Dating Fotografie für 500 EUR ? 74

3 years ago
Wie kann ein Shooting professionell sein? Das und die Fehler im Text sind schon mal ein klares Zeichen dagegen.
Und so geil sind die Bilder auch nicht. Das können sehr viele Amateur-Photographen.
Tom Rohwer

"Was die Macher von dem Ding aber eben wirklich erkannt haben - und da könnt Ihr Euch alle auf den Kopft stellen und schimpfend Männchen machen - ist, daß man bestimmte Dinge an bestimmte Kunden teuer verkaufen muss, damit sie gekauft werden."

Das funktioniert bei Produkten, deren Wert man nach außen darstellen/präsentieren kann. In diesem Fall nicht möglich. Von daher wird dieser Mechanismus hier vermutlich nicht funktionieren. Vielleicht bei ein paar ganz verzweifelten Naturen, denen du auch entsprechende Voodoo-Zauber verkaufen könntest. ;-)

Und auch der Vergleich mit der Modeindustrie ist unpassend, da dort viel über den Namen und das Image läuft. Beides ist hier nicht gegeben.



"Und die Idee, Leuten, die über Tinder auf Kontaktsuche sind, für viel Geld "Tinder-Shootings" anzubieten - die ist genial."

Genial wäre die Idee, wenn man mit ihr tatsächlich hohe Umsätze generieren könnte.
3 years ago
@Patrick Michael Weber:
"Was die Macher von dem Ding aber eben wirklich erkannt haben - und da könnt Ihr Euch alle auf den Kopft stellen und schimpfend Männchen machen - ist, daß man bestimmte Dinge an bestimmte Kunden teuer verkaufen muss, damit sie gekauft werden."

Das funktioniert bei Produkten, deren Wert man nach außen darstellen/präsentieren kann. In diesem Fall nicht möglich.

Ich halte das für absolut möglich, und natürlich kann man damit nach außen repräsentieren. Aber da sind wir dann unterschiedlicher Meinung.

Vielleicht bei ein paar ganz verzweifelten Naturen, denen du auch entsprechende Voodoo-Zauber verkaufen könntest. ;-)

Ich denke, daß man mindestens 30 Prozent aller Menschen Voodoo-Zauber verkaufen kann, wenn man es schafft, die richtigen Knöpfe zu drücken.

Davon mal ganz abgesehen, daß die Idee, sich ein paar vielleicht auch nur halb-professionelle Fotos für den eigenen Tinder-Auftritt zu gönnen, gar nicht so doof ist, und allemal besser, als es mit einem selbstgeknipsten Große-Nase-Selfie zu versuchen.

Ich bin nicht bei Tinder, aber ich kenne ein paar andere Online-Kontaktbörsen, und da denke ich regelmäßig: hättest du auch nur 50 Euro für 'nen mäßigen MK-Fotografen ausgegeben, wäre es immer noch 100mal besser als das Gruselbild, daß du da zeigst, Junge/Mädchen...

"Und die Idee, Leuten, die über Tinder auf Kontaktsuche sind, für viel Geld "Tinder-Shootings" anzubieten - die ist genial."

Genial wäre die Idee, wenn man mit ihr tatsächlich hohe Umsätze generieren könnte.

Du kennst die Umsätze?
3 years ago
Naja ... wenn es laufen würde Tom, dann würden dann da wohl auch Zahlen stehen die realistisch sind oder wenn es richtig gut läuft sogar die Echten.
Tinder hat insgesamt knappe 6Mio User verteilt auf 190 Länder und der gute "Fabi" hat schon 2,5Mio männlichen Usern (Agiert nur in D/A/CH) innerhalb von 3 Jahren geholfen ... Respekt ...

Das hat er nicht behauptet. Er schreibt:

"In den letzten 3 Jahren haben mein Team und ich über 2.5 Millionen Männern auf unserer Website und in den Coachings dabei geholfen, mehr Matches & mehr Dates zu bekommen."

Das heißt: in den letzten 3 Jahren sind >2,5 Millionen Männer auf der Website des Teams gewesen, oder in Coachings. Ich gehe mal davon aus: wesentlich mehr auf der Website als in Coachings. Und 2280 Besucher am Tag auf einer Website ist jetzt auch nicht wirklich erschröcklich viel...

"Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship!"

Davon mal abgesehen, daß nicht aus jedem Verlieben eine Beziehung wird, und unbeachtet der Frage, wieso das eigentlich seit Jahren schon immer genau bleibt, diese Reichweite...

Abgesehen davon: das sind knapp 131 am Tag. Keine 50.000 im Jahr...
3 years ago
Wie kann ein Shooting professionell sein? Das und die Fehler im Text sind schon mal ein klares Zeichen dagegen.
Und so geil sind die Bilder auch nicht. Das können sehr viele Amateur-Photographen.

Sie machen es aber nicht. Sondern lamentieren im MK-Forum, daß das doch alles gar nicht geht.

Und das ist der eine kleine und letztlich einzige Unterschied.

Mimimimi - der hat ne Idee gehabt! Und die ist doch dooooooof!!!!

Vielleicht ist sie das. Vielleicht auch nicht. Ich habe schon öfter in meinem Leben Bauklötze gestaunt, mit was für Ideen manche Leute eine beachtliche Stange Geld verdienen.

Ich meine... daß die Idee mit dem PC nicht funktioniert hat, und das mit dem Internet, und daß kein Mensch Smartphones kaufen wollte... das wissen wir heute ja alle. Da hatten die Leute, die gesagt haben "Das taugt nichts! Das kann nicht funktionieren! Da zahlt doch keiner Geld für!" ja auch völlig recht.

Aber es gibt durchaus andere Beispiele, wo solche Ideen sehr erfolgreich waren.
Tom Rohwer

"Ich halte das für absolut möglich, und natürlich kann man damit nach außen repräsentieren. Aber da sind wir dann unterschiedlicher Meinung."

Wenn ich mir so den Markt anschaue, dann fallen mir zwar haufenweise Produkte auf, auf die meine Aussage zutrifft, aber irgendwie keine Produkte, die deine Aussage unterstützen würden.



"Ich denke, daß man mindestens 30 Prozent aller Menschen Voodoo-Zauber verkaufen kann, wenn man es schafft, die richtigen Knöpfe zu drücken."

Da es hinreichend Marketing-Strategen gibt, wären die Knöpfe sicherlich bereits gefunden, wenn man damit 30% aller Menschen Voodoo-Zauber verkaufen könnte. Man kann den Menschen zwar bereits jede Menge Konsumscheiß andrehen, aber dieser Konsumscheiß wirft im Vergleich zu Voodoo-Zaubernd immer noch zu wenig Rendite ab. Könnte man also mehr Voodoo-Zauber verkaufen, so würde man es machen.



"Davon mal ganz abgesehen, daß die Idee, sich ein paar vielleicht auch nur halb-professionelle Fotos für den eigenen Tinder-Auftritt zu gönnen, gar nicht so doof ist, und allemal besser, als es mit einem selbstgeknipsten Große-Nase-Selfie zu versuchen."

Ich bin auch nicht bei Tinder. Aber was ich bisher davon sehen konnte, hat mich nicht unbedingt zu der Annahme verleitet, daß man sich dort übermäßig stylish präsentieren muß. Nette Filter-Selfies im üblichen Social-Media-Standard reichen da meiner Ansicht nach vollkommen aus. Für meine eigene Präsentation würde ich vermutlich sogar von prof. Fotos gänzlich absehen, einfach weil das authentischer wirkt und somit passender für die dortige Umgebung ist.

Wir beide wissen doch selbst, daß sich die selbstdarstellerische Fotokultur in den letzten Jahren nicht unbedingt verbessert hat. Wieviele Leute kommen dann wohl ausgerechnet bei Tinder auf die Idee, sich supadupadolle Fotos vom Tinder-Profi machen zu lassen? Diese Zielgruppe halte ich persönlich für extrem klein.



"Du kennst die Umsätze?"

