Brennweite und Gesichts-/Kopfform 65
5 years ago
aspan:
Aber wenn die Distanz sich nicht ändert, ändert sich auch die Darstellung nicht!? Du meinst vielleicht "bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab"?
Für die große Mehrheit der Menschen [...] gibt es - bei angenommener gleichbleibender Distanz - eine ideale Brennweite.
Aber wenn die Distanz sich nicht ändert, ändert sich auch die Darstellung nicht!? Du meinst vielleicht "bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab"?
#2Report
5 years ago
Vorbemerkung: Schaut einmal diese gif an, falls ihr nicht versteht, was aspan meint:
https://giphy.com/gifs/whoa-portraits-lenses-25k2s3dP9pR8k
https://giphy.com/gifs/person-length-affects-pzRfdjPV80GE8
* * * Zu den Fragen von aspan * * *
1) Welches nun die «ideale» Brennweite ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Gesichtsphysiognomie des Models, dem Abstand zwischen Model und Fotograf etc. ist die Geschmacksache vermutlich ein wesentlicher Punkt.
2) Ich wähle die Brennweite primär nach dem Hintergrund, also welcher Ausschnitt soll noch wie aufs Bild, und sekundär Vordergrund (soll z.B. die Blume im Vordergrund noch unscharf drauf?). Da ich vorwiegend nur die Brennweiten 50 mm, 85 mm und 135 mm benütze und immer viel Raum um die Models lasse, ist der Effekt allerdings nicht übertrieben gross ...
https://giphy.com/gifs/whoa-portraits-lenses-25k2s3dP9pR8k
https://giphy.com/gifs/person-length-affects-pzRfdjPV80GE8
* * * Zu den Fragen von aspan * * *
1) Welches nun die «ideale» Brennweite ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Gesichtsphysiognomie des Models, dem Abstand zwischen Model und Fotograf etc. ist die Geschmacksache vermutlich ein wesentlicher Punkt.
2) Ich wähle die Brennweite primär nach dem Hintergrund, also welcher Ausschnitt soll noch wie aufs Bild, und sekundär Vordergrund (soll z.B. die Blume im Vordergrund noch unscharf drauf?). Da ich vorwiegend nur die Brennweiten 50 mm, 85 mm und 135 mm benütze und immer viel Raum um die Models lasse, ist der Effekt allerdings nicht übertrieben gross ...
#3Report
5 years ago
Die GIFs zeigen das tatsächlich gut (bei konstantem Abbildungsmaßstab).
Beim gewöhnlichen Westeuropäer ändert sich schon der Gesichtsausdruck, wenn ihm jemand mit einem 35er auf die Pelle rückt, in Richtung "grimmig" bis "genervt", während er beim 135er einigermaßen entspannt ist. Bei mir zumindest würde dieser Effekt irgendwelche perspektivischen Effekte überdecken. :-)
Beim gewöhnlichen Westeuropäer ändert sich schon der Gesichtsausdruck, wenn ihm jemand mit einem 35er auf die Pelle rückt, in Richtung "grimmig" bis "genervt", während er beim 135er einigermaßen entspannt ist. Bei mir zumindest würde dieser Effekt irgendwelche perspektivischen Effekte überdecken. :-)
#4Report
5 years ago
Ich mag die meisten >85mm-Portraits irgendwie nicht, sieht zu stark nach Beauty aus. Da ich gerne etwas mehr Umgebung drauf habe bleibe ich am liebsten bei Normalbrennweiten, meist um die 50 (80 bei MF), gerne aber auch 35 wenn ich nicht zu nah dran bin.
#5Report
5 years ago
Hallo Ivanhoe, du hast natürlich recht - ich meinte einen gleichbleibenden Abbildungsmaßstab.
Danke eyemazing für die GIFS, das ist genau, was ich meine. Diese Unterschiede sind doch erheblich! Wie beschrieben: Bei manchen Gesichtern kommt brennweitenabhängig ein völlig anderer Mensch rüber.
