Durchführung eines Shooting 165

Hallo zusammen,

mich würde es mal interessieren wie bei euch ein Shooting abläuft.
Ausnahmen bestätigen die Regel - das weiß ich - aber wie sieht es im Normalfall aus.

Shootet ihr einfach drauf los und lasst euch überraschen was bei raus kommt?
Habt ihr konkrete Ideen die ihr aktribisch umsetzt?
Fotografiert ihr jede Pose eins/zwei mal und wechselt dann zur nächsten oder lasst ihr dem Model den Flow und 'haltet drauf'?
Wieviele Fotos entstehen bei euch so bei einem Shooting?
und vor allem: wie lange shootet ihr eigentlich bevor die Luft raus ist?
5 years ago
Also ich habe fast nie so was wie ein Konzept. Das bremst ja auch alle Kreativität. Hauptsache das Model ist locker und hat nicht all zu viel an Kleidung auf dem Körper.

Bