Ist Schwarz-Weiß das neue Farbbild? 255
fotowerkstatt licht und schatten
2 years ago
Da muss ich passen, wäre aber spannend, falls Du dazu genauere Infos hättest.
#181Report
2 years ago
Ich zitiere nochmals die ersten Zeilen von [@580968]:
"... leider muss auch ich in letzter Zeit festellen, dass viele die Entsättigung von Farbbildern bereits als "besondere" "Bildbearbeitung" sehen. Nur weil sie noch nie Schwarzweiss-Bildern gesehen haben? Wer bei einem Farbbild (JPEG oder RAW) aus der Kamera die Farbsättigung auf Null reduziert, hat, meiner Meinung nach, keinerlei Ahnung von Bildbearbeitung.!"
Abgesehen davon, dass es auch aus meiner Sicht keine "besondere Bildbearbeitung ist" (ich meine das handwerklich), regte mich dies im Zusammenhang mit anderen Beiträgen hier zu der Fragestellung an, ob es bei dem Endergebnis SW-Bild a) ein signifikanter Vorteil ist, wenn man einen SW-Sensor hat und b) ob es sinnvoll ist, mit einer "Farb-Kamera" gleich in den SW-Modus zu gehen anstatt das Bild nachträglich zu entsättigen.
zu a) Offenbar hat praktisch keiner hier eine solche Kamera. Damit werden wir diese Fragestellung kaum klären. Ich gehe davon aus, dass die Vorteile einer reinen SW-Kamera bei Bildern in der MK-konformen Größe nicht erkennbar sein werden.
zu b)
Diesen Vergleich dürfte jeder von uns selbst machen können. Gleiches Motiv, gleiche Bedingungen einmal in SW und einmal in Farbe fotografieren (letzteres in Photoshop o.ä. entsättigen). Hier wird sicher kein einheitliches Ergebnis herauskommen (abhängig von individuellen Vorurteilen).
Auch die Fragestellung, ob man in Photoshop usw. erst entsättigen und dann an den Kontrasten drehen sollte - oder umgekehrt (mit der erwähnten zusätzlichen Möglichkeit, je Farbe an den Kontrasten zu drehen) könnte man auch per Versuch/Wettbewerb klären. Ich bin gern bereit, in meiner Rolle als Bildbearbeiter zu demonstrieren, was ich als schlechter Bearbeiter aus einem Farbbild herausholen kann.
"... leider muss auch ich in letzter Zeit festellen, dass viele die Entsättigung von Farbbildern bereits als "besondere" "Bildbearbeitung" sehen. Nur weil sie noch nie Schwarzweiss-Bildern gesehen haben? Wer bei einem Farbbild (JPEG oder RAW) aus der Kamera die Farbsättigung auf Null reduziert, hat, meiner Meinung nach, keinerlei Ahnung von Bildbearbeitung.!"
Abgesehen davon, dass es auch aus meiner Sicht keine "besondere Bildbearbeitung ist" (ich meine das handwerklich), regte mich dies im Zusammenhang mit anderen Beiträgen hier zu der Fragestellung an, ob es bei dem Endergebnis SW-Bild a) ein signifikanter Vorteil ist, wenn man einen SW-Sensor hat und b) ob es sinnvoll ist, mit einer "Farb-Kamera" gleich in den SW-Modus zu gehen anstatt das Bild nachträglich zu entsättigen.
zu a) Offenbar hat praktisch keiner hier eine solche Kamera. Damit werden wir diese Fragestellung kaum klären. Ich gehe davon aus, dass die Vorteile einer reinen SW-Kamera bei Bildern in der MK-konformen Größe nicht erkennbar sein werden.
zu b)
Diesen Vergleich dürfte jeder von uns selbst machen können. Gleiches Motiv, gleiche Bedingungen einmal in SW und einmal in Farbe fotografieren (letzteres in Photoshop o.ä. entsättigen). Hier wird sicher kein einheitliches Ergebnis herauskommen (abhängig von individuellen Vorurteilen).
Auch die Fragestellung, ob man in Photoshop usw. erst entsättigen und dann an den Kontrasten drehen sollte - oder umgekehrt (mit der erwähnten zusätzlichen Möglichkeit, je Farbe an den Kontrasten zu drehen) könnte man auch per Versuch/Wettbewerb klären. Ich bin gern bereit, in meiner Rolle als Bildbearbeiter zu demonstrieren, was ich als schlechter Bearbeiter aus einem Farbbild herausholen kann.
#182Report
2 years ago
In der von der Dir genannten mk konformen Größe werden die besonderen Merkmale bestimmter Kameras ganz sicher nicht zu beurteilen sein ... bereits der Farbraum sRGB ist doch sehr eingeschränkt. Hinzu kommt die geringe Auflösung. Zudem wäre außerdem offen, ob der Workflow von der Erstellung bis zur Betrachtung des Bildes auch tatsächlich vollständig kalibriert ist ...
Ich möchte auch ganz entschieden der Haltung widersprechen, dass nur ein völlig entsättigtes Bild ein echtes sw ist. Es gibt tausende Möglichkeiten zu entsprechenden Bildern zu gelangen und alle haben meines Erachtens ihre Berechtigung. Die Diskussion darüber, ob das eine besser als das andere ist, halte ich für absurd, wenn man die entsprechenden Vor- und Nachteile kennt und einzusetzen weiß. Gewisse Puristen, nur von sich selbst überzeugte Personen und Anhänger eingegrenzter Sichtweisen, gibt es leider nicht nur in der Fotografie ... :)
Die technischen Fragen der Tonwerte, Dynamik, Auflösung etc. lassen sich hingegen objektiv messen.
Ich möchte auch ganz entschieden der Haltung widersprechen, dass nur ein völlig entsättigtes Bild ein echtes sw ist. Es gibt tausende Möglichkeiten zu entsprechenden Bildern zu gelangen und alle haben meines Erachtens ihre Berechtigung. Die Diskussion darüber, ob das eine besser als das andere ist, halte ich für absurd, wenn man die entsprechenden Vor- und Nachteile kennt und einzusetzen weiß. Gewisse Puristen, nur von sich selbst überzeugte Personen und Anhänger eingegrenzter Sichtweisen, gibt es leider nicht nur in der Fotografie ... :)
Die technischen Fragen der Tonwerte, Dynamik, Auflösung etc. lassen sich hingegen objektiv messen.