Nein. Aber wäre das Ding ein Umsatzvulkan, so würden die einen oder anderen lobenden Worte an die Oberflächen der Wirtschaftmeere kämpfen und vielleicht sogar der ein oder andere Investorenverein darauf aufmerksam machen.
3 years ago
Der eine ist von dem Konzept überzeugt, was seine eigene Selbstpräsentation betrifft, der andere was seine Vorstellung effektiver Marktwirtschaft betrifft und vielleicht der dritte, was die Wirkung von Rhetorik und Design betrifft. Alle drei können aber nicht zeigen, ob die angepeilte Wirkung real so ist, wie sie sich das vorstellen. Und so lange man das nicht kann, ist es eine Luftnummer.
Aber Luftnummern können faszinieren und Spass machen, unterhaltsam sind sie allemal - so lange wie man sie halt nicht wirklich ernst nimmt.
3 years ago
wer oder was ist Tinder..............?
3 years ago
Wenn sie erfolgreich sein wollten, müsste die Verpackung auch stimmen. Weder Texte noch Layout wirken nur ansatzweise wertig. Es müssten 50-100 Rezensionen einsehbar sein, aus denen der Erfolg durch die Buchung des Pakets ersichtlich wird. So wirkt es auf mich sehr nach Ramsch und heißer Luft.
3 years ago
@Patrick Michael Weber:
"Ich denke, daß man mindestens 30 Prozent aller Menschen Voodoo-Zauber verkaufen kann, wenn man es schafft, die richtigen Knöpfe zu drücken."

Da es hinreichend Marketing-Strategen gibt, wären die Knöpfe sicherlich bereits gefunden, wenn man damit 30% aller Menschen Voodoo-Zauber verkaufen könnte.

Dir ist aber auch schon mal aufgefallen, daß - mindestens - 30 Prozent aller Menschen andauernd irgendwelchen Voodoo-Zauber kaufen.

Daß das funktioniert, wird ja nun schon seit Jahrhunderten täglich bewiesen... *LOL*
3 years ago
@MAINPics:
Wenn sie erfolgreich sein wollten, müsste die Verpackung auch stimmen.

Da gebe ich Dir grundsätzlich völlig recht. Nur: für viele Tinder-User reicht diese Verpackung m.E. völlig. Die haben nicht die Ansprüche, die unsereiner da hat.

Und wer schon mal für ganz normale Privatkunden Fotos gemacht hat, von Portrait über Family bis zu Hochzeit - der weiß, wie viele Leute bei was für Fotos begeistert sagen "Wow, ist das toll!" --- wo ein anspruchsvoller Fotograf sagt "Äh... je nun..."

Da haben viele Privatleute einfach ganz andere Kriterien.

Und wie sagte schon der große alte weise Mann der Medienbranche so richtig: "Der Wurm muss dem Fisch schmecken. Nicht dem Angler."

Insofern ist es müßig, ob es uns gefällt, ob wir das gut finden. Es geht nur darum, ob ausreichend viele Tinder-User das gut finden, und zwar so gut, daß sie dafür 500 Euro bezahlen.

Ich habe vor etlichen Jahren mal mit ein paar Freunden zusammengesessen und darüber rumgelästert, was man naiven Menschen eigentlich alles verkaufen könne. Irgendwie wurden die Vorschläge dann immer abgedrehter, und dann kam jemand mit der Idee: "Wir lassen Kupferarmbänder herstellen. Stückpreis nicht über 5 DM! Und dann bieten wir die an, als Allheilmittel gegen alle möglichen Krankheiten und Erdstrahlen und was uns alles noch einfällt. Und verkaufen die für Stück 25 DM." - "Nee", sagte jemand daraufhin, "die müssen 39,95 DM kosten, und das deklarieren wir als Super-Sonderpreis."

Einige Jahre später sah ich einen TV-Bericht. Irgendjemand hatte sich mit einer "Pendlerin" und "Astrologin" zusammengetan und verkaufte Kupferarmbänder gegen Erdstrahlen und diverse Krankheiten zum Preis von 79,95 DM... Und es gab wohl viele 1000 Kunden...

Mein Problem dabei wäre ja leider, daß ich daran scheitern würde, das mit der nötigen Überzeugung zu verkaufen. Das ist ja auch das einzige, das mich seit jeher daran hindert, eine eigene Sekte zu gründen und damit ein paar Millionen zu scheffeln... ;-]

Eine Sekte samt Ideologie/Glaubenslehre zu erfinden - kein Problem. Zielgruppenorientiert, kein Problem.

