Was haltet ihr davon? 76

5 years ago
Der Fall scheint für mich klar zu sein: Du wurdest bewusst und vorsätzlich beschissen.
Ein Portfolio ist ein Aushängeschild eines Fotografen für seine Dienstleistung. Die implizite Annahme ist, dass er die Fotos gemacht hat.

Genauso würde man sich beschissen fühlen, wenn ein Hotel auf seiner Webpage Zimmerfotos von einem viel hochpreisigeren Hotel zeigt, ohne dies anzugeben.

Ob das nun rechtlich als Betrug oder vorsätzliche Täuschung gilt, wage ich als Laie nicht zu beurteilen. Ich vermute schon (ist ja vorsätzliche Täuschung mit persönlicher Bereicherungsabsicht).
Wenn Du keine Lust hast, weitere Schritte einzuleiten (entweder selbst Forderungen aufzustellen oder den Fall der Gewerbeaufsicht oder Staatsanwaltschaft zu melden), spielt das wohl in diesem konkreten Fall keine Rolle.
5 years ago
Was noch viel heftiger ist: Er schreibt auf keiner Stelle der Website, dass die dort gezeigten Fotos NICHT von ihm sind. Er bewirbt sich als großer Hochzeits- und Businessfotograf, aber zeigt Ergebnisse, die er niemals abliefern kann. Er zeigte mir in seinem Studio bereits gemachte Hochzeitsbilder von ihm und die hatten NICHTS mit der Qualität zu tun, die er auf seiner Seite anpreist. Ich wies ihn mehrfach darauf hin. Scheint ihn nicht zu jucken.

Damit ist eigentlich alles über den Herren gesagt.
Mir ist klar, dass meine Zeit dahin ist. Ärgern, draus lernen, gut ist. Darum solls nicht gehen.

Man kann sowas nicht hundertprozentig vermeiden. Nirgendwo, auf keinem Gebiet. Hochzeitsschwindler leben von dieser Fähigkeit, Anlagebetrüger auch, und Politiker sowieso.
Ich frage nur mich (und Euch) was ihr davon haltet, wenn jemand ordentlich zu bezahlende Photographenleistungen bewirbt und nicht tatsächlich zeigt, was der Kunde erwarten kann. Mehr noch, scheinbar absichtlich Kunden mit hochwertigen Bildern anlockt und täuscht.

Wenn er keine sehr steile Lernkurve hat, wird das nicht lange so funktionieren.
Ich sehe es so wie "pepper".
Stelle ihm eine Rechnung für nicht nutzbare Bilder und melde ihn auf den entsprechenden Plattformen.
Dann hat er erst mal einen Schuß vor den Bug.

Ich mache TfP-Shooting aus dem Grund, weil auch mal was daneben gehen kann,
weil man einen schlechten Tag haben kann, die Ausrüstung ausfallen kann, Wetter nicht mitspielt,...
Allerdings sage ich auch jedem Model zum Anfang, dass ich keine Ahnung habe, was ich hier überhaupt mache.
Und was den Keller betrifft, da habe ich auch schon ein Model drin fotografiert, mit sämtlichen Dreck und was dazu gehört.
5 years ago
Ich denke, manche schlaue Verhaltens-Ratschläge betreffend, niemand ist so kalt kalkulierend klarsichtig, am Anfang gleich abzubrechen, nachdem man sich im Vorfeld innerlich und äußerlich umgehend darauf eingelassen hat.

Gerade in so einer Situation... Das hat ja schon was von Fremschämen.

Um quasi zu gucken, nein zu sagen und auf dem Absatz wieder umdrehen zu können braucht man eine gewisse Härte. Wenige Leute haben die von Haus aus, in Grenzen kann man das lernen.

Kleiner Einschub und Tip am Rande, und gar nicht OT, sondern völlig ernst gemeint:

Sucht Euch "Kaffeefahrten". "Einkaufsfahrten" - Ausflug in die Lüneburger Heide mit Kaffee und Kuchen und Mittagessen und Besuch in einer Imkerei mit Honigverkauf, und 12-teiligem Topfset und Boxspring-Bett.

Da fahrt Ihr mit, futtert Rouladen in salziger Bratensauce mit verkochten Kartoffeln und lauwarmen grünen Bohnen, futtert brauchbare Torte, trinkt dünnen Kaffee...

Und kauft nichts. Und kauft NICHTS.

Das bietet zwei große Chancen:

1. lernt Ihr, wenn Ihr genau beobachtet, sehr viel über Manipulation. Wie man Leute manipuliert und ihnen etwas verkauft, das überteuert ist und das die Leute gar nicht haben wollen.

2. lernt Ihr, mit diesem "Fremschämen" umzugehen. Dann nämlich, wenn Ihr Euch gegen alle stellt. Denn die Verkäufer werden die Gruppe gegen Euch aufhetzen, wenn Ihr kritisiert. Und sie werden versuchen, Euch undankbar fühlen zu lassen, wenn Ihr nix kauft.

Und nein, liebe Forums-Gemeinde - nehmt das nicht auf die leichte Schulter!

Vor 35 Jahren - und die Masche ist noch viel älter - erlebte ich folgende Geschichte:

eine 30jährige ziemlich coole selbstbewusste gelernte Erzieherin und Szene-Kneipen-Kellnerin machte, aus Jux, eine Einkaufsfahrt mit, bei der vor allem Futon-Betten verhökert werden sollten.
Sie machte das in dem sicheren Bewusstsein: mir kann man doch keinen Scheiß andrehen!
Sie kam zurück mit einem arg überteuerten Futon für 950 DM.

Die Geschichte geht weiter. Ihr damaliger Freund, vier oder fünf Jahre älter und auch ein cooler Hund, machte sie zu Sau dafür. Wie man so dämlich sein könne, usw.
Um ihr zu beweisen, daß man auf sowas nicht reinfallen müsse, machte er ebenfalls diese Fahrt mit. (Die waren in der Zeit gerade hier oben unterwegs, mit dem Angebot.)

Und kam mit einem Futon für 950 DM wieder nach Hause...

Meine Liebste ist tierisch gut in Didaktik, und Didaktik hat viel mit... "Menschenführung" zu tun, und außerdem ist sie sehr gut in "Kommunikations-Psychologie".

Wir haben vor einigen Jahren mal so eine Einkaufsfahrt mitgemacht. Wir haben nichts gekauft. Ich war hinterher etwas platt und habe gesagt: "Was war das dann jetzt eigentlich?" Weil ich die ganze Zeit instinktiv Manipulationsversuche ohne Ende gespürt habe, ohne die meisten davon genauer benennen zu können.

Meine Liebste hat mir das dann mal in Ruhe auseinandergepult. Äußerst interessant.

Worauf ich hinaus will, zurück zum EP: sowas kann man lernen, und sowas muss man lernen. Und ruhig auch mal trainieren.

Wäre übrigens auch mal ein Seminar, eine Schulung wert: Wie gehe ich als Fotograf damit um, wenn sich das Model beim Shooting als Katastrophe entpuppt? Wie gehe ich als Model damit um, wenn sich der Fotograf beim Shooting als Katastrophe entpuppt?

Auf Übergriffe zu reagieren ist da vergleichsweise einfach.
5 years ago
Ob das nun rechtlich als Betrug oder vorsätzliche Täuschung gilt, wage ich als Laie nicht zu beurteilen.

Einen Straftatbestand "vorsätliche Täuschung" gibt es nicht.

Das BGB kennt den §123 hinsichtlich "arglistiger Täuschung":

§ 123 BGB Anfechtbarkeit wegen Täuschung oder Drohung

(1) Wer zur Abgabe einer Willenserklärung durch arglistige Täuschung oder widerrechtlich durch Drohung bestimmt worden ist, kann die Erklärung anfechten.
(2) Hat ein Dritter die Täuschung verübt, so ist eine Erklärung, die einem anderen gegenüber abzugeben war, nur dann anfechtbar, wenn dieser die Täuschung kannte oder kennen musste. Soweit ein anderer als derjenige, welchem gegenüber die Erklärung abzugeben war, aus der Erklärung unmittelbar ein Recht erworben hat, ist die Erklärung ihm gegenüber anfechtbar, wenn er die Täuschung kannte oder kennen musste.

