Wie schon oben gesagt, mir sind diese Bedenken inzwischen ziemlich egal. Mich hat es lange genug angekotzt wie generell mit Models umgegangen wird, daß ich generell kaum eine Frau kennengelernt habe die nicht ihre eigene Vergewaltigungsgeschichte hat, und wie das immer wieder von Fotografen/Männern kleingeredet, "abgewägt", abgemildert, in Frage gestellt und kritisiert wird, weil ja mindestens 50% der Fälle "Kachelmann-Fälle" sind.

Es gibt die generelle Vermutung daß gerade Models zuallererst mal Frauen sind die sich interessant machen wollen. Und diese Haltung und die ganze Kacke fällt direkt auf uns zurück. Mich kotzt es auch an daß Männer zuallererst mal als Bedrohung wahrgenommen werden, aber das ist eben aus gutem Grund. Das schränkt mich auch ein, als Fotograf und als Mensch allgemein.
Treffen mit Fotografen allein in der Wohnung, Lost Places etc. ist halt einfach eine bedrohliche Situation, und ich werde aus gutem Grund erstmal von oben bis unten abgecheckt ob ich ein Creep bin, obwohl ich mich echt ungern abchecken lasse. Wenn man aber, anstatt zu versuchen diese Scheiße mal zu ändern, in den stoischen Selbstverteidigungsmodus übergeht, rumheult wie schlimm all diese Lügen über Fotografen doch sind, die natürlich entstandenen Sicherheitsvorkehrungen der Models kaputtredet und ihnen wieder vorschreibt welche offiziellen Wege sie zu nehmen haben und "Weisse Ritter" als Nestbeschmutzer" empfindet, werden Models immer weniger Vertrauen haben, immer mehr Sicherheitsvorkehrungen treffen und Shoots immer unlockerer und verkrampfter werden.
Zuallererst könnten wir doch mal aufhören den Models zu erklären wie und wo sie sich schützen müssen, die finden das schon selbst raus, und vor allem wissen sie weit besser welcher Weg der angenehmste ist, sollte tatsächlich was passieren.
Und dann mal echt überdenken, wie viel Angriffsfläche ich überhaupt biete um irgendwelche Lügen und Rachebewertungen befürchten zu müssen. Ich stelle für mich fest, relativ wenig. Ich hab mal ein Modell versetzt, glaube nicht daß sie mich dafür auf eine Schwarze Liste gesetzt hat, und die war richtig sauer. Konnte mir aber ohne falsche Anschuldigungen persönlich die Meinung geigen.

Ich rate den Models auch immer bei Bedarf mal bei denen Nachzufragen die schon mit mir gearbeitet haben. Ob es nun per Mundpropaganda oder per Liste ist - für mich kein Unterschied außer das Listen eine Zusammenfassung der Erfahrung mehrerer Models sind.

Wäre natürlich interessant zu wissen ob man selber drauf steht und wieso (Wieso man aus Sicht der Models drauf gelandet ist).

Mir ist lieber sie hat sich informiert und es kommt bei Bedenken nicht zum Shooting als dass sie die ganze Zeit kurz vor der Panikattacke ist.

Daher auch immer gerne mit Begleitung (Die kann wenigstens nach einer kurzen Einweisung beim Reflektor-Halten und Licht einstellen helfen, die Haare mal richtig verwuscheln oder die Bekleidung Faltenfrei ziehen während ich mit der Technik kämpfe ;-) ).

Es ist zwar keine öffentliche Liste, jedoch werden hier Namen und Daten weitergereicht.
Ist das überhaupt erlaubt wegen Datenschutz?

Ja. Das ist datenschutzrechtlich genauso zulässig als wenn Du eine Liste mit den Namen und Telefonnummern guter Handwerker hast und die einem Freund weitergibst.
Die DSGVO gilt nicht für Daten, die eine Person aus ausschließlich persönlichen Gründen oder für familiäre Tätigkeiten verarbeitet, sofern kein Bezug zu einer beruflichen oder wirtschaftlichen Tätigkeit besteht.
Die DSGVO gilt für die ganz oder teilweise automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten sowie für die nichtautomatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten, die in einem Dateisystem gespeichert sind oder gespeichert werden sollen.

