Tipps & Tricks zur Selbstreflektion 49
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Ivanhoe
5 years ago
Mussten Katholiken "Selbstreflexion" nicht früher sogar beichten? Paragraph 6, oder so.
#21Report
5 years ago
@moments ... respekt für deine worte, sehr schön beschrieben!
@cowboy ... tja, dies ist ein gespräch mit mir selbst ... deine fragen stelle ich mir selbst (öfter) "als fremde person" und beantworte sie mir dann an eine andere person (also nicht du persönlich) ... andere nennen es "gespräche mit gott", aber der redet nicht gern mit mir ;)
n8
@cowboy ... tja, dies ist ein gespräch mit mir selbst ... deine fragen stelle ich mir selbst (öfter) "als fremde person" und beantworte sie mir dann an eine andere person (also nicht du persönlich) ... andere nennen es "gespräche mit gott", aber der redet nicht gern mit mir ;)
n8
#22Report
5 years ago
@ Ivanhoe:
Soweit mir als Atheist bekannt ist,
ist nur der Zweifel an Gott bei den Katholiken sündhaft.
Selbstzweifel sind wahrscheinlich erlaubt oder irre ich mich da ?
_______________________________________________________
@ Neo:
Verstehe.
Soweit mir als Atheist bekannt ist,
ist nur der Zweifel an Gott bei den Katholiken sündhaft.
Selbstzweifel sind wahrscheinlich erlaubt oder irre ich mich da ?
_______________________________________________________
@ Neo:
Verstehe.
#23Report
5 years ago
Selbstreflexion ist ja Voraussetzung in diesem Thread, die muss man darum nicht erst einfordern. Und die hat verschiedene Strategien, die der Cowboy wohl hören will.
Eine ist, zu begreifen, dass man ohne "die Anderen" nichts ist. Gleichzeitig sind die Anderen (automatisch) der Reflex, der einen beschreibt. Wer sich da zu viele Wahrnehmungsfilter einbaut, neigt zur Selbstlüge.
Wie gesagt, das ist nur EIN Aspekt (und es lohnt immer, Sartre zu lesen...)
Eine ist, zu begreifen, dass man ohne "die Anderen" nichts ist. Gleichzeitig sind die Anderen (automatisch) der Reflex, der einen beschreibt. Wer sich da zu viele Wahrnehmungsfilter einbaut, neigt zur Selbstlüge.
Wie gesagt, das ist nur EIN Aspekt (und es lohnt immer, Sartre zu lesen...)
#24Report
5 years ago
@ Marcello:
Ja. Finde ich interessant. Stimme zu.
Als Ergänzung biete ich aber noch an:
Nicht nur die Umwelt formt den Menschen (mich),
sondern Menschen (ich) formen auch ihre Umwelt (die anderen).
Natürlich alles "im Rahmen" - aber durchaus als Wechselspiel.
Ja. Finde ich interessant. Stimme zu.
Als Ergänzung biete ich aber noch an:
Nicht nur die Umwelt formt den Menschen (mich),
sondern Menschen (ich) formen auch ihre Umwelt (die anderen).
Natürlich alles "im Rahmen" - aber durchaus als Wechselspiel.
#25Report
5 years ago
Mit seinem Handeln formt man immer die Umwelt, also eigentlich permanent. Und das Handeln entspringt dem Selbst. Und das Selbst leitet sich aus dem Kontext ab, nicht deterministisch, sondern in Selbstbestimmung und Selbstverantwortung als bewußt Handelnder dem sozialen Kontext gegenüber. Und die Selbstreflexion betreffend bedeutet das die Frage, ob man tatsächlich verantwortungsvoll handelt und sich bestimmt. Auf welche Weise man das anlegt, ist Freiheit. Soweit Sartre, der mich immer überzeugt hat. Relevante Selbstbefragung findet zuallererst in diesem Sinne statt. In unserer egozentrisch geprägten westlichen Welt gerät das etwas außer Bewußtsein.
Philosophie ist die Mutter aller Wissenschaften. Sie behandelt (u.a.) wer wir sind und wo wir hinwollen. Leider wird sie zur Zeit zu geringschätzig abgetan.
Philosophie ist die Mutter aller Wissenschaften. Sie behandelt (u.a.) wer wir sind und wo wir hinwollen. Leider wird sie zur Zeit zu geringschätzig abgetan.
#26Report
5 years ago
Vielleicht etwas zu konkret, aber.....die Frage quält mich wirklich.
Mit welchem Handeln formten wir dann die potentiellen einheimischen
Models dahingehend, dass sie doch erheblich "fotografenscheuer"
geworden sind als Australierinnen, Ukrainerinnen usw.
@ Marcello:
Ja. Philosophie behandelt bestimmt auch die Frage:
"Wohin wollen wir ?"
Genau deshalb ist sie meiner Ansicht nach derzeit ja auch verdrängt.
Mit welchem Handeln formten wir dann die potentiellen einheimischen
Models dahingehend, dass sie doch erheblich "fotografenscheuer"
geworden sind als Australierinnen, Ukrainerinnen usw.
@ Marcello:
Ja. Philosophie behandelt bestimmt auch die Frage:
"Wohin wollen wir ?"
Genau deshalb ist sie meiner Ansicht nach derzeit ja auch verdrängt.
#27Report
5 years ago
Die Frage, Cowboy, lenkt von deinem eigenen Thread-Thema ab. Und du weißt, dass an dieser Situation ein kompex agierendes Umfeld verantwortlich ist, nicht eine bestimmte Haltung eines Einzelnen. Es ist nicht einmal nur die Addition derer.
#28Report
5 years ago
@Marcello
Nichts für ungut, aber deine Ansicht in #26 teile ich nur sehr bedingt.
Auch der Unreflektierte wird von seiner Umwelt gespiegelt... nur nimmt er das ganz anders wahr... oder auch schlicht überhaupt nicht bewußt. Das alleine sagt also noch nichts aus.
"Selbstbestimmung und Selbstverantwortung als bewußt Handelnder" sind in dem Fall dann lediglich schöne Worte. Wer ständig Opfer seiner schlechten Angewohnheiten, ungünstiger Konditionierungen, seiner Wissenslücken und ähnlichem ist, handelt (zumindest meinem Verständnis nach) nicht selbstbestimmt.
Er hat überhaupt nicht die Möglichkeit, "selbst zu bestimmen"... ihm fehlen schlicht die Optionen. Das Umfeld schafft Situationen, drückt Knöpfe... und er reagiert... wie er es eben kann... wie er es immer gemacht hat.
Selbstbestimmt bin ich aber erst, wenn _ich_ meine Reaktionen bestimme (und meine Aktionen sowieso).
Nichts für ungut, aber deine Ansicht in #26 teile ich nur sehr bedingt.
Auch der Unreflektierte wird von seiner Umwelt gespiegelt... nur nimmt er das ganz anders wahr... oder auch schlicht überhaupt nicht bewußt. Das alleine sagt also noch nichts aus.
"Selbstbestimmung und Selbstverantwortung als bewußt Handelnder" sind in dem Fall dann lediglich schöne Worte. Wer ständig Opfer seiner schlechten Angewohnheiten, ungünstiger Konditionierungen, seiner Wissenslücken und ähnlichem ist, handelt (zumindest meinem Verständnis nach) nicht selbstbestimmt.
Er hat überhaupt nicht die Möglichkeit, "selbst zu bestimmen"... ihm fehlen schlicht die Optionen. Das Umfeld schafft Situationen, drückt Knöpfe... und er reagiert... wie er es eben kann... wie er es immer gemacht hat.
Selbstbestimmt bin ich aber erst, wenn _ich_ meine Reaktionen bestimme (und meine Aktionen sowieso).
#29Report
5 years ago
Moments, es ist auch eine Entscheidung, keine weiteren Optionen ins Auge fassen zu wollen und sich immer nur einer nächstliegenden zu bedienen. (Quasi auch eine Freiheit, könnte man ja auch anders wollen.) Diese Entscheidung ist eher grundlegend. Aber sicher nicht verantwortungsvoll, da sind wir uns vielleicht einig. Denn diese Verantwortung fürs eigene Handeln kann man nicht abgeben.
#30Report
5 years ago
Moments, es ist auch eine Entscheidung, keine weiteren Optionen ins Auge fassen zu wollen und sich immer nur einer nächstliegenden zu bedienen.
Ich bezweifle lediglich, dass so eine Entscheidung häufig bewußt getroffen wird. Meist wird das Großhirn da nicht allzu viel mitgeredet haben... und nur mit Rückenmark und Stammhirn bleibt's halt so'n Reiz-Reaktions-Ding. Aber ist ja ok. Hat doch Jahrtausende gut funktioniert... irgendwie... ^^
Aber im Ernst: etwas selbst zu bestimmen, sprich zu entscheiden, erfordert Optionen. Und Optionen erfordern Fähigkeiten. Man muss es SO machen KÖNNEN oder ANDERS machen KÖNNEN. Wer nur einen Weg kennt / gehen kann, trifft keine Entscheidungen.
#31Report
5 years ago
Puh. Threads zur Selbstreflexion, gestartet von Typen mit Triebstau ohne jeden Sinn für Ästhetik, die sich, weil sie auf dem sexuellen Marktplatz chronisch Trostpreise einfahren, ein Hobby zugelegt haben, um sich unter Vorwänden spärlich gekleideten Weibern zu nähern, in der verzweifelt-klammheimlichen Hoffnung, dass ihre "Fotoideen" im Rahmen eines Shootings praktischer Natur werden. Prost! Aber man soll die Richtigkeit oder Falschheit einer Idee nicht am Verhalten desjenigen messen, der sie ausspricht.
So viel zum Thema.
Triebstau an geistiges Zentrum: Bitte zurück zum Wesentlichen.
Ein Thread eines Idioten zum Thema Ent-Idiotisierung. Gut Nacht
Chapeau! So ist es. Den Aspekt der Notwendigkeit psychologischer Kenntnisse und moralischer Setzungen außen vorgelassen, beantwortet sich hier vorab die Frage, warum niemand Selbstreflexion betreibt: Weil sie eine gewisse Rigorosität voraussetzt. Selbstreflexion muss institutionalisierter Selbstzweifel werden, fester Bestandteil allen Nachdenkens über sich selbst, wenn sie Früchte tragen soll, und verlangt eine überdauernde Konsequenz des Zu-Ende-Denkens. Selbstreflexion hat einen mächtigen Gegner, der durch seine Allgegenwart längst in die Selbstverständlichkeit des Unbewussten gesunken ist: Den Drang zur Selbstrechtfertigung, einen Hintergrunddienst, der an allen Fronten unablässig seine Arbeit tut und dafür sorgt, das die Inhalte gedacht werden, die das eigene Handeln und Fühlen gerechtfertigt erscheinen lassen. Selbstreflexion kann unter solchen Voraussetzungen nur scheitern, wenn sie nicht darin besteht, sich stets des Unerlaubten, Ungehörigen, der niederen Beweggründe zu verdächtigen, anlassunabhängig und ausnahmslos.
Das hat viele böse Folgen.
Erstens gibt es keine Garantie, nicht mal eine höhere Wahrscheinlichkeit, auf Erfolg. Wer an sich mit mechanischem Gleichmaß zweifelt, erlangt dadurch vielleicht eine bessere Fähigkeit zur Introspektion, aber keine Gewissheit über seine tiefsten, letzten Beweggründe. Das Unbewusste lässt sich nicht transparent machen. Man muss seine Reflektiertheit an seinem Handeln messen wie jeder andere auch. Hier muss Selbstreflexion, um zu reifen, in moralische Praxis übergehen, und selbst dann gibt es Gewissheit nur darüber, dass man ein besserer Mensch sein möchte und dieses Vorhaben in Teilen praktisch umsetzt, nie darüber, ob man seinen Schweinehund eliminiert hat.