"Betrug" (§263 StGB) setzt immer voraus, daß durch Erweckung oder Aufrechterhaltung eines Irrtums zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil eines Dritten ein Vermögensschaden bei einem anderen verursacht wird. (Oder versucht wird, der Versuch ist strafbar.)

§ 263 StGB Betrug

(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter

1. gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat,
2. einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen,
3. eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt,
4. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger oder Europäischer Amtsträger mißbraucht oder
5. einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.

(4) § 243 Abs. 2 sowie die §§ 247 und 248a gelten entsprechend.
(5) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer den Betrug als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht.
(6) Das Gericht kann Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1).

Hier im strafrechtlichen Sinn einen Betrug zu konstruieren wird sehr schwierig werden. Strafrechtlich ist da eher eine Urheberrechtsverletzung relevant, es sei denn, der Betreffende hätte die nötigen Nutzungsrechte eingeholt.

Das wiederum kann aber de facto nur der geschädigte Urheber verfolgen.

Ein Wettbewerber könnte ggf. wohl auch noch "unlauteren Wettbewerb" abmahnen.
@Simone

[.... Während des Shootings ergab sich dann durch eine lapidare Nachfrage meinerseits, dass die auf seiner Website gezeigten Fotos gar nicht von ihm ...]

Spätestens ab da, hättest du unterbrechen müssen und dir echte Fotos, die von Ihm gemacht wurden, oder auch schon diese bis zu dem Zeitpunkt in der Kamera liegenden Fotos zeigen lassen sollen.
Du bist ja nicht neu im Geschäft und hättest anhand der ersten Previews schon eine Beurteilung abgeben können.

Das der "Fotograf" sich nun mit fremden Federn schmückt und Kunden lockt, das sollte wohl ein Anwalt der sich mit soetwas auskennt klären können.

Aufjedenfall würde ich dem "Fotografen" deine Zeit, Spritkosten etc. mit einer angemessenen Summe in Rechnung stellen und gleichzeitig auf den Anwalt verweisen.
Vielleicht hast du Glück und er bekennt sich zu dem Mist den er gemacht hat und es wird ihm eine lehre sein.
Dann hast du zumindest eine kleine Entschädigung.
Es gibt einen richtigen großen Beller in den Foto FB Gruppen ...macht immer auf mega dicke Hose ...wurde auch schon von der Qualitätssicherung durch die Mangel gedreht ..gibt sich als Weltfotograf ..und alle brauchbaren Bilder auf seiner Webseite sind Stocks ..ALLE ...er rühmt sich damit das er seit 20 Jahren fotografiert, kernen tut er dabei offensichtlich nichts :-) ...das zum Thema das wächst sich aus :-)

Mein Rat, nicht weiter ärgern, Lehrgeld annehmen, Mund abwischen und weiter im Text
5 years ago
Für diejenigen die es interessiert wie es weiterging:
Ich hab gestern noch eine E-Mail an den Herrn geschrieben, in der ich u.A. folgendes schrieb:

"[...] dass die Bilder auf der MK alle von Dir sind habe ich niemals angezweifelt. Nur sieht man dort keine Businessfotos.

Als ich mich auf den Job beworben habe, habe ich mich deshalb auf deiner Website umgesehen, auf welcher Fotos zu sehen sind. Und das sind NICHT deine. Was kein Problem wäre, wenn Du das kennzeichnen/erwähnen würdest! Aber das hast Du nicht. Du lässt es mit Absicht so erscheinen, als wäre das die Art von Foto die man bei Dir bekommt und das entspricht nicht der Wahrheit!
Und selbst wenn Du gestern einen schlechten Tag hattest und sonst besser drauf bist, muss ich anhand dessen, was ich auf der MK oder den Prints gesehen habe, stark anzweifeln, dass Du eine derartige Qualität abliefern könntest.
Ich fühle mich einfach nur verarscht, weil Du, wenn Du ehrlich gewesen wärst, mir bei meiner TFP Anfrage gesagt hättest, dass Du noch am Üben bist, bzw höchstwahrscheinlich nicht die geforderte Qualität abliefern kannst [...]"

Er erwähnte in einer seiner letzten Antworten, dass er ja ein Businnes Portrait bei einem Kollegen (anderen Fotografen) für 100€ hätte machen lassen, mit dem er ja auch nicht wirklich zufrieden sei.

Nun antwortete er mir auf meine oben erwähnte Mail:

"[...] ich kann Deinen Ärger verstehen. Für mich wäre es auch schöner gewesen, wenn die Bilder etwas geworden wären. Denn auch ich habe dafür Zeit und Geld investiert. Also hier sind wir beide unglücklich. Aber so ist das nun mal: Genau so wie die Bilder besser als erwachtet werden können, kann auch das Gegenteil passieren. Damit muss man einfach leben. Und zumindest von der handwerklichen Qualität (Schärfe, Kadrierung, Belichtung, Farben, usw.) sind die Bilder ja ok. Ich habe es, wie schon geschrieben, einfach nicht geschaft einen enspannten lockeren Gesichtsausdruck zu erzielen.
Wie ich schon geschrieben habe hat das der andere Profi-Fotograf, der mich fotografiert hat, auch nicht ganz hinbekommen. Wenn ich selbst fotografiert werde fühle ich mich oft unwohl und verkrampfe. Und da nützte es dann auch nichts, wenn der Businessfotograf über eine tolle Homepage mit Fotos von anderen Leuten verfügt (was er auch tatsächlich hat). Gute Portraits sind immer das Ergebniss der Zusammenarbeit des Fotografen mit dem Fotografierten. Beide haben ihren Anteil daran. Aber das weißt Du ja als Modell selbst am besten.
Von einer "Verarsche" oder so kann in keinem Fall die Rede sein. Wenn Du in einem Fotoautomaten Bilder machen lässt und Du lachst darauf dann nicht so schön wie die anderen Leute auf den Beispielfotos am Automaten, dann liegt das nicht am Automaten, der "nicht die geforderte Qualität" abliefert. Die Beispielfotos am Automaten sind mit anderen Personen gemacht und wahrscheinlich auch mit einem anderen Automaten. Es sind wirklich nur Beispielbilder und niemand hat einen Anspruch darauf, dass die Bilder auch mit dem gleichen Gesichtsausdruck gemacht werden wie diese zeigen.
In meiner Job-Beschreibung habe ich geschrieben dass ich "für die Eigenwerbung Bilder als Beispiel für Business Portraits erstellen möchte." Von einer "geforderte Qualität" oder von einer bestimmten Art von Foto die man bei mir bekommt war nie die Rede. Und da ich Bewerbungsfotos seit über 20 Jahren mache kann ich auch nicht sagen dass ich "noch am Üben" bin.
Bei Deiner Arbeit als Modell ist es sicher schon häufiger vorgekommen dass Dir die von Dir gemachten Bilder nicht gefallen haben. Auch wenn es ärgerlich ist, das passiert eben. Auch mir ist das bei dem teuren Kollegen passiert [...]"

Mir fehlen irgendwie echt die Worte...
5 years ago
Ja und die Fünf-Minuten Terrine sieht irgendwie auch anders aus wenn ich das heiße Wasser drauf geschüttet habe.

Was gibt es doch für seltsame „Tierchen“ in dieser „Fotografenszene“.....
[gone] User556317
5 years ago
@ Simone
Ja, das sind wohl wirklich alles nur Ausflüchte... lerne daraus und gut is.