#183Report
2 years ago
fotowerkstatt licht und schatten
Also:
1. Du lenkst ab bzw. wieder jemand, der einen Vergleich scheut - mit vorgeschobenen technischen Einschränkungen. Richtig ist daran nur, dass gute Optiken mit scharfen Bildern hier ihre Stärken gar nicht ausspielen können. Falsch ist, dass das hier auch nur irgendeine Rolle spielt. Es geht hier nicht um Schärfe und auch nicht um Verzeichnungen und schon gar nicht um die Bewertung von Kameras.
2. Der sRGB-Farbraum ist ebenfalls keine Einschränkung bzw. keine, die relevant ist. Beim SW geht es ohnehin nur um Graustufen, die hoffentlich in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.
3. Ein SW-Bild ist ein SW-Bild - da gebe ich den Puristen völlig recht, dass da keine Farbe drin ist. Weder die noch ich wollen hier über Vergilbung o.ä. diskutieren. Wen man miteinander konstruktiv diskutieren möchte, dann sollte man sich schon über Grundlagen und Fakten einig sein bzw. die anerkannten Definitionen auch selbst anerkennen.
Also:
1. Du lenkst ab bzw. wieder jemand, der einen Vergleich scheut - mit vorgeschobenen technischen Einschränkungen. Richtig ist daran nur, dass gute Optiken mit scharfen Bildern hier ihre Stärken gar nicht ausspielen können. Falsch ist, dass das hier auch nur irgendeine Rolle spielt. Es geht hier nicht um Schärfe und auch nicht um Verzeichnungen und schon gar nicht um die Bewertung von Kameras.
2. Der sRGB-Farbraum ist ebenfalls keine Einschränkung bzw. keine, die relevant ist. Beim SW geht es ohnehin nur um Graustufen, die hoffentlich in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.
3. Ein SW-Bild ist ein SW-Bild - da gebe ich den Puristen völlig recht, dass da keine Farbe drin ist. Weder die noch ich wollen hier über Vergilbung o.ä. diskutieren. Wen man miteinander konstruktiv diskutieren möchte, dann sollte man sich schon über Grundlagen und Fakten einig sein bzw. die anerkannten Definitionen auch selbst anerkennen.
#184Report
2 years ago
eckisfotos
fotowerkstatt licht und schatten
Die Vorteile eines Sensors ohne Farbfilter hatten wir ja schon benannt: höhere Empfindlichkeit und damit einhergehend ein besseres Rauschverhalten sowie bezogen auf den einzelnen Pixel eine höhere Schärfe (bei vergleichbarer Sensorgröße und Pixelzahl).
(Wobei mir nicht klar ist, warum man ausgerechnet bei SW noch mehr auf Rauschen verzichten sollte. ;-) )
Da aber auch Sensoren mit Farbfilter (bezogen auf das, was wir Fotografen bemötigen) extrem gut sind, braucht es entsprechende Anwendungen, um diese Stärken ausspielen zu können. Sprich: Aufnahmen bei sehr wenig Licht oder großformatige Drucke.
Darüber hinaus sollte man gedanklich sRGB nicht automatisch mit 8 Bit assoziieren.
fotowerkstatt licht und schatten
Die Vorteile eines Sensors ohne Farbfilter hatten wir ja schon benannt: höhere Empfindlichkeit und damit einhergehend ein besseres Rauschverhalten sowie bezogen auf den einzelnen Pixel eine höhere Schärfe (bei vergleichbarer Sensorgröße und Pixelzahl).
(Wobei mir nicht klar ist, warum man ausgerechnet bei SW noch mehr auf Rauschen verzichten sollte. ;-) )
Da aber auch Sensoren mit Farbfilter (bezogen auf das, was wir Fotografen bemötigen) extrem gut sind, braucht es entsprechende Anwendungen, um diese Stärken ausspielen zu können. Sprich: Aufnahmen bei sehr wenig Licht oder großformatige Drucke.
Darüber hinaus sollte man gedanklich sRGB nicht automatisch mit 8 Bit assoziieren.
#185Report
2 years ago
eckisfotos
Deine Antwort zeigt wieder einmal mehr, dass Du - sorry für die deutlichen Worte - von Tuten und Blasen keine Ahnung hast :) Das wurde Dir hier ja vermutlich bereits oft genug gesagt, nun also auch von mir. Es soll aber tatsächlich Menschen geben, die sich diese Bestätigung immer wieder aufs Neue holen müssen, um die Ursache dafür bei anderen zu suchen. Schade für dieses Forum :(
Deine Antwort zeigt wieder einmal mehr, dass Du - sorry für die deutlichen Worte - von Tuten und Blasen keine Ahnung hast :) Das wurde Dir hier ja vermutlich bereits oft genug gesagt, nun also auch von mir. Es soll aber tatsächlich Menschen geben, die sich diese Bestätigung immer wieder aufs Neue holen müssen, um die Ursache dafür bei anderen zu suchen. Schade für dieses Forum :(
#186Report
2 years ago
Es kommt doch nicht auf Farbe oder schwarzweiß an, sondern auf das Bild. Und das, was ich hier lese, ist Technikwissen oder -nichtwissen. Aber das Bild scheint hier irgendwann bei der Technikrechthaberei untergeganen zu sein.
Und nein: ein Farbbild ist nicht generell besser als ein Schwarzweißfoto oder andersherum. Es gibt Bilder, die brauchen die Farbe und es gibt Motive, die durch das Schwarzweiß gesteigert werden. Die Wahrheit liegt im Bild, nicht in der Theorie.
Und nein: ein Farbbild ist nicht generell besser als ein Schwarzweißfoto oder andersherum. Es gibt Bilder, die brauchen die Farbe und es gibt Motive, die durch das Schwarzweiß gesteigert werden. Die Wahrheit liegt im Bild, nicht in der Theorie.
#187Report
2 years ago
#188Report
2 years ago
Nach 8 Seiten mit Geschmacksfragen sind wir nun (endlich) bei technischen Fakten angekommen, welche Vorteile ein Schwarzweißbild ggü. einem Farbbild aufweisen kann, und woraus diese technisch resultieren :
Mehr Schärfe, feinere Kontraste, weniger Aberrationen.
Daß es RAW-Nachbearbeitungen gibt, die jedes mit noch so vielen Presets erstellte JPEG in den Schatten stellen, glaube ich auch gerne.