Zweitens ist es für den Menschen nicht gut, sich "in der Beschaffenheit von Geist und Körper vollkommen auszukennen" (Lem). Wir sind nicht dafür ausgelegt, unser tiefstes Inneres auszuleuchten, sondern das Zusammenspiel der inneren Vorgänge weitgehend sich selbst zu überlassen - denn so funktioniert es am besten, d.i., lässt uns überleben - und uns nach außen zu orientieren. Die Konzentration auf Selbstbeobachtung und die Reflexion unserer Handelns kann lähmend wirken, sie bläst geringe Vorfälle zu großer Bedeutung auf oder lässt geringe Anstrengungen unüberwindbar erscheinen. Selbstreflexion ist nicht die Stärke eines Mannes/eine Frau "der Tat" und Antagonist der Spontanität.
Drittens hat unausgesetzte Selbstbeobachtung Folgen für bestimmte Bewusstseinsfunktionen. Es ist eine Sache, Gedanken zu hinterfragen und eine andere, Gefühle gewohnheitsmäßig zu beobachten und unter Aufsicht zu stellen. Denn Gefühle lassen sich nicht unter Aufsicht stellen, es beraubt sie ihres Erlebnisgehalts und ihres Spins, d.i. die Handlung/Reaktion, in deren Richtung uns ein Gefühl "schubst". Einfacher ausgedrückt, sie werden durch Beobachtung gedeutet (d.i. modifiziert), ausgebremst und ggbf. gestoppt. Gefühle sind Vorgänge, die einem widerfahren, d.h. unkontrollierte Prozesse, und sollten es bleiben, weil sie regulative Funktion für die Psyche haben. Gewohnheitsmäßiges Beobachten von Gefühlen kann verheerende Folgen haben.
Viertens ist es unerfreulich, sich permanent selbst zu verdächtigen. Niemand erträgt dauerhaft, sich vorwiegend mit seinen schlechten Anteilen zu befassen und zu probe-identifizieren. Unter gewissen zusätzlichen Voraussetzungen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen, Depression allen voran.
Es hat auch einige wenige erfreuliche Folgen:
Selbstreflexion kann ein Türöffner für eine hochelaborierte Empathie sein. Wer sich unablässig abklopft auf Egoismen, Aggressionen, Grenzüberschreitungen, Übergriffigkeiten, kann durch dichotomisches Denken besser dazu aufschließen, was sein Gegenüber fühlt, braucht, fürchtet, und dadurch ggbf. auf ihn/sie besser eingehen.
Aber Selbstreflexion ist nicht die Stärke der wirtschaftlich Erfolgreichen, der Führungsstarken oder der sexuell Erfüllten. Und nicht der Neurotiker, die sich ein blödes Hobby zulegen, weil sie nicht zum Stich kommen.
Alles richtig, aber Sartre hat damit nicht gemeint, wie Menschen tatsächlich leben und entscheiden, sondern wozu sie potenziell in der Lage sind und wie es sein sollte.
Vielleicht etwas zu konkret, aber.....die Frage quält mich wirklich.
Mit welchem Handeln formten wir dann die potentiellen einheimischen
Models dahingehend, dass sie doch erheblich "fotografenscheuer"
geworden sind als Australierinnen, Ukrainerinnen usw.
So viel zum Thema.
Triebstau an geistiges Zentrum: Bitte zurück zum Wesentlichen.
Ein Thread eines Idioten zum Thema Ent-Idiotisierung. Gut Nacht
Selbstreflexion funktioniert meiner Meinung nach nur mit einer gewissen Form von Selbstzweifeln. Das heißt aber nicht, dass letztere destruktiv sein müssen... so im Sinne einer ständigen Negativmeinung zu sich selbst.
[...]
Ansonsten halte ich Selbstreflexion aber nicht für etwas, das man "mal betreibt" und "mal nicht". Ich halte es eher für eine Eigenschaft / Grundhaltung, die bei manchen Menschen eben ausgeprägter ist, als bei anderen.
