Teure Kamera? Ich nicht ;) 144

3 years ago
Vielen Dank für den Thread!

Ich glaube schon, dass große FF Sensoren messtechnisch die Bildqualität verbessern - auch das Freistellungsvermögen. Allerdings haben Fotografen wie Salgado oder Gursky schon vor dem Jahr 2000 mit Digitalkameras, die heutigen Maßstäben überhaupt nicht mehr genügen, hervorragende Aufnahmen geschossen. Auf Fernsehehern als wahrscheinliche beste Wiedergabegeräte sehen 4K-Bilder (8 Megapixel, 8 Bit Dynamik ohne HDR) auf Bilddiagonalen von 1,5 m hervorragend aus.

Die Bildqualität ist nur ein kleiner Teil von guten Bildern; sie muss einfach für das Bild "gut genug" sein. FF mit Blende 2 bei 85 mm (56 mm 1.4 an APS-C) genügt, um im Portrait Augen scharf und Nasenrücken unscharf zu haben. Weniger Schärfentiefe brauche ich kaum und macht vieles kompliziert. Lange Brennweiten an FF für Tiere auf Reisen will ich weder bezahlen noch schleppen.

Im Fotogeschäft dominieren die Kameras, weil die das Geld bringen. Mich faszinieren sie zugegebenermaßen auch, aber fürs Bild bringt eigentlich die Beleuchtung mehr. Nicht umsonst müssen angehende Fotostudenten zunächst jahrelang Licht gestalten statt sich mit Kameras zu beschäftigen.

Viele Grüße
Andreas
3 years ago
Mal n ganz verwegener Ansatz: jede(r) kauft sich einfach die Kamera, die Frau oder Mann braucht bzw. meint zu brauchen... und alle sind happy. ;-)

Dass viele dabei völlig unterschätzen, was man mit günstigerem oder älterem Equipment alles machen kann, belastet doch lediglich deren Geldbeutel und braucht die Allgemeinheit daher eigentlich nicht stören. Oder geht's hier um allgemeine Konsumkritik, Klimaschutz, etc.?!
[gone] User_546280
3 years ago
Man(n) könnte meinen, qualitative und künstlerische Fotografie sei erst mit Kameras ab Baujahr 2015 und ab x000€ möglich.

Ich glaube, Salgado, Stieglitz und auch von Rheims hatten nie auch nur einen Hauch einer Chance gegen die Bilder der Technikchamps von heute.




$¥ Achtung Ironie ¥$
3 years ago
Mal n ganz verwegener Ansatz: jede(r) kauft sich einfach die Kamera, die Frau oder Mann braucht bzw. meint zu brauchen... und alle sind happy. ;-)

Nö ... wir einigen uns hier auf ne Kamera, die dann jeder zu verwenden hat :D

Dass viele dabei völlig unterschätzen, was man mit günstigerem oder älterem Equipment alles machen kann, belastet doch lediglich deren Geldbeutel

Du triffst den Nagel auf den Kopf ;)
3 years ago
Der eine ist technikbegeistert und fotografiert, um der Lust am technischen Fortschritt zu frönen. Der braucht oft eine neue (und teure) Kamera, weil die Industrie ihn mit immer neuen Features zu begeistern versteht.
Der andere ist bildaffin, der braucht das Werkzeug für die Herstellung seiner Ideen, möglichst vertraut und möglichst unkompliziert, funktionierend wie ein eigenes Körperteil. Der braucht erst eine neue Kamera, wenn die alte irreparabel kaputt ist.
Der Dritte ist in experimentellen Bildwelten unterwegs und braucht mehrere Kameras für verschiedene Aufgaben oder Experimente.
Alle Protagonisten diskutieren hier durcheinander.