Vielleicht hilft es aber doch weiter, sich hier rein exemplarisch mit einigen ooC-Presets zu befassen, denn ich behaupte mal ganz gewagt, daß sich auch mit einer Fujifilm X-H1, einer Olympus E-M1 oder einer Nikon Z7 s/w-Bilder erstellen lassen, die von den Resultaten einer M10 Monochrom kaum zu unterscheiden sind. So hat z.B. die X-H1 eben gar keinen Tiefpaßfilter, und aber s/w-Filmsimulationen wahlweise mit Gelbfilter, Grünfilter oder Rotfilter. Außerdem kann ich die Schärfe sowie die Kontraste verstärken oder auch verringern. Daß der Sensor zu 3/4 seiner Fläche auch die Farbinformation mitschleppt - ja, aber der X-Trans-Prozessor kennt die Vorgaben aus den Presets und wandelt somit auch "babyblau" und "bordeauxrot" in Grauwerte um. Daß eine 2017 produzierte Systemkamera mit dem Originalobjektiv von 2015 kommuniziert, ist klar. Das von mir angesprochene Summicron wäre aber aus kanadischer Fertigung und 44 Jahre alt ... davon weiß die M10 Monochrom wohl genauso viel oder wenig wie eine Canon R5, Nikon Z6 oder Sony a7.
https://ivent.de/schwarzweiss-fotografie
Mehr Schärfe, feinere Kontraste, weniger Aberrationen.
Daß es RAW-Nachbearbeitungen gibt, die jedes mit noch so vielen Presets erstellte JPEG in den Schatten stellen, glaube ich auch gerne.
Vielleicht hilft es aber doch weiter, sich hier rein exemplarisch mit einigen ooC-Presets zu befassen, denn ich behaupte mal ganz gewagt, daß sich auch mit einer Fujifilm X-H1, einer Olympus E-M1 oder einer Nikon Z7 s/w-Bilder erstellen lassen, die von den Resultaten einer M10 Monochrom kaum zu unterscheiden sind. So hat z.B. die X-H1 eben gar keinen Tiefpaßfilter, und aber s/w-Filmsimulationen wahlweise mit Gelbfilter, Grünfilter oder Rotfilter. Außerdem kann ich die Schärfe sowie die Kontraste verstärken oder auch verringern. Daß der Sensor zu 3/4 seiner Fläche auch die Farbinformation mitschleppt - ja, aber der X-Trans-Prozessor kennt die Vorgaben aus den Presets und wandelt somit auch "babyblau" und "bordeauxrot" in Grauwerte um. Daß eine 2017 produzierte Systemkamera mit dem Originalobjektiv von 2015 kommuniziert, ist klar. Das von mir angesprochene Summicron wäre aber aus kanadischer Fertigung und 44 Jahre alt ... davon weiß die M10 Monochrom wohl genauso viel oder wenig wie eine Canon R5, Nikon Z6 oder Sony a7.
https://ivent.de/schwarzweiss-fotografie
#189Report
2 years ago
Matthias Langer hat völlig recht, es gibt Motive, die man besser in SW ausstellt und solche, die man besser in Farbe ausstellt. Schon allein damit ist die Eingangsfrage sehr gut mit "nein" beantwortet - und soweit waren wir hier schon mehrfach und einvernehmlich. Es sind hier aber ein paar Menschen unterwegs, die zum Teil sogar behaupten, dass es eigentlich gar keine Farbbilder gäbe (weil Kameras doch eigentlich nur Helligkeiten erfassen). Nicht minder abenteuerlich die zu vorherigem diametrale Behauptung, dass SW-Bilder farblich nicht völlig entsättigt sein müssen. Das sind alles "alternative Fakten". Ich frage mich erneut, ob es wirklich Unwissenheit oder reine Provokation ist.
Anstatt nun auf meine Angebote einzugehen, die Thematik experimentell zu untersuchen, wissen sich diese Trolle nur so zu helfen, indem sie andere (z.B. mich) als unwissend hinstellen wollen oder sie lenken durch Scheindiskussionen z.B. um Farbräume und Vigettierung ab. Jetzt hat sogar SEE - Toxic Boomer dadurch die Orientierung verloren:
- mehr Schärfe: Ja, wenn man eine extrem teure SW-Leica kauft, dann hat man bei SW mehr Schärfe - aber nur in der Theorie.
- feinere Kontraste: ganz sicher nicht; beim Farbbild hat man ZUSÄTZLICH noch Farbkontraste
- weniger Aberrationen: eigentlich nicht, außer natürlich der chromatischen Aberation, die man im SW-Bild nicht so gut erkennt, weil die Farbsäume sich in "Grausäume" verwandeln. Farblinsen und SW-Linsen gibt es nun wahrhaftig nicht. Na ja, auch hier wird sich wohl noch ein Troll finden.
In der Praxis wird wohl nur eine sehr kleine Minderheit auf die Idee kommen, eine Kamera auf Monochrom zu stellen. Die große Mehrheit wird in Farbe fotografieren und erst bei der Bildnachbearbeitung entscheiden, ob das Foto vielleicht in SW besser aussieht. Davon bin ich überzeugt, denn die Mehrheit ist schlau genug um zu wissen, dass ein Farbbild mehr Informationen enthält als ein SW Bild. Man kann insbes. ein Farbbild jederzeit in SW umwandeln. Umgekehrt geht das nicht so einfach. :-)
Anstatt nun auf meine Angebote einzugehen, die Thematik experimentell zu untersuchen, wissen sich diese Trolle nur so zu helfen, indem sie andere (z.B. mich) als unwissend hinstellen wollen oder sie lenken durch Scheindiskussionen z.B. um Farbräume und Vigettierung ab. Jetzt hat sogar SEE - Toxic Boomer dadurch die Orientierung verloren:
- mehr Schärfe: Ja, wenn man eine extrem teure SW-Leica kauft, dann hat man bei SW mehr Schärfe - aber nur in der Theorie.
- feinere Kontraste: ganz sicher nicht; beim Farbbild hat man ZUSÄTZLICH noch Farbkontraste
- weniger Aberrationen: eigentlich nicht, außer natürlich der chromatischen Aberation, die man im SW-Bild nicht so gut erkennt, weil die Farbsäume sich in "Grausäume" verwandeln. Farblinsen und SW-Linsen gibt es nun wahrhaftig nicht. Na ja, auch hier wird sich wohl noch ein Troll finden.