Die Verarbeitung von Personendaten ist zulässig, wenn die Verarbeitung zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich ist, sofern nicht die Interessen oder Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen.

Pay-Models sind Gewerbetreibende, es ist ein berechtigtes Interesse, sich über die Qualität der Leistung von Gewerbetreibenden auszutauschen.

Schwarze Listen sind immer ein Problem. Es ist zu einfach, unschuldige Leute zu denunzieren. Sie sind schlicht zu willkürlich.

Das Problem mit "schwarzen Listen" ist weniger die DSGVO oder das BDSG, sondern daß die Weitergabe von Einschätzungen, die sich auf solchen "schwarzen Listen" finden, ganz schnell die Grenze zur strafrechtlich relevanten "Üblen Nachrede", §186 StGB, erfüllen kann:

Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Es kommt anders als bei "Verleumdung" (§187 StGB) nicht darauf an, daß man vorsätzlich falsche Tatsachenbehauptungen über einen Dritten aufstellt ("wider besseres Wissen"). Der "Üblen Nachrede" macht man sich strafbar, wenn die Tatsachenbehauptung nicht nachweislich wahr ist.

Von eventuellen zivilrechtlichen Schadensersatz- und Unterlassungsansprüchen will ich jetzt gar nicht reden.

"Schwarze Listen" in WWW-Communities haben die ganz starke Tendenz, daß einer vom anderen abschreibt, einer die Behauptungen und Urteile des anderen einfach ungeprüft übernimmt.

"Der Fotograf X hat mich beim Shooting begrapscht!"

Schreibt Model Y auf eine "Schwarze Liste". Das allein schon kann den Tatbestand des §186 StGB erfüllen, das Model müsste nämlich beweisen können, daß dies passiert ist. Kommt nun Model Z und übernimmt das einfach für die eigene Blacklist, macht sich ggf. auch Model Z natürlich strafbar. Model Z wird das im Regelfall noch weniger beweisen können als Model Y, und kann sich auch nicht darauf berufen: "Aber Model Y hat das auf ihrer Blacklist geschrieben, ich habe das nur weiterverbreitet!"

Und solange nicht Klarnamen, Adressen usw. drinstehen sehe ich auch mit dem Datenschutz kein Problem.

Das ist indessen ein großer Irrtum. Es reicht rechtlich schon, den Usernamen aus einer WWW-Community zu nennen.

Models z.B. sollten jede Möglichkeit haben in privaten Gruppen o.ä. zu schreiben "Casa de Chrisso hat mich angegrabbelt, nicht zu empfehlen". Oder eben Fotografen mit "Hat mir 'ne Linse geklaut, Vorsicht".

Wenn es nachweislich wahr ist: kein Problem.
Wenn es nicht nachweislich wahr ist: großes Problem. Nicht nur für die, über die es behauptet wird, sondern auch für die, die es behaupten.

Großes Problem auch für den Seitenbetreiber, der haftet nämlich recht schnell für rechtswidrige Inhalte von Dritten.

Klar kann da mal eine Rachegeschichte dabei sein, muss man dann aber mit leben

Nein, muss man überhaupt nicht. Weder juristisch noch moralisch.

und wenn eine Person was negatives sagt aber zehn andere entgegnen können "nee, war vollkommen in Ordnung", dann denke ich löst sich das auch in Wohlgefallen auf.

Ganz großer Irrtum - auch von völlig falschen, erfundenen, denunziatorischen Behauptungen bleibt immer etwas hängen.

Verbieten kann man's eh nicht.

Aber sicher kann man das verbieten. Einstweilige Verfügung, strafbewehrte Unterlassungsverpflichtung, Strafantrag.

@Tinkerbell Model:
Ich denke das es seriösen Fotografen sogar hilft.