Und klar, natürlich ist Schönheit Geschmackssache, darüber braucht es keine Diskussion. Mich interessiert, ob dieser Aspekt für andere auch wichtig ist, und wie sie der Sache Herr werden.
Danke eyemazing für die GIFS, das ist genau, was ich meine. Diese Unterschiede sind doch erheblich! Wie beschrieben: Bei manchen Gesichtern kommt brennweitenabhängig ein völlig anderer Mensch rüber.
Und klar, natürlich ist Schönheit Geschmackssache, darüber braucht es keine Diskussion. Mich interessiert, ob dieser Aspekt für andere auch wichtig ist, und wie sie der Sache Herr werden.
#6Report
5 years ago
Alte Weisheit:
Der Standort bestimmt die Perspektive.
Mit der Brennweite hat das geschilderte eigentlich nichts zu tun, auch der Abbildungsmaßstab bleibt gleich, der Kopf wird ja immer gleich groß abgebildet.
Du veränderst den Standort.
Bei einer längeren Brennweite nimmst du eine größere Distanz zum Modell ein und bei kürzerer Brennweite eine geringere.*
Man sollte sich also eher überlegen aus welcher D i s t a n z man fotografiert. Nicht zu vergessen, dass unterschiedliche Sensorgrößen bei gleicher Brennweite auch verschiedene Bildwinkel zur Folge haben. Leider wird nicht erwähnt auf welche Sensorgröße sich die Beispiele beziehen.
Unter zwei Metern sollte man einem Modell eben nicht auf die Pelle rücken, sonst gibt es unschöne Verzerrungen, (nicht jeder mag „Trüffelnasen“) aber alles ist ja Geschmacksache.
*kann gerne überprüft werden: gleicher Standort, unterschiedliche Brennweite und an der Kopfform wird sich nichts ändern. Nur der Bildausschnitt ändert sich.
Der Standort bestimmt die Perspektive.
Mit der Brennweite hat das geschilderte eigentlich nichts zu tun, auch der Abbildungsmaßstab bleibt gleich, der Kopf wird ja immer gleich groß abgebildet.
Du veränderst den Standort.
Bei einer längeren Brennweite nimmst du eine größere Distanz zum Modell ein und bei kürzerer Brennweite eine geringere.*
Man sollte sich also eher überlegen aus welcher D i s t a n z man fotografiert. Nicht zu vergessen, dass unterschiedliche Sensorgrößen bei gleicher Brennweite auch verschiedene Bildwinkel zur Folge haben. Leider wird nicht erwähnt auf welche Sensorgröße sich die Beispiele beziehen.
Unter zwei Metern sollte man einem Modell eben nicht auf die Pelle rücken, sonst gibt es unschöne Verzerrungen, (nicht jeder mag „Trüffelnasen“) aber alles ist ja Geschmacksache.
*kann gerne überprüft werden: gleicher Standort, unterschiedliche Brennweite und an der Kopfform wird sich nichts ändern. Nur der Bildausschnitt ändert sich.
#7Report
5 years ago
Wie WHS schon schreibt: es ist letztlich eine Frage der Entfernung, nicht der Brennweite. Und insofern ist es auch eine Frage des Abbildungsmaßstabs. Wenn ich mit mit einem mittleren Tele einen Headshot fotografiere und mit einem Weitwinkel den Menschen in seiner Umgebung, beides vom gleichen Standpunkt aus, sind die Proportionen des Gesichts in sich in beiden Fällen gleich. Aber natürlich entbrennen solche Diskussionen immer an Headshots, weil der Effekt da am meisten auffällt.
Zu deiner Frage, aspan:
Für mich persönlich ist weder der Bildausschnitt der relevante Faktor, noch ob die Person bspw. ein eher rundliches Gesicht hat oder nicht.