Chapeau! So ist es. Den Aspekt der Notwendigkeit psychologischer Kenntnisse und moralischer Setzungen außen vorgelassen, beantwortet sich hier vorab die Frage, warum niemand Selbstreflexion betreibt: Weil sie eine gewisse Rigorosität voraussetzt. Selbstreflexion muss institutionalisierter Selbstzweifel werden, fester Bestandteil allen Nachdenkens über sich selbst, wenn sie Früchte tragen soll, und verlangt eine überdauernde Konsequenz des Zu-Ende-Denkens. Selbstreflexion hat einen mächtigen Gegner, der durch seine Allgegenwart längst in die Selbstverständlichkeit des Unbewussten gesunken ist: Den Drang zur Selbstrechtfertigung, einen Hintergrunddienst, der an allen Fronten unablässig seine Arbeit tut und dafür sorgt, das die Inhalte gedacht werden, die das eigene Handeln und Fühlen gerechtfertigt erscheinen lassen. Selbstreflexion kann unter solchen Voraussetzungen nur scheitern, wenn sie nicht darin besteht, sich stets des Unerlaubten, Ungehörigen, der niederen Beweggründe zu verdächtigen, anlassunabhängig und ausnahmslos.
Das hat viele böse Folgen.
Erstens gibt es keine Garantie, nicht mal eine höhere Wahrscheinlichkeit, auf Erfolg. Wer an sich mit mechanischem Gleichmaß zweifelt, erlangt dadurch vielleicht eine bessere Fähigkeit zur Introspektion, aber keine Gewissheit über seine tiefsten, letzten Beweggründe. Das Unbewusste lässt sich nicht transparent machen. Man muss seine Reflektiertheit an seinem Handeln messen wie jeder andere auch. Hier muss Selbstreflexion, um zu reifen, in moralische Praxis übergehen, und selbst dann gibt es Gewissheit nur darüber, dass man ein besserer Mensch sein möchte und dieses Vorhaben in Teilen praktisch umsetzt, nie darüber, ob man seinen Schweinehund eliminiert hat.
Zweitens ist es für den Menschen nicht gut, sich "in der Beschaffenheit von Geist und Körper vollkommen auszukennen" (Lem). Wir sind nicht dafür ausgelegt, unser tiefstes Inneres auszuleuchten, sondern das Zusammenspiel der inneren Vorgänge weitgehend sich selbst zu überlassen - denn so funktioniert es am besten, d.i., lässt uns überleben - und uns nach außen zu orientieren. Die Konzentration auf Selbstbeobachtung und die Reflexion unserer Handelns kann lähmend wirken, sie bläst geringe Vorfälle zu großer Bedeutung auf oder lässt geringe Anstrengungen unüberwindbar erscheinen. Selbstreflexion ist nicht die Stärke eines Mannes/eine Frau "der Tat" und Antagonist der Spontanität.
Drittens hat unausgesetzte Selbstbeobachtung Folgen für bestimmte Bewusstseinsfunktionen. Es ist eine Sache, Gedanken zu hinterfragen und eine andere, Gefühle gewohnheitsmäßig zu beobachten und unter Aufsicht zu stellen. Denn Gefühle lassen sich nicht unter Aufsicht stellen, es beraubt sie ihres Erlebnisgehalts und ihres Spins, d.i. die Handlung/Reaktion, in deren Richtung uns ein Gefühl "schubst". Einfacher ausgedrückt, sie werden durch Beobachtung gedeutet (d.i. modifiziert), ausgebremst und ggbf. gestoppt. Gefühle sind Vorgänge, die einem widerfahren, d.h. unkontrollierte Prozesse, und sollten es bleiben, weil sie regulative Funktion für die Psyche haben. Gewohnheitsmäßiges Beobachten von Gefühlen kann verheerende Folgen haben.
Viertens ist es unerfreulich, sich permanent selbst zu verdächtigen. Niemand erträgt dauerhaft, sich vorwiegend mit seinen schlechten Anteilen zu befassen und zu probe-identifizieren. Unter gewissen zusätzlichen Voraussetzungen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen, Depression allen voran.
Es hat auch einige wenige erfreuliche Folgen:
Selbstreflexion kann ein Türöffner für eine hochelaborierte Empathie sein. Wer sich unablässig abklopft auf Egoismen, Aggressionen, Grenzüberschreitungen, Übergriffigkeiten, kann durch dichotomisches Denken besser dazu aufschließen, was sein Gegenüber fühlt, braucht, fürchtet, und dadurch ggbf. auf ihn/sie besser eingehen.