Falls er das hier mitliest.. es hängt natürlich vom Model ab, manchmal (selten..) klappt die Zusammenarbeit schlecht und manchmal ... aber es hängt auch von der Art, der Motivation, der Intuition desjenigen ab der auf der anderen Seite der Linse steht, das ist auch Aufgabe des Fotografen das herauszuarbeiten was das Model - der Kunde haben möchte. Erst das, sekundär dann die Idee des Fotografen.. schlussendlich entscheidet Kunde. Meistens, bei mir, war bisher 20 % der Kundenideen später, vom Kunden, weniger gefragt. Und, teuer... eine Freundin hat Sedcardbilder als Schauspielerin in Berlin machen lassen.. 3 Bilder, 1.250 Euro, Bilder- nicht Fahrt... etc. Teuer? - nein, sehr sehr gutes Ergebnis. 20 Jahre Bewerbungserfahrung hat knipsiautomat am Bahnhof auch, das ist keine Referenz.

Falls er das liest, und FALLS er sich Gedanken macht.. mit Mutti beim Kaffee.. ;-)
5 years ago
Das ist schon ein starke Stück was man da lesen darf. Insbesondere die gekauften Bilder, ohne jegliche Erwähnung haben für mich schon das G'schmäckle von Betrug. Den Ärger kann ich durchaus verstehen.

Allerdings kennen wir nur deinen Teil der Geschichte, wobei ich davon ausgehe, das er in Grundzügen mit seiner Schilderung deckungsgleich sein dürfte. Was aber so ein Knackpunkt ist, er schreibt das seine Aufnahmen zumindest der handwerklichen Qualität entsprechen. Das kann niemand hier beurteilen ob das stimmt oder nicht. Das ein technisch gutes Bild totlangweilig sein kann, das wissen wir alle.

Genau hier kommt so ne Sache ins Spiel. Nehmen wir an handwerklich sind sie in Ordnung. Jetzt warst du natürlich schon, durch die Umstände, nicht gerade entspannt. Vielleicht ist da dann wirlich eines zum anderen gekommen?

Trotzdem ist die Sache mies, da müssen wir gar nicht drüber reden. Ich gehe sogar soweit, das man zukünftige Kunden schützen sollte. Ein Wandlung von Pay auf TFP ist das eine, das Hochzeitspaar das ihn bucht, weil es seine Bilder gesehen hat, ne ganze andere Kategorie.
5 years ago
@no_pierdo_nada:
Naja ich erfuhr ja erst recht zum Schluss, dass es nichts eine Bilder auf der HP sind.
Zusätzlich bekam ich auf den Millimeter genau Vorgaben wie ich zu kucken habe, wohin, wie weit meine Augenlider geschlossen sein müssen, ernst kucken soll, wie die Haare fallen sollen etc. Da hatte ich selbst nicht mehr wirklich viel selbst einzubringen.

Handwerklich okay... naja sagen wir mal so: Beleuchtung, Farben waren tatsächlich okay.
Aber Missieu hat meines Erachtens nach die komplett falsche Brennweite gewählt, denn mein Gesicht war rund wie der Vollmond. Ich bin sehr fit in Fotoretusche und kann noch viel aus einem Bild rausholen, aber da wäre hier Hopfen und Malz verloren gewesen, weil der Grundausdruck schon ziemlich langweilig war. Die Bilder waren nicht "grottenschlecht" oder so, sondern einfach ausdruckslos. Aber wenn man als Modell millimetergenau Anweisungen bekommt was man tun und wie man kucken soll, sorry, dann suche ich da nicht die Schuld bei mir.
5 years ago
Ich finde folgenden Tipp sehr wertvoll:

Tausche dich VOR einem Termin mit dem Fotografen mit anderen Models aus, mit welchen er bereits gearbeitet hat und Frage nach den Erfahrungen und Ergebnissen
@ SimoneZ:

Hmm, ich hab' mich gerade mal auf Deiner SC umgeguckt. Ist behaupte mal, dass jeder halbwegs brauchbare Fotograf, der sein Handwerk versteht gute Bilder von Dir hinbekommen sollte.