Nicht wirklich. Weil der seriöse Fotograf überhaupt nicht weiß, wie substantiell die Behauptung ist. Oder wie glaubwürdig diejenige/derjenige ist, der die Behauptung aufstellt.
Kleiner Tip ganz am Rande: stell Dir einfach mal vor, Du wärest Gegenstand von Behauptungen von Fotografen, Visas usw. auf einer "Blacklist". Und von den Behauptungen ist die Hälfte Deiner Ansicht nach falsch. Ungerecht. Du warst nicht unpünktlich, Du hast doch noch angerufen, daß der ICE Verspätung hat. Und wieso ist Dein Posing verkrampft und unprofessionell. Und klar - Fotograf "Lichtmeister" behauptet ja eigentlich gar nicht, daß Du ihm 50 Euro aus dem Portemonnaie geklaut hast, während des Shootings. Er schreibt nur: "Nach dem Shooting fehlten plötzlich 50 Euro aus meinem Portemonnaie. Ich will ja nicht sagen, daß Tinkelbell Model das Geld geklaut hat. Ist nur komisch - bevor sie kam, waren 50 Euro noch da, nachdem sie wieder abgereist war, waren die 50 Euro weg. Ich hab noch das ganze Studio abgesucht, aber nix... Ich haupte nicht, daß sie geklaut hat, natürlich nicht, könnte ich ja auch nicht beweisen, ist nur irgendwie ärgerlich..."

Es gibt eben leider immer auch Fotografen, die sich nicht an die Regeln halten.

Es gibt immer und überall Leute, die sich nicht in die Regeln halten. Dafür muss man brauchbare Verfahrensweisen entwickeln. "Blacklists" gehören nicht dazu.

Aber das ist nur meine Meinung. Ich wüsste gerne, von welchen Fotografen ich mich besser fernhalten sollte.

Von allen, über die andere Leute, die Du nicht kennst und deren Glaubwürdigkeit Du nicht beurteilen kannst, schlecht reden?

Ich denke nicht, daß das ein brauchbares Kriterium ist, geschweige denn ein gutes.

@pepper:
@Casa de Chrisso. Das ist keine Lösung. Wer privat echte oder falsche Listen versendet bzw. erhält wird keinen Widerspruch oder eine Entgegnung erhalten, weil dieser Vorgang im privaten Rahmen geschieht. Ich halte solche Listen für problematisch, auch im juristischen Sinn. Wer als Model sexuell belästigt etc. wird, sollte die Moderatoren der MK über diese Vorfälle informieren.

Wer als Model sexuell belästigt wird, sollte zur Polizei gehen und das anzeigen. Das ist der in einem zivilisierten Rechtsstaat vorgesehene Weg, und die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben ggf. auch ganz andere Mittel, Anschuldigungen zu überprüfen.

@Casa de Chrisso:
Ich weiß, alle Männer befürchten der nächste Kachelmann zu werden, aber mal ganz realistisch, die Wahrscheinlichkeit ist so absolut gering im Vergleich als Modell von Fotografen angefasst zu werden oder als Frau in der Disko, es sollte überhaupt kein Faktor sein. Kachelmann wurde letztendlich freigesprochen, und auch wenn die Geschichte unglaublich beschämend für ihn war (danke, Springerpresse), solche Fälle sind so bekannt weil sie Einzelfälle sind, und da es im Grunde eine Beziehungstat der Geliebten war muss wahrscheinlich eine jahrelange Partnerschaft auseinanderklabüstert werden um die Gründe zu finden - während in der Zwischenzeit wieder tausende Frauen schikaniert werden und das keiner Bildzeitung eine Randnotiz wert ist.

Du bist sehr naiv.

Unter dem Titel „Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in Bayern“ hat das Landeskriminalamt (LKA) im Jahr 2005 Daten zu diesem Thema sammeln lassen. Das Ergebnis: Der Anteil der belegbar falschen Anschuldigungen liegt bei 7,4 Prozent. In diesen Fällen, erklärt der Kriminologe Johannes Luff vom LKA, wurde gegen das angebliche Vergewaltigungsopfer von der Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen des Vortäuschens einer Straftat eingeleitet.

7,4 Prozent. Die Dunkelziffer ist da nicht drin. 58,4 Prozent aller Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung werden eingestellt - weil Aussage gegen Aussage steht, das Opfer sich selbst widerspricht, die Ermittler den Tatbestand als nicht erfüllt ansehen oder der Täter unbekannt bleibt.

Selbstverständlich bedeutet die Verfahrenseinstellung nicht automatisch, daß da keine Straftat begangen wurde. Nur: angesichts dieser Zahlen kommt mir die Schätzung mancher Studien, daß etwa ein Drittel aller Anzeigen wegen Vergewaltigung oder sexueller Übergriffe Falschanzeigen sind, keineswegs übertrieben hoch vor. Es dürfte im Gegenteil ziemlich realistisch sein.