Aber ich könnt' mich nicht hinstellen und den Leuten weismachen, daß ich selber dran glaube. Und man muss entweder selber dran glauben oder extrem überzeugend vortäuschen können, daß man selber fest dran glaubt.

Das wäre dann der Punkt, an dem ich immer scheitern würde. Und das bewundere ich ja auch irgendwie neidvoll bei Scientology. Den Leuten für das Angebot eines exklusiven Seelenheils mit Extras viel Geld aus der Tasche holen - warum nicht? Wenn die bereit sind, sich drauf einzulassen... Es trifft ja keinen Armen, und keinen Hiflosen. (Im Unterschied zu den christlichen Kirchen, die gnadenlos auch noch das letzte arme Mütterlein ausplündern, ist Scientology nur an reichen Leuten interessiert.) Aber ich könnt's nicht überzeugend rüberbringen.
Tom Rohwer

"Dir ist aber auch schon mal aufgefallen, daß - mindestens - 30 Prozent aller Menschen andauernd irgendwelchen Voodoo-Zauber kaufen."

Und dir als absoluten Kenner der Marktprinzipien ist sicherlich bewußt, daß bei Weitem nicht jede Geschäftsidee auch tatsächlich zum Erfolg führt, oder? Der markt ist dann nämlich doch etwas komplexer als "Angebot und Nachfrage".



Machen wir es doch kurz. Du glaubst fest daran, daß dieses Geschäftsmodell Erfolg hat, während ich vom Gegenteil ausgehe.

Wie gesagt, würde man damit ernsthaft Geld verdienen können, hätte sich das als "Geheimtip" ganz sicher bereits unter potenziellen Partnerfotografen herumgesprochen.

Und wie groß die Nachfrage nach tollen Fotos ist, kann ich auch im Joyclub sehen, wo haufenweise fotografischer Rotz zur Selbstdarstellung herhalten muß. Da kann ich also auch kein Interesse erkennen. Oder sind die Ansprüche bei Tinder etwa höher?

Also, ICH habe keine Ahnung, wie du auf die Idee kommst, daß die Klamotte Geld abwerfen könnte. :-) Gut, vielleicht kassiert der "Erfinder" irgendwelche fixen Gebühren von den Partnerfotografen und/oder kassiert für qualifizierte Coachings. Vielleicht sind die Partnerfotografen seine Zielgruppe und die potenziellen Tinder-Kunden sind in diesem Modell vollkommen irrelevant.
3 years ago
Machen wir es doch kurz. Du glaubst fest daran, daß dieses Geschäftsmodell Erfolg hat, während ich vom Gegenteil ausgehe.

Dir hätte ich jetzt besseres Textverständnisvermögen zugetraut...

Ich habe nirgendwo gesagt, daß ich glaube, daß dieses Geschäftsmodell Erfolg hat.

Ich habe gesagt, daß ich denke, daß dieses Geschäftsmodell durchaus Erfolg haben kann.

Und zwar erst einmal ganz grundsätzlich. Da bin ich mir sogar sehr sicher. Wenn jemand ein Angebot "Tolle Fotos für Tinder, die den Dating-Erfolg verbessern" auf dem Markt anbietet, zum Preis von 500€, dann werden hunderte von Tinder-Usern dieses Angebot wahrnehmen und mit Freuden 500€ dafür zahlen.

Wie man das dann praktisch durchführt, ist die nächste Frage - da es zwangsläufig einen Fotografen-Tinder-User-Termin bedingt, müssen die beiden sich treffen. Ein Fotograf in München für einen Tinder-User in Bremen wäre eher suboptimal. Insofern schreit das nach "Franchise". Eine zentrale Plattform, die auch für eine gewisse Vereinheitlichung sorgt, was den Qualitätsstandard betrifft, und ... sagen wir mal ... zehn Fotografen gut über Deutschland verteilt.

Das könnte gut funktionieren, betriebswirtschaftlich aber auch nur, wenn man wirklich 500€ dafür nimmt. Das ist der typische Fall, wo es für 100€ nicht wirtschaftlich darstellbar ist, es sei denn als Ladengeschäft in Frankfurt auf der Zeil und mit Massenabfertigung. Wobei das... wieder dann der Grundidee zuwiderläuft. Denn die Grundidee ist ja: jemand, der in der Lage und Willens ist, ordentlich Geld dafür zu bezahlen, seine Chancen auf Tinder subjektiv oder auch objektiv zu verbessern, bekommt ein professionelles bzw. für ihn professionell wirkendes Fotoshooting geboten.

