Moments & Emotions
... zumindest darf man den Satz auch nicht so isoliert betrachten. Er ist ja nur der Abschluss einer durchaus sachlich formulierten und mehr oder weniger nachvollziehbaren Bildkritik.

Ich empfinde den Bildkommentar jetzt auch nicht als besonders schlimm, muss ich sagen. Zudem klingt es ja sehr danach, als wenn vorher irgendetwas gewesen ist. Ich finde es nämlich auch immer sehr bedenklich, wenn man selbst Kritik äußert, obwohl man es sich nicht wirklich leisten kann, weil man selbst nicht ganz so begabt ist. Solche Kommentare werde bei mir dann auch gelöscht, weil ich diese Leute unter anderem davor bewahren möchte, sich lächerlich zu machen.

Persönlichkeiten oder gar Beleidigungen müssen bzw. sollten selbstverständlich nicht sein. Das hat dann aber auch nichts mehr mit Kritik zu tun.

Für mich klingt die zu erst verfasste Kritik konstruktiv. Klar "gefällt mir gar nicht" hätte man sicher anders sagen können.
Aber hier sind viele Personen, die Loben und auf ihren Sendcards sieht man dann aber auch auf welchem Level sie sich bewegen.
Gerade den Hautton zu verfehlen, macht aus einem guten Bild auch schnell ein mittelmäßiges. Das sehen aber auch nicht alle. Manchmal ist ein kritischer Kommentar mehr wert als 100 lobende.
Vielleicht wirst du mit etwas Abstand zum Geschehen auch merken, dass es berechtigte Kritik war/ ist.

Liebe Grüße und alles Gute.

Elsi Spring (#42)

- welchen Kommentar?
- ne, da ist vorher überhaupt nichts "gewesen", ich kenne die
Dame nicht, hab nicht mal auf ihrer SC nachgesehen
- ich bin kein großer Fotograf, aber wenn ich in Deinen
Augen einer von denen bin, die sich Kritik "nicht leisten"
können - das würde mich dann schon interessieren
- dass mir etwas nicht gefällt, sollte ich auch dann sagen
dürfen, wenn ich selbst die größte Flasche wäre.

So ganz schlecht war dieser Thread bisher nicht , aber
allmählich könnte man ihn schließen.

Rodivo, wie welchen Kommentar? Na um was geht es denn hier die ganze Zeit???

Und nein, ich habe nicht dich persönlich damit gemeint, aber wenn du dich da persönlich angesprochen fühlst, kann ich da nichts für. Das war eine allgemeine Aussage.

Wenn du keine Kritik möchtest, kannst du die Kommentarfunktion auch deaktivieren oder du löschst die Kritik eben.

Zwei gekränkte Seelen - nicht mehr und nicht weniger.

Mit was für Leuten ist man hier zusammen?

Leider auch mit merkwürdigen Photogöttern, wie z.B. dem TO, die zwar gern austeilen, aber Kritik an ihren Werken prinzipiell als genauso ungehörig empfinden wie das Unverständnis, das sie in ihrem Eifer oft hervorrufen.

Si tacuisses, philosophus mansisses.

J Reber
Das stimmt allerdings!

wenn der eigene Horizont das Limit ist...
der Schuss ging wohl nach hinten los

Wenn man eine Kritik liest, versucht man sich doch vorzustellen, aus welcher Anschauungsgrundlage sie geschrieben ist. Wenn man einseitig gepolt ist, versteht man sonst nicht wirklich alles.
Auf der Seite der Bildbearbeiterin wird doch schnell deutlich, dass die Bildbearbeitung einem Bilderscheinungsideal frönt und sich darin perfektioniert, das bearbeitungsmäßig zu entsprechender Brillianz zu bringen. Dieser Perfektionierung wird dann halt einiges geopfert, was andere von spannenden bzw. reizvollen Bildern erwarten.

Ich finde es durchaus richtig, wenn die dann umfassend gefeierten Dogmen mal grundsätzlich hinterfragt werden, so verstehe ich Rodivos Kritik jedenfalls, das hat dann nichts mit Neid oder eigenem Unvermögen zu tun, sondern mit einer anderen Erwartungshaltung gegenüber Personenfotos und einem kritischen Blick aufs Ganze.
Der Gegenkommentar zeigt, dass die Kritisierte diesen Betrachtungswechsel nicht hat nachvollziehen können, sie selektiert und kritisiert aus ihrem "Dogma" heraus.