In der Praxis wird wohl nur eine sehr kleine Minderheit auf die Idee kommen, eine Kamera auf Monochrom zu stellen. Die große Mehrheit wird in Farbe fotografieren und erst bei der Bildnachbearbeitung entscheiden, ob das Foto vielleicht in SW besser aussieht. Davon bin ich überzeugt, denn die Mehrheit ist schlau genug um zu wissen, dass ein Farbbild mehr Informationen enthält als ein SW Bild. Man kann insbes. ein Farbbild jederzeit in SW umwandeln. Umgekehrt geht das nicht so einfach. :-)
#190Report
2 years ago
@ eckisfotos
Mir ging es um die für s/w verfügbaren kamerainternen Presets, und da gibt es neben "Schwarzweiß normal" auch "Schwarzweiß extrascharf" sowie kontraststeigernde oder auch Hauttöne verfeinernde Filter. Bei Farbfotos hätten diese Filter ganz andere Wirkung, bei s/w aber beeinflussen sie "nur" die Helligkeit der betroffenen Graustufe, so z.B. eine "dramatisch" verdunkelnde
Verstärkung der Wolken am Himmel. Oder eine Filterkombi- nation zur Verfeinerung der Hauttöne bei zusätzlicher Intensi- vierung der Kontraste ließe auch ein rotes Kleid in einer stimmig dunklen Graustufe erscheinen, die wir als "schön" interpretieren würden.
Ein Farbbild mit demselben Filter würde aber dieses rote Kleid zu einem schmutzig-graubraun verkommen lassen, sodaß ein solches Preset nur für monochrome Aufnahmen taugt.
Die Schwarzweißfotografie erweitert daher die Möglichkeiten an Vorfilterungen und Voreinstellungen, gerade weil auch "häßliche" Farbtöne in "angenehm" erscheinende Graustufen umgewandelt werden. Die Make-ups der Filmdiven vor 100 Jahren hätten vor 50 Jahren jedes Farbbild ruiniert - aber wissend um den Schwarzweißfilm und dessen Graustufenwirkung konnten (und mußten) die MUA vor 100 Jahren ganz anders schminken - was jetzt bei einem Portraitshooting mit einer M10 Monochrom (oder jeder anderen Systemkamera mit dementsprechenden Presets) wiederum auch gelten würde.
Marcello Rubini hat dies richtig erkannt und gut hinterfragt, wie sich die erblickte Wahrnehmung schon vor und bei der Aufnahme ändert, und auch was später die Betrachter in diese monochromem Exponate hineininterpretieren würden.
Denn ob einst Vivien Leigh das türkise und Olivia de Havilland das lachsrosa Kleid trug oder umgekehrt, wüßten wir nicht, wenn in Hollywood vor 83 Jahren noch gänzlich alles in Schwarzweiß gedreht worden wäre. Vielleicht schauen wir die Portraits dieser beiden Leinwandgöttinnen auch lieber in s/w an, ohne das opulente Farbfilmwerk dabei aus dem Gedächtnis zu verlieren. Schon im Kaiserreich wurden Aufnahmen nachcoloriert, um den Authentizitätsverlust auszugleichen.
Leica baut sowohl die M10 als auch deren s/w-Version M10 Monochrom, und wahrscheinlich ist die M10 Monochrom sogar erfolgreicher, denn zur farbbildtauglichen M10 gibt es reichlich Alternativen.
Eine Bildserie komplett in Sepia oder s/w zu erstellen, das mache ich sehr wohl. Aber ich gebe zu, daß mir einiges an authentischem "Souvenirwert" verloren ginge, wenn ich ein Dessousshooting mit einem Dutzend bunter Strümpfe, Slips und BHs dann nur in Schwarzweiß fotografieren könnte.
Fashion und Dessous in Farbe, Portrait und klassischen Akt in Schwarzweiß - und ggfs. Freizügigkeit dann auch wieder farbig ... das wäre meine Mischung.
Bodypainting und mehrfarbige Tattoos wären in s/w ein ziemlicher Verlust, aber Intimpiercing im close-up wäre prädestiniert für monochrom. Mit buntem Dildo als zusätzlichem Motiv käme man dann zum Colorkey ... ;-))
Mir ging es um die für s/w verfügbaren kamerainternen Presets, und da gibt es neben "Schwarzweiß normal" auch "Schwarzweiß extrascharf" sowie kontraststeigernde oder auch Hauttöne verfeinernde Filter. Bei Farbfotos hätten diese Filter ganz andere Wirkung, bei s/w aber beeinflussen sie "nur" die Helligkeit der betroffenen Graustufe, so z.B. eine "dramatisch" verdunkelnde
Verstärkung der Wolken am Himmel. Oder eine Filterkombi- nation zur Verfeinerung der Hauttöne bei zusätzlicher Intensi- vierung der Kontraste ließe auch ein rotes Kleid in einer stimmig dunklen Graustufe erscheinen, die wir als "schön" interpretieren würden.
Ein Farbbild mit demselben Filter würde aber dieses rote Kleid zu einem schmutzig-graubraun verkommen lassen, sodaß ein solches Preset nur für monochrome Aufnahmen taugt.
Die Schwarzweißfotografie erweitert daher die Möglichkeiten an Vorfilterungen und Voreinstellungen, gerade weil auch "häßliche" Farbtöne in "angenehm" erscheinende Graustufen umgewandelt werden. Die Make-ups der Filmdiven vor 100 Jahren hätten vor 50 Jahren jedes Farbbild ruiniert - aber wissend um den Schwarzweißfilm und dessen Graustufenwirkung konnten (und mußten) die MUA vor 100 Jahren ganz anders schminken - was jetzt bei einem Portraitshooting mit einer M10 Monochrom (oder jeder anderen Systemkamera mit dementsprechenden Presets) wiederum auch gelten würde.
Marcello Rubini hat dies richtig erkannt und gut hinterfragt, wie sich die erblickte Wahrnehmung schon vor und bei der Aufnahme ändert, und auch was später die Betrachter in diese monochromem Exponate hineininterpretieren würden.
Denn ob einst Vivien Leigh das türkise und Olivia de Havilland das lachsrosa Kleid trug oder umgekehrt, wüßten wir nicht, wenn in Hollywood vor 83 Jahren noch gänzlich alles in Schwarzweiß gedreht worden wäre. Vielleicht schauen wir die Portraits dieser beiden Leinwandgöttinnen auch lieber in s/w an, ohne das opulente Farbfilmwerk dabei aus dem Gedächtnis zu verlieren. Schon im Kaiserreich wurden Aufnahmen nachcoloriert, um den Authentizitätsverlust auszugleichen.
Leica baut sowohl die M10 als auch deren s/w-Version M10 Monochrom, und wahrscheinlich ist die M10 Monochrom sogar erfolgreicher, denn zur farbbildtauglichen M10 gibt es reichlich Alternativen.
