Vielleicht interessierts ja den ein oder anderen.

https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/passfotos-vom-amt-fotografen-laufen-sturm-gegen-geplantes-gesetz/150/3094/397417

Mir persönlich stellt sich da nur die Frage, wo uns der Amtsschimmel in Zukunft noch hintreibt.

Tja.
Die wirklich sensiblen, kompletten Daten
sollen eben direkt in die Obhut des Staates
gegeben werden, die der dann zielgerichtet
der Privatwirtschaft zur Verfügung stellen kann.

(So wie im Moment schon die Adressdaten.)

Es wird so kommen und ein Betreiber der Automaten reibt sich jetzt schon die Hände und bestellt sein Privatflugzeug mit dem er dann zu seiner Privatjacht fliegen kann, auf dem irgendein Politiker im Innenminsterium regelmäßig zu Besuch kommt.

Am Ende kostet es den Steuerzahler sicher weit mehr als die bislang geschätzten 200 Mio EUR für die AnfangsInvestition in die Automaten. Diese brauchen ja auch regelmäßigen Service. Das ganze muss ins Netzwerk der Kommune integriert sein, sonst wäre es ja der Schildbürgerstreich schlechthin. Die Automaten können nicht irgendwo in den Flur gestellt werden sondern dazu müssen Räume bzw. Plätze geschaffen werden, Netzwerkkabel verlegt, verputzt werden. Malerfirmen kommen....Und warum, weil ein narzistischer Künstler ins Rampenlicht der Medien kommen wollte mit seiner Aktion. Das ganze ist ein finanzieller Größen-Wahnsinn. Aber Steuergelder kann man ja bekanntlich verbrennen wie man möchte. Das machen sämtliche Ministerien in D. Tag ein Tag aus vor.

Daß man im Jahr 2020 nicht mehr Passbilder auf Papier mit dem Fachblett-Scanner in der Einwohnermeldebehörde einscannen will - kann ich verstehen. Rein sachlich betrachtet könnten die Passbild-Fotografen aber auch selbst die Passbilder ins System der Behörden einspielen.

Ein bißchen will man wohl auch "Verhübschungen" verhindern - prinzipiell ja ein sachlicher Grund. Andererseits: der Wiedererkennungswert der Automaten-Passbilder hält sich bekanntermaßen auch stark in Grenzen. Da Ausweise eh persönlich beantragt werden müssen, würde es völlig ausreichen, wenn der Sachbearbeiter sich den Ausweisinhaber und das Ausweisinhaber-Foto anguckt und dann entscheidet: ja, ist okay. Oder eben auch: nein, Frau Krawuttke, Sie sind 55 und nicht mehr 30, und Sie sehen auch nicht mehr aus wie 30. Bei diesem gut bearbeiteten Bild denkt jeder, es handele sich um Ihre Tochter...

Bei uns auf der Gemeinde machen die schon länger die Passbilder selber wenn man keine mitbringt. Warum soll ich auch erst zum Knipser latschen und für Papierbilder bezahlen die ich garnicht brauche.

Vor allem warum soll man ein Briefmarkenbild - frisch gedruckt - wieder einscannen. Das ist ja auch wirklich immer Unsinn gewesen. So eine Fotobox ist doch absolut sinnvoll. Und btw. auch die Scanner waren ja nicht kostenlos.

Ich müsste meinen Laden ohne Passbilder sicher schließen, so wird es vielen anderen auch gehen.
Es handelt sich dabei meist um kleine Existenzen, die in der Masse aber auch viele Arbeitsplätze bedeuten.
Wenn ein Großunternehmen praktisch insolvent ist, springt der Staat mit Millionen Steuergelder ein und nach ein bis zwei Jahren ist dann doch Konkurs.
Kein Passbildanbieter will Subventionen, aber das der Staat Unternehmen verbietet, sein Geld selber verdienen zu können, geht schon in eine politische Richtung, die wohl nicht ernsthaft jemand will.
Das Anliegen ist zu verstehen, aber schon heute gibt es ein System zur sicheren Übertragung, wird in Köln und Göttingen seit Jahren getestet.
Nur ist es auf freiwilliger Basis, könnte man ja zwingend einführen, damit wäre das staatliche Interesse befriedigt.
Die Kosten für den Steuerzahler sind enorm und überflüssig, zumal hohe Steuereinnahmen dadurch wegfallen, dies hat wohl noch niemand ausgerechnet.
Mir persönlich kann es auch egal sein, denn wenn es 2022 kommt gehe ich in Rente, ansonsten arbeite ich vielleicht noch ein zwei Jahre weiter.
Gruß
Manfred

@7 ("Wer hätte ein Interesse daran, mit einem manipulieren Passbild zu reisen?")

