Gleich beim ersten MK-Kontakt und Blick auf die Sedcard von Invisible Titan fielen mir Fidel Castro und Che Guevara ein, daher dieser Zeitsprung über 50 Jahre zum "modernen Revolutionär im 21. Jahrhundert".

Wer ihn hingegen einmal persönlich getroffen hat, empfindet den Zusammenhang zu Militärischem als völlig absurd... ;'D
(Was natürlich nicht als Kritik an Inszenierungen gemeint ist - sorry für's OT. :-) )

@ NeoSam
Ja, die Kleidung des tschechischen Models im Bild A = Prager Straße ist eher 1965 statt 1925, aber der Look war so auch geplant, und die Tonungen variieren innerhalb der Serie (vgl.Nr.2 oder 3)
Sowas wie "Salon 1900" hatte ich auch schon mal in Planung - leider hat sich meine Kollegin mit der Kostümverleiherin zerstritten, damit ging auch die Idee über den Jordan.
Dafür kamen dann andere Ideen ... z.B. militärische mit britischen R.A.F.-Uniformen, womit gleich übergeleitet wäre zu
@ Moments & Emotions
Realität und Rolle ... bei mir darf auch ein Pazifist zur Waffe greifen, wenn eine einstmals pazifistische Partei Auslandseinsätze bejaht und dann ein konservativer Verteidigungsminister endlich die Wehrpflicht aussetzt.
Auch dieses Thema habe ich bildlich mal so und mal so umgesetzt ... genauso widersprüchlich wie die Realität dazu verlief.

@see, ich will dir nicht zu nahe treten ... wir hatten unsere mißverständnisse und unsere gemeinsame zeit hier ... aber wenn ich dir einen guten rat geben darf, zieh mal eine idee bis zum bitteren ende durch ... die ersten bilder werden immer scheiße (hab ich nicht geschrieben, ist aber so) ... aber ab einem gewissen punkt, kommt der tag wo du genau weißt was du willst und wie deine bilder auszusehen haben und du weißt es dann auch umzusetzen!
und wenn du dann merkst: "ok, da bin ich weit genug gekommen und gut" denk dir eine neue idee aus und ziehe diese mit dem gleichem herzblut durch ... hinterfrage all dein tun und werde mit jeder idee besser!!!

ps: kam mir jetzt nur in den sinn an hand deiner vielfalt deiner hier gezeigten bilder, mach erstmal eine richtung ... aber richtig!

@ NeoSam
Genau weil sich machbare Ideen erschöpft haben, und weil weitere Ideen zwar in meinem Kopf schwirren, aber derzeit für mich nicht durchführbar sind, habe ich jetzt mehr Motive ohne Menschen im Blick. Denn mit Modelshootings kann ich so nicht vorankommen - aber die Fotografie bietet so viele andere tolle Themen, da finde ich leicht neue Ziele.

@see ... des lassen wir jetzt hier so stehen oder willst du es lieber wieder löschen?

@ NeoSam
Für mich ist es so, wie ich in #24 schrieb ... und die 15 Min. zum Löschen sind eh um. Die eingangs gezeigten Bilder stammen von 2012 bis 2017, und würde bzw. könnte ich diese morgen anders oder besser fotografieren ? Ob tfp oder pay ... Menschen erwarten etwas, wenn sie vor eine Kamera kommen. Andere Motive erwarten nichts, ich muß nichts tun, weder vor noch nach dem Auslösen.
P.S. Von allen gestrigen Bildern im Bildkritikforum war Guenni 1979's Schwarzweißportrait des Mannes mit der Brille mein Topfavorit ! Genau wegen der tollen Schärfe und den kontraststarken Lichtkanten ... also genau das, was Dir und anderen mißfiel .

SEE so/easy/ey...

... Ob tfp oder pay ... Menschen erwarten etwas, wenn sie vor eine Kamera kommen. Andere Motive erwarten nichts, ich muß nichts tun, weder vor noch nach dem Auslösen.