Eine Bildserie komplett in Sepia oder s/w zu erstellen, das mache ich sehr wohl. Aber ich gebe zu, daß mir einiges an authentischem "Souvenirwert" verloren ginge, wenn ich ein Dessousshooting mit einem Dutzend bunter Strümpfe, Slips und BHs dann nur in Schwarzweiß fotografieren könnte.
Fashion und Dessous in Farbe, Portrait und klassischen Akt in Schwarzweiß - und ggfs. Freizügigkeit dann auch wieder farbig ... das wäre meine Mischung.
Bodypainting und mehrfarbige Tattoos wären in s/w ein ziemlicher Verlust, aber Intimpiercing im close-up wäre prädestiniert für monochrom. Mit buntem Dildo als zusätzlichem Motiv käme man dann zum Colorkey ... ;-))
#191Report
2 years ago
Einige Fotografen (und Bildbearbeiter) bieten erfreulicherweise die monochrome neben der Farbversion zum direkten Vergleich - und ja, in s/w ist die Wirkung ganz anders ! Ob man allerdings dann monochrom bevorzugt bzw. auf die Farbinformation verzichten will, ist sehr einzelfallabhängig : Trägt das Model nur schwarze Strümpfe oder ein weißes Oberteil und es gäbe auch sonst keine "wichtigen" Farben, dann wäre s/w prima. Ist aber das Model rothaarig oder intim behaart oder mit buntem Schmuck, besonderem Nailstyling oder trägt sie farbige Accessoires mit bunter Signalwirkung, dann würde ich ungern die Farbe missen.
Eine schwarze Staatspräsidentenlimousine wirkt auch monochrom, aber wer möchte einen Fiat 500 oder Mini in Graustufen sehen ?
Eine schwarze Staatspräsidentenlimousine wirkt auch monochrom, aber wer möchte einen Fiat 500 oder Mini in Graustufen sehen ?
#192Report
2 years ago
Nun hört doch endlich auf, mit der Leica M10 zu argumentieren. Das ist eine Kamera, die hier offensichtlich niemand hat und die es auch in mehreren Farbversionen gibt, die bis zu 1500 EUR billiger sind als die Monochrome-Version. Ja klar, dafür hat die Farbversion auch "nur" 24 statt 40 Megapixel. Ja und? Wenn das wirklich einen signifikanten Unterschied machen würde, könnte ich wegen des Preisunterschieds immer noch auf den Vergleich von Äpfeln und Birnen verweisen. Wenn man auf die Leica Seite geht, dann erfährt man übrigens recht wenig konkretes, sondern fast nur schwammige Werbeaussagen. Ein Highligt ist dabei zweifellos eine Bewertung mit diesen Worten:
"Was mir am meisten gefällt, ist die Möglichkeit, ISO, Belichtungszeit und Blende einzustellen, selbst wenn die Kamera ausgeschaltet ist." (Fulvio Bugani) Da weiß man doch jetzt, worauf es ankommt!
Leica hat Kultfaktor - das ist das wesentliche.
Ich - und vermutlich auch die meisten anderen hier - kennen kein "Schwarzweiß normal" und "Schwarzweiß extrascharf". Was soll das sein? Stellt man da die Anzahl der Pixel ein oder handelt es sich um eine kamerainterne Nachbearbeitung? Spätestens bei letzterem sollten die RAW-Fans die Ohren spitzen oder gleich aufheulen, denn sicher würde das für RAW nicht gelten - wie das übrigens auch bei der oben sinnlos diskutierten Vignettierungskorrektur der Fall ist, die natürlich bei RAW nicht stattfindet.
Was die Filter angeht: Natürlich haben Filter auf Farbbilder eine andere Wirkung als auf monochrome Aufnahmen. Das ist - so denke ich :-))) - der Gag an einem Farbbild. Dass man damit auch mehr Unfug machen kann, liegt in der Natur der Sache. Indirekt bedeuten solche Argumente, dass die Farbfotografie offensichtlich doch anspruchsvoller als SW ist (danke dafür). Wie auch immer, Du könntest nach der Filterung des Kleides immer noch in SW umwandeln und hättest das gleiche Ergebnis.
Wer ein wenig nachdenkt, wird feststellen, dass es keinerlei physikalische Gründe gibt, die Fähigkeiten einer Kamera beim Fotografieren nicht auszunutzen. Das gilt sowohl für Farbe als auch für die Auflösung. "Filtern" (d.h. Datenverlust) kann man später immer noch.
Was das Nachkolorieren von SW-Filmen angeht: Ich wusste schon bei meinem letzten Beitrag, dasss das kommt. Wer Spaß daran hat ...
Bei Disney haben Menschen ganze Filme gezeichnet.
"Was mir am meisten gefällt, ist die Möglichkeit, ISO, Belichtungszeit und Blende einzustellen, selbst wenn die Kamera ausgeschaltet ist." (Fulvio Bugani) Da weiß man doch jetzt, worauf es ankommt!
Leica hat Kultfaktor - das ist das wesentliche.
Ich - und vermutlich auch die meisten anderen hier - kennen kein "Schwarzweiß normal" und "Schwarzweiß extrascharf". Was soll das sein? Stellt man da die Anzahl der Pixel ein oder handelt es sich um eine kamerainterne Nachbearbeitung? Spätestens bei letzterem sollten die RAW-Fans die Ohren spitzen oder gleich aufheulen, denn sicher würde das für RAW nicht gelten - wie das übrigens auch bei der oben sinnlos diskutierten Vignettierungskorrektur der Fall ist, die natürlich bei RAW nicht stattfindet.
Was die Filter angeht: Natürlich haben Filter auf Farbbilder eine andere Wirkung als auf monochrome Aufnahmen. Das ist - so denke ich :-))) - der Gag an einem Farbbild. Dass man damit auch mehr Unfug machen kann, liegt in der Natur der Sache. Indirekt bedeuten solche Argumente, dass die Farbfotografie offensichtlich doch anspruchsvoller als SW ist (danke dafür). Wie auch immer, Du könntest nach der Filterung des Kleides immer noch in SW umwandeln und hättest das gleiche Ergebnis.
Wer ein wenig nachdenkt, wird feststellen, dass es keinerlei physikalische Gründe gibt, die Fähigkeiten einer Kamera beim Fotografieren nicht auszunutzen. Das gilt sowohl für Farbe als auch für die Auflösung. "Filtern" (d.h. Datenverlust) kann man später immer noch.