Nun, es soll historische Situationen gegeben haben, in denen manipulierte Passbilder (=Pässe)
überlebensnotwendig waren, z. B. im antifaschistischen Widerstand. Selbst wenn wir hier und
heute davon weit entfernt zu sein scheinen - die letzten Jahre und Jahrzehnten haben gezeigt,
dass sich politische Situationen im Handumdrehen gefährlich ändern können.
Allgemeiner gesagt: All die Maßnahmen und Vorrichtungen, die unserem Schutz dienen sollen und viele andere, lassen sich ganz schnell zu Instrumenten der politischen Kontrolle umfunktionieren. Jeder politisch
halbwegs wache Mensch - der gemeine Sozialdemokrat ist also nicht gemeint - müsste diese Dinge heute mitdenken, auch hierzulande.

Ich bin erstaunt, dass Deutschland erst jetzt aufschließen will zu Ländern, die man allgemein als etwas rückständiger ansieht. Wie oben bereits einige bemerkt haben, werden bislang Papierbilder erstellt, die wieder eingescannt werden. Was für eine Verschwendung von Ressourcen (siehe anderen Thread)! Datenschutzbedenken können bei dieser Innovation keine Rolle spielen, denn auch schon jetzt werden die Passbilder bei den Ämtern gespeichert - für den Fall, dass Ausweise verloren gehen oder gestohlen werden. Denn nur dann kann sichergestellt werden, dass die Person, die einen neuen Ausweis beantragt, noch die gleiche ist.
Als Kunde bezahle ich für die Leistung praktisch nur 3 EUR - anstelle der üblichen 5 EUR und mehr. Auch ich werde nicht jammern, obwohl ich für mich und meine Familie die biometrischen Bilder bisher selbst angefertigt habe (Kosten nur 0,27 EUR - aber auch etwas Arbeit, um die Fotos auf die richtige Größe zu bringen).

Ansonsten gehe ich davon aus, dass die meisten Passbilder nicht von Berufsfotografen angefertigt werden, sondern von den Automaten. Insofern kann ich die geschätzten 100.000.000 EUR Umsatzverlust nicht nachvollziehen. Wenn jeder der 80.000.000 Staatsbürger je alle 10 Jahre sowohl Pass als auch Personalausweis machen lässt, dann haben wir 16.000.000 Bilder ...

Wenn Ihr Einwände habt, dann könnt Ihr sie hier noch bis zum 28.01. an das zuständige Innenministerium schicken. Ich werde das machen.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/gesetzgebungsverfahren/DE/gesetz-zur-staerkung-der-sicherheit-im-pass-und-ausweiswesen.html

@Eckis
Das Aufstellen der neuen Automaten/ Technologie kostet keine Ressourcen? Aha.. Auch die Ämter könnten die Bilder vom Kunden elektronisch erhalten. Das funktioniert in UK und anderen Ländern sehr gut. Aber hier lassen sich Politiker von Lobbyisten steuern, nicht von Sachverstand.

@MAINpics
Dein Beitrag zeigt wieder einmal, woran solche Dinge wie Klimaschutz scheitern. Richtig investieren ist das Problem. Ich muss Dir allerdings teilweise recht geben, denn es muss natürlich auch darauf geachtet werden, dass diese Automatenlösung einen vernünftigen Umfang hat (und nicht bombastisch ausartet). Vielleicht hilft dabei eine kurze Beschreibung meiner letzten Einreise in die USA: Eine Behördenmitarbeiterin stellte die üblichen Fragen, prüfte Formulare und Pass, nahm mit Hilfe eines winzigen Gerätes Fingerabdrücke und zückte dann eine kleine (!) Digitalkamera, die direkt mit ihrem System verbunden war und schon war ein Bild angefertigt, was den Ansprüchen der USA genügte.

Das eine Tätigkeit die ein Automat besser erledigen kann keine Grundlage für ein Gewerbe sein kann, sollte jedem klar sein.
Ich hab ja auch schon Passbilder gemacht ( sogar mein eigens)
Mit Fotografie hat das ja nicht viel zu tun.

Das wichtigste Kriterium die biometrischen Daten des Bildes müssen für die Gesichtserkennung dieser Person zuverlässig korrekt sein, kann der Fotograf nicht erfüllen. Dazu müsste der die Gerichtserkennung der Sicherheitsorgane verwenden. Das darf er nicht sonst wäre die Manipulation der Bilder noch einfacher.

Mich hat der doppelte Gang, einmal zu einem zweitklassigen Fotostudio und einmal zum Amt, immer genervt. Vor diesem Hintergrund macht das Ganze in Zeiten elektronischer Bildverarbeitung Sinn.