Für mich besteht das Problem darin, dass nichts "Einfaches" mehr erdacht und auf den Markt gebracht wird. Wie bei Autos, die deswegen so teuer gegenüber früher geworden sind, weil sie zwingend über moderne Technik (z.B. Fensterheber) verfügen. Wer lieber eine billigere Version möchte, (also noch mit manueller Fensterbedienung), hat keine Chance dafür, nicht mal auf dem Gebrauchtmarkt bekommt er günstig einen 2CV.
3 years ago
Marcello Rubini
Äh, ... ist es nicht der Sinn eines Forums, dass alle Protagonisten mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf Kameras "durcheinander" diskutieren?

Ich für meinen Teil habe übrigens den Eindruck, dass neue Kameras keinesfalls bessere Bilder machen als (etwas) ältere. Die Bildqualität hängt hauptsächlich von Objektiv ab. Bei Objektiven sind mir aber bahnbrechende Neuerungen nicht bekannt. Dann kommt es noch auf den Chip an. Wie mir scheint, kann man hier nur mit immer lichtempfindlichern Chips rechnen, die dann - zugegeben - einige Möglichkeiten (Aufnahmen bei weniger ausgeleuchteten Motiven) eröffnen. Bei Analogkameras hängt es vom Film ab - und der ist nicht einmal Bestandteil der Kamera. Was die "Programme" der Kameras angeht: Vor wenigen Jahren hieß es hier im Forum noch, dass ein Fotograf, der etwas auf sich hält, nur das Programm "M" wie manuel benutzt.
3 years ago
[@11758]
"Es geht nichts über RAW´s in Verbindung mit dem "M" Modus den man als Fotograf eh immer verwenden sollte. "

Äh, da darf ich dir dezent widersprechen. (Abgesehen von dem verunglückten Plural von RAW)
Wenn du immer und überall mit "M" fotografierst, kann es schon sein, dass du das RAW brauchst, um das Bild wieder einigermaßen hinzuzaubern. Wenn man korrekt belichtet, und sich dabei sinnvollerweise der Messtechnik in der Kamera bedient, kann man in vielen Fällen das JPG direkt verwenden.
3 years ago
Klar kann man auch RAW-Dateien nutzen, um die Extremwerte etwas zu strecken oder komplett ISO-los zu arbeiten, aber der eigentliche Unterschied liegt doch in der Differenzierung.
Ein klarer blauer Himmel mit JPG z.B. ist noch immer anfällig für Banding. Und je größer die Ausgabe je schlimmer wird es. Die 8 Bit geben einfach nicht mehr her. Und die Trickserei mit Dithering und Co senkt die Qualität auch optisch. Da geht massiv Brillanz verloren.

Bei einem bunten Bild mit engen Farbverläufen ist der Unterschied deutlich geringer, aber je größer das Ausgabeformat und je mehr ein Bild oder Teile des Bildes in Richtung Monochrom gehen, je schwieriger wird es für das JPG-Format.
3 years ago
Wanderphotograph: das ist schon richtig. Allerdings ist das völlig unerheblich, wenn man die Bilder nicht nur selbst am 10-Bit kalibrierten Monitor betrachten will.
3 years ago
Jein, auch im großen Ausdruck bei den entsprechenden Motiven merkt man es teilweise recht deutlich. Aber das hattet Du ja auch schon so gesagt.
Ich bin halt mal durch Zufall drauf gestoßen, als ich bei einer Nachbestellung versehentlich das 16-Bit TIF statt der JPG-Datei verwendet habe. Seitdem achte ich da mehr drauf und vergleiche vorher JPG und TIF, bevor ich mich entscheide, welche Datei ich verwende.
3 years ago
Die 8 Bit eines JPEG genügen in aller Regel schon... für das Ergebnis. Ist Banding ein Problem, sind gut gemachtes Dithering (ebenso wie dezentes Korn in der SW-Fotografie) durchaus eine gute Lösung. Wenn's dann immer noch Probleme gibt, würde ich die Schuld eher bei der Komprimierung suchen. (By the way: Dithering und Korn helfen auch, die Komprimierungsautomatiken diverser Plattformen ein wenig auszubremsen.) Das Thema hingegen mit purer Farbtiefe zu erschlagen, ist eigentlich nicht Sinn der Sache.