Aber Selbstreflexion ist nicht die Stärke der wirtschaftlich Erfolgreichen, der Führungsstarken oder der sexuell Erfüllten. Und nicht der Neurotiker, die sich ein blödes Hobby zulegen, weil sie nicht zum Stich kommen.
"Selbstbestimmung und Selbstverantwortung als bewußt Handelnder" sind in dem Fall dann lediglich schöne Worte. Wer ständig Opfer seiner schlechten Angewohnheiten, ungünstiger Konditionierungen, seiner Wissenslücken und ähnlichem ist, handelt (zumindest meinem Verständnis nach) nicht selbstbestimmt.[quote]
[...]
Ich bezweifle lediglich, dass so eine Entscheidung häufig bewußt getroffen wird. Meist wird das Großhirn da nicht allzu viel mitgeredet haben... und nur mit Rückenmark und Stammhirn bleibt's halt so'n Reiz-Reaktions-Ding. Aber ist ja ok. Hat doch Jahrtausende gut funktioniert... irgendwie... ^^
Alles richtig, aber Sartre hat damit nicht gemeint, wie Menschen tatsächlich leben und entscheiden, sondern wozu sie potenziell in der Lage sind und wie es sein sollte.
#32Report
5 years ago
Achso. Dankeschön aspan.
Jetzt kann ich ganz beruhigt einschlafen.
Es gibt eben immer noch etwas Schlimmeres.
Oder ist die einfache Frage:
Habe ich Dich zu Deinem Beitrag
eigentlich animiert, initiiert
oder vielleicht doch manipuliert ?
Selbstreflexion:
Triebstau: Entsteht bei mir kaum durch
regelmäßige Entspannungen.
Aber beinahe hätte ich glatt vergessen
empathisch zu fragen: „Wie geht`s Dir so beim Praktizieren ?“
Jetzt kann ich ganz beruhigt einschlafen.
Es gibt eben immer noch etwas Schlimmeres.
Oder ist die einfache Frage:
Habe ich Dich zu Deinem Beitrag
eigentlich animiert, initiiert
oder vielleicht doch manipuliert ?
Selbstreflexion:
Triebstau: Entsteht bei mir kaum durch
regelmäßige Entspannungen.
Aber beinahe hätte ich glatt vergessen
empathisch zu fragen: „Wie geht`s Dir so beim Praktizieren ?“
#33Report
5 years ago
Bei Akt- oder Erotikbildern mit weiblichem Modell finde ich einen guten Test:
Die Reaktionen von anderen Frauen (oder homosexuellen Männern) beobachten oder im Zweifel nachfragen.
Finden die das alle billig, nichtssagend oder blöd, aber Männer überschlagen sich mit Lob -- dann ist es wahrscheinlich billig. Zumindest nicht geeignet, weitere Modelle zu finden.
Den Aussenblick, gerade von Frauen auf meine Fotos, finde ich wichtig. Finde ich in der MK eher selten.
Die Reaktionen von anderen Frauen (oder homosexuellen Männern) beobachten oder im Zweifel nachfragen.
Finden die das alle billig, nichtssagend oder blöd, aber Männer überschlagen sich mit Lob -- dann ist es wahrscheinlich billig. Zumindest nicht geeignet, weitere Modelle zu finden.
Den Aussenblick, gerade von Frauen auf meine Fotos, finde ich wichtig. Finde ich in der MK eher selten.
#34Report
5 years ago
Allgemein zum Selbstzweifel:
Während ich dir Kommunikation mit anderen sehr wesentlich für Selbsterkenntnis halte, ist hier die Diskussion über die eigenen Selbstzweifel schädlich.
Dafür taugt dieses Forum nicht.
In einem Ansammlung von Wölfen will niemand als Schaf gelten.
Private Nachrichten können für die Aussensicht gut sein, wenn sie von gegenseitigem Respekt geprägt sind.
Während ich dir Kommunikation mit anderen sehr wesentlich für Selbsterkenntnis halte, ist hier die Diskussion über die eigenen Selbstzweifel schädlich.
Dafür taugt dieses Forum nicht.
In einem Ansammlung von Wölfen will niemand als Schaf gelten.
Private Nachrichten können für die Aussensicht gut sein, wenn sie von gegenseitigem Respekt geprägt sind.