Das ist jetzt aber auch nicht die Lösung ... Genau Menschen erwarten was. Der Mensch vor der Kamera tut das und der hinter der Kamera sollte das auch tun.
Gibt doch nichts schöneres wenn am Ende beide glücklich mit dem Geschaffenen sind. Das ist ein Gefühl was dir kein Blumenstrauß, Gebäude oder sonstwas geben kann.
Und Danke für die Blumen für den Ghostwriter :)

@ Guenni1979
Richtig, beide erwarten etwas voneinander. Gefühle empfinden, senden und bekommen ... gewiß - nur die Frage bleibt, was ist das beste Bild, das beste Motiv ? Wann ist das subjektiv Gute auch objektiv gut ?

Hier mal noch 2 Bilder, eins nochmal aus der Prager Serie, die Nr.10 und das andere "nach der Klausur" :

A - Mich stört der helle Himmel am linken Bildrand. Er zieht viel Aufmerksamkeit auf sich, die eigentlich dem Gesicht gebührt.
B - Jegliche Bildstimmung geht in dem strahlend hellen Licht unter. Es geht aber noch schlechter..
C und D es fängt mit dem dreckigen Hintergrund an und hört mit der genital geprägten Bildidee auf. Es fehlt einfach die handwerkliche Sorgfalt.
E für mich ist der Standpunkt zu tief gewählt. Der abgewendete Blick lässt in Verbindung mit dem Standpunkt das eindrucksvolle Gesicht zu klein werden. Im Gegenlicht des hellen Hintergrunds gehen die Strukturen am Kopf und Ohr einfach verloren.
F ist von der Beleuchtung noch am saubersten gelöst. Aber eben auch nicht sehr interessant.

Insgesamt habe ich den Eindruck du willst viel zeigen, auch deine Erklärungen deuten darauf hin das du dir viel bei deinen Aufnahmen denkst. Arbeite doch einmal bis zum Ende und höre nicht auf den ersten Schritten zum Bild auf...

SEE so/easy/ey:

Richtig, beide erwarten etwas voneinander. Gefühle empfinden, senden und bekommen ...

So tiefgründig wollte ich garnicht gehen.
Ich sehe es eher so wie mit den Tattoos. Nen Tattoo muss mir nix erzählen und eine Geschichte dahinter haben.
Gut aussehen und zum Typ passen musses ... nicht mehr und nicht weniger.

Erhard ...
Ist ja jetzt nicht so das du es nicht kannst ... Vielleicht verrennst du dich nur in deinem tun und wollen ... vielleicht hast du emotional mehr Verbindung zu manchen Bildern als zu anderen.
Dass kann ich nicht beurteilen ... und das will ich auch garnicht ...
Hab mich mal durch deine Galerien gewälzt .. sind ja ein paar... und die Bilder markiert die ich als objektiv gut betrachte. Und die sind aus vielen verschieden Gründen besser als die hier zur Disskusion gestellten.

Guenni, vielen Dank für Deine Likes ! "Mindful View" ist also besser als die Retrospektive zu Che und Fidel ? Ja, "High Voltage" ... ok, dann verschiebe ich das nach vorne ! Danke aber auch für Deine gute Einschätzung zur Nachtwache, Laufmasche, Curly Girl, Hot Chair, Weiße Spitze und Open Airobic ... da muß ich glatt nochmal schauen, warum die besser sind als meine hier platzierten Diskussionsvorschläge. "Just 18" und "A Watsch'n" sind quasi ohne MK entstanden, und ja, meine emotionale Bindung zu den jeweiligen Szenen und Bildern ist sehr unterschiedlich. Aber wenn "Und Wozu ?" sowie die Laufmasche auch gut und präsentabel sind, dann fühle ich mich künftig nicht mehr angesprochen, wenn pauschal über "unterirdische Pornoknipser" debattiert wird ;-) ... obgleich es eben doch auch bei mir einiges "unterirdische" gibt.

B) ist mir zu hell (high key?)
F) der asusschnitt ist in meinen augen gelungen, auch die bildidee gefällt mir, die farbe der fingernägel lockert sehr auf

A ist nett (nicht im Sinne von "Nett ist die kleine Schwester von Sch...e"!!). Damit könnte die junge Dame sich auf einem Dating-Portal vorteilhaft präsentieren. Kommt einfach ansprechend rüber. Mich persönlich stört die Tönung. Nicht eine Tönung an sich, sondern die konkrete Farbe. Aber das ist Geschmackssache.

