@Ivanhoe - In dem Fall hier ein unschlagbarer Deal für Dich, ich tausche Deine Müllkamera gegen eine hochmoderne, wenn auch etwas abgenutzte Fuji X-E1. Lege sogar noch 'ne Speicherkarte drauf... ;)

@Filmdose, @BB:

Der Unterschied ist auch, dass die Kamera den AF und die Lichtmessung noch bis kurz vor - und zum Teil während der Aufnahme machen kann. Bei klassischen DSLR sind diese Sensoren nur im Sucher und wenn der Spiegel hochgeklappt ist, sind sie "blind". Dazu kommt natürlich noch die Möglichkeit, das Bild mit allen Einstellungen und Effekten im Sucher zu sehen. Und ich nutze das bei heller Umgebung, um die Vorschau besser beurteilen zu können (incl. Lupe). Oh Fokuslupe: das ist auch noch ein sehr netter Effekt, wenn man manuell arbeiten möchte.
Außerdem haben die spiegellosen wesentlich mehr AF-Sensoren über der Bildfläche verteilt. Damit muss man nicht mehr schwenken und verliert nicht so leicht den Fokus.

Abgesehen von den schon genannten technischen Details - hier ein paar absolut subjektive bzw. situationsbedingte Punkte: Sucherlupe und Späßchen wie Fokus Peaking wurden ja schon angeteasert, für die Nutzung von (problemlos adaptierbarem) Altglas ein echter Segen, aber das ist bei dem Thema "schneller AF" wohl off topic.
Für mich ganz dringend ist Unauffälligkeit, speziell bei Konzertfotos. Kein klackernder Spiegel, relativ leiser Verschluss der sich im Zweifel auch auf vollkommen lautlos umstellen lässt, und wer keine Fotoakkreditierung hat hat z.B. mit einer Fuji oft die Chance ohne Probleme am Ordner vorbeizukommen, da "professionelle Kamera" oft immer noch mit DSLR gleichgesetzt wird und z.B. eine X-E2 dank des Vintagelook tatsächlich hin und wieder noch für analog gehalten wird. Merke, der Konzertfotograf mit fetter lauter Wuchtbrumme in der ersten Reihe ist generell die meistgehasste Person im Publikum. :)
Ganz allgemein stelle ich eh fest daß Leute sich mit Systemkameras entspannter fotografieren lassen, der "Bedrohungsfaktor" des SUV vor der Nase fällt weg - natürlich damit auch das Image des Profifotografen, falls man darauf wert legt.

@Bavarian Beauties

Nicht alle Unterschiede treffen auf alle Kameras zu, aber ganz grundsätzlich:

- Kein Theater mit front-/backfokus
- Vorschau von Belichtung und Filmsimulationen, inkl. so Späßchen wie Überbelichtungswarnung
- AF oftmals ("gleichwertig") über die komplette Sensorfläche verfügbar
- Augen-AF oder irgendwelche Verfolgungs-AF (sprich Auswertung von Bildinhalten über den Sensor)
- Fokuslupe, Fokuspeaking oder digitales Schnittbild
- Geringeres Auflagemaß - Altglastauglich
- leiser (kann in der People-Fotografie sogar ein Nachteil sein, weil das Model die Auslösung u.U. nicht mehr mitbekommt) und in Verbindung mit elektronischem Verschluss völlig geräuschlos
- bei schlechtem optischem Sucher: lagging oder teilweise auch Totzeiten

Letzten Endes ist es eine Geschmacksfrage bzw. die Frage, was man braucht. Allerdings: ich kenne niemanden, der mal eine Systemkamera hatte und wieder einen Spiegel wollte. Mag es auch geben, ist aber vermutlich die Ausnahme. Die Dinger machen schon einiges einfacher...

Ach, und die voran genannten Punkte merkt man im Alltag teilweise sehr deutlich - ob du APS-C oder einen Kleinbildsensor hast, ist in 99,9% aller Fälle schlicht wurscht.

Oh, und abgesehen von subjektiven Dingen, der Hauptunterschied ist wohl daß bei Spiegellosen so ziemlich alles direkt auf dem Sensor stattfindet, d.h. die Kamera das Bild ständig komplett live analysieren kann. Dadurch sind eben neben Belichtungsvorschau auch diverse AI-Features wie Eye-Autofokus, Face Tracking, Focus Peaking etc. erst möglich. DSLRs können diese Dinge nur mehr schlecht als recht im Live-View Modus, weil sonst ist halt der Spiegel im Weg. :) Nachteil dessen ist eben daß, da der Sensor ständig ausgelesen und analysiert wird, die Kamera logischerweise mehr Batterie frisst.

