlige Rechtsunsicherheit.

Die Vorstellung, dass der Staat sich in alle Angelegenheiten zwischen erwachsenen Menschen
einmischt oder reinziehen lässt und Vereinbarungen einfach für
gegenstandslos erklärt, ist mir absolut unsympathisch.
@ Ivanhoe

Ansonsten: Fotografiert eure Modelle grundsätzlich vollständig bekleidet, und solche moralischen Zwickmühlen bleiben euch erspart.


Das nehme ich jetzt mal absichtlich ernst :
Wo bliebe dann die perfekte Symbiose aus dem Exhibitionismus des Models und dem Voyeurismus des Fotografen ?
Nicht jedes Model will nur angezogen vor die Kamera, für manche ist es die größte Freude, so nackt und so offen wie möglich zu agieren ! Und manche genießen dies im Schutz einer mehr oder weniger hohen Anonymität - die wiederum solche Stalker zu zerstören trachten. Wie ist es nun mit der freien Entfaltung der Persönlichkeit ...?
[gone] User_11758
2 years ago
Rodivo bin mir nicht sicher aber glaube (was nichts Wissen heißt) das es ungeschrieben irgendwas um 5 Jahre sind, auch wenn im Vertrag zeitlich unbegrenzt steht. Aber evtl liest noch ein Rechtsverdreher mit welcher aufklären kann. Ich denke die zeitliche Unbegrenztheit bezieht sich auf Verlage, Printmedien, MK usw. aber nicht wenn die Fotos plötzlich auf Pornoseiten verwendet werden, schon wegen dem guten Sittenverstoß.
Ivanhoe sehr guter Vorschlag.
2 years ago
SEE - heute an Land, morgen auf See ! "Nicht jedes Model will nur angezogen vor die Kamera, für manche ist es die größte Freude, so nackt und so offen wie möglich zu agieren ! Und manche genießen dies im Schutz einer mehr oder weniger hohen Anonymität..."

Der erst Satz ist völlig richtig. Beim zweiten müsste man das "manche" dick unterstreichen: Einige
genießen mit Sicherheit auch die Vorstellung, dass ihre mehr oder minder freizügigen
Posen von aller Welt - nun ja: genossen werden.
@ Rodivo & Ivanhoe
Klar, das MANCHE kann man dick unterstreichen ... diese manche sind aber genauso Menschen und lieben die Darstellung genauso wie die Hollywoodstars !
@ Hs-Fotodesign
Du überraschst mich sehr positiv, wo ich doch voriges Jahr noch anderes vernahm !
Rodivo

Ok, ich bin natürlich von TFP ausgegangen.
Dann bist du ja berechtigt die Bilder zu verkaufen und das Model hat dem explizit zugestimmt.
Dann ist es mMn auch egal ob er sich jetzt ein Buch mit Bildern für sein vergnügen kauft oder nur die einzelnen Bildern :-)

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