Was das Nachkolorieren von SW-Filmen angeht: Ich wusste schon bei meinem letzten Beitrag, dasss das kommt. Wer Spaß daran hat ...
Bei Disney haben Menschen ganze Filme gezeichnet.
#193Report
2 years ago
Dieser Thread ist ein gutes Beispiel für die Verworrenheit, mit der um eine eher ästhetische (Ausgangs)Frage mit Technik herumgeeiert wird.
Es ist wie so oft hier: Die Technikfreaks diskutieren gerne und bis in unendliche Tiefen alle möglichen technischen Raffinessen und Konstellationen in ungewöhnlich breiter Beteiligung. Und erheben den Anschein, das sei selbstverständlich das Wesentliche.
Manche behaupten das sogar explizit.
Ich möchte ihnen den Spass nicht nehmen, auf keinen Fall, gut wenn's das Forum belebt.
Andererseits hat es ästhetische Diskussion immer schwer, besonders wenn's immer weiter in die Tiefe gehen soll. Da wird ab- und ausgewichen, die Ausgangsfrage schnell vergessen, vermutlich weil man Angst hat vor dem tiefen Gewässer. Man redet sich gerne raus auf die Beliebigkeit subjektiver Wahrnehmung. Ja, das ist stets nur eine Ausrede, um das Denken zu verhindern.
Dabei könnte gerade das konstruktiv sein, wenn alle dabei sensibel mitdenken und -reden. Und dran bleiben!
Genau das wünsche ich mir eigentlich für's nächste Jahr hier (und das könnte auch den Focus auf ästhetische Bilderqualität allgemein verbessern): Nicht nur den Technikaffinen das Feld zu überlassen, sondern auch den ästhetischen Bildliebhabern Inspiration geben - zum Gucken und zum Machen.
In diesem Sinne allen ein gutes und fruchtbares 2022 mit schönen Bilderlebnissen.
Es ist wie so oft hier: Die Technikfreaks diskutieren gerne und bis in unendliche Tiefen alle möglichen technischen Raffinessen und Konstellationen in ungewöhnlich breiter Beteiligung. Und erheben den Anschein, das sei selbstverständlich das Wesentliche.
Manche behaupten das sogar explizit.
Ich möchte ihnen den Spass nicht nehmen, auf keinen Fall, gut wenn's das Forum belebt.
Andererseits hat es ästhetische Diskussion immer schwer, besonders wenn's immer weiter in die Tiefe gehen soll. Da wird ab- und ausgewichen, die Ausgangsfrage schnell vergessen, vermutlich weil man Angst hat vor dem tiefen Gewässer. Man redet sich gerne raus auf die Beliebigkeit subjektiver Wahrnehmung. Ja, das ist stets nur eine Ausrede, um das Denken zu verhindern.
Dabei könnte gerade das konstruktiv sein, wenn alle dabei sensibel mitdenken und -reden. Und dran bleiben!
Genau das wünsche ich mir eigentlich für's nächste Jahr hier (und das könnte auch den Focus auf ästhetische Bilderqualität allgemein verbessern): Nicht nur den Technikaffinen das Feld zu überlassen, sondern auch den ästhetischen Bildliebhabern Inspiration geben - zum Gucken und zum Machen.
In diesem Sinne allen ein gutes und fruchtbares 2022 mit schönen Bilderlebnissen.
#194Report
2 years ago
Für Diskussionen über Ästhetik bräuchte es m.E. eine gewisse Gesprächskultur. Man müsste bspw. anerkennen, dass Geschmäcker verschieden sind... und dies auch ok ist. Oder dass bestimmte Gestaltungselemente bestimmte Wirkungen erzielen können... unabhängig davon, ob sie einem persönlich gefallen. Oder dass es bei vielen Dingen kein richtig oder falsch gibt.
In Anbetracht der hier herrschenden Diskussionskultur habe ich meine Zweifel, ob solch ein Austausch gelingen kann... lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Spannend wäre er allemal. :-)
In diesem Sinne: guten Rutsch allerseits!
In Anbetracht der hier herrschenden Diskussionskultur habe ich meine Zweifel, ob solch ein Austausch gelingen kann... lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Spannend wäre er allemal. :-)
In diesem Sinne: guten Rutsch allerseits!
#195Report
2 years ago
Hallo Marcello, ich glaube verstanden zu haben, was Du mit Deinem Beitrag meinst. Und ja, seit einigen Beiträgen moniere ich ja, dass eine einzige "Spezialkamera", die offenbar niemand hier benutzt, als Diskussionsgrundlage dient. Es lohnt sich übrigens, noch einmal den Eingangsbeitrag zu lesen. Klar, die Überschrift erscheint im ersten Moment als eine "Suggestion" und "reißerisch". Der TO schreibt aber keineswegs etwas zu Ästhetik, sondern etwas über eine selbsterstellte kleine Statistik und fragt uns, ob man aus dieser Statistik einen Trend in Richtung SW ableiten kann/sollte. Diese Freagestellung brachte uns erst in die Diskussion, ob dieser mögliche Trend eine reine Modeerscheinung ist/wäre oder ob es mehr oder weniger rationale Gründe für einen solchen Trend geben könnte. Unter Weglassung der ganzen Technikausflüge waren wir nach meinem Empfinden überwiegend der Überzeugung, dass sowohl SW als auch Farbe eine Daseinsberechtigung haben, weil sie unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten bieten. Damit wäre das ursprüngliche Thema mehr als erschöpfend erledigt.
Die Ästhetik hast Du jetzt (oder schon früher?) eingebracht. Ich habe nichts dagegen, über Ästhetik zu philosopieren.
Gibt es eine Definition von Ästhetik?
Hat Ästhetik etwas mit Form oder Farbe oder beidem zu tun?
Oder eben ganz konkret: Wann sind Farbbilder und wann SW-Bilder ästhetisch(er)?
Ich glaube zu wissen, was hier den üblichen Verdächtigen als erstes zum Begriff Ästhetik einfällt - ich schreibe es aber nicht auf. Lasst es bitte ebenfalls, denn es wurde schon oft diskutiert und hat nichts mit Farbe oder SW zu tun.
Die Ästhetik hast Du jetzt (oder schon früher?) eingebracht. Ich habe nichts dagegen, über Ästhetik zu philosopieren.
Gibt es eine Definition von Ästhetik?
Hat Ästhetik etwas mit Form oder Farbe oder beidem zu tun?
Oder eben ganz konkret: Wann sind Farbbilder und wann SW-Bilder ästhetisch(er)?