Ich frage mich eher: wieviel "Nähe" möchte ich mit dem Bild vermitteln? Soll es eher den Eindruck nach "distanzierter Spannerperspektive" machen, dann sind es 135mm. Soll der Betrachter mehr "involviert" sein, sind es 50mm. Mein Schwerpunkt verlagert sich dabei zunehmend hin zu 50mm und weg von 135mm. Ich habe mir schon zu oft nach einem Shooting Bilder angeschaut und gedacht: "wärst du doch nur näher dran gewesen".
Zu deiner Frage, aspan:
Für mich persönlich ist weder der Bildausschnitt der relevante Faktor, noch ob die Person bspw. ein eher rundliches Gesicht hat oder nicht.
Ich frage mich eher: wieviel "Nähe" möchte ich mit dem Bild vermitteln? Soll es eher den Eindruck nach "distanzierter Spannerperspektive" machen, dann sind es 135mm. Soll der Betrachter mehr "involviert" sein, sind es 50mm. Mein Schwerpunkt verlagert sich dabei zunehmend hin zu 50mm und weg von 135mm. Ich habe mir schon zu oft nach einem Shooting Bilder angeschaut und gedacht: "wärst du doch nur näher dran gewesen".
#8Report
[gone] User_567256
5 years ago
[/Quote]Unter zwei Metern sollte man einem Modell eben nicht auf die Pelle rücken, sonst gibt es unschöne Verzerrungen …[/Quote]
Große Entfernung = KEINE Verzerrung, kleine Entfernung = VERZERRUNG – das ist schlicht Blödsinn. Denn nur ein ganz klein wenig weiter gedacht hieße das, das ein Objektiv auf unterschiedliche Entfernungen unterschiedliche Dinge tun würde. Wie aber sollte ein Objektiv relativ handel können?!
Wohl hat die alte Weisheit – der Standort bestimmt die Perspektive – nach wie vor Gültigkeit, ist aber in diesem Fall nicht anwendbar. Denn es ist immer die selbe Perspektive ist, egal wie weit man weg ist – denn die bei der Porträtfotografie (üblicherweise) eingesetzten Objektive können nichts anders als Zentralperspektive.
Der Fehler liegt in der Definition, dass die Distanz bestimmend wäre. Richtig ist vielmehr, das die RELATION DER DISTANZEN ZUEINANDER entscheidend sind:
• Aufnahmemedium und Nahpunkt (bei Porträt wahrscheinlich die Nasenspitze)
• Aufnahmemedium und Fernpunkt (bei Porträt eventuell das Ohr, denn den Hinterkopf kann man – wie die Rückseite des Mondes – nicht sehen)
• sowie die Entfernung zwischen Nah- und Fernpunkt.
Mit der Änderung der Aufnahmeentfernung verschieben sich diese Verhältnisse zueinander. Und obwohl die Perspektive immer vollkommen korrekt ist, ändern sich die Größenverhältnisse zwischen Nahpunkt (Nase) und Fernpunkt (Ohr). Was zu der absurden Aussage führt, dass es Verzerrungen gebe und sich die Perspektive ändern würde …
Um die "korrekte" Abbildung von Gesichtern zu erreichen, müsste man folglich zuvor den Abstand von Nasenspitze (Nahpunkt) zu Ohr (Fernpunkt) analysieren, und dann daraus Brennweite als auch Entfernung berechnen. Bei Flachnasen (Asiaten) andere Brennweiten als bei Afrikanern (weil die doch den großen Johannes habe sollen) anwenden. Ja klar, weshalb nicht, schließlich gibt es auch in Wacken ein Blaskapelle.
Aber, oh weh, was tun, wenn sich der mit dem großem Johannes mit einer Flachnase …
Große Entfernung = KEINE Verzerrung, kleine Entfernung = VERZERRUNG – das ist schlicht Blödsinn. Denn nur ein ganz klein wenig weiter gedacht hieße das, das ein Objektiv auf unterschiedliche Entfernungen unterschiedliche Dinge tun würde. Wie aber sollte ein Objektiv relativ handel können?!
