Warum sind die "Wandermodels" eigentlich die "schwarzen Schafe"? 262

5 years ago
Obwohl hier gerade parallel bereits ein ähnlicher Thread läuft möchte ich zur Problematik der sogenannten "Wander" oder "Reise" Models hier meine ganz persönliche Meinung mal von mir geben.

Ich arbeite seit den 80-ern im Bereich der erotischen Fotografie. Damals gab es ja keine Einrichtungen wie die "Model-Kartei, Facebook" oder andere sozialen Netzwerke. Ein Weg neben den klassischen Agenturen oder dem "Künstlerdienst" (Abteilung des damaligen Arbeitsamtes) Models die für erotische (natürlich auch für Bereiche wie Portrait, Lifestyle etc.) Fotografie zu finden waren Annoncen in Foto Fachzeitschriften wie "Color Foto", "Fotomagazin" u.a. Das Angebot war aber sehr begrenzt und bewegte sich in der Regel bei maximal 10-15 Offerten. Dass diese Models aber auch auf Bezahlung aus waren versteht sich ja von selbst.

Ein weiterer Weg zu neuen "Gesichtern" zu kommen boten Ausstellungen. Nicht wenige meiner damaligen Besucherinnen waren daher eigentlich in erster Linie darauf aus, selbst Fotos von sich zu bekommen. Natürlich gegen Bezahlung an mich. Aber nicht selten entwickelte dabei die eine oder andere ein regelrechtes Talent vor der Kamera zu agieren. Folge davon; ich bot an auf mein Honorar zu verzichten, wenn ich als Gegenleistung die Bildrechte bekomme.

Weitere "Bezugsquellen" ergaben sich darüber hinaus aus Arbeiten mit Models aus Aufträgen für Unternehmen im Bereich Werbung, oder bei Mode Präsentationen mit Laufsteg Models. Auch da bekam ich nicht selten das Vertrauen dieser Personen geschenkt.

Und jetzt ein ganz wichtiger Punkt: als Gegenleistung erhielten diese Models dann von mir zwischen 10 und 15 in einem schönen Portrait Format (18 x 24) auf hochwertigem Papier in der Dunkelkammer ausgearbeitete Fotografien. So etwas entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem regelrechten Schneeballsystem. Auch heute noch könnte ich das so umsetzen, ja wenn da nicht inzwischen die digitale Fotografie Einzug gehalten hätte.

Es gab plötzlich Portale wie die "Model-Kartei" und man bediente sich diesen Einrichtungen wann immer man Lust und Laune dazu hatte.

Mit einem entscheidenden Unterschied: Fotos als Gegenleistung gab es nicht mehr. Man brennt seither eine CD mit den besten Ergebnissen und als weiterer Ausgleich wird eine Kosten Pauschale im unteren dreistelligen Bereich gewährt. Berücksichtigt man den Arbeitsaufwand in der Dunkelkammer und die Geldentwertung hält sich das aber noch alles die Wage. Für mich jedenfalls.

Heute nimmt man die Möglichkeiten des Internet eben auch auf diesem Gebiet war. Man wählt nach wie vor zwischen den verschiedensten Typen. Allerdings habe ich festgestellt, dass gerade Models aus dem ehemaligen Ostblock weit weniger Tattoos oder Piercings haben, was meinem fotografischen Stil eben gerechter wird.

Aber das ist nun mal reine Geschmackssache. Gott sei Dank!

Nur sollte man vielleicht etwas fairer mit den in aller Regel serösen Dienstleistungsangeboten dieser Models umgehen. Das gebietet meiner Meinung nach allein schon die Fairness.

Und noch eines: dort gibt es mit Sicherheit weit weniger "schwarze Schafe" als es Herren der Schöpfung gibt, die mit dem Vorwand eine Kamera in der Hand zu halten sich, mal ganz salopp ausgedrückt, Dinge heraus nehmen, die mit Fotografie nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.
5 years ago
@Norbert
das finde ich eine sehr schöne Zusammenfassung der entwicklung
5 years ago
Ein sehr guter Beitrag. So ruhig und überlegt und vor allen Dingen ganz ohne die hier mittlerweile vorherrschende, agressive Wortwahl der untersten Schublade.
5 years ago
Der Charme der Entwicklung ist schön herausgestellt und der entsprechende Appell zu fairer Sicht überzeugend.