Das ist eher nicht überraschend, da ihr Dogma vom perfekten Personenbild weitreichend geteilt und, wie sie selbst im Sedcardtext schreibt, in der FC gefeiert und prämiert wird. Auch die FC zeigt sich einer Kritik der vielgeteilten Ideale wenig aufgeschlossen, nach meiner Erfahrung. Obwohl das entsprechend "idealisierte" Bildmaterial nur einen Teil der Möglichkeiten repräsentiert, die moderne Menschenfotografie (im Kunstbereich) so alles vorführt.

Kurz - es sind viele Positionen möglich und gerechtfertigt, und der selbstherrliche Schlußsatz der Bildbearbeiterin in ihrer Kritik zeigt, dass es ihr allerdings nicht gelingt, mal betrachtungsmäßig über den eigenen Schatten zu springen. "Gefangen in der eigenen Blase" nennt man das wohl heutzutage.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass schlichte Gemüter deshalb eisern zusammenhalten, weil sie glauben, Verstand sei eine additive Größe.

Weiß auch nicht, wie ich da jetzt gerade drauf komme. :-)

[@11758] >"Die Haut ist viel zu glattgebügelt. Dadurch wirkt sie total unnatürlich." Hier ist nichts sachlich oder wie man es besser machen könnte. <
Doch, ist sachlich, und der Betrachtungsstandpunkt wird klar: Erwartung von "natürlichem" Erscheinen.
>...besser machen könnte<: weniger glätten.

"Könntest Du üben, anstatt Deine Eifersucht unter den Arbeiten Anderer zu offenbaren!" Das mit der Eifersucht ist eine böswillige Unterstellung und "könntest du üben" eine herablassende Frechheit. Alles andere ist zwar sachlich, aber eben einseitig aus ihrer Erwartungshaltung.
Ich störe mich nicht an ihrer Kritik an sich, sondern an der Selbstherrlichkeit der Haltung.

Zitat Marcello Rubini:
"Kurz - es sind viele Positionen möglich und gerechtfertigt, und der selbstherrliche Schlußsatz der Bildbearbeiterin in ihrer Kritik zeigt, dass es ihr allerdings nicht gelingt, mal betrachtungsmäßig über den eigenen Schatten zu springen. "Gefangen in der eigenen Blase" nennt man das wohl heutzutage."

Der erste Halbsatz bis zum Komma könnte in einem MK-Lehrbuch stehen (wenn es denn ein solches gäbe).
Leider ignorieren die weiteren Ausführungen genau diese Erkenntnis: Ja, es gibt Menschen, die es toll finden, wenn Haut intensiv bearbeitet wird. Ebenso gibt es Menschen, die wenig oder gar keine Bearbeitung mögen und sogar jeden Pickel an Ort und Stelle lassen. Was spricht dagegen, dass die Bilder entsprechend dem eigenen Geschmack auf der eigenen Sedcard ausgestellt werden? Wie kommt denn ein(e) beliebige(r) Bildkritiker(in) dazu, einem(r) Bildbearbeiter(in) oder Fotografen/Fotografin - das verallgemeinere ich jetzt alles sehr bewusst, weil es ja nicht nur diesen Fall gibt) - vorschreiben zu wollen, wie die Ergebnisse der Arbeit auszusehen haben?
"Gefangen in der eigenen Blase" trifft es daher nicht. Viel zu oft wollen Kritiker die "Kunstschaffenden" in ihre eigene (Kritiker-)Blase holen und dort "gefangen nehmen".
Das kann es nicht sein!

Zum konkreten Fall: Ich lese jetzt hier die 3. Version von Rodivos Kritik. Damit sollte sich die Diskussion darüber erübrigen, was er wirklich geschrieben hat und ob das eher sachlich oder verletzend war.

[@581400]
#51: "Habe mir die Kritik unter dem Bild des TO durchgelesen und muss sagen, unbegründet ist diese nicht bzw. man könnte diese auch positiv aufnehmen und als Ansatzpunkt zur Verbesserung nutzen."

Völlig richtig, ganz Deiner Meinung.

Ich hab auch nichts gegen die Kritik als solche, ich war nur
ziemlich überrascht, dass man einen kritischen,
aber doch recht sachlichen Kommentar löscht und dann mit
einer Retourkutsche kommt. So richtig
souverän finde ich das nicht.

Was ich von den Lobhudeleien unter
dem von mir kritisierten Bild halte,
muss ich wohl nicht ausführen.