Bildkritik: Feedback erwünscht 28

Hallo Community,

ich würde mich über Feedback zu folgendem Bild freuen:



vom Model habe ich eher negative Kritik erhalten.

Mich würde es interessieren was ihr dazu denkt und was ihr anders gemacht hättet?!
5 years ago
also ich bin jetzt kein fotograf, aber als modell und designerin, die gern bilder selbst nachbearbeitet würde ich sagen:
das bild finde ich an sich nicht schlecht. mir persönlich wirkt es zu sehr "out of cam".
sprich: color grading (vlt sogar s/w?), ein ganz klein wenig haut und haar-retusche, vlt ein bisschen vignette
was dem bild vlt noch gutgetan hätte, wäre es nicht so zentriert zu fotografieren, sondern das model eher im linken drittel und rechts etwas mehr der wald/wiesenlandschaft?

sind jetzt nur mal die sachen, die mir als erstes durch den kopf gegangen sind
Erster Einduck;
Das Model wirkt verkrampf, die Hand an der Wade greift zu stark zu. Der rechte Arm schaut zu sehr an den Körper gepresst aus. Der Blick geht für mich irgendwie ins leere.

Das Foto als solches ist mir zu eng geschnitten; denke ein Querformat hätte dem besser gestanden. So hätte Ihr Blick etwas Raum im Foto bekommen.

Einer sehr leichten Vignette stimme ich zu bzw den gesamten Hintergrund ein klein wenig abdunkeln.
Eine schöne knackige SW-Entwicklung käme auch gut aber NICHT nur die Sättigung rausziehen!
Vielen Dank schon einmal für das Feedback. Das Deckt sich ganz gut mit dem Feedback vom Model.
Was sagt ihr zu der Haut? zu dunkel? Zu fleckig?

das Foto ist größtenteils unbearbeitet - ich wollte den natürlichen Look behalten.
Aber wahrscheinlich muss das wirklich mehr herausgeholt werden.
Mit Color Grading kenne ich mich noch nicht sonderlich gut aus.

S/W hatte ich auch überlegt - kam aber ins Grübeln da es ja ein Foto im Wald ist und man das ja sehen sollte.
SW und Outdoor / Wald etc muss sich nicht ausschließen!
An der Haut würde ich nicht zuviel " beautyretoushe " machen, weil sonst passt das nicht mehr.
Ich würde auch nicht zuviel Colorgrading betreiben. Aber da hat jeder seinen eigenen Geschmack / Vorlieben.

Ich denke ein anderer Schnitt würde schon eine 90% besser Wirkung erzielen.
5 years ago
Das Argument „größtenteils unbearbeitet“ um den „natürlichen Look zu erhalten“ ist doch meist nur vorgeschoben.

Ein Bild wie "out of Cam" und eigentlich eine ganz gute Ausgangsposition ein annehmbares Bild daraus zu machen. Die „Mühe“ solltest Du Dir dann halt schon machen. Tutorials gibt es auf youTube in Hülle und Fülle.

Einfach machen.....
5 years ago
vom Model habe ich eher negative Kritik erhalten.

Mich würde es interessieren was ihr dazu denkt und was ihr anders gemacht hättet?!

Mir fällt dazu am ehesten ein: hätte ich ein Bild von einer (unbekleideten) Frau gemacht und diese würde sich mit selbigem unwohl fühlen, würde ich es nicht in einem Internetforum posten.

Nicht böse gemeint - just my 2 Ct.
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
Mirko,

wie häufig hast Du bisher Akt fotografiert ? Ganz wertfrei, geht nur um Deinen Erfahrungsstand.

Moments, ist n Paymodel, da muss man nicht alles posten, aber ich vermute mal, es ging hier auch darum, Erfahrung zu sammeln und zu üben, Feedback hier im Forum suchen ist ein Baustein um weiter zu lernen, ist ihr Job, auch wenn sie das Bild vielleicht nicht gut findet wird sie glaube ich keine großen Probleme haben mit dem Posten in diesem Forum.
5 years ago
Das mit dem Posten sehe ich wie genau Schallkoerper. Abgesehen
davon ist das Foto gewiss kein Kunstwerk, aber - wenn man schon mal als Aktmodel tätig ist - auch nicht
ehrenrührig.
Aus meiner Sicht wirkt das Profil des Models etwas zu hart/herb. Ich hätte mir
einen günstigeren Winkel oder vielleicht ein leichtes Lächeln gewünscht.
5 years ago
Man merkt dem Bild an, dass es keine oder zumindest keine ausgereifte Idee gab. So einen engen Schnitt kann man in einem Studio vor neutralem Hintergrund machen, wenn man hingegen an so einer Location ist, dann sollte man sie entsprechend einbinden, das heisst nicht so eng schneiden, vielleicht weitwinkliger arbeiten und die örtliche Lichtsituation einbeziehen.