Es ist aber wohl eher der Touch der hinzugetretenen (oder sich daraus entwickelten) Kommerzialisierung der Partnerschaften, der schräge Betrachtungsweisen hervorbringt und manche Gemüter aufregt. Da wäre eine kleine Dämpfung in jede Richtung förderlich, vermute ich.
Mit dem Einzug der "(a)" sozialen Netzwerke hat sich alles sehr viel zu negativen verändert.

Früher konnte man noch die Frauen auf der Strasse ansprechen, seine Visitenkarte geben und einen Termin für ein kennenlernen oder gleich ein shooting ausmachen. Es war relativ einfach, Models für seine Fotoprojekte zu bekommen. Ja da hat man dann gerne den Mädels neben den Abzügen auch mal ein paar DM Taschengeld gegeben, denn die hatten noch Spass an dem was sie für uns Fotografen getan haben!

Heute muß man da schon aufpassen um nicht gleich in die " metoo-Schublade " gesteckt zu werden, wenn man sie nur auf offener Strasse anspricht.

Heute sind 90% der " Models " nur darauf aus das schnelle Geld zu machen. Das sie dafür auch etwas "leisten" ( Dienstleistung ) müssen scheinen sie leider zu vergessen.

Klar und das zum wiederholten Male, sind auch diese Fotografen Schuld, welche diese Gebarden unterstützen; und jedem SORRY, dahergelaufenen Mädel das Geld in den .....

Dabei ist es dann nicht verwunderlich, das die Mädels aus Osteuropa hier durch die Länder reisen und Euronen einsammeln. Was sie teilweise hier bei einem shooting bekommen, verdienen sie in der Heimat nicht im ganzen Jahr.

Es ist immer leicht auf die andere Seite einzuschlagen und es wird Zeit das beide Seiten mal wieder etwas auf den Boden zurückkommen!
Models übertreiben es mit Honoraren und was sie noch alles haben möchten.
Fotografen übertreiben es mit dem was sie den Model geben.
Beide Seiten machen so den Bereich der Fotografie kaputt!!!
Nach dem besten Thema des Vormonats :

http://www.model-kartei.de/forum/thread/100374/durchfuehrung-eines-shooting/?page=5

haben wir hier nun auch wieder einen sehr guten Startbeitrag und einwandfreie Folgebeiträge ! Würden wir immer so diskutieren, hätte man hier schon einen besseren Eindruck (und nicht, als seien hier alle nur auf der Jagd nach dem eigenen Vorteil).
5 years ago
Ich für meinen Teil verliere nie ein schlechtes Wort über die osteuropäischen Wandermodelle. Ganz im Gegenteil habe wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Was diese Modelle für sehr faire 40 Euro die Stunde im Bereich Akt an Professionalität, Leistungsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit mitbringen, sucht seines gleichen.
[gone] User_5999
5 years ago
@Norbert - Großartig. Habe mich in Deinem Bericht sehr oft wiedergefunden. Als 7. Fotograf, der sich in der MK angemeldet hat, möchte ich kurz anmerken, dass die damalige MK nicht mit den dann später aufkommenden "Sozialen Medien" zu vergleichen war. Ich erinnere mich daran, dass hier damals auf beiden Seiten vor allem Menschen mit fotografischem und künstlerischem Anspruch am Start waren. Und - so auch meine Erfahrung - mit eigener Dunkelkammer und Bildern als "Lohn" konnte man gut miteinander klar kommen. Dass TfP dann auch schon mal um Fahrtkosten ergänzt wurde, war schon Ehrensache...

Ich kann mich aber auch noch an Foto-Kollegen (zum Großteil "gone") erinnern, die einen anfeindeten, wenn sie meinten, das TfP-Angebot würde ihren Geschäften, nämlich Geld für Sedcard-Bilder zu verlangen, schaden. Da gab es dann beispielsweise den simplen Revierbürger, der versuchte mit italinieschem Künstlernamen zu punkten...

Die zunehmende Digitalisierung hat das alles auf den Kopf gestellt... Auf meiner SC sind nach wie vor nur Bilder aus TfP-Shootings zu finden... Deshalb habe ich auch in all den Jahren nur 79 Shootingbewertungen gesammelt, weil der Löwenanteil meiner Foto-Partnerinnen gar nicht wirklich "modelt", sondern an Bildern für sich interessiert war und ist...

Ich sehe die MK heute als Plattform für Anregungen und Austausch... wenn dann eine passende Anfrage kommt - ist das eine schöne Zugabe...
5 years ago
Danke Norbert !
Ich finde es auch gut, dass es Profis gibt.