Ich glaube zu wissen, was hier den üblichen Verdächtigen als erstes zum Begriff Ästhetik einfällt - ich schreibe es aber nicht auf. Lasst es bitte ebenfalls, denn es wurde schon oft diskutiert und hat nichts mit Farbe oder SW zu tun.
#196Report
2 years ago
Eckis, es geht mir um BildGESTALTUNG als Anliegen, das hier wohl jeder hat. Die Gestaltung ist ein ästhetische Maßnahme: Stimmung, Offensive, Humor und vieles andere, was dazu gehört. Ob etwas gefällt oder nicht spielt zwar eine Rolle, für ein konstruktives Gespräch aber vielmehr, auf welche Weise es gefallen kann und seine Eigenheiten. Dahinter stehen Gestaltungsmanöver, die jeder Fotograf mit seinen Mitwirkenden dafür anstellt. "Wie soll(en) mein(e) Bild(er) wirken? Was macht meine Bilderwelt aus?"
Ganz simpel: man konzentriert sich gesprächsweise auf die Wirkung. Die erwünschte oder die erreichbare oder mögliche. Dazu gehören dann auch Moden, und eine solche wurde hier ja auch kurz vermutet.
Die Wahl Schwarzweiß oder Farbe gehört zweifellos dazu, das ist heutzutage zuerst eine ästhetische und keine technische Entscheidung.
Die Aussage, dass beides eine eigenständige Berechtigung hat, ist festgestellt, richtig, das ist soweit aber fast noch banal. Ich hätte es interessant gefunden, beide Gestaltungsoptionen etwas differenzierter (und meinetwegen auch leidenschaftlich) ausgeführt zu wissen und nicht bei Sensorkapazitäten zu landen. Zum Beispiel hat sich kaum jemand getraut, ansatzweise darzulegen, warum die Welt der Schwarzweißbilder ihn fasziniert, mal jenseits der Helldunkelfrage. (SEE hat das immerhin versucht.) Also nicht nur im Sinne einer gefühlten Faszination, sondern auch der Befragung, woher die Faszination kommt. Wenn sowas bewußter wird, fotografiert man auch entschiedener und betrachtet auch differenzierter. Subjektivität ist dabei kein Hindernis (Beschränktheit schon).
Und dann gibt es tatsächlich Zeitströmungen. Die meisten hier tun so, als gäbe es die nur in der Fototechnik. Nein, es gibt sie auch in der Art der fotografischen Sicht. Ideell und ästhetisch. Und in einem Forum wie diesem fände ich es reizvoll, das auch mal zu thematisieren und nicht so zu tun, als sei das (eigene) Bildermachen jenseits vom Zeitgeist (was es aber leider oft ist, nämlich von gestern, aber mit moderner Ausrüstung und deswegen pseudobrillianter).
Und wenn Neo-arts und andere von Niveausteigerung reden, landet das Gespräch meistens bei handwerklicher oder technischer Perfektionierung. Mir fehlen Gedanken zu gestalterischen Leitideen, unsere Bilder schweben nicht im gesellschaftlichen oder zeitlichen oder geistigen Leerraum. Ist die Bildwirkung nicht wichtiger als das Kamerapotential?
Das bezeichne ich als die ästhetische Seite des Fotografierens.
Ganz simpel: man konzentriert sich gesprächsweise auf die Wirkung. Die erwünschte oder die erreichbare oder mögliche. Dazu gehören dann auch Moden, und eine solche wurde hier ja auch kurz vermutet.
Die Wahl Schwarzweiß oder Farbe gehört zweifellos dazu, das ist heutzutage zuerst eine ästhetische und keine technische Entscheidung.
Die Aussage, dass beides eine eigenständige Berechtigung hat, ist festgestellt, richtig, das ist soweit aber fast noch banal. Ich hätte es interessant gefunden, beide Gestaltungsoptionen etwas differenzierter (und meinetwegen auch leidenschaftlich) ausgeführt zu wissen und nicht bei Sensorkapazitäten zu landen. Zum Beispiel hat sich kaum jemand getraut, ansatzweise darzulegen, warum die Welt der Schwarzweißbilder ihn fasziniert, mal jenseits der Helldunkelfrage. (SEE hat das immerhin versucht.) Also nicht nur im Sinne einer gefühlten Faszination, sondern auch der Befragung, woher die Faszination kommt. Wenn sowas bewußter wird, fotografiert man auch entschiedener und betrachtet auch differenzierter. Subjektivität ist dabei kein Hindernis (Beschränktheit schon).
Und dann gibt es tatsächlich Zeitströmungen. Die meisten hier tun so, als gäbe es die nur in der Fototechnik. Nein, es gibt sie auch in der Art der fotografischen Sicht. Ideell und ästhetisch. Und in einem Forum wie diesem fände ich es reizvoll, das auch mal zu thematisieren und nicht so zu tun, als sei das (eigene) Bildermachen jenseits vom Zeitgeist (was es aber leider oft ist, nämlich von gestern, aber mit moderner Ausrüstung und deswegen pseudobrillianter).
Und wenn Neo-arts und andere von Niveausteigerung reden, landet das Gespräch meistens bei handwerklicher oder technischer Perfektionierung. Mir fehlen Gedanken zu gestalterischen Leitideen, unsere Bilder schweben nicht im gesellschaftlichen oder zeitlichen oder geistigen Leerraum. Ist die Bildwirkung nicht wichtiger als das Kamerapotential?
Das bezeichne ich als die ästhetische Seite des Fotografierens.
#197Report
2 years ago
Marcello Rubini
DANKE!
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Hier wird von Seiten einiger ("Herr Lehrer ich weiß was") Schreiber leider (und das auch noch geradezu penetrant) nur die technische Seite betrachtet. Und das eben auch immer und immer wieder.
Ein Sternekoch erklärt doch seinem Klientel auch nicht ständig in welchem Kochtopf er seine Kreationen zubereitet. Die Kreationen als solcher veranlasst einen Gourmier diesen oder jenen "Tempel" aufzusuchen, doch nicht der Kochtopf!
Zu einem sich aus der Masse abhebenden Foto, um wieder zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen, gehört eben mehr als Schärfe oder korrekte Belichtung. Schon gar nicht welche Kamera zum gelingen dabei verwendet werden sollte.
Vielmehr spielt KREATIVITÄT eine ganz, wenn nicht DIE entscheidende Rolle. Gerade in der Modelfotografie!