Wohl hat die alte Weisheit – der Standort bestimmt die Perspektive – nach wie vor Gültigkeit, ist aber in diesem Fall nicht anwendbar. Denn es ist immer die selbe Perspektive ist, egal wie weit man weg ist – denn die bei der Porträtfotografie (üblicherweise) eingesetzten Objektive können nichts anders als Zentralperspektive.
Der Fehler liegt in der Definition, dass die Distanz bestimmend wäre. Richtig ist vielmehr, das die RELATION DER DISTANZEN ZUEINANDER entscheidend sind:
• Aufnahmemedium und Nahpunkt (bei Porträt wahrscheinlich die Nasenspitze)
• Aufnahmemedium und Fernpunkt (bei Porträt eventuell das Ohr, denn den Hinterkopf kann man – wie die Rückseite des Mondes – nicht sehen)
• sowie die Entfernung zwischen Nah- und Fernpunkt.
Mit der Änderung der Aufnahmeentfernung verschieben sich diese Verhältnisse zueinander. Und obwohl die Perspektive immer vollkommen korrekt ist, ändern sich die Größenverhältnisse zwischen Nahpunkt (Nase) und Fernpunkt (Ohr). Was zu der absurden Aussage führt, dass es Verzerrungen gebe und sich die Perspektive ändern würde …
Um die "korrekte" Abbildung von Gesichtern zu erreichen, müsste man folglich zuvor den Abstand von Nasenspitze (Nahpunkt) zu Ohr (Fernpunkt) analysieren, und dann daraus Brennweite als auch Entfernung berechnen. Bei Flachnasen (Asiaten) andere Brennweiten als bei Afrikanern (weil die doch den großen Johannes habe sollen) anwenden. Ja klar, weshalb nicht, schließlich gibt es auch in Wacken ein Blaskapelle.
Aber, oh weh, was tun, wenn sich der mit dem großem Johannes mit einer Flachnase …
#9Report
5 years ago
@Elliz
Das meiste, was du schreibst, stimmt ja. Ja, es "verzerrt" nichts. Und ja, es kommt auf die unterschiedlichen Abstände bzw. deren Verhältnisse zueinander an. Und ja, es ist eine Zentralprojektion.
Aber nein: es ist eben nicht immer die gleiche Perspektive - sie ändert sich mit den sich ändernden Abständen.
Mit zunehmender Entfernung (die durch längere Brennweiten wieder auf den gleichen Abbildungsmaßstab gebracht wird) nähert man sich immer mehr der Parallelprojektion... mit den bekannten Auswirkungen auf die "Dreidimensionalität" des Motivs.
Das meiste, was du schreibst, stimmt ja. Ja, es "verzerrt" nichts. Und ja, es kommt auf die unterschiedlichen Abstände bzw. deren Verhältnisse zueinander an. Und ja, es ist eine Zentralprojektion.
Aber nein: es ist eben nicht immer die gleiche Perspektive - sie ändert sich mit den sich ändernden Abständen.
Mit zunehmender Entfernung (die durch längere Brennweiten wieder auf den gleichen Abbildungsmaßstab gebracht wird) nähert man sich immer mehr der Parallelprojektion... mit den bekannten Auswirkungen auf die "Dreidimensionalität" des Motivs.
#10Report
5 years ago
@WHS, Moh und elliz
Wichtig: Bei (annähernd) gleichbleibendem Abbildungsmaßstab.
Ich habe im ersten Post Blödsinn geschrieben, es wurde bereits darauf hingewiesen. Ich kann leider nur bis 15 min nach dem Post editieren.