Das ist übrigens eine der höchsten Quote von Falschanzeigen der diversen Straftaten, in der Mehrzahl anderer Bereiche sind die Quoten niedriger.

@Casa de Chrisso:
Mich kotzt es auch an daß Männer zuallererst mal als Bedrohung wahrgenommen werden, aber das ist eben aus gutem Grund.

Nur leider tragen solche Ideen wie die Deine genau dazu bei. Und es ist eben nicht pauschal aus einem guten Grund.
Man darf weder Männer noch Frauen noch Ausländer noch Migranten noch Deutsche oder Türken, Japaner oder Balinesen pauschal erstmal als "Bedrohung" klassifizieren.

Ersetz mal in Deinen Aussagen "Fotografen" und "Männer" durch "Migranten" oder "Asylbewerber".

Dann müsstest merken, mit wem das eine Ähnlichkeit bekommt...

Okay Moments, dann braucht's halt einen besseren Weg der auch funktioniert, Models Sicherheit gibt und den nicht wieder wir männlichen Fotografen ihnen vorschreiben. Die schwarzen Schafe arbeiten auf mehreren Plattformen, insofern halte ich "MK melden" schonmal für nur eingeschränkt wirksam. MK ist als Kommunikationsplattform umständlicher als der Chat in FB, Whatsapp und Co, vor allem wenn man eine Gruppe ansprechen will - und Free Account hat stark begrenze PNs. Man sollte zudem auch im Blick haben wie die mobile-Version funktioniert, die vom überwiegenden Teil genutzt wird.
Das Vertrauen in den Melde-Button könnte auch eingeschränkt sein, kann ich nichts zu sagen - vielleicht wegen der Erwartung, mal wieder einen männlichen Fotografen "am anderen Ende der Leitung" zu haben und auf ihn angewiesen zu sein. Kurzum, am Ende kämpft man sich relativ alleine durch, und am Ende wildert der gesperrte Schlingel dann halt bei FB und Instagram weiter.
Am Ende sehe ich Resultate, die Falschanschuldigungen scheinen mir relativ gering zu sein, dafür sehen wir immer wieder Fälle von Arschlöchern die nur aufgeflogen sind nachdem sich mehrere Opfer nach und nach zusammengefunden haben, Erfahrungen ausgetauscht und dann gemeinsam gegen ihn angegangen sind. In den allerseltensten Fällen geht ein Opfer allein gegen einen Fotografen oder sonstigen Sextäter vor, da der Mut fehlt.
Wie gesagt, das mit der geschriebenen Liste kenne ich so genau nicht, meines Wissens sind es Gruppen, was ich auch für besser als ein anonymes Papier mit Namen halte, da können wir uns drauf einigen. Letztendlich ist eine Gruppe aber auch nur die Luxusversion davon, mit mehr Kommunikation und Austausch. Für mich steht eben ganz oben daß sich mal was ändert, und das tut es nicht wenn wir Fotografen mal wieder allein bestimmen wollen wie das funktionieren soll.

[sorry, wollte nochmal editieren]

@Casa

Prinzipiell kann ich dich ja verstehen. Seit ich mit der People-Fotografie angefangen habe, kenne ich das Gefühl ebenfalls, anfänglich erst mal "unter Generalverdacht" zu stehen. Und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass daran ein Teil meiner Geschlechtsgenossen Schuld ist - und nicht irgendwelche "spinnerten" Modelle.

Trotzdem finde ich es auch gut, dass im deutschen Recht die Unschuldsvermutung gilt und es so Dinge wie Verleumdung und üble Nachrede kennt - sprich, dass nicht jeder Hintz den Kuntz grundlos in die Pfanne hauen kann. "Der Zweck heiligt die Mittel" ist für einen Rechtsstaat keine gute Vorgehensweise.

Deine Blacklist hat jetzt zwei Möglichkeiten:

Entweder sie interessiert kein Schwein. Dann ist es die Diskussion darüber müssig... dann schützt sie aber auch kein einziges Model vor irgendeinem "Fotografen". Oder sie "funktioniert". Dann muss aber auch die Frage erlaubt sein, ob sie hierfür weitere "Opfer" produziert.