#35Report
5 years ago
@ J Reber:
Ja.
Die Auswahl meiner Bilder zur Modelakquise
gebe ich auch gern in weibliche Hände. Allerdings
müssen sie mich selbst aber auch zum 100%-igen
Engagement motivieren.
Die Frage zur Selbstreflektion würde in diesem Zusammenhang wohl lauten,
ob ich die Bilder in Wirklichkeit nun für das Model oder doch eher für mich mache.
Die Antwort darauf zu geben, fällt mir nicht unbedingt leicht.
Bestimmt mache ich natürlich auch viele Bilder aus taktischen Gründen.
Also erstmal muss man ja unter Beweis stellen, dass man in der Lage ist, Bilder in der Qualität abzuliefern, die das Model wirklich zufriedenstellen. Ich finde, erst wenn diese Vertrauensbasis hergestellt ist, kann man auch damit beginnen, seine eigenen Vorstellungen zu erklären und nachzufragen inwieweit sich Interessen Gemeinsamkeiten ergeben können.
Zur Frage mit den Wölfen und den Schafen kann ich eigentlich nur sagen,
dass ich nie vorhatte und auch niemals vorhabe Wölfe zu fotografieren.
Ja.
Die Auswahl meiner Bilder zur Modelakquise
gebe ich auch gern in weibliche Hände. Allerdings
müssen sie mich selbst aber auch zum 100%-igen
Engagement motivieren.
Die Frage zur Selbstreflektion würde in diesem Zusammenhang wohl lauten,
ob ich die Bilder in Wirklichkeit nun für das Model oder doch eher für mich mache.
Die Antwort darauf zu geben, fällt mir nicht unbedingt leicht.
Bestimmt mache ich natürlich auch viele Bilder aus taktischen Gründen.
Also erstmal muss man ja unter Beweis stellen, dass man in der Lage ist, Bilder in der Qualität abzuliefern, die das Model wirklich zufriedenstellen. Ich finde, erst wenn diese Vertrauensbasis hergestellt ist, kann man auch damit beginnen, seine eigenen Vorstellungen zu erklären und nachzufragen inwieweit sich Interessen Gemeinsamkeiten ergeben können.
Zur Frage mit den Wölfen und den Schafen kann ich eigentlich nur sagen,
dass ich nie vorhatte und auch niemals vorhabe Wölfe zu fotografieren.
#36Report
5 years ago
@ J Reber zu #34:
Stimmt, das ist eine sehr gute Überlegung ! Dann entscheidet die Ästhetik des Bildresultats jedenfalls stärker als die Attraktivität der abgebildeten Person.
Stimmt, das ist eine sehr gute Überlegung ! Dann entscheidet die Ästhetik des Bildresultats jedenfalls stärker als die Attraktivität der abgebildeten Person.
#37Report
5 years ago
Aspan:
Und da sind wir vielleicht konkret beim Thema.
Ich gebe Aspan recht, dass die Bereitschaft, Erkenntnis zu gewinnen über sich selbst und sein Handeln einige Anstrengung verlangt. Und dass die Frage, warum sollte man? etwas in den Hintergrund gerät, indem man sich auf das "übliche System" beruft, auf äußere Umstände, anstatt die eigene Verantwortung voranzustellen und dazu zu stehen. Das richtet nicht selten viel Schaden an.
Wenn die Eingangsfragen, wie es sich jetzt hier abzeichnet, aber gerichteter aufs Modelfotografieren gedacht sind, halte ich jetzt wohl besser den Mund.
Alles richtig, aber Sartre hat damit nicht gemeint, wie Menschen tatsächlich leben und entscheiden, sondern wozu sie potenziell in der Lage sind und wie es sein sollte.Das ist wohl nicht richtig. Doch, hat er. Das Potentielle ist schon reale Grundbedingung, auch wenn man das nicht immer erkennt. Man entscheidet immer. Das "alternativlos" gibt es nicht. "... wie es sein sollte" betrifft vielleicht nur die Erkenntnis bzw. das Bewusstsein, dass man frei ist und jedes Handeln Verantwortung mit sich bringt.
Und da sind wir vielleicht konkret beim Thema.