Man bucht doch ein Model für seine Modelqualitäten. Also soll das Model machen was es kann, der Fotograf versucht derweil das zu tun was er kann (können sollte). Nämlich Technik beherrschen. Licht, Fokus, Linse, etc...

Ich denke mal, er hätte Dich machen lassen sollen und sich eher auf sich konzentrieren. So war mein Weg bisher und ich will mich nicht beschweren....
5 years ago
Das, worauf der Fotograf im Wesentlichen abhebt, ist das gemeinsame Risiko bei tfp-Vereinbarungen, mit dem das Versprechen 100%igen Gelingens nicht gegeben wird. Diese Relativierung wird hier oft gemacht, wenn von tfp die Rede ist, als Möglichkeit zum Experimentieren ohne Garantie. Das Modell wollte aber (insgeheim) eine Garantie und hat versucht, sie der Webseite zu entnehmen, wo aber getäuscht wurde. Diese allgemein initiierte Täuschung ist zu verurteilen, keine Frage, das ist Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Der Teil der Übereinkunft (simpel formuliert "tfp zum Üben" von Fotobereichen, die man auf seiner Sedcard noch nicht hat) ist ein Phänomen, mit dem viele von uns hier bewußt leben.

Ich sehe in der Vermischung von MK-Sedcard und professionellem Webauftritt ein gewisses Problem und auch, durchaus in gewissem Zusammenhang, der Vermischung von tfp und Pay (an den Fotografen).
Just damit wird es schon etwas verzwackt.
Sieht man die Sache so, wie die meisten es hier machen, nämlich dass die Sedcard und die Arbeitskonditionen innerhalb der MK dem Tun und relevanten Miteinander zugrunde liegen, und nicht Portfolios anderswo und tfp mit Gelingensgarantie, ist sie so geradlinig nicht mehr.
5 years ago
Millimeterarbeit :-)
Mir würde die Lust am Fotografieren im Hals stecken bleiben, wenn ich so arbeiten müsste, bin ich froh das ich solche Aufnahmen nicht mache. Bin mir aber ziemlich sicher, das geht auch anders, also etwas entspannter.

Das Dumme ist nur, die Zeit bringt dir niemand mehr. Ob du ne Rechnung stellst .... hmmm gute Frage. Frage ihn mal so nach einem geminderten Betrag, das man sich irgendwo in der Mitte trifft. Wenn er darauf nicht eingeht, weißt du eh, das nur der Weg zum Anwalt Erfolg bringen könnte. Ob man dann der verschwendeten Zeit noch weitere Zeit hinterher schmeisst, das muss jeder für sich beantworten.
Es ist schon bedenklich, das ein Fotograf sich quasie selbst mit einem Fotoautomaten auf eine Stufe stellt.
Was Bitte ist die " geforderte Qualität "?
Wenn ich mir Fotos auf einer Webseite oder einem Portfolio oder in einer Broschüre eines Fotografen anschaue und bei diesem nun Fotos machen lassen möchte, kann man diese dargestellte Qualität voraussetzen; egal ob derjenige 20 oder 2 Jahre als Fotograf arbeitet. Ebenso kann ich als "Kunde" erwarten, das mich dieser Fotograf führt, was das Posen und die Mimik betrifft.
Andersherum ( wenn beide Seiten fast ausschließlich auf PAY arbeiten ) kann ein Fotograf, egal ob Profi oder Hobbyist von einem Model, egal ob Profi oder Semiprofi eine gewisse Sicherheit bzgl Mimik und Posings erwarten, auch wenn sehr genaue Anweisungen durch den Fotografen erfolgen.
Es kommt halt immer auf den Bereich / das Shooting an. Man kann und darf das NICHT pauschalisieren.
5 years ago
@no_pierdo_nada
Ne ich renn der Sache nicht hinterher. Hab keine Rechtschutzversicherung, so gesehen seh ich es nicht ein Geld für einen Anwalt zu investieren, zumal es sich hier eh nur um "Es geht ums Prinzip" Peanuts handeln würde. Meine Zeit ist halt weg, Spritkosten halten sich dank nur 30Min hin und 30Min zurück gottseidank im Rahmen. Es ist es also einfach nicht Wert da noch mehr Zeit und Ärger reinzuhängen.