Nähe ist bestimmt ein wichtiges Merkmal. Aber die Frage, wie ich einen Menschen vorteilhaft abbilde, will ich erst mal nicht durch eine bestimmte Pose, eine Situation, einen Hintergrund oder eine Lichtstimmung steuern, sondern zuvorderst über das Motiv selber, bzw.: Wenn ich einen Menschen abbilde und die Möglichkeit habe, die Proportionen seines Gesichts über die Brennweite (- bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab) zu seinem Vorteil zu steuern - warum sollte ich diese Möglichkeit dem Zufall oder der Vorliebe für eine bestimmte FB überlassen? Ein Gesicht über die Brennweite plastisch zu differenzieren ist für meine Begriffe eine der größten künstlerischen Leistungen an einem Bild (neben vielen anderen, wie z.B. Hintergrund, Lichtrichtung und -Stimmung, Pose usw. zu einem gestalterischen Ganzen zusammenzuführen). Würde ich zweimal die gleiche Aufnahme (- bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab) bei verschiedener Brennweite machen und auf einer der beiden sähe das Model besser aus, wäre mir der Unterschied nie egal. (Ich glaube nebenbei, dass die Unterschiede im individuellen Schönheitsempfinden hier gar nicht so groß sind).
Und wie eingangs geschrieben, natürlich nimmt der Effekt mit zunehmender Distanz ab. Daher vor allem im Zusammenhang mit Portraits: Oberkörper-Kopf, Schulter-Kopf, nur Kopf.
Wichtig: Bei (annähernd) gleichbleibendem Abbildungsmaßstab.
Ich habe im ersten Post Blödsinn geschrieben, es wurde bereits darauf hingewiesen. Ich kann leider nur bis 15 min nach dem Post editieren.
Ich frage mich eher: wieviel "Nähe" möchte ich mit dem Bild vermitteln?
Nähe ist bestimmt ein wichtiges Merkmal. Aber die Frage, wie ich einen Menschen vorteilhaft abbilde, will ich erst mal nicht durch eine bestimmte Pose, eine Situation, einen Hintergrund oder eine Lichtstimmung steuern, sondern zuvorderst über das Motiv selber, bzw.: Wenn ich einen Menschen abbilde und die Möglichkeit habe, die Proportionen seines Gesichts über die Brennweite (- bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab) zu seinem Vorteil zu steuern - warum sollte ich diese Möglichkeit dem Zufall oder der Vorliebe für eine bestimmte FB überlassen? Ein Gesicht über die Brennweite plastisch zu differenzieren ist für meine Begriffe eine der größten künstlerischen Leistungen an einem Bild (neben vielen anderen, wie z.B. Hintergrund, Lichtrichtung und -Stimmung, Pose usw. zu einem gestalterischen Ganzen zusammenzuführen). Würde ich zweimal die gleiche Aufnahme (- bei gleichbleibendem Abbildungsmaßstab) bei verschiedener Brennweite machen und auf einer der beiden sähe das Model besser aus, wäre mir der Unterschied nie egal. (Ich glaube nebenbei, dass die Unterschiede im individuellen Schönheitsempfinden hier gar nicht so groß sind).
Und wie eingangs geschrieben, natürlich nimmt der Effekt mit zunehmender Distanz ab. Daher vor allem im Zusammenhang mit Portraits: Oberkörper-Kopf, Schulter-Kopf, nur Kopf.
#11Report
5 years ago
Interessantes Thema, spannende Diskussion.
Kann man die These des TO beispielhaft belegen? Also konkret: Bilder von Modellen raussuchen, die bei 70mm großartig aussehen, aber bei 200mm langweilig, und dann umgekehrt (gleicher Abbildungsmaßstab, blabla)?
Ich bin kein klassischer Portraitfotograf. Mir selbst sind die Darstellungsunterschiede bewusst, die sich durch Distanz/Brennweite ergeben, aber die Modellphysiognomie beeinflusst selten meine Brennweitenwahl.
Die Brennweite wird bei mir bestimmt durch die beabsichtigte Bildwirkung, den vorhandenen Platz und die vorhandenen Objektive bestimmt.
Weitwinklig nutze ich für In-your-Face und direkte Bildwirkung, oder für Aufnahmen, bei denen das Modell sich stark in den dominanten Hintergrund integriert. Tele für Portraitfotos, Detailaufnahmen oder bei Hintergrundverengung.
Gerade bei improvisierten Shoots in Räumen will ich den Kram im Hintergrund minimieren und nehme deshalb eher eine lange Brennweite und gehe ein paar Schritte nach hinten.