B - hat unten einen komischen Beschnitt. Das sieht für mich "verrenkt" aus. Die rechte Schulter geht so weit nach links im Bild rüber, unten fehlt der halbe Oberschenkel, das wirkt auf mich ein bißchen unmotiviert, diese Körperhaltung, sie sieht auch nicht sonderlich bequem aus.

C - gestalterisch: zu verzerrt, insbesondere ihr linkes Bein wird dadurch zu lang; inhaltlich: kriege ich die einzelnen Bildelemente nicht zusammen. Ich sehe den Zusammenhang zwischen der Zeitung und der nackten aber fast verdeckten Genitalgegend nicht. Und den zwischen der Genitalgegend und dem Koffer auch nicht, und mit Reisen bringe ich das auch nicht zusammen.

D - ... hat die den Finger im Abzugsbügel?? An dem Punkt bin ich als Sportschütze schon raus... .-/ Darüber hinaus: geschmacklich konnte ich in meinem ganzen Leben noch nie was mit diesen Slip ouverts oder Pantyhoses ouvert (Slip/Strumpfhose mit Loch im Schritt) anfangen. Ich bin der letzte, der prinzipielle Einwände dagegen hat, Frauen mit direktem, unverstellten Blick auf Möse und/oder Schamlippen zu fotografieren. Kann von künstlerischem Akt bis PornArt alles sein, und alles ist okay. Ist aber schwierig, weil... es braucht das "gewisse Etwas", das hier für mich fehlt.

E - ... Alberto Diaz Gutiérrez KORDA sagt mir nichts, meine spontane erste Assoziation war "Tschetschenen-Kämpfer", aber das spricht nicht gegen das Bild. Das funktioniert, so kann man das machen. Egal ob es an Hommage an wen auch immer ist, oder ein Werbebild für das Outfit, oder die Accessoirs, oder einen Lifestyle. Passt, geht auf.

F - ist witzig. Die Idee würde es lohnen, da noch andere "Positionierungen" der Hände auf dem Dessous-tragenden Körper zu probieren. Auf einem Knie, und sie sitzend. Das hat Potential zum rumspielen.

@Moments & Emotions:
du hast einfach eine so komplett andere Herangehensweise und Zielsetzung bei deinen Bildern - ich kann mich da nicht gut genug rein versetzen, um irgendwas sinnvolles von mir zu geben.

Ich könnte jetzt eine lange Liste mit "würde ich anders machen" schreiben - aber das Ergebnis wären komplett andere Bilder in einem ganz anderen Stil. Wem nützt das?

Das ist ein berechtigter Einwand - aber ich glaube, es geht auch darum, daß einfach andere Leute, die auch einen Draht zur Fotografie haben und ein bißchen Ahnung davon, sich die Bilder angucken und einfach mal laut dazu denken. Und gerade wenn mal jemand aus einer ganz anderen Richtung draufguckt, können sich Betrachtungen mit Nutzwert für den Fotografen ergeben.

Realität und Rolle

Der Darsteller von Jeffrey Dahmer sollte ein guter Serienkiller-Darsteller sein. Kein guter Serienkiller... ;-)
(Enorme Bandbreite bei invisible titan - "trotz" einer vermeintlich sehr individuellen Erscheinung.)

Danke Euch allen !
Realität und Rolle : was ist, wenn die Rolle plötzlich und ungewollt zur Realität wird ...
Insoweit ist die Revolverattrappe, zumal eher wie phallisch gehalten, doch ziemlich ungefährlich - schlimmstenfalls hätte sie sich den Finger hinter dem Abzug eingezwickt.
Szenen, die gefährlich werden können ... das müssen keine Folterinstrumente sein, da genügt ein akrobatischer Drahtseilakt. Nur sollte die ausführende Person, eben das Model die Kontrolle und damit ihre Chance auf Rettung nicht aus der Hand geben.
Einmal geschah auch das Umgekehrte ... das Model balancierte leichtfüßig über morsche Balken, und ich (doppelt so schwer) krachte durch. Da hätte ich eben unten bleiben und mich auf das Tele beschränken müssen.
Korda hat die kubanische Revolution und die 60er Jahre fotografisch begleitet ... Tschetschenenkämpfer hätte auch gepaßt, meine Gedanken lagen so aber weiter zurück. Dafür mußte ich erst schauen, wer Jeffrey Dahmer war.