Und ganz ehrlich: glaubst du wirklich, dass unsachliches Denunzieren in so einer Liste kein Problem oder allerhöchstens ein Randthema wäre?

Wie sich Menschen verhalten, wenn sie nicht mit ihrem Gesicht, ihrem Namen und ihrem sozialen Ansehen zu ihren Aussagen stehen müssen, kann man jeden Tag millionenfach im Netz erleben... nicht zuletzt hier im Forum... ^^

Ach Tom, zu viel Text, zu unsinniger Vergleich zur AfD, geh ich jetzt nicht drauf ein.

Um ehrlich zu sein, fällt mir da auch nicht DER Königsweg ein. Aber es ist ja auch nicht so, dass Modelle gar keine Möglichkeiten hätten, sich vor entsprechenden Typen zu schützen:

Shootingsbewertungen lesen, gezielt andere Modelle fragen, ein Telefonat vorab, Treffen an einem öffentlichen Ort, Begleitpersonen, Kontrollanrufe... und v.a.: auf's eigene Bauchgefühl hören und sofort abbrechen, wenn irgendwas komisch wird.

Ja, 100&igen Schutz bietet das alles auch nicht. Aber man sollte ehrlicherweise auch eingestehen, dass selbst diese Maßnahmen in der Regel nur zu einem geringen Teil genutzt werden.

Bei meinen Shootings jedenfalls war bislang bei exakt einem einzigen eine Begleitung anwesend, ich habe vermutlich keine handvoll Telefonate geführt, einen Kontrollanruf oder eine Kontroll-SMS hätte ich jedenfalls noch nie wahrgenommen und dass meine Studioshootings teils am WE in einem großen, leeren Industriegebäude stattfinden, hat auch noch kein Model merklich gestört - nicht mal bei Erstshootings.

Bevor mir jetzt jemand mit Lese- oder Denkschwäche die Worte im Mund umdreht: nein, das alles bedeutet nicht "selbst Schuld, wenn etwas passiert"!

Es heißt nur: es gibt bereits Mittel und Wege für mehr Sicherheit... die in den meisten Fällen lange nicht ausgeschöpft werden.

Ach, und hast du wirklich das Gefühl, "wir männliche Fotografen" würden "den Modellen" vorschreiben, wie sie sich zu organisieren hätten? Ich für meinen Teil jedenfalls mache das nicht. Und ganz ehrlich: ich habe auch nicht das Gefühl, ich könnte damit viel Erfolg haben, sollte ich es je versuchen... ;-D

JSieg-Fotografie:

Schön, dass Du zeigst, wie so etwas real funktioniert.
Schmeißt meinen Nicknamen hier in den Raum und
schreibst, dass er auf einer "Blacklist" steht.

Klar wollte ich Dich da noch gern etwas zu fragen,
aber (welches Wunder) geht ja nicht, da Du die
MK-Ignorfunktion aktiviert hast.

wzbw.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Liedtke
Blumberger Damm 172
12679 Berlin

Deutschland in a nutshell

#21

ich frage mich, mit welchen models du verkehrst. ich habe noch von keinem model, mit welchem ich in kontakt war, vergewaltigungsszenarien gehört. bei dir sind das fast alle - nach deinen worten.
ich habe die vermutung, dass du dich gut fühlst, als frauenversteher rüber zu kommen. viel glück dabei :)

begleitperson, shootingbewertungen, netzwerk, telefonate - es gibt so viele möglichkeiten, sich vorab zu informieren und wenn doch einer durchschlüpft: shooting sofort abbrechen und entsprechende meldung. ist eigentlich ganz einfach - zumindest für mich, der frauen wirklich noch nei richtig verstanden hat.

#35
der besagte fotograf stellt sehr gerne auf ignore bzw. belästigt gerne mit sinnlosen fotokommentaren. na ja, spinner gibt es überall. gibt auch gerne tipps zur verbesserung der fotos - eigentlich gewünscht - ohne sinn und wenn ich seine sedcard anschaue, dann wird mir alles klar.

skorpi - nicht Models, Frauen allgemein. Die Models, die ich hatte, hatten lediglich Schämstories und Gruselverhalten von obernotpeinlichen Kollegen auf Lager, viele, aber nicht alle. Aber Freundinnen, Partnerinnen, und was man sich im Vertrauen so erzählt, manchmal bin ich dann doch froh als Mann geboren zu sein. Nein, es ist nicht jede, aber viel zu viele.