Ich teile diese Geschichte eigtl nur, weil ich mich natürlich echt geärgert habe und einfach wissen wollte, ob andere das auch so sehen, bzw anderen so etwas schon passiert ist.

@michael gundelach
danke für das kompliment ;)

@marcello
naja tfp um etwas neues auszuprobieren ist für mich total legitim, solange man allen beteiligten mitteilt, dass es so ist. dann weiß auch jeder was er erwarten kann. in meinem falle wurde aber mithilfe der website es so dargestellt, als würden mit 20jahren erfahrung hochprofessionelle fotos angefertigt werden.

und da habe ich dann SELBST angefragt ob man statt pay nicht tfp machen möchte. spätestens wenn das modell fragt, ob es die aufnahmen für anstehende berufsbewerbungen nutzen darf, sollte man doch so ehrlich sein und zugeben, dass man vlt nicht ganz so abliefern kann wie suggeriert ODER einfach sagen: "sorry ich mache den job nur auf paybasis ohne nutzungsrechte für dich"

@jörg_m
"dass mich der fotograf führt"... ja das habe ich mir auch gedacht. er bewirbt ja seine arbeit auf seiner website so, dass er das jetzt bereits für zahlende kunden anbietet. ich meine doch wohl, dass 99,9% der kunden, die bei ihm bewerbungsfotos wollen KEINE modelle sein werden?! die MUSS er führen. die sind dann wahrscheinlich WIRKLICH verkrampft, weil sie ungern vor der kamera sitzen....
Hi,
das ist leider nicht so ungewöhnlich hier, denn das was man sein möchte, ist oft nicht das, was man wirklich ist.
Mir ist das auch hier in der MK passiert. Ich habe ein Model angeschrieben mit guter Sedcard, alle Daten übernommen, eigene Sachen mitgenommen, Treffpunkt bei mir in einem 600 Seelendorf in mitten auf dem Rathausplatz. Was dann kam, war alles andere, was ich erwartet habe. Eine Frau, die deutlich älter war, blonde wasserstoffgefärbte Haare, ein Make-up zum Abwinken, Klamotten (pinkes Netzshirt und knappe Hotpans), ich dachte nur, wer holt mich jetzt hier raus. Ich musste dann telefonieren und sie an einen anderen Ort lotsen, ich hätte mich in dem Ort nicht mehr sehen lassen können. Augen zu und durch, die Konfektionsgrößen passten natürlich auch nicht, so was sehe ich eigentlich nur im Rotlichtmilieu von Frankfurt, zumindest stelle ich mir das so vor. Nach 30min drückte ich ihr das Geld in die Hand, die Bilder seien im Kasten und fertig.
Auf die Frage hin, ob ich mit ihr noch was essen gehen würde...…………..!
So was passiert, daher habe ich auch in diesem Jahr wieder eine kleine private Anzeige geschaltet und aus 19 Bewerberinnen 6 Modelle genommen, mit denen ich das Jahr durchshoote….da weiß ich, was ich habe.

Was Dich betrifft, muss ich ganz ehrlich sagen, diesen Foto Lurch würde ich anzeigen, der macht unser Metier kaputt und bringt uns immer wieder in eine Situation, wo wir alle nicht stehen möchten, zumindest die, die ihren Job bzw. die ihr Hobby mit Ernsthaftigkeit und Seriosität betreiben.
Gruß Kai
5 years ago
Ich denke, jemand der mit ungekennzeichneten Stock-Fotos MK-Models täuscht und deren Zeit stiehlt, gehört nicht in die MK.
Ansonsten ist das mit dem Kellerzimmerchen schon ok, man möchte ja nicht "Fotografen" die sich mit Geld für ein tolles Studio ihren Status erkaufen.

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