@SEE
Du willst es nicht begreifen, trotz genug entsprechender Beiträge hier oder? Es gibt so viele verschiedene Arten zu photographieren, nicht nur Deine.

Schau Dir doch mal die Bilder der russischen oder ukrainischen Modelle an, wenn diese mit gleichsprachigen Photographen arbeiten.
Da sind Welten zwischen den Bildern mit hiesigen Photographen. Und das liegt nicht daran, daß diese grundsätzlich schlechter sind, sondern an der schlechteren Verständigung.

Wenn ich ein Stadtparkshooting oder eine Pseudo-Fashion-Shooting mache, mag die Sprache natürlich nicht so wichtig sein. Es ist nur nicht das, was ich mache - weshalb auch, ich mache keine Kataloge oder Werbung.

Nur hier nimmt etwas breiten Raum ein, was sonst gar nicht so relevant ist : Die individuelle Regieführung des jeweiligen Fotografen, die es mitunter geradezu darauf anlegt, von gängigen Standards abzuweichen und erübte Posingprogramme zu negieren.

Das ist Quatsch! Z.B. der gesamte Bereich der Staged Photographie, der Stand-Photographie und des Storytellings (in welcher Form auch immer) leben geradezu von der Regie des Photographen. Unabhängig davon sollte bei Trickshootings das Modell schon ziemlich genau wissen, was wann wie passiert.

Wenn Körper und Mimik glaubhaft übereinstimmen sollen, dann funktionieren einstudierte Posen nicht. Dann muß über die verschiedensten Methoden geführt werden. Häufig ist dabei die Sprache unerläßlich.

geht doch mal raus und schaut, wie hübsche und attraktive Frauen sich in der Öffentlichkeit bewegen ! Ihr werdet merken, daß diese geradezu automatisch die vorteilhafteste und ansprechendste Haltung einnehmen und vollends darauf bedacht sind, von Kopf bis Fuß die optimalsten Signale zum "Traumfrauenstatus" auszusenden.

War das jetzt Ironie?
Haut zugekleistert bis zur Unkenntlichkeit, Gesichter die zu Stein erstarrt sind, verzerrt bis hin zur Grimasse? Empfindest Du das tatsächlich als vorteilhaft? Vielleicht beim Pokern, aber nicht als Modell für die Photographie.

Und eine gute Haltung setzt nunmal eine entsprechende Muskulatur voraus - und wenn diese, wie es meist leider inzwischen der Fall ist, kaum vorhanden und noch weniger trainiert ist, wirkt es affektiert und im schlimmsten Fall ähnelt das Ergebnis eher einer Karikatur.
Noch schlimmer wird es natürlich, wenn nicht verstanden wurde wieso und wozu.
Und schon sind wir wieder bei der Sprache.

Ich weiß, das klingt jetzt ziemlich heftig, aber meine Kollegin, die nebenberuflich Reitlehrerin ist, benutzt da noch deutlich drastischere Worte.

Insofern gebe ich natürlich Marcello recht.

Das Problem als solches ist übrigens nicht allzu neu:

Das Affektieren irgendeiner Eigenschaft, das Sichbrüsten damit ist ein Selbstgeständnis, daß man sie nicht hat.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860)

@see....Schwachsinn.Wenn ich ein Model bezahle , darf ich auch Ansprüche haben.
War mir aber auch nicht wichtig .ich wollte nur wissen wer hinter Melli‘s Profil steckt

Und Michael,Du schadest dir selbst .Zeig doch mal mit wem wir hier zu tun haben.Wenn man Profile verwaltet sollte man viel professioneller arbeiten als Du es tust
Du bist auf meine Fangfrage direkt reingefallen.

@ Roby
Selbstverständlich habe ich ebenfalls Ansprüche ans Model, gerade was Aussehen und Styling betrifft.
Ansprüche ans Talent ... die sehe ich eben in einer guten und selbständigen Performance, sodaß ich mich aufs Fotografieren konzentrieren kann und nicht viel anzusagen brauche. Aber auch das kann jeder halten, wie er will ... Regie führen, Hintergrundinformationen erfragen, Musik hören, Smalltalk usw.