Zum Beispiel welchen Typ Model wähle ich zur Umsetzung meines Themas aus? Verwende ich dazu Accessoires? Wenn ja in welcher Richtung? Spielt dabei eine Zeit Epoche eine Rolle? Wo bekomme ich diese Gegenstände (Kleider welcher Art auch immer, Schuhe, Schmuck etc.)? Benötige ich eine Visa oder zumindest eine(n) Friseur(in)? Wo finde ich die geeignete Location zur Umsetzung meines Vorhabens? Zu welcher (Tages)Zeit mache ich die Fotos dort? Wie sind die jeweiligen Lichtverhältnisse? Muss ich mit Störfaktoren rechnen? Brauche ich eventuell eine Genehmigung für mein "tun"? Kann ich das überhaupt allein angehen oder brauche ich einen Assistenten? Welche Posen, welche (stimmige) Gestik, welche Mimik passt überhaupt zum Thema? DAS sind relevante Fragen die sich einem engagierten Fotografen stellen (könnten)! Übrigens gehört auch dazu sich die Location nach Möglichkeit erst einmal anzusehen und sich Gedanken zur jeweiligen Vorgehensweise vor Ort zu machen.
Und schon wären wir wieder bei unserem Sternekoch der oftmals auch früh morgens auf dem Großmarkt oder beim jeweiligen Fachhändler seine benötigte Ware einkauft - und eben nicht im Aldi oder Lidl.
Die Frage die sich für einen engagierten Fotografen oft schon vor, aber nicht selten auch erst nach einem Shooting stellen sollte lautet dann bestimmt FARBE oder doch SCHWARZ WEISS. Oder beides. Je nach Szene, je nach Wirkung. Und eben das ist das Thema!
Aber all das wäre dann auch schon wieder "reine Geschmackssache", oder?
So oder so, allen einen guten Rutsch und beste Gesundheit im kommenden Jahr!
DANKE!
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Hier wird von Seiten einiger ("Herr Lehrer ich weiß was") Schreiber leider (und das auch noch geradezu penetrant) nur die technische Seite betrachtet. Und das eben auch immer und immer wieder.
Ein Sternekoch erklärt doch seinem Klientel auch nicht ständig in welchem Kochtopf er seine Kreationen zubereitet. Die Kreationen als solcher veranlasst einen Gourmier diesen oder jenen "Tempel" aufzusuchen, doch nicht der Kochtopf!
Zu einem sich aus der Masse abhebenden Foto, um wieder zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen, gehört eben mehr als Schärfe oder korrekte Belichtung. Schon gar nicht welche Kamera zum gelingen dabei verwendet werden sollte.
Vielmehr spielt KREATIVITÄT eine ganz, wenn nicht DIE entscheidende Rolle. Gerade in der Modelfotografie!
Zum Beispiel welchen Typ Model wähle ich zur Umsetzung meines Themas aus? Verwende ich dazu Accessoires? Wenn ja in welcher Richtung? Spielt dabei eine Zeit Epoche eine Rolle? Wo bekomme ich diese Gegenstände (Kleider welcher Art auch immer, Schuhe, Schmuck etc.)? Benötige ich eine Visa oder zumindest eine(n) Friseur(in)? Wo finde ich die geeignete Location zur Umsetzung meines Vorhabens? Zu welcher (Tages)Zeit mache ich die Fotos dort? Wie sind die jeweiligen Lichtverhältnisse? Muss ich mit Störfaktoren rechnen? Brauche ich eventuell eine Genehmigung für mein "tun"? Kann ich das überhaupt allein angehen oder brauche ich einen Assistenten? Welche Posen, welche (stimmige) Gestik, welche Mimik passt überhaupt zum Thema? DAS sind relevante Fragen die sich einem engagierten Fotografen stellen (könnten)! Übrigens gehört auch dazu sich die Location nach Möglichkeit erst einmal anzusehen und sich Gedanken zur jeweiligen Vorgehensweise vor Ort zu machen.
Und schon wären wir wieder bei unserem Sternekoch der oftmals auch früh morgens auf dem Großmarkt oder beim jeweiligen Fachhändler seine benötigte Ware einkauft - und eben nicht im Aldi oder Lidl.
Die Frage die sich für einen engagierten Fotografen oft schon vor, aber nicht selten auch erst nach einem Shooting stellen sollte lautet dann bestimmt FARBE oder doch SCHWARZ WEISS. Oder beides. Je nach Szene, je nach Wirkung. Und eben das ist das Thema!
Aber all das wäre dann auch schon wieder "reine Geschmackssache", oder?
So oder so, allen einen guten Rutsch und beste Gesundheit im kommenden Jahr!
#198Report
2 years ago
Marcello, in meinen Augen gehört in eine Diskussion beides, und ich habe die Beiträge auch so bislang interpretiert. Wer behauptet, Technik spielt dabei keine Rolle, übersieht die Natur des Menschen, insbesondere des nach Perfektion strebenden Fotografen. Das war übrigens vor 150 Jahren nicht anders, als das Erzielen technischer Perfektion ebenfalls wesentlich im Fokus stand.
Die Frage ist doch, wie und mit welchen Mitteln erreiche ich die Umsetzung meiner Bildidee.
Die von Dir angesprochenen Leitideen sind natürlich mindestens gleichrangig interessant aber aus einer abstrakten Betrachtung nicht zu erfassen.
Die Frage ist doch, wie und mit welchen Mitteln erreiche ich die Umsetzung meiner Bildidee.
Die von Dir angesprochenen Leitideen sind natürlich mindestens gleichrangig interessant aber aus einer abstrakten Betrachtung nicht zu erfassen.
#199Report
[gone] User_11758
2 years ago
MAINpics#200 volle Übereinstimmung. Wer die die Technik nicht beherrscht oder sie versteht kann sie auch nicht gezielt oder ästhetisch einsetzen.
Trotzdem finde ich gerade das Abtriften vom Eingangsthread was Leben in die Bude bringt. Ansonsten würde auf die Frage ein einfaches Ja oder nein das Thema als Abstimmung beenden.
Wünsche allen einen guten Rutsch und ein gesundes Neues Jahr.
Bleibt so wie ihr seid.
Trotzdem finde ich gerade das Abtriften vom Eingangsthread was Leben in die Bude bringt. Ansonsten würde auf die Frage ein einfaches Ja oder nein das Thema als Abstimmung beenden.
Wünsche allen einen guten Rutsch und ein gesundes Neues Jahr.
Bleibt so wie ihr seid.
#200Report
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