Und um in den Chor der "es sollte jedem klar sein..."-Verschwörungstheoretiker einzustimmen: Es sollte jedem klar sein, dass sich nichts ändert, so lange man nur vor dem heimischen PC mit der fossilen Heizung auf 5 im Forum eines sinkenden Schiffes protestiert.

Die Passbilder für meine Familie habe ich auch alle selbst gemacht. Zuletzt hat meine Mutter einen Schwerbehindertenausweis beantragt und ich habe das Passfoto per JPG an eine bestimmte Email-Adresse des Amtes geschickt. Kein Problem. Das weitaus größere Problem ist das, der fremden Dateien in einem System. Ich arbeite selbst bei einer Landesbehörde und weiß, dass eben Viren und Würme, Trojaner und Peng täglich ein Thema sind. Wenn dann die Kommunalverwaltung abgeschossen wird, weil ein speziell bearbeitetes JPG reinkam, ist die vorbeugende Investition in vor-Ort-gemachte Bilder verständlich. Ob das ein Automat sein muss, ist die andere Frage.

Und um in den Chor der "es sollte jedem klar sein..."-Verschwörungstheoretiker einzustimmen: Es sollte jedem klar sein, dass sich nichts ändert, so lange man nur vor dem heimischen PC mit der fossilen Heizung auf 5 im Forum eines sinkenden Schiffes protestiert.

Haha, der Kommentar ist zu gut! Und zu wahr!

Für mich der Kommentar der Woche.

Bereits vor 10 oder mehr Jahren ( so genau weiß ich es gar nicht mehr) wurde an der elektronischen Paßbilderstellung incl. sofortiger Übermittlung an das zuständige Amt gearbeitet. Zertifizierte Studios hatten einen begrenzten und geprüften Mitarbeiterkreis zu benennen, der diese amtlichen Paßbilder machen durfte.
Für die notwendige Technik sollten die Studios damals ca. 5000 € investieren, ansonsten sollten sie aus diesem illustren Kreis der Paßbild-Erstellungs-Befugten ausgeschlossen werden. Ich weiß von zwei Fällen, wo die Kollegen das Geld tatsächlich bezahlt haben, ohne eine befiriedigende Gegenleistung zu erhalten. Sogar die notwendige Informationsveranstaltung war kostenpflichtig.
Da das beauftragte Unternehmen keine akzeptable Lösung vorlegen konnte, wurde das Projekt nach Millionenkosten zu den Akten gelegt.
Das, was jetzt geplant ist, scheint die logische Reaktion auf Betrug im gigantischen Stil von Leuten zu sein, denen auch unsere anderen Gesetzte scheißegal sind, solange sie daraus keinen Vorteil ziehen können.
Es tut mir persönlich sehr leid für die Kollegen, die von dem Job noch leben müssen. Paß- und Bewerbungsfotos sind im Fotostudio in der Regel das Brot-und Butter-Geschäft.
Die genannten Umsatzeinbrüche halte ich für eine Hochrechnung der Märkte, in denen so eine Knipskiste als Frequenzbringer stand. Schnell Paßbilder machen und noch eine Packung Tempos kaufen, so funktionierte das.

Mit dem "Automatenglück" habe ich es auch mal versucht ... als Brillenträger im ersten Versuch voll reflektierend angeblitzt, beim 2. Mal ohne Brille erst auf die falsche Taste gedrückt, dann im 3.Versuch die Brille nicht schnell genug abgesetzt ... 5 € für TILT ... game over !
Bei meinem Stammfotohändler dann 4 perfekte Aufnahmen und einen Streifen mit 8 Bildern (4×2) für 12 € bekommen. Das reichte dann auch 1 oder 2 Jahre später für die Krankenkassenkarte.
Für die Führerscheinbilder haben wir uns gegenseitig fotografiert und dann in s/w selbst abgezogen, als es noch ohne biometrische Ausrichtung ging.
Vom abgelehnten Asylbewerber bis zum Auftragskiller ... da werden verfälschte Bilder wohl "benötigt". Wäre man bei einer neuen Automatenlösung dann wieder sich selbst überlassen oder gäbe es eine Erstellungserfolgsgarantie ?

Jeder kann heutzutage Passbilder manipulieren, aber mal ganz naiv gefragt:
Wer hätte ein Interesse daran, mit einem manipulierten Passbild zu reisen?

Jemand, der findet, daß er furchtbar häßlich auf den Passbildern aussieht...

(Was biometrische Erfassung betrifft, so wird man die mit Photoshop so leicht nicht foppen können, da werden Irishintergründe gemessen oder nach bestimmten Formeln Gesichtsproportionen. 1:1 kann man die eh nicht messen und übernehmen, denn die diversen Maße im Gesicht (von Punkt X zu Punkt Y) ändern sich ja schon, wenn jemand das Gesicht verzieht, lächelt, böse guckt, schräg von oben oder von der Seite guckt... usw.)