@ Marcello Rubini
Posing, Verbiegung und natürliche Haltung ... die Frage der Natürlichkeit in Aussehen und Ausdruck : Was ist affektiert, was ist natürlich ? Sofern es dazu objektive Einschätzungen gibt, hängen diese auch wieder von kulturellen, beruflichen, sozialen, weltanschaulichen Einflüssen ab. Das geht jetzt zu Wanderphotograph über, aber "zugekleistert - erstarrt - verzerrt" ... die Wortwahl zeugt von einem festgelegten individuellen Standpunkt. Was ist z.B. mit der Frau, die nach 10 Stunden auf High Heels heimkommt und erst mal in bequeme Puschen schlüpft ... war ihr arbeitstägliches Auftreten in Pumps und Businesskostüm natürlich oder unnatürlich ? Und wenn sie Freitagabend in selbigen Pumps zum Konzert geht ?
Das antrainierte Posing austreiben ... wäre es eine bessere Lösung, von der Shootingsituation gezielt abzulenken, um die dann entstehende "natürliche" Mimik und Gestik spontan festzuhalten ? Und was würde vom Model selbst als "antrainiert" und was als "natürlich" empfunden ?
Jetzt leite ich so über

@ Wanderphotograph
Genau, es gibt so viele Arten, zu fotografieren ! So, wie es unterschiedliche Arten zu modeln gibt ! Letztlich müssen doch Model und Fotograf möglichst optimal darin übereinstimmen, was und wie beim Shooting umgesetzt werden soll. Daß sprachliche Defizite erschwerend wirken können, wenn es um das Erzielen dieser Übereinstimmung geht ... dann mag ein Shooting nur unter deutschsprachigen Beteiligten die bessere Lösung sein.
Es gibt aber eben auch Frauen, die sehr wohl wissen, wie sie schön und attraktiv und auf Männer beeindruckend wirken, und was sie alles dafür tun : 100 € beim Friseur, 70 € fürs Nailstyling und täglich 2 Std. im Bad .... wenn genau das auch zum Shooting gewollt ist - und sei es noch so "unnatürlich und aufgesetzt", aber gerade auch international funktioniert dies auch ! Der Vergleich sei erlaubt ... sind Make-up und Styling bei Frauen in Escortagenturen oder Sex anbietenden Etablissements wirklich soviel anders ?
Wenn schon Liebe keiner großen Worte bedarf ... müssen dann wirklich beim Shooting noch mehr Worte nötig sein ? Für manche ja, für manche nein ...

Es gibt also doch gewiß auch Shootings, für die die Vorarbeit eines Sedcardverwalters hilfreich und nützlich war. Das sollte fairnesshalber auch gesagt werden dürfen.

... dafür ist mir meine Zeit zu schade, da habe ich besseres zu tun ...

Vielleicht Urlaub machen?

@See: Wie so oft geht es um unterschiedliche Interessen an dem, was man fotografisch sucht und tut. Da hat der eine Freude an affektierten Posen, in denen ein gewisses ästhetisches Ideal sichtbar wird und der andere an natürlicher Erscheinung, in der die Realitätsanbindung z.B. eine eigene Perspektive der Wahrnehmung des Erlebens vorführt. Und die vielen möglichen Facetten dazwischen. Entsprechend verschieden gestaltet sich der Akt des Fotografierens und die Anforderung an das Modell. Da erarbeitet sich jeder sein meistversprechendes Verfahren. Das ist alles, was ich mit meinem Gegenbeispiel aufzeigen wollte.

Fakt ist sicher, dass diejenigen hier in der Überzahl sein dürften, die mit "Modelfotografie" einem zeitgenössischen Vorbild ästhetischer Gestaltkonstellation folgen. Aber man sollte nicht daraus ableiten, dass das der Standard sein muss, wenn wir über Erwartungen reden.

@Roby Photography:
Ich lehne grundsätzlich immer Models die einen Setcard-Verwalter haben ab.Gibt nichts Gutes ;-)

Kann ich verstehen, das liegt aber nicht daran, daß Agenten, Agenturen, Sedcard-Verwalter etc.pp. grundsätzlich schlecht oder gar böse wären. Sondern daran, daß vermutlich 99,99 Prozent aller "Sedcard-Verwalter" in der MK (und ähnlichen Plattformen) Möchtegern-Model-Agenten sind, die weder willens noch fähig sind, professionell in diesem Genre zu agieren.

Die sind dann in der Tat überflüssig wie ein Pickel am Kropf, und wenn sie nicht nur für die eigene Eitelkeit tätig sind, obendrein auch noch Schmarotzer, die sich für eine überflüssige Existenz einen Teil des Modelhonorars abzwacken. (Sedcard-Verwalter für TfP-Models gibt es interessanterweise nie...)

Ob solche "Sedcard-Verwalter" sich an die Vorschriften der VermittVergV (Vermittlervergütungsverordnung) halten, die die Provision von Modelagenturen und Modelagenten auf 18 Prozent deckelt, und ob sie eine Gewerbeanmeldung haben...

Ich ahne, daß schon die Frage danach eine Schimpfkanonade mit anschließendem "Ignore" zur Folge haben könnte...

Von den Profimodels, die von ihren Agenturen zu den internationalen Catwalks geschickt werden, beherrschen doch auch nicht alle die jeweilige Landessprache.

Es gibt immer die Variante "Englisch-Brocken" plus Hände und Füße plus Kurz-Dolmetschen über drei Ecken.