Zum Rest, Danke daß Du mich in meinen vorigen Gedanken bestätigst. Frauenversteher, Weisser Ritter, SJW, nenn mich wie Du willst, für mich zeugt das lediglich von oben beschriebener Dickköpfigkeit und dem typischen Selbstverteidigungsmodus. Ist mir inzwischen sowas von egal, auch das mit dem "Du willst nur selber Models abgreifen" - ich hatte dieses Jahr exakt einen Shoot und drücke mich ansonsten erfolgreich vor Fototerminen, ich habe es z.Zt. nicht nötig Models von mir überzeugen zu müssen, gerade weil ich auch wenn dann nur die, die ich schon kenne fotografieren will.

Ganz davon abgesehen daß ich mich über das Thema fast ausschließlich in diesem Forum mit Kollegen kloppe, wo eh fast keine Models mitlesen.

Als "Frauenversteher" fühl ich mich ansonsten auch ganz gut, Frauen hatten in meinem Leben eine größere Bedeutung und Vorbildfunktion als Männer und waren die generell wichtigeren Freundschaften, mit wenigen Ausnahmen.

Daß die Fotoszene voll ist mit Idioten sollte jedem bekannt sein der nicht dem "Alles Lüge, sich wichtig machende Models" folgt. Terry Richardson, Marcus Hyde, Jason Lanier, etc. sind nur die prominenten Namen die in letzter Zeit aufkamen, und sie Zeigen nichts anderes als das Verhalten das in der Amateurszene auch gang und gäbe ist, das fängt eben schon mit dem Ton an der auch hier vorherrscht, egal ob man sich sonst nichts zuschulden kommen lässt. Vielleicht steigst Du mal mit diesem Video ein.

@moments Nein, ich glaube nicht daß eine "Schwarze Liste" der Königsweg ist, aber ja, ich glaube daß Männer den Frauen wieder vorschreiben wollen wie sie's zu machen hätten. Sobald sich eine irgendwie wehrt oder zu Wort meldet, wird lang und breit erstmal kritisiert daß sie sich nicht an die offiziell anerkannten Wege zur Verteidigung gehalten hat, sie hätte ja dies und jenes tun müssen und so wie jetzt geht das ja überhaupt nicht, und überhaupt macht sie das unglaubwürdig und ist überhaupt was passiert wenn sie sich scheut den offiziellen Weg zu gehen?
Gutes Beispiel immer wieder das "Geh halt zur Polizei" - Frauen wissen ganz genau wie schwer der Weg ist, wie oft Anzeigen zu nichts führen und daß ohne einen frischen Abstrich einer eindeutigen Vergewaltigung wahrscheinlich kaum etwas nachweisbar ist. Und den Gegenwind kann eine Person allein auch oft schwer ertragen. Daher kommen solche Geschichten überhaupt meist nur raus wenn sehr viele Opfer sich zusammentun und glaubwürdig von übereinstimmenden Erfahrungen berichten.
Dummerweise scheint der einzige Weg, der wirklich funktioniert, public shaming zu sein. Ja, das kann mißbraucht werden, ja, das haben auch schon ein paar Personen missbraucht, aber wenn der Weg generell am besten funktioniert geht man doch nicht den Weg mit geringsten Erfolgschancen, wenn man ehrlich betroffen ist.
Aber mir geht es in allererster Linie um die unter Kollegen gepflegte Einstellung Models gegenüber.

@Skorpi

ist eigentlich ganz einfach - zumindest für mich, der frauen wirklich noch nei richtig verstanden hat.

Wenn du den Umgang mit sehr unangenehm, unter Umständen verstörenden bis in Einzelfällen hin zu traumatisierenden Erfahrungen als "eigentlich ganz einfach" ansiehst, hat das nichts mit "nicht verstehen" zu tun, sondern eher mit... äh... fehlender Empathie. ;-)