Edit: Moments grätschte natürlich wieder rein. Zu Deinem Schlusssatz: Sportfotografen könnten da Veto einlegen. :)

Tschuldigung!!!! :-))

Ach, und falls es noch ein konkreter Tipp abseits Canon/Nikon sein soll: X-T2 + 56/1.2
Dürfte zwar extrem knapp werden mit dem Budget, aber gebraucht mit ein bißchen Glück...

@Casa: bzgl. Sportfotografen. Da kenne ich auch gegenteilige Berichte, die von der A7MKIII oder A9 nicht mehr weg wollen. Weil eben jeder Schuss sitzt.

Super, danke für die Tipps! Lautstärke ist bei mir im Endeffekt ganz egal, nur das Model sollte schon wissen, wann es eine neue Pose einnehmen darf :D

Habe jetzt mal die Sony a7 II im Blick und bin am überlegen welche Objektive.. Habe an ein 50mm 1.4 und ein 85mm 1.8 gedacht vielleicht!

Sony a7,dazu das 50mm is´n schäppchen,mittlerweile! aber erst ab Blende 2,8 iss es knackscharf und der AF ist aus meiner Erfahrung laut und laaangsam ,also gut überlegen

Eben durch den Cropfaktor kann die Brennweite kleiner sein als bei VF, weshalb ja selbst lichtstarke Objektive
kleiner und kompakter ausfallen. Es wird alles leichter und man bekommt natürlich mehr in einer Fototasche unter. Das war für mich das Argument für APS und die Qualität ist so hervorragend, dass ich visuell keinen Unterschied zum VF sehen kann. Auch das Rauschargument ist Unsinn. Ja, natürlich ist das Rauschverhalten bei VF noch etwas besser, aber wenn ich bei 3200 ISO selbst in schwierigen Situationen kein Rauschen erkennen kann, ist das sehr theoretisch.
Selbst 1 Zoll Sensoren sind so gut, dass mir bisher kein Unterschied aufgefallen ist, allerdings habe ich davon noch keine größeren Abzüge bestellt.
Gruß
Manfred

@Casa

Klar - sagte ja, es gibt Ausnahmen. Aber die allermeisten wollen dennoch von einer Spiegellosen nicht mehr zurück. Warum auch? Spätestens, wenn delays und blackoout des optischen Suchers kein Thema mehr sind, gibt es schlicht keinen Grund mehr für einen Spiegel. Selbst den "natural look" einer DSLR kann ich ja mit einer Systemkamera genauso haben. Einzig die Akkulaufzeit bleibt natürlich ein Thema. Aber alle 400 Bilder mal den Akku zu wechseln ist ja auch kein Drama.

@Bavarian Beauties

Lass dich nicht zu sehr verunsichern bzgl. Kameratechnik oder auch Weiterbildungsempfehlungen!

Ich finde, du bist (in Anbetracht der wenigen Shootings, die du offensichtlich hattest) fotografisch auf einem guten Weg und deine Bilder haben bereits heute mehr handwerkliche Qualität und v.a. Ausstrahlung, als die Arbeiten manch langjähriger "Kollegen". Und besonders schön finde ich, dass du deine fotografische Arbeit nicht sofort wieder durch ungelenke Bildbearbeitung zerstörst.

Einfach dran bleiben - der Rest kommt mit der Übung. :-)

@Lykian

Der Vergleich ist relativ witzlos. Die Sensorgröße kommt hauptsächlich an zwei Stellen zum Tragen: bei der relativen Größe der Unschärfescheiben (Freistellung durch Schärfentiefe) und bei der Lichtmenge pro Pixel (Rauschverhalten).

Mit den im Video gewählten Motiven vergleichen die mehr oder weniger die Qualität der verwendeten Objektive - keine Sensorgrößen.

...wenn wir hier nun doch schon bei den Spiegellosen und
auch Crop-Kameras angelangt sind, dann sei an dieser Stelle
wenigstens hier der Link gestattet.

Würde ich sofort kaufen, wenn ich ehrlich bin. Und ich bin ehrlich !
(€ 50 Cash-back von Canon gibt es obendrauf !)

Es gibt durchaus machmal sachliche Gründe für den Entschluß sich
gebrauchte Technik zu kaufen. In Segmenten, in denen es aber noch
eine rasante Weiterentwicklung gibt, ist das fast nie wirklich sinnvoll.

@Lykian: je mehr Pixel, desto besser kann man das Rauschen eliminieren, ohne bei einem Aquarell zu landen.