Schwer so viele Bilder zu bewerten, mit gefällt mir oder nicht, den ersten Eindruck zu bewerten ist ja noch relativ einfach.

Bild A gefällt mir, finde nur die abgeschnittenen Beine schade und im Vergleich zu deinen anderen Bildern, wo die Beine und da besonders die Strümpfe als sehr wichtig erscheinen, noch mehr Schade. Geradezu wie ein Stilbruch. Geschmacklich hätte ich ein leicht wärmere Tonung verwendet und für das Alter etwas mehr Körnung.

Bild B etwas zu viel Farbe, zu intensiv, aber das haben meine Bilder auch. Aber dieser knallige Stil passt irgendwie nicht zum Titel (Garten)Liebe. Das hätte ich versucht sanfter zu gestalten, auch den Ausdruck und die Pose des Models.

Bild C gefällt mir nicht, wirkt auch im Bezug auf den Text unter dem Bild wie ein Teaser für freizügigere Fotos. Die Zeitung dürfte thematisch mehr in Richtung Reise gewählt werden. Ich sehe auch keine Aussage in dem Bild, ausser der Werbeaussage "den freien Blick auf den Intimbereich findet ihr bei den weiteren Bilder". Das Bild könnte etwas eleganter wirken, wenn die Füße mehr Körperspannung aufbauen, sprich das eine auf den Fußspitzen stehend, das andere gestreckt.

Bild D was soll ich sagen. Für mich irgendwie nichts. So vom zweiten Eindruck erinnert es mich an einen bewaffneten Mexikaner bei der Siesta. Was aber diese Pose ausdrücken soll. Da der Hut das Gesicht verdeckt, wird die Frau auf den sichtbaren weiblichen Bereich reduziert. Es ist nicht so mein Fall, aber wenn schon, dann hätte ich ihr linkes Bein etwas höher oder das entsprechende Licht etwas flacher positioniert, um den Intimbereich etwas in den Schatten fallen zu lassen. Und zwar genau so weit, das ihre Schamlippen nicht mehr aus der Behaarung hervorstechen und auch die eine Lichtwulst direkt am Ende des Strumpfes nicht sichtbar ist.

Bild E finde ich toll, Tonung ist passend, Blick und Pose auch.
Bild F ist auch ganz gut, passt zu deinem Stil. Da könnte ich mir vorstellen, dass die Finger/Hände da dezenter unter mehr Spannung der Finger, gestreckter und geradeso den Strumpf berührend eine bessere Aussage der Linien und eine bessere Fokusierung auf den Strumpf bedeuten würden.

@ steinitoon
Erst mal vielen Dank ! Auch in der Bildserie "Prager Straße" gibt es Aufnahmen von Kopf bis Fuß, so bei dem heute noch nachgeschobenen Bild. Die Stiefel fand ich stimmiger zum Mantel, jedoch weniger zum Jackett.
Bild B wäre mit anderem Titel wohl stimmiger, war aber so deutlich hell und scharf gewollt.
Zu C und D war die Wahrung der Anonymität wichtig , daher die Zeitung bzw. der tief ins Gesicht gezogene Hut. Vielen Dank aber zu C für die Fußstellung ... auf der Fußspitze oder mit wippendem Schuh wäre besser.
Das Beinposing gibt es dann vielleicht mal nochmal in anderer Besetzung und dann ohne tarnende Zeitung.
D findet wohl keine Wiederholung ... und die so halb freizügige Wirkung des Lichts war genau gewollt. Mit zusätzlichem Galgenlicht von oben wäre die Lichtwulst vermieden, hätte aber dann einen noch freizügigeren Einblick gewährt.
Zu F ... stimmt, Deine Idee klingt noch eleganter.
@ Peter Herhold
Genau, die Perspektive der Untersicht sollte den Retroeffekt unterstreichen ! Beim Blick auf die SC kam mir auch gleich diese Idee des "modernen Revolutionärs".