Das hängt aber davon ab, was man tatsächlich fotografieren möchte. Eine kleine Geschichte hilft immer, selbst wenn es eine triviale Inszenierung eines elfenartigen weiblichen Wesens in mystischer Naturlandschaft wäre. Selbst eine seichte Story ist besser als keine. Und "Nackte Frau und Bachlauf im Wald" bieten da im Prinzip viel.

Weiss man was man darstellen möchte, er gibt sich auch vieles von alleine. Das beginnt mit der Entscheidung ob man das eher dokumentarisch angeht oder doch die Perspektive eines heimlichen Beobachters wählt.
Spielt der Wald eine Rolle, bindet man auch Bäume ein, als Rahmen für die Aufnahmen oder um Tiefe und Plastizität zu erzeugen (letzteres fehlt hier weitgehend).

Eine ganze Stufe schwerer wäre es, Körperformen und Naturformen in Einklang zu bringen und so abstrakter zu arbeiten. Man kann sich dem aber mit einem geduldigen Model durch Versuch und Irrtum gut nähern.

Wählt man diese Herangehensweise, dann bekommt man ein stimmiges Bild. Dann braucht man auch keinen Colorgradingquatsch.

Am Ende noch ein Tip: Das Auge des Betrachters wandert zu den hellsten Stellen im Bild. Hier liegen die hinter dem Model und bieten quasi keinen Mehrwert, sie irritieren das Auge.
Vielen Dank für soviel Anmerkungen. Dass hilft mir sehr weiter.

Genau. Es war ein payjob für mich zum üben. Ich habe keine Bilder rausgegeben und habe explizit Feedback von dem Model gewünscht und bin auch froh welches bekommen zu haben. Lieber ehrliches negatives Feedback als unerliches loben.

Akt in der Natur war erst das zweite Mal. Auf meiner sedcard sind noch zwei andere Bilder aus der Serie.

Das Bild ist schon bearbeitet. Ich habe etwas Retusche per Frequenztrennung durchgeführt und einiges gestempelt. Luminanzen und Farben leicht angepasst. Wollte es nicht übertreiben. Photoshop / Lightroom ist noch neu für mich
Zur Umgebung: leider hat gerade an dem Tag extrem die sonne geschienen und so viele Sonnenstrahlen durch die Bäume gebracht. Deswegen und auch der helle Fleck. Das soll keine Entschuldigung sein sondern ein Zusatz
5 years ago
Ich vermute mal, die Sonne stand noch zu hoch. Später am Tag, bzw. am Abend wird das einfacher.
Ich mache selten was vor 17 Uhr zu dieser Jahreszeit.
Ja genau. Gehen 13/14 Uhr. Eigentlich war ein bewölkter Himmel angesagt deswegen hatte ich sogar einen Blitz mit
5 years ago
Eigentlich ist alles wichtige zum fotografischen Aspekt schon gesagt, wie ich finde. Mein Gedanke war: Die Dame sitzt am Bach. Wen du diesen noch ein wenig besser eingearbeitet hättest, hättest du dem Bild deutlich mehr Dynamik verleihen können, die Blicke des Betrachters lenken.

Mir fällt dann noch eine Sache auf, die das Model betrifft. Sie umgreift ihre Wade unglaublich hart, wahrscheinlich um das Bei zu halten. Hier als Fotograf ruhig ein bisschen "lenken", die Hand etwas tiefer greifen lassen. Dann sind die Falten weg.
Das ganze Bild wirkt verkrampft und ohne Bildidee (beidseits der Kamera) und es ist sogar mir (immer noch) zu unbearbeitet. Ich sehe das als RAW - aber ich würde nicht viel daraus machen wollen. Das wäre mir die Szene nicht wert. Sieht (mir) zu sehr nach Testbild aus. Mir fehlt hier die Bindung von Hauptmotiv zu Umgebungsgeräusch zu sehr.