Kann sein, wenn ich eines Tages merke,
dass der tägliche Wertverfall einer Kamera durch
Nichtbenutzung höher wird als die Abnutzungs-
kosten pro Klick würde ich die professionellen
Angebote schon aus Investitionsschutz nutzen.

Auch die Zeitersparnis mit Profis bei Suche und
Shootinganbahnung ist nicht zu unterschätzen.
Da ist sicher in 15 Minuten alles geklärt, während
es bei Amateuren oft tagelang bis unendlich lange
dauern kann. Aber manche mögen vielleicht dieses
Vorspiel noch mehr als das Fotografieren.

Meiner Meinung nach sehen die meisten Fotografen
und auch Hobbyfotografen diese Profis als eine
praktische und hilfreiche Option an und die wenigen
die sich darüber echauffieren sind wahrscheinlich auch
solche, die sich bei Regen auf einer Landstraße über
einen Taxifahrer aufregen, der anbietet, sie für € 5
in die nächste Stadt mitzunehmen.

Es gibt eben nichts, was es nicht gibt.

Die schwarzen Schafe sind nur die, die sich
immer und überall darüber aufregen, dass
die Welt in ihrem Lauf sich nicht nach Ihnen richtet
und damit die schöne Atmosphäre vergiften.

Meine einzige Erfahrung mit einem Reisemodel war
überaus angenehm und überraschend lebendig.



PS:

Die eigentliche Frage, die nicht ausgesprochen wird:
"Warum begeistern sich so wenig deutsche junge Frauen dafür ?"
Auch im professionellen Bereich ist Deutschland ja
zwangsweise ein großes Model-Import-Land.
Sind wir eventuell Weltmeister in Doppelmoral ?
5 years ago
Es ist gut daß es die "Reisemodels" gibt, wer nicht mit ihnen arbeiten will, der braucht ihre mails ja nicht beantworten. Sich über die Mädels aufzuregen deutet eher auf ein internes Problem hin.
5 years ago
@norbert ... guter beitrag und verständlich geschrieben! ergänzen würde ich nur, des wir bspw. einen fotoklub hatten und auch dort modelle fanden, welche auch noch in der dunkelkammer halfen ;)
5 years ago
Eigentlich wollte ich es bei dem einen Kommentar belassen.

Aber @Fotocowboy "zwingt" mich ja fast nochmal zu reagieren.

Mir kommt es so vor, als ob wir gerade in der westlichen Welt in einer Zeit leben in der man keine festen Verpflichtungen mehr eingehen (oder leider treffender ausgedrückt einhalten) möchte.

Wie oft berichten mir Teilnehmer meiner Workshop - total frustriert - welch schlechte Erfahrungen sie mit Hobby Modeln schon gemacht haben. Da erscheint man ohne vorherige Absage (was ist denn ein triftiger Grund?) einfach nicht zu einem Shooting. Oder man sagt es 1 Stunde vor Beginn aus welchen fadenscheinigen Gründen auch immer einfach ab.
Nur mal so.

Ob der Gegenüber Auslagen welcher Art auch immer hatte, wie viele Stunden Zeit investiert wurden um die Location zu überprüfen, Accessoires zu besorgen, das Thema auch vielleicht vom Posing vorzubereiten, das interessiert doch nicht im geringsten.

Ein plötzlich wichtigeres anderes "Date" hat immer Vorrang.

Argument: man bekommt ja kein Geld fürs "modeln". Alles doch nur "just for fun". Der Andere? In unserer Gesellschaft geht einem der noch "am Allerwertesten" vorbei.

Nicht umsonst haben Vereine aller Art ein immenses Nachwuchs Problem. Keiner will sich doch mehr verpflichten. Warum haben Fitness Studios so einen Zulauf? Man kann kommen und gehen wann man möchte. Fest gelegte Trainingszeiten gibt es eben nicht. Es sei denn man belegt dort bestimmte Kurse, die aber nicht umsonst zeitlich oft auf den Minimalste ausgerichtet sind.

Warum also sollte sich ein Amateur "Model" gerade bei diesem Freizeit Ausgleich in irgend welche Zwänge begeben und womöglich noch abhängig machen?

Das hat auch nichts mit "Doppelmoral", sondern meiner Meinung nach ganz einfach mit "Moral" als solcher zu tun!
5 years ago
Das hat auch nicht wirklich etwas mit Moral zu tun. Die heranwachsende Generation entscheidet sich ja nicht bewusst, amoralisch zu sein. Die heranwachsende Generation entwickelt die Werte, die erforderlich sind um in der Welt zu bestehen, die sich ihnen bietet. Und das ist nicht unbedingt eine freiwillige Entscheidung.