Kann man die These des TO beispielhaft belegen? Also konkret: Bilder von Modellen raussuchen, die bei 70mm großartig aussehen, aber bei 200mm langweilig, und dann umgekehrt (gleicher Abbildungsmaßstab, blabla)?
Ich bin kein klassischer Portraitfotograf. Mir selbst sind die Darstellungsunterschiede bewusst, die sich durch Distanz/Brennweite ergeben, aber die Modellphysiognomie beeinflusst selten meine Brennweitenwahl.
Die Brennweite wird bei mir bestimmt durch die beabsichtigte Bildwirkung, den vorhandenen Platz und die vorhandenen Objektive bestimmt.
Weitwinklig nutze ich für In-your-Face und direkte Bildwirkung, oder für Aufnahmen, bei denen das Modell sich stark in den dominanten Hintergrund integriert. Tele für Portraitfotos, Detailaufnahmen oder bei Hintergrundverengung.
Gerade bei improvisierten Shoots in Räumen will ich den Kram im Hintergrund minimieren und nehme deshalb eher eine lange Brennweite und gehe ein paar Schritte nach hinten.
#12Report
[gone] User_446991
5 years ago
Hi,
Dieses Buch befasst sich ausführlich mit mit dem Thema.
https://www.amazon.de/Frauen-fotografieren-Shooting-Ratgeber-Posing-Aufnahmetechniken/dp/3864904366/ref=nodl_
Vg
Dieses Buch befasst sich ausführlich mit mit dem Thema.
https://www.amazon.de/Frauen-fotografieren-Shooting-Ratgeber-Posing-Aufnahmetechniken/dp/3864904366/ref=nodl_
Vg
#13Report
5 years ago
@elliz:
google mal nach "perspektivischer Verzerrung". Und dann stell dir vor, du nimmst ein 16mm und machst ein bildfüllendes Portrait. Dann siehst du nicht mal Ohren. Das ist mit Verzerrung gemeint, nicht eine Schwäche des Objektives.
google mal nach "perspektivischer Verzerrung". Und dann stell dir vor, du nimmst ein 16mm und machst ein bildfüllendes Portrait. Dann siehst du nicht mal Ohren. Das ist mit Verzerrung gemeint, nicht eine Schwäche des Objektives.
#14Report
[gone] XQD
5 years ago
An alle Akademiker und Nerds: Einfach mal durch den Sucher schauen!
#15Report
5 years ago
@Elliz:
"*kann gerne überprüft werden: gleicher Standort, unterschiedliche Brennweite und an der Kopfform wird sich nichts ändern. Nur der Bildausschnitt ändert sich."
Probier es halt mal aus bevor du behauptest andere schreiben Blödsinn.
(Guter Stil ist das eh nicht.)
Ein Objektiv verändert eben nichts, nur ein Ortswechsel verändert die Perspektive.
Oder siehst du etwas anderes nur weil du ein Fernglas benutzt?
Nein, du siehst nur einen engeren Ausschnitt.
(Wir können übrigens auch nur Zentralperspektive sehen)
Du kannst das auch bei Wikipedia oder sonst wo unter Perspektive nachlesen, wenn du anderen nicht glaubst.
Wenn man gleichzeitig Standort u n d Brennweite verändert, ist eben schwerer zu verstehen wo die Ursache für die vermeintliche Veränderung der Form liegt.
______________________________________________________________________________________________
Zitat: "Um die "korrekte" Abbildung von Gesichtern zu erreichen, müsste man folglich zuvor den Abstand von Nasenspitze (Nahpunkt) zu Ohr (Fernpunkt) analysieren, und dann daraus Brennweite als auch Entfernung berechnen."
Ja genau, das wurde in älteren Fotobüchern auch tatsächlich empfohlen und zwar minimum die zehnfache Brennweite (bezogen auf Kleinbild 24x36) und Abstand Nase – Ohr.
Daraus ergibt sich dann aber auch die entscheidende Distanz zum Modell, vorausgesetzt ist ja eine formatfüllende Abbildung. Blöd waren die Fotografen früher auch nicht.