500€ ist dabei sehr geschickt gesetzt, für 1000€ würde das m.E. nicht funktionieren.

Wieso glaube ich das? Ganz einfach: ich setze es ins Verhältnis zu den Preisen, die eine der renommierteren Partnervermittlungen kassiert. Und da sind wir ganz schnell bei 5.000 bis 6.000€.

Boah...

Aber das zahlen Leute. Viele, viele tausend Menschen jedes Jahr. Die Klientel ist keine Tinder-Klientel. Aber man kann das zu interpolieren versuchen, und da sehe ich dann sofort eine Zielgruppe, die sich a) 500€ für sowas locker leisten kann, und b) sich das auch leistet, wenn das Angebot denn nur zielgruppen-passgenau ist.

Ob das verlinkte Angebot das kann? Ich glaube: grundsätzlich ja. Also ist mein Urteil schlicht: lohnenswert, kann man ausprobieren.

Ob es am Ende wirklich funktioniert? Das weiß man, wie immer, erst dann, wenn man's ausprobiert hat.

Was mich, das gebe ich gerne zu, an der ganzen Diskussion ziemlich nervt ist nur dieses typisch deutsche und auch typisch MK-mäßige: Ih, nee... das kann doch nicht funktionieren! Das ist doch doof! Und wenn ich das doof finde, dann kauft das auch kein anderer! Und überhaupt! Man kann sowas doch nicht einfach mal so machen! Da muss doch....! Und überhaupt...!

Es gab schon vor über 40 Jahren eine beliebte Geschichte in der BWL.

Ein deutsches Unternehmen machte sich eines Tages daran, eine "Ungezieferfalle" zu erfinden. Es setzten Ingenieure daran, und die forschten und konstruierten, und testeten, und optimierten, und testeten neu, und Kaufleute machten Machbarkeitsstudien und kalkulierten, und dann ging das so nicht, und dann mussten die Ingenieure wieder ran... usw. usf.

Nach fünf Jahren hatte das Unternehmen die perfekte Ungezieferfalle entwickelt. Die wirklich absolut perfekte Ungezieferfalle. Und es war bankrott, denn man hatte alles Kapital auf diesem Weg verbraucht. Man konnte die Falle nicht mehr produzieren, geschweige denn dafür werben. Drei Millionen Mark waren so verbrannt worden.

Und deshalb gibt es bis heute leider nicht die perfekte Ungezieferfalle auf dem Markt.

Zur selben Zeit setzten sich auch in den USA zwei Unternehmer daran, mit einer Ungezieferfalle reich zu werden.

Die beiden konstruierten eine simple Papp-Box mit einem für Ungeziefer attraktiv riechenden Kleber, an dem die Viecher kleben bleiben und verenden.

Dann sammelten sie eine Million Dollar bei Investoren ein und starteten eine klasse Werbekampagne, für die sie die beste Werbeagentur anheuerten. Das war auch die teuerste.

Und verkauften Zig-Millionen dieser billigen, simplen Ungezieferfallen und wurden reich damit.

Worauf ich hinaus will? Nike. Just do it.

Du hast eine Idee, von der du denktst, die könnte funktionieren? Mach's einfach. Funktioniert es - super. Funktioniert es nicht - nächste Idee.

Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
(Samuel Beckett)

In Deutschland (und in der MK) läuft das regelmäßig anders. Einer hat 'ne Idee. Ein zweiter sieht die irgendwo und weist darauf hin. "Guckt mal, was ich gerade gefunden habe!"

Und dann kommen zwanzig Leute und erklären voller Überzeugung, warum das doof ist und wieso das nicht funktionieren kann. Ist aber irgendwie so überflüssig wie sonst nur was. Von allen extrem erfolgreichen bahnbrechenden Ideen haben viele oberschlaue Leute genau gewusst und verkündet, daß die niemals funktionieren können.

Das heißt ja nicht, daß ein Umkehrschluss richtig wäre - alles, das als "kann nicht funktionieren" niedergemacht wird, wird zum großen Erfolg. Es heißt nur, daß es nur Erfolg gibt, wenn jemand einfach mal den Arsch hochkriegt, sich einen Scheißdreck darum schert, was irgendwelche teutschen Bedenkenträger rumlabern, und einfach mal macht.

Neun von zehn Ideen funktionieren nicht. Das ist normal. Und die Bedenkenträger brauchen das ja auch, sonst könnten sie ja nicht so schön rumlabern, daß das ja gar nicht funktionieren kann.

Bei Ärzten gilt: Wer heilt, hat recht.
In der Wirtschaft gilt: Neid ist die ehrlichste Form der Anerkennung. "Das kann doch gar nicht funktionieren!" die zweitehrlichste.

So sehe ich das, und selbstverständlich kann das jeder andere auch anders sehen.
Tom Rohwer

"Dir hätte ich jetzt besseres Textverständnisvermögen zugetraut..."

Du schreibst ganz allgemein, daß die Idee Erfolg haben kann und du schreibst es so dermaßen allgemein, daß man davon ausgehen muß, daß du von reinen Wahrscheinlichkeiten mit Würfelglück sprichst. Von daher habe ich mir erdreistet deine Pro-Argumentation dahingehend zu interpretieren, daß du auch einen wirtschaftlichen Erfolg siehst.

Jetzt schreibst du aber, daß du ja gar nicht von Erfolgsaussichten sprichst. Aber genau dort setzt ja nun meine Argumentation ein. Von daher können wir uns das dann natürlich schenken.

Und tut mir leid, daß ich zu den Bedenkenträgern gehöre. Das bringt mein Job so mit sich.



"Was mich, das gebe ich gerne zu, an der ganzen Diskussion ziemlich nervt ist nur dieses typisch deutsche und auch typisch MK-mäßige: Ih, nee... das kann doch nicht funktionieren! Das ist doch doof! Und wenn ich das doof finde, dann kauft das auch kein anderer! Und überhaupt! Man kann sowas doch nicht einfach mal so machen! Da muss doch....! Und überhaupt...!"

Speziell innerhalb einer MK-Diskussion ist es ziemlich wurscht, ob nun einer auf typisch deutsche Art und Weise seine Bedenken äußert oder - wie du es tust - die Just-do-it-Mentalität propagiert. Denn beides stellt reines Herumlamentieren ohne praxisrelevanten Bezug zum Thema dar.
[gone] User_11758
3 years ago
Von der Geschäftsidee und Marketingseite bestimmt okay aber mal ehrlich welcher ambitionierte Hobbyfotograf möchte sich als Datingfotograf verdingen. Langweilig, keine eigene Bildgestaltung und Modelwahl sowie deren Bereiche. Vorgaben von den Coaches usw. Außerdem hauen mich die Bilder jetzt nicht wirklich vom Hocker, zum Teil die Finger der Hand angeschnitten sowie das Bein eines Fremden im Bild. Okay ich fotografiere keine Männer und schon gar nicht für Datingagenturen.
Hab irgendwann in meinen Anfängen sowas mit weiblichen Modellen für eine Agentur gemacht und tatsächlich für damalige 60 Euro pro Nase für Newcomer ein Sedcardshooting gemacht. Nachdem ich extrem günstig war und meine Ergebnisse anscheinend nicht so schlecht hatte ich 10-15 Modelle in der Woche in meinem damaligen Homestudio, bis mir die Lust an der Fotografie vergangen ist und der Alkohohlkonsum anstieg.
Kann nur jedem davon abraten auch wenn er die Tinder-Qualifikation dafür hat.
Selbständiges Entscheiden, wann, ob, wen ich wie und wo fotografiere ist doch immer noch das Beste.
3 years ago
Dass die Masche mit dem Zusammenhang zwischen Preis und Qualitätsempfinden funktioniert, sieht man an der noch immer laufenden "Premiumisierung". Egal ob Gerstenplürre oder Standarddienstleistung, in diesem Fall versucht es ebend jemand mit einem entsprechend textgepimpten Fotoshooting.
[gone] User_602687
3 years ago
Einfach anschauen:

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- Ansprechpartner
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.. das mit dem Einkaufsberater für Klopapier finde ich sinnvoller, als das "Shooting Paket" von F... - what? .. ich gehe schon, wenn "du" im Text steht..

