Kranke Bilder? 74

Bei hüfthoch mit Ästen und Büschen überwucherten Gleisen ist aber wohl keine Gefahr durch herannahende Züge gegeben. Da gäbe es bestimmt gefährlichere Dinge ...
Was alles vorgemacht wird und dann nachgeahmt wird ... eine 22-jährige Schiedsrichterin das Spiel zwischen zwei männlichen Jugendmannschaften pfeifen zu lassen, anstatt sie beim Damenfußball einzusetzen, war wohl die falsche Idee. Hätte theoretisch auch problemlos sein können, war es aber dann nicht.
[gone] User_6449
5 years ago
Was haben "Risiken auf Bahngleisen" oder "weibliche Schiedsrichter für Jungen"
mit dem ursprünglichen Thema des Threads zu tun? Null oder noch weniger ...?
@ Peter Herhold
Michael Gundelach stellte zwar die Frage, ob und wie unsere Fotografie mitbeeinflussend ist, sprach aber auch genau den gesellschaftlichen Wandel mit an. In meinem Sportunterricht vor über 40 Jahren gab es keine Weiblichkeit, und auch bei Sportvereinen war die Geschlechtertrennung ziemlich strikt. Daß Jungs und Mädels natürlich gemeinsam baden gingen ... war ja Freizeitsache. Sportvereine sind natürlich auch Freizeitsache ... nur, wie wäre es, wenn ein junger Mann mit Anfang 20 den Mädchensport regulieren würde ? Käme da nicht doch der ganz große Aufschrei ?
Setzt man gewisse "Aufschreie" hier in der MK in Relation zum gesellschaftlichen Wandel (dieses Thema hatten wir hier auch schon), dann scheinen mir solche Vergleichsbeispiele aus anderen Freizeitaktivitäten, die u.U. auch auf eine künftige Berufstätigkeit hinführen können, nicht so abwegig zu sein.
[gone] User_6449
5 years ago
Ich verstehe den Zusammenhang zum Thema des Threads leider noch immer nicht.

Was hat Sportunterricht mit angeblich "kranken Bildern" zu tun? Werden heutzutage
in Schulen solche Bilder gemacht? Wohl bestenfalls von Perversen ...
@ Peter Herhold
Michael Gundelach erwähnte die gesellschaftliche Entwicklung an sich ... von Flirt bis Tinder, von S/M-Praktiken und eben Fotos. Wenn die allgemeine Akzeptanz von S/M-Szenen und deren Wahrnehmung in Film und Bild sich über die Jahre verändert habe, dann kam ich eben abweichend auf dieses andere Beispiel, weil ich von diesem eskalierten italienischen Fußballspiel las. Das ist doch auch ein Beispiel für gesellschaftlichen Wandel, denn eigentlich sollte es egal sein, ob die Partie von einer Frau oder einem Mann gepfiffen wird. Andererseits ist das aber doch eine andere Nähe zu den Spielern, als wenn eine Sportreporterin zwischen Studio, Tribüne und Spielfeldrand über das Spiel berichtet oder dieses moderiert. Vor 30 Jahren erzeugte dies schon Argwohn ... und so könnte man fortspinnen, ob ab 2050 auch gemischtgeschlechtliche "Mann"schaften gemeinsam kicken und dann wohl auch gemeinsam duschen werden .... Bei unseren Bildern geht es ja auch um Menschen, meist Frauen oder auch Paare. Und ob die abgebildete Darstellung mitunter "krank" sei ... das war wohl gefragt.
[gone] User_6449
5 years ago
Nö, das war nicht gefragt ...
5 years ago
Naja, ist ja ein Fotoforum und nicht die aktuelle Sportschau... ;-)
5 years ago


Tom Rohwer | Fakten fordernder Verleugner
;-))))))

In der Realität dürften übrigens die Gefahren, die durch das unbefugte und unsachgemäße Betreten von Gleisanlagen entstehen, um ein vielfaches größer und häufiger sein als die Gefahren, die beim Bondage/Shibari/Kinbaku usw. gegeben sind.


(Ich sag's ja nur... ;-] )


Da sage ich nur mal so: In dieser Allgemeinheit gesprochen stimmt das so nicht.

Die Gefahren, die durch betreten von überwucherten und stillgelegten Gleisanlagen entstehen, sind absolut überschaubar: Ja, man kann erwischt werden, dann gibt's ein bisschen Stress, aber nichts, was Leib und Leben gefährdet. Ich habe schon einige Shootings auf Gleisanlagen in stillgelegten Stellwerken der Bahn durchgeführt, die Gefahr ist überschaubar.
Auf noch aktiven Gleisen zu shooten ist natürlich besonders dämlich. Allerdings kenne ich Unfälle dazu nur aus der Zeitung oder vom Hörensagen -- das scheint mir ein ausgesprochen seltener Fall zu sein.

Bei Shibari ist das Unfallrisiko ständig präsent und gegeben. Es wird überall darauf aufmerksam gemacht, was passieren kann. Spricht man mit Leuten aus der Szene, hört man, wie oft das passiert und wie viele Leute schon Unfälle hatten. Man kann im Netz riesige Listen über Unfälle abrufen. Die notwendige Expertise für eine unfallfreie Suspension ist sehr hoch, und jeder weiss, dass ein Restrisiko immer bleibt. In jedem Workshop wird darüber gewarnt und aufgeklärt.