Die vergangenen Generationen waren davon geprägt, dass man meist das gesamtes Berufsleben für ein Unternehmen gearbeitet hat und seinen Lebensmittelpunkt meist in einem Radius von maximal 100 km zu seinem Geburtsort hatte. Daraus ergibt sich eine gewisse Ortsverbundenheit, ein Gemeinschaftsgefühl und von beidem profitieren Vereine, Hobbygruppen etc... Das traf nie auf alle zu, aber auf eine wertprägende Mehrheit.

An die heranwachsende Generation wird der Anspruch maximaler Flexibilität gestellt, vor allem beruflich. Man hangelt sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag und von Ort zu Ort. Statt Gemeinschaft gibt es lose Netzwerke. Gepriesen wird das als Freiheit und Individualismus. Für Loyalität ist da genausowenig Platz wie für Zuverlässigkeit. Es gilt sich alle Optionen so lange wie möglich offen zu halten und immer dann zuzugreifen, wenn sich eine Chance bietet. etc. etc. etc.
[gone] User_5999
5 years ago
Hmmm, mir fällt gerade auf, dass man meinen Beitrag als "Contra" zu den Profis verstehen könnte... Wenn professionell gearbeitet wird, ist das nicht verwerflich... Und ich habe 1991 auch erst einmal Honorare bezahlt, um an Referenzbilder zu kommen... Dass ich persönlich dann viel Glück mit meinen "Modellen" hatte, ist einfach subjektiv erfreulich...

Es gibt aber einen Aspekt, der mich immer beim Shooting "auf Gegenseitigkeit" gereizt hat... nämlich, vor dem Applaus irgendeiner Öffentlichkeit, die Resonanz vom Model zu bekommen.... höchstes Ziel - die Zufriedenheit der Fotopartnerin... Natürlich gibt es auch genug Profis, die sicherlich auch gutes Referenzmaterial als Bonus zum Honorar zu schätzen wissen...

Übrigens haben einige meiner Models an Shootings verdient - wenn nach Absprache Fotos verkauft und der Erlös geteilt wurde - oder wenn ein Studio bei Workshops die Models und mich honoriert hat...
5 years ago
@shoshin ... gute analyse, sehe ich genauso oder ähnlich ;)
@norbert ... lass mal des "hobby" aus deinem text und lese es noch einmal ... ich will aber keinen TFP disput hier starten, aber verlieren wird immer der fotoknipser solange er für seine arbeit nicht entlohnt wird.
(obwohl, da muss ich grundsätzlich mal fragen, was ist euer lohn bei einem TFP shooting im verhältniss zum model?)

wir brauchen auch keine zahlen hochrechnen was ausrüstung, studio usw. kosten. wir sollten darüber nachdenken wie wir "modelle" dazu bekommen uns als fotografen zu bezahlen oder unseren aufwand zu entschädigen, also entweder mit guter leistung, zuverlässigkeit oder geld.

und diese antwort ist relativ einfach ;)
5 years ago
Früher konnte man noch die Frauen auf der Strasse ansprechen, seine Visitenkarte geben und einen Termin für ein kennenlernen oder gleich ein shooting ausmachen. Es war relativ einfach, Models für seine Fotoprojekte zu bekommen. Ja da hat man dann gerne den Mädels neben den Abzügen auch mal ein paar DM Taschengeld gegeben, denn die hatten noch Spass an dem was sie für uns Fotografen getan haben!

Früher war es vor allem auch noch wesentlich schwieriger, an gute Fotos zu kommen. Es ist ja auch die Inflationierung von ordentlichen Fotos in ordentlicher Qualität, die die "Marktsituation" heute verändert.

Als leidlich guter Aktfotograf mit einem guten fototechnischen Equipment (gar mit einem - und sei es improvisierten - Studio, Fotolampen oder Blitzanlage, etc.) hattest Du früher ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal. Das gilt genauso auch für die Verwertung der Aufnahmen - ein Aktmodel brauchte früher die Verbindungen eines Fotografen zu Ausstellungsmachern, zu Verlagen, um überhaupt ein Aktfoto von sich irgendwo veröffentlicht zu sehen.