Dennoch viel Spaß und schönes WE
3 years ago
@Hs-Fotodesign:
Von der Geschäftsidee und Marketingseite bestimmt okay aber mal ehrlich welcher ambitionierte Hobbyfotograf möchte sich als Datingfotograf verdingen.

Zunächst mal kann sich ein Hobbyfotograf nicht als gewerblicher Datingfotograf verdingen, ohne seinen Status "Hobby" zu verlieren...
Möchte ein Hobbyfotograf ein Gewerbe anmelden, um mit "Tinder-Fotografie" Geld zu verdienen zu versuchen?

Das muss man den Hobbyfotografen fragen.

Es gibt genügend, die versuchen, mit Hochzeitsfotografie oder Portraitfotografie Geld zu verdienen. Manche angemeldet, manche schwarz und illegal.

In der Hinsicht finde ich die Idee mit der "Tinder-Fotografie" durchaus besser, denn man weiß, wo man seine potentiellen Kunden findet, man hat eine klar umgerenzte Zielgruppe, usw. usf. Das ist zwar, zumal wenn's über so eine Plattform läuft, auch keine "unique selling proposition", aber eine viel klarere und auch homogenere Zielgruppe als "Portrait" oder "Hochzeit".

Ob einem das Spaß macht?

Auch das muss man den Hobbyfotografen fragen, der das macht bzw. drüber nachdenkt, es zu machen. Niemand sonst kann die Frage beantworten.

Es gibt für alle, aber wirklich alle beruflichen Tätigkeiten, und für alle ehrenamtlichen genauso, Menschen, denen die Tätigkeit viel Spaß macht.

Fotografen, die in irgendeiner Weise Menschen fotografieren, sollten Menschen mögen. (Bei manchen MK-Forumsusern habe ich den Eindruck, daß genau da die Quelle aller ihrer Probleme ist, die sie immer wieder vorbringen...) Wenn man Freude am Umgang mit immer wieder neuen Menschen bei der Arbeit hat, dann ist das eine Sache, die viel Spaß machen kann. Immerhin hat man Kunden, die fotografiert werden wollen, und nicht solche, die es nur über sich ergehen lassen, weil sie sich fotografieren lassen müssen.

Langweilig, keine eigene Bildgestaltung und Modelwahl sowie deren Bereiche.

Wieso sollte der "Tinder-Fotograf" keine eigene Bildgestaltung machen können? Im Gegenteil - die wird ja gerade von ihm erwartet. Und "Modelwahl und deren Bereiche"...

Es ist eine berufliche Tätigkeit. Da ist der Kunde König. Die Frage nach der "Modelwahl" stellt sich nicht, aber die stellt sich für die meisten Berufsfotografen auch nicht, da wählen nämlich auch andere Leute die Models aus. Oder sagen ihm, daß er den Lokalpolitiker Müller fotografieren muss. Auch wenn er viel lieber Schulze fotografieren würde...

Völlig berechtigt ist die Frage: wird ein engagierter Amateurfotograf längerfristig Freude daran haben, bestimmte Auftragsfotografie zu übernehmen? Jetzt mal vom Fotografischen her gesehen...

Eine völlig berechtigte Frage, die sich jeder stellen muss, der ein Hobby zum Beruf oder zur Teilzeitbeschäftigung machen will bzw. macht. Bei der Teilzeitbeschäftigung ist das schön - da kann man das einfach ausprobieren. Ob einem das auf Dauer Spaß macht oder die Kosten-Nutzen-Relation (nicht nur finanziell) stimmt --- das muss man ausprobieren. Auch das kann einem kein anderer beantworten.

Eine gewisse Disziplin durch Auftragsfotografie schadet einem Fotografen m.E. überhaupt nicht, man hat andere Formen der Qualitäts- und Ergebniskontrolle.

Letztenendes ist es alles doch nichts anderes als die Frage: "Du bist leidenschaftliche Hobby-Bäckerin. Und nun ergibt sich die Möglichkeit, auf Bauernmärkten, Stadtfesten etc.pp. den selbstgebackenen Kuchen anzubieten." Soll man das machen? Will man das machen? "Lohnt sich das?"