Das Licht ist natürlich extrem ungünstig. Bei mir gibt es da eigentlich nur zwei Entscheidungen: Schatten suchen/erzeugen (Sun-Swatter/Felswand/was auch immer) oder sein lassen und warten - oder früher aus den Federn. Die Schlagschatten sind nicht schön und lassen sich ohne Hilfsmittel kaum vermeiden. Dem Gesicht hätte ein Aufheller gut getan.

Das Wasser wurde ja schon angesprochen. Das hätte gerne mehr eingebunden werden dürfen, durch ein anderes Format oder eine andere Perspektive. Mir ist zu wenig Platz fürs Motiv - okay, da bin ich anders gepolt - aber das ist schlicht zu eng geschnitten, zu mittig platziert und zudem von schräg oben gemacht. Würde ich alles vermeiden. Hautretusche dürfte sein, dezent ein paar Äderchen und Farbunterschiede korrigieren. Aber leicht gesagt: in S/W wäre es sicher einfacher.

Zum Model: Schön - aber hins. Ausdruck und Körperbeherrschung doch mit deutlich Luft nach oben - ohnehin, wenn es Pay-Shoots sind. Da erwarte ich mehr Engagement und notfalls eine Führung seitens des Models (wenn es das denn kann). Sie wirkt (hier) unsicher und lustlos: hat was von "was macht der da, ist er bald fertig". Wenn das die Grundstimmung wäre, würde ich abbrechen.

Das Bild auf der Brücke macht dagegen vieles richtig. Sie ist locker und wunderbar mit sich selbst beschäftigt. Der Schnitt ist gefällig und gibt ihr Luft zum Atmen. Den/die Sonnenstreifen bekommst Du in der Postproduktion in S/W gut in den Griff oder vermeidest sie mit Steckfiltern von vorneherein. Einzig wäre mir hier eine engerer Schärfebeschreich lieber. Vom "Gemüse" vorne und hinten muss man eigentlich nicht viel sehen. Das würde zudem die schöne Szene herausheben. Die Äste im VG hätte ich on location entsorgt. Die führen nicht, sondern sorgen nur für Unruhe.

Btw. Ich arbeite nicht umsonst fast immer mit Stativ. Das gibt mir die Gelegenheit das Motiv besser auszutarieren, bis ich abdrücke. So kann ich auch um die Szene herum laufen und gegeb. nach besseren Perspektiven suchen, ohne die Grundidee zu verlassen. Dazu braucht es natürlich geduldige Models. So entgehen mir auch selten - nicht immer ;) - Störer im Bild, die mir nachher viel Arbeit machen würden oder das Bild ganz in die Tonne treten.
Ich werde einmal schauen ob ich aus der Serie geeignetere Bilder finde.


Danke schon einmal für so viel Feedback
Ich habe mich nun an ein ähnliches Bild aus der selben Situation gewagt inkl mehr Bearbeitung.
Gehts in die richtige Richtung?

5 years ago
Gefällt mir deutlich besser, finde ich jetzt aber schon "überbearbeitet". Das Model sieht - mit etwas rheinischer Übertreibung ausgedrückt - zu sehr nach Puppe und zu wenig nach Mensch aus.
Die Haut ist hier zu hell / weiß, schon fast Porzelanartig. Es scheint am Rücken, Armen und Beinen eine retoushe stattgefunden zu haben aber am Bauch nicht.
Das ganze Bild hat zu viele unterschiedlichste Helligkeitsstufen, Ihr heller Körper passt nicht zu den dunklen Steinen auf denen sie sitzt und Teile vom Waldboden brennen fast aus.

Auch bei diesem Bild hätte ich ein Querformat genommen um mehr vom Bachlauf einzufangen.
Ich glaube, ich hätte sie vor den keinen Stein im Vordergrund ins Wasser gesetzt; somit hätte man noch eine schöne Spiegelung bekommen. Oder eine schöne LZB wäre dabei auch schön gekommen.
Ihr Blick / Mimik ist mir zu hart.
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