Das kennt jeder, der mal seine Komfortzone verlässt - wer als Fotograf mit den Fischern am Strand im Senegal kommunizieren will, muß sich auch was einfallen lassen. Das funktioniert immer irgendwie. Bei Models wie bei Fotografen wie bei Visas, Stylisten etc. führt es aber eben auch zu einem Crash-Kurs der härtesten Sorte.

Ganz am Rande angemerkt: das Bildungsniveau junger Russinnen, Ukrainerinnen usw. ist im Regelfall deutlich höher als das ihre deutschen Altersgenossinnen...

@Marcello Rubini:
Das übliche Posing muss deswegen erlernt werden, weil es unnatürlich ist. Es ist keine schauspielerische Steigerung des Normalen, sondern Posing ist die Verbiegung - nicht umgekehrt. Meine Mühe besteht nicht selten darin, dem Modell vor meiner Kamera das antrainierte "Posing" auszutreiben, um eine natürliche Haltung zu erreichen (die man dann allerdings noch leicht themengerecht modifiziert, ohne Unnatürliches aufscheinen zu lassen).

Die Sache ist m.E. deutlich komplexer.
Schauspieler/innen sind z.B. nie automatisch gute Models, oft trifft eher das Gegenteil zu.

Models für Fotos müssen bestimmte Bewegungen so präsentieren können, daß der Fotograf daraus dann Einzelbilder herauspicken kann, die natürlich aussehen.

Das beste Beispiel dafür ist immer noch der "Catwalk", da ist es am extremsten. Warum "X-en" die Mädels denn so? Es sieht in natura ziemlich albern aus. Würden die Models aber so über den Laufsteg gehen, daß der Bewegungsablauf natürlich und harmonisch aussieht - dann wären die Fotos scheiße...

Der typische "Model-Gang" macht es nämlich optimal möglich, aus der Bewegung "Gehen" (bzw. Laufen) Einzelbilder herauszuschießen, auf denen es dann nach einer harmonischen, natürlichen Bewegung aussieht.

Wer Zweifel hat, sollte spaßeshalber mal ein, zwei Wochenenden darauf verwenden, gehende Menschen zu fotografieren... ;-) (Auf einem beträchtlichen Teil der Fotos sieht es so aus, als würden die gehenden Personen gleich vorneüberkippen, oder ihr Bein wie das Pferd seinen Huf bewegen, usw.)

Was Models - gute jedenfalls - ebenfalls beherrschen: eine Bewegung, die in Natura viel schneller abläuft, so langsam ablaufen zu lassen, daß man als Fotograf genau den richtigen Augenblick abpassen kann. Bewegungen zu wiederholen, Bewegungen zu präsentieren.

Das ist übrigens genau der Punkt, in dem man ganz schnell die Unterschiede zwischen Profis und Amateuren merkt. Ein professionelles Model weiß, was es tun muß, damit der Fotograf eine bestimmte Bewegung, einen bestimmten Bewegungsablauf erfassen und einfangen kann.

Kenne zwar keinen Michael Sch. und weiß auch nicht, was hier gerade sonst für Befindlichkeiten ausgetragen werden, aber: WÄRE ich ein Model in der MK, dann HÄTTE ich einen SC-Verwalter... ganz einfach, damit er mir den Müll vom Hals hält. Und würde ich Geld für meine Shootings bekommen, würde ich ihn selbstverständlich auch entlohnen für seine Arbeit - ist ja nur fair.

Erst kürzlich wieder bei einem mir persönlich bekannten Model erlebt: hier angemeldet, 100+ Anfragen in den ersten 24h, darunter lt. ihren Aussagen ganze 2!!!, die zumindest brauchbare Shooting-Ergebnisse erwarten lassen.

Selbst wenn man ihr unterstellt, ungewöhnlich anspruchsvoll zu sein, wären es mit Faktor 10 immer noch 80 zu 20... sprich unterirdisch. Mal ehrlich: wer von euch würde irgendwo auf Dauer essen gehen, wenn es 4 von 5 Mal nicht schmeckt?! Ich für meinen Teil hätte bereits lange das Restaurant gewechselt, wenn es "nur" jedes 5. Mal Probleme gäbe.

Naja, jedenfalls: über die folgenden Wochen wurden es zwar weniger Anfrage, inhaltlich aber nicht besser. Nach schätzungsweise 1,5-2 Monaten hatte sie die Nase voll und war wieder weg.

Mein Fazit: wir können über jedes Model froh sein, welches hier noch einen Account unterhält und sich sogar persönlich dem ganzen Mist aussetzt.

... manchmal kann ein kleiner Perspektivwechsel echt ungemein hilfreich sein...

Ach, eigentlich wäre auch als Fotograf eine Sedcardverwalterin ganz nett. (Geht das überhaupt? Gleich mal gucken).