Kann immer nur jeder selbst für sich und nur für sich beantworten.

Und ganz am Rande angemerkt: selbst wenn jemand das macht und dabei wirtschaftlich zusetzt...

So what? Ein Hobby amortisiert sich auch nicht. Und ob jemand mehr Spaß dabei hat, im Monat ~300 Euro in eine betriebswirtschaftlich unrentable "Tinder-Fotografie" zu stecken, oder ~300 Euro im Monat in MK-Models...

Auch das kann nur jeder für sich selbst beantworten. Und ich habe mittlerweile den schweren Verdacht, daß es so einige Amateurfotografen gibt, die zu dem Schluss kommen könnten, daß es mehr Spaß macht, "Tinderer" zu fotografieren.

(In früheren Zeiten wäre das für eine bestimmte Altersgruppe das perfekte "Jagdrevier" für One-Night-Stands und mehr gewesen. Aber auch dafür sind vermutlich heute die meisten zu verklemmt.)
[gone] User_11758
3 years ago
Tom Rohwer
Schön das du meinen Beitrag so Zeile für Zeile analysierst aber so ganz haste das so nicht mitbekommen.
Wenn ich schreibe:
Von der Geschäftsidee und Marketingseite bestimmt okay aber mal ehrlich welcher ambitionierte Hobbyfotograf möchte sich als Datingfotograf verdingen.
Dann meine ich einen ambitionierten Hobbyfotografen!!!
Der möchte schon selbst gestalten und sich und seinen Fetisch (den hat jeder gute Fotograf) selbst finden ohne auf den schnöden Mammon zu schauen.
Und sich schon gar nicht von irgendwelchen Agenturfuzzies Vorgaben machen zu lassen.
Ich würde dir empfehlen dich bei Tinder als Datingfotograf zu bewerben und du kannst ja dann über deine Erfahrungen hierüber berichten. Denke das wird deine Einstellung grundlegend ändern. Vorausgesetzt das du natürlich die erforderliche Tinderqualifikation hast.
Im übrigen gibt es Hobbyfotografen die professionell arbeiten und deine sog. Profis die nur pfuschen aber finanztechnisch eben als Profis eingestuft werden ob sie davon leben können oder sich eben dabei von der besseren Hälfte aushalten lassen müssen.
Außerdem kann ein Hobbyfotograf der sich eben nicht als Datingfotograf verdingen will ohne ein angemeldetes Gewerbe bei einem Payshooting (Geld fließt in seine Richtung) ohne weiteres seinem Model eine Quittung ausstellen. Nur muss er seine Einnahmen bei der Steuer angeben. Aber auch da gibt es einen Freibetrag.
Er wird so behandelt wie ein Künstler, Maler, Bildhauer der eben im Jahr evtl. nur ein Werk verkauft von dem er eben lebt. Er darf nur kein Geschäft haben.
Somit könnte die Datingagentur wenn sie will auch einen Hobbyfotgrafen beauftragen.
3 years ago
Zum Eröffnungsbeitag:

Sein Marketing funktioniert zumindest grundsätzlich, wie dieser Thread zeigt. ;-)
Ob man persönlich die marktschreierische Art mag, ist erstmal kein Maßstab für Erfolg.

In Anbetracht des Booms kostenpflichtiger Partnervermittlungsseiten gibt es sicherlich auch Menschen, die sich sowas problemlos mal aus der Portokasse leisten. Einen Markt wird es somit geben - Größe (uns) unbekannt.

Die Shootings leitet er vermutlich gegen Provision an regionale Fotografen weiter. Anders dürfte es zumindest überregional kaum leistbar / rentabel sein. Ein entsprechendes Netzwerk mit brauchbaren Fotografen ist via Social Media schnell aufgebaut. Gibt genügend gute (Teilzeit-)Fotografen, die nicht böse sind, wenn man ihnen Aufträge verschafft.

Ergo: der Anfangsinvest ist extrem gering, die Fixkosten sind fast Null, das Angebot lässt sich in jeglicher Richtung beliebig skalieren - betriebswirtschaftlich erst mal alles richtig gemacht. Ob er damit aber nun 100 € im Monat macht oder 100.000 €, weiß keiner von uns.

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