Am o.g. ändert das nichts.
"*kann gerne überprüft werden: gleicher Standort, unterschiedliche Brennweite und an der Kopfform wird sich nichts ändern. Nur der Bildausschnitt ändert sich."
Probier es halt mal aus bevor du behauptest andere schreiben Blödsinn.
(Guter Stil ist das eh nicht.)
Ein Objektiv verändert eben nichts, nur ein Ortswechsel verändert die Perspektive.
Oder siehst du etwas anderes nur weil du ein Fernglas benutzt?
Nein, du siehst nur einen engeren Ausschnitt.
(Wir können übrigens auch nur Zentralperspektive sehen)
Du kannst das auch bei Wikipedia oder sonst wo unter Perspektive nachlesen, wenn du anderen nicht glaubst.
Wenn man gleichzeitig Standort u n d Brennweite verändert, ist eben schwerer zu verstehen wo die Ursache für die vermeintliche Veränderung der Form liegt.
______________________________________________________________________________________________
Zitat: "Um die "korrekte" Abbildung von Gesichtern zu erreichen, müsste man folglich zuvor den Abstand von Nasenspitze (Nahpunkt) zu Ohr (Fernpunkt) analysieren, und dann daraus Brennweite als auch Entfernung berechnen."
Ja genau, das wurde in älteren Fotobüchern auch tatsächlich empfohlen und zwar minimum die zehnfache Brennweite (bezogen auf Kleinbild 24x36) und Abstand Nase – Ohr.
Daraus ergibt sich dann aber auch die entscheidende Distanz zum Modell, vorausgesetzt ist ja eine formatfüllende Abbildung. Blöd waren die Fotografen früher auch nicht.
Am o.g. ändert das nichts.
#16Report
5 years ago
Beim letzten Post habe ich im unteren Teil leider in der Eile Quatsch geschrieben:
Richtig wäre:
Zitat: "Um die "korrekte" Abbildung von Gesichtern zu erreichen, müsste man folglich zuvor den Abstand von Nasenspitze (Nahpunkt) zu Ohr (Fernpunkt) analysieren, und dann daraus Brennweite als auch Entfernung berechnen."
Ja genau, das wurde in älteren Fotobüchern auch tatsächlich empfohlen und zwar den zwanzigfachen Abstand Nase – Ohr.
Daraus ergibt sich dann auch die Brennweite, vorausgesetzt ist ja eine formatfüllende Abbildung.
Richtig wäre:
Zitat: "Um die "korrekte" Abbildung von Gesichtern zu erreichen, müsste man folglich zuvor den Abstand von Nasenspitze (Nahpunkt) zu Ohr (Fernpunkt) analysieren, und dann daraus Brennweite als auch Entfernung berechnen."
Ja genau, das wurde in älteren Fotobüchern auch tatsächlich empfohlen und zwar den zwanzigfachen Abstand Nase – Ohr.
Daraus ergibt sich dann auch die Brennweite, vorausgesetzt ist ja eine formatfüllende Abbildung.
#17Report
5 years ago
Ja, ich mache mir Gedanken über den Abstand zum Modell bei Portraits aber die Basis meiner Entscheidung ist in erster Linie die Zielsetzung meiner fotografischen Abbildung.
Dabei spielen technische Überlegungen bzw Abbildungsgesetze nur eine untergeordnete Rolle. Was J Reber in Beitrag #12 schrieb trifft bei mir ebenfalls zu.
Im Vordergrund stehen die Bildaussage und Gestaltung, alles andere ist 'nur' technisches Handwerk. Und jeder kann sich anderer Werkzeuge und Vorgehensweisen bedienen um zu 'seinem' Ziel zu kommen. Am Ende zählt das Ergebnis. Perse zu sagen, dass 200mm Brennweiten nur zu flachen Ergebnisse führen, wäre da viel zu kurz gedacht.