Heute ist die technische Hürde viel niedriger, und es gibt eine Schwemme von leistungsfähigken Geräten, von guten Fotos und vor allem auch von Möglichkeiten, sich zu veröffentlichen. Ein Instagram-Account und ein Smartphone reichen völlig aus.
5 years ago
@Fotocowboy:
Die eigentliche Frage, die nicht ausgesprochen wird:
"Warum begeistern sich so wenig deutsche junge Frauen dafür ?"
Auch im professionellen Bereich ist Deutschland ja
zwangsweise ein großes Model-Import-Land.
Sind wir eventuell Weltmeister in Doppelmoral ?

Für attraktive junge Frauen aus Osteuropa ist das eine Möglichkeit, ihre Lebenssituation zu verbessern, die sehr attraktiv ist. Junge deutsche Frauen leben in völlig anderen Verhältnissen.

Oder wie die Comedienne Lena Liebkind (gebürtige Russin aus der Ukraine) das in ihrem Programm "Russen-Tourette" so schön beschreibt - auch wenn es da um die TV-Kuppelshows mit osteuropäischen jungen Frauen geht:

"so eine 25jährige Olga, lange blonde Haare, hat gerade ihr Diplom von der Uni, und alle um sie herum sind Alkoholiker. Und sie wohnt in einer Einzimmerwohnung in so einem Hochhaus in Kiew, mit ihrer Mutter, ihrer Oma, deren Oma, und deren Oma. Und das einzige, was sie hat, ist Internet. Und sie sieht alles, sie sieht Europa, und denkt, hach ist das Scheiße, ich seh aus wie Victoria Secret Model - scheiß drauf, ich heirate reiche alte Mann."

Die sind tougher, die sind besser ausgebildet, die pflegen keine Luxusprobleme.
5 years ago
Nicht umsonst haben Vereine aller Art ein immenses Nachwuchs Problem. Keiner will sich doch mehr verpflichten.

Der Grund ist eher: immer weniger Leute haben Bock auf die Vereinsmeierei.

Warum haben Fitness Studios so einen Zulauf?

Weil man dort Kunde ist und sich nicht von einer bestimmten Sorte Vereinsmeier nerven lassen muss. Und weil man dort für sein gutes Geld eine bestimmter Leistung bekommt.

Man kann kommen und gehen wann man möchte. Fest gelegte Trainingszeiten gibt es eben nicht.

Ja. Und das ist auch gut so. Warum sollte es in einem Fitness-Studio auch festgelegte Trainingszeiten geben? Das ist schließlich keine Fußballmannschaft, die logischerweise nur zusammen trainieren kann. Die Fitness-Studios bieten etwas, das die Vereine nicht bieten, die Leute haben gern haben wollen. (Manche Vereine nutzen ihre Räume übrigens inzwischen genau wie Fitness-Studios.)
Und daß ich gerne trainieren möchte bedeutet auch noch lange nicht, daß ich mit irgendwelchen anderen Leuten zusammen trainieren will. Vielleicht will ich ja auch einfach nur abschalten.
5 years ago
Es gibt doch genug "junge?!" deutsche Paymodelle für Aktaufnahmen. Nur stimmt bei denen meist das Preis-Leistungsverhältnis nicht.
Ich meine hier gibt es einige, die meinen 100 Euro die Stunde für Akt aufrufen zu können, ohne sonderlich viel leisten zu können, was über das Ablegen der Kleidung hinausgeht. Und dann diese detaillierten Preisstaffelungen -.- ......
5 years ago
@shoshin:
Es gibt doch genug "junge?!" deutsche Paymodelle für Aktaufnahmen. Nur stimmt bei denen meist das Preis-Leistungsverhältnis nicht.
Ich meine hier gibt es einige, die meinen 100 Euro die Stunde für Akt aufrufen zu können, ohne sonderlich viel leisten zu können, was über das Ablegen der Kleidung hinausgeht. Und dann diese detaillierten Preisstaffelungen -.- ......

Das ist irgendwie auch ein typisch deutsches Problem.
Ich glaube ja, daß sich die jahrzehntelange gesetzliche Preisbindung irgendwie genetisch in den Deutschen verankert hat.

Daß am Mercedes C220 "54.500,- €" dran steht bedeutet doch nicht, daß man auch 54.500€ dafür bezahlen muss... Da sagt man dem Autohändler "Bei 44.000€ können wir anfangen zu verhandeln"...

Oder einfach auch nur: "Schönes Auto - aber 54.500€ sind viel zu teuer."

Mit den Models ist es wie mit Boeing und Airbus. Es gibt Listenpreise, und es gibt tatsächliche Preise. Letztere sind im Regelfall 50 oder mehr Prozent unter den Listenpreisen.

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