Die Unfallkonsequenzen gefährden selten Leben, aber es ist trotzdem extrem nervig wenn man für mehrere Tage seine Hand nicht vernünftig bewegen kann oder ein längeres Taubheitgsgefühl vorhanden.

Bezieht man das "unsachgemäß" Adjektiv nicht nur auf die Bahngleisbetretung, sondern auch auf Shibari, muss man sagen: Die Unfallgefahr (gemessen an der Wahrscheinlichkeit, dass was passiert) ist beim unsachgemäßen Shibari wesentlich höher als beim unsachgemäßen Betreten von Gleisanlagen.
5 years ago
was hat der titel "kranke bilder" mit den beiträgen zu tun?
was hat der titel "kranke bilder" mit den beiträgen zu tun?

Oh, das kann ich aufklären ;)
Erst einmal erzeugt dieser Threadtitel Aufmerksamkeit. Damit wird er schon mal anders wahr genommen.

Hinzu kommt, dass ich im Eingangsthread darauf hinweisen wollte, dass die Fotografie heute recht selbstverständlich (und auch Gesellschaftlich halbwegs akzeptiert) Praktiken und Vorlieben aufzeigt, die vor nicht allzulanger Zeit pathologisch als "Krank" beschrieben wurden. Also eine echte Krankheit darstellten. Hier war nur mal BDSM als Beispiel genannt (Homosexualität wäre eine weitere).

Ich wollte nun die Frage aufwerfen inwiefern wir Fotografen mit unseren Bildern die Gesellschaft prägen und ihr auch eine Richtung geben.

Natürlich wäre es vermessen zu sagen wir haben die Homosexualität Gesellschaftsfähig gemacht oder ähnliches, aber wir bringen mit Bildern den Leuten Dinge nahe, die sie oft nur vom lesen oder gar nicht kennen. Das bleibt im Gedächtnis. Nehmen wir dazu nur die zahlreichen Horrorfilme, die damals indiziert wurden und nun teilweise eine Freigabe ab 16 (!) erhalten (Tanz der Teufel oder Blutgericht in Texas). Die Filme haben sich nicht geändert, wohl aber ist die Gesellschaft eher bereit diese Darstellungen zu akzeptieren. Warum wohl nur? Und welchen Anteil haben wir Fotografen daran?

Gleiches gilt für das Rollenbild der Frau oder des Mannes... usw.

P.S.: Ich habe durchaus kein Problem damit, wenn der Thread abschweift. Das ist der LAuf der Welt und sagt ja auch etwas aus letztlich. Wenn es mir allzu wichtig ist, dann stelle ich einfach die Frage neu, oder schreibe einen Post wie diesen ;)
5 years ago
@michael
danke für den post und den hinweis dass der thread abschweifen darf
@ Michael Gundelach
Danke für die nochmalige Klärung !
Was bei dieser italienischen Jugendmannschaft passierte, wurde wohl auch fotografiert und gefilmt. Jedenfalls berichteten auch britische und spanische Sportmedien davon. Manche berichteten mangels Italienischkenntnisse auch falsch, man hätte dann denken können, es wären Spielerinnen gewesen. Da ich nicht auf den Sportteil der Sun vertraute, habe ich dann die spanische online-Zeitung gelesen, die aber die entscheidende Szene ebenso schilderte. Demnach hat ein 14-jähriger Spieler von Treporti vor der 22-jährigen Schiedsrichterin Giulia Nicastro mit den Worten "Zeig mir die rote Karte, wenn Du den Mumm ("die Eier") dazu hast, oder lutsch mir den Schw..z" ... seine Hose runtergezogen und ihr seine Exemplare vorgeführt.
Er bekam dann auch Rot und mußte vom Platz , der schon bei Spielbeginn losgetretene Tumult auf den Rängen ging aber weiter ...
Nun zum gesellschaftlichen Wandel : Fußball in Italien erzeugte zwar auch vor 35 Jahren schon Ausnahmezustände, aber ich denke, hierzulande wäre die ganze Partie sofort abgebrochen und der Verein für 1 Jahr gesperrt worden ... und aber auch derjenige abberufen worden, der eine 22-Jährige Frau zu 22 Pubertierenden ins Stadion schickt, die in ihr eher eine Cheerleaderin als eine Schiedsrichterin sehen. Heutzutage meint man aber, auch die "letzte Männerbastion" geschlechtsunabhängig besetzen zu müssen ... mit dann solchen Ergebnissen.
Mädchen, die ihr Trikot hochziehen und einem männlichen Schiedsrichter "leck mir die Nippel" zurufen ... das kam wohl noch nie vor und wird wohl auch nie passieren ... heute ist ja der Tag des Bollerwagens, an dem auch gestandene Männer sich wie mit 15 benehmen dürfen ...
"Kranke Bilder" ... es geht ja nicht um Auflösung, Format, Tonung oder Körnigkeit, sondern um die Darstellung - also um das, was auf dem Bild zu sehen ist. Gewiß kann das Bild durch Gestaltungsmittel wie Perspektive, Licht und Schatten einen ästhetischeren und interessanteren Eindruck vermitteln als die mit eigenem Blick live miterlebte Szene, aber die Szene selbst bleibt doch Kernstück des Bildes, sei es nun detailliert gestaltet oder spontan eingefangen. Somit ginge es um "kranke Szenen"...
denn ein "krankes" Bild von einer "gesunden" Szene wäre unscharf, verwackelt, fehlbelichtet.

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