Ich persönlich mag die Nähe zum Portraitierten, 35mm bis max 85mm sind da meine liebsten Brennweiten, gerne auch in Kombination mit Zwischenringen.
Dabei spielen technische Überlegungen bzw Abbildungsgesetze nur eine untergeordnete Rolle. Was J Reber in Beitrag #12 schrieb trifft bei mir ebenfalls zu.
Im Vordergrund stehen die Bildaussage und Gestaltung, alles andere ist 'nur' technisches Handwerk. Und jeder kann sich anderer Werkzeuge und Vorgehensweisen bedienen um zu 'seinem' Ziel zu kommen. Am Ende zählt das Ergebnis. Perse zu sagen, dass 200mm Brennweiten nur zu flachen Ergebnisse führen, wäre da viel zu kurz gedacht.
Ich persönlich mag die Nähe zum Portraitierten, 35mm bis max 85mm sind da meine liebsten Brennweiten, gerne auch in Kombination mit Zwischenringen.
#18Report
5 years ago
Na da ist doch endlich meine fotografische Erklärung dafür,
dass ich nur junge asiatische Mädchen fotografieren kann,
denn da ist der Abstandder süßen Stupsnasen zu den Lolita-
öhrchen noch nicht so groß und ich kann demzufolge mit
meiner 50mm/1.8 Plaste-Wegwerflinse für € 89 die optimalen
verzerrungsarmen Portraits machen. Warum verzerren die Girls
dann aber absichtlich ihr Gesicht so, wenn ich sie nach einem
Shooting frage ? Verstehen ich etwas immer noch nicht richtig ?
Für Babys reicht dann wahrscheinlich ein 35mm Angebot.
(Nasen wachsen auch im Alter noch und sind im Schnitt
dann im Alter von 97 um ca.: 0,8cm größer als noch mit 30.)
dass ich nur junge asiatische Mädchen fotografieren kann,
denn da ist der Abstandder süßen Stupsnasen zu den Lolita-
öhrchen noch nicht so groß und ich kann demzufolge mit
meiner 50mm/1.8 Plaste-Wegwerflinse für € 89 die optimalen
verzerrungsarmen Portraits machen. Warum verzerren die Girls
dann aber absichtlich ihr Gesicht so, wenn ich sie nach einem
Shooting frage ? Verstehen ich etwas immer noch nicht richtig ?
Für Babys reicht dann wahrscheinlich ein 35mm Angebot.
(Nasen wachsen auch im Alter noch und sind im Schnitt
dann im Alter von 97 um ca.: 0,8cm größer als noch mit 30.)
#19Report
5 years ago
ich persönlich mache mir nicht mehr so viel Gedanken außer das ich im Prinzip nur 35 & 50 mm oder 50 & 85 mm zu einem Shooting mitnehme. Je nachdem ob ich Indoor oder Outdoor bin :-)
Welche Brennweite für mich geeignet ist, hatte ich mir jeweils vor dem Kauf überlegt
Welche Brennweite für mich geeignet ist, hatte ich mir jeweils vor dem Kauf überlegt
#20Report
Topic has been closed
(Was die interessante Frage aufwirft, ob optische Perfektion (und nur diese, den Aspekt der Persönlichkeit außen vorgelassen) bei einem Model darin besteht, dass es bei allen Brennweiten gut aussieht, sprich: Dem Fotografen professionelles Arbeiten erspart. Und deshalb einen höheren Lohn verlangen kann.)
Ich tue mich schwer mit Vorhersagen/Einschätzungen, welche Brennweite die richtige sei, meistens werde ich überrascht. Deshalb schummle ich vor dem eigentlich Shooting gerne einen kurzen Brennweitentest rein (bei dem ich mit 3 Festbrennweiten (35, 50, 85) und einem 70-200 teste.
Mich interessiert, wie andere das handhaben, d.h.
1) ob sie überhaupt Überlegungen zu Brennweite und Gesichtsform anstellen und
2) anhand welcher Überlegungen sie das entscheiden.
Gibt es speziell diesem Thema dedizierte Literatur?