RAW auf der anderen Seite wird dann essentiell, wenn man noch deutlich eingreifen will, egal ob Schatten & Lichter "retten", starke Gradation, etc.

Ach, und warum man abseits der Studiofotografie (sprich unter wechselnden Lichtverhältnissen) auf Zeit- und Isoautomatik verzichten soll, erschließt sich mir nicht. Wer's mag - gut. Aber als Regel? Klingt in meinen Ohren bissel wie: "gute Autofahrer starten ihr Fahrzeug mit einer Handkurbel"... ;-)
3 years ago
Moments & Emotions: genau so :)
[gone] User_11758
3 years ago
kleine|details
Schau dir die Fotoschule an von Krolop.
https://www.youtube.com/watch?v=7QWHKFcjP_0
RAW und M sagt nicht aus das ich richtig belichte und nachher massiv am Computer eingreifen muss.
Vielmehr das ich gestalte und nicht eine Kamera die immer 18% grau belichtet.
Die Fotoschule ist was für dich und sehr gut erklärt.
3 years ago
[@11758]: du solltest mal die Anleitung deiner Kamera lesen. Stichwort: Belichtungskorrektur und AEL. (Kameras der letzten 40 Jahre) und ggf. Histogram (Kameras der letzten 10 Jahre).
[gone] User_11758
3 years ago
Wanderphotograph
sehr gut erklärt den Unterschied zwischen RAw´s (mein Plural) und JPEGS. Gerade mit den Tonwertabrissen im Himmel die bei JPG´s wesentlich eher auftreten als bei RAW´s.
Du kannst den Wander weglöschen denn du bist anscheinend ausgebildeter Fotograf.
Ich mache immer beide Formate bei jeder Aufnahme aber nehme selten das JPG. Wenn dann nur zum Durchschauen und ausmisten. Die meisten meinen das mit RAW nur ein eh verkorkstes Bild gerettet wird und der M-Modus was für Dinos ist.
Studio ohne M unmöglich, Landschaften mit M nur so gestalterisch. Man braucht eigentlich keine Belichtungskorrektur wenn man im M-Modus fotografiert und es auch kann.
Woher soll ne Kamera wissen ob sie nun die hellen oder dunklen Bereiche so belichten soll wie es der Fotograf auch will. Was soll die Frage richtig oder falsch belichtet.
Aber es gibt hier ne gut gemachte Erklärung auch mathematisch begründet.
https://www.youtube.com/watch?v=7QWHKFcjP_0
[gone] User_11758
3 years ago
kleine|details
Hab ich geahnt. Für die Knipser.
Am besten P-Moduus und eben Belichtungskorrektur.
Deine Kamera macht die Fotos.
Kann jeder der sich die kauft und die Bedienungsanleitung liest.
3 years ago
[@11758]
Ist doch schön, wenn du einen Weg gefunden hast, der für dich passt. :-)
[gone] User_11758
3 years ago
so ist es.
Mit ner Uraltkamera D3s M-Modus und RAW und ich mache die Fotos und nicht die Kamera.
3 years ago
[@11758]
Freut mich. :-)

Darf ich dann im Gegenzug meine alte APS-C-Kamera ihre Bilder mit Zeit- und Isoautomatik machen lassen? Sie ist sonst schnell mal bissel beleidigt, wenn ich ihr zu viel reinrede. Okay? ;-)
[gone] User_11758
3 years ago
Natürlich.
Ups ISO-Automatik bitte sofort ausschalten. Du weißt doch es gibt nur 3 Parameter um ein Bild zu gestalten (nicht zu machen) Das ist Blende, Verschlusszeit, und ISO. Deshalb unbedingt ausschalten. APS-C ist gut für Tele benutze ich doch auch und auch uralt D300s.
Aber auch dort im M-Modus.
Aber ich will natürlich deine Kamera nicht beleidigen wenn sie unbedingt im PSA fotografieren will.
Machen eh die Meisten.

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