Ich gebe Aspan recht, dass die Bereitschaft, Erkenntnis zu gewinnen über sich selbst und sein Handeln einige Anstrengung verlangt. Und dass die Frage, warum sollte man? etwas in den Hintergrund gerät, indem man sich auf das "übliche System" beruft, auf äußere Umstände, anstatt die eigene Verantwortung voranzustellen und dazu zu stehen. Das richtet nicht selten viel Schaden an.
Wenn die Eingangsfragen, wie es sich jetzt hier abzeichnet, aber gerichteter aufs Modelfotografieren gedacht sind, halte ich jetzt wohl besser den Mund.
#38Report
5 years ago
Schweigen? Haben sich wohl doch einige selbst erkannt in ihrer Reflexion der wahren Lusttriebe über eine Kamera sich auszuleben? Warum nicht. Es ist so. Ich seh mich und erfahre mich genau so der Worte Aspan. Neugier, Lust und Grenzen ausloten. Es ist ebend eine Ebene einer sich selbst darstellenden Ästhetik mit sich vorhandenem erfahrenden Talent seiner Selbstdarstellung einer Resonanz wie das innehalten vor einer wunderschönen Blume. Ein Bild kann auch Geistig duften. Zum Trieb kommt die Karakterebene eines jeden zum Spiel der Lüste Künste. Poesie wäre das nächste was vielen Fehlt. Ich weiß noch nicht mal ob so was Kunst ist. Was viele wieder meinen zu sein. Ein Künstler.Ich lebe es einfach in Visionen aus. Wäre das nächste was hier immer nicht mitschwingt. Visionen zulassen und so zu Sein dem Geiste innen. Das Resultat ist ein Bild. Was jeden darstellt auf welcher Eben man schwingt. Finde sich jeder selbst. Ist das vielleicht sogenannte Reflexion? Ein Kamerakauf formt keinen Meister. Man ist es. Auch als Amateur.
#39Report
[gone] User_6449
5 years ago
Wenn es um Selbstreflexion in der Fotografie geht, versuche ich einen
gewissen zeitlichen Abstand zu meinen Fotos zu gewinnen: Es kann bis
zu zwei Wochen dauern, bis ich mir neue Fotos erstmals anschaue und
vorsortiere. Und es kann nochmal zwei Wochen dauern, bis ich endlich
entschieden habe, welche Fotos aus dieser Vorauswahl tatsächlich für
eine Veröffentlichung geeignet sind.
Dieser zeitliche Abstand ist gut, weil das Gedächtnis täuscht und nicht
objektiv ist: Auf den ersten Blick hält man oft Fotos für gut, die man mit
etwas zeitlichem Abstand ganz anders sieht. Weil man z.B. das Modell
gut findet und dadurch andere Mängel eines Fotos selbst unbewusst
ausblendet. Die fallen erst nach einer "Sebstreflexion" auf und dafür
braucht es eben etwas Zeit.
Wenn man in dieser Hinsicht nicht aufpasst, kommt es leider sehr oft
zu Resultaten wie: "Ansprechendes Modell, schlechtes Foto ...".
gewissen zeitlichen Abstand zu meinen Fotos zu gewinnen: Es kann bis
zu zwei Wochen dauern, bis ich mir neue Fotos erstmals anschaue und
vorsortiere. Und es kann nochmal zwei Wochen dauern, bis ich endlich
entschieden habe, welche Fotos aus dieser Vorauswahl tatsächlich für
eine Veröffentlichung geeignet sind.
Dieser zeitliche Abstand ist gut, weil das Gedächtnis täuscht und nicht
objektiv ist: Auf den ersten Blick hält man oft Fotos für gut, die man mit
etwas zeitlichem Abstand ganz anders sieht. Weil man z.B. das Modell
gut findet und dadurch andere Mängel eines Fotos selbst unbewusst
ausblendet. Die fallen erst nach einer "Sebstreflexion" auf und dafür
braucht es eben etwas Zeit.
Wenn man in dieser Hinsicht nicht aufpasst, kommt es leider sehr oft
zu Resultaten wie: "Ansprechendes Modell, schlechtes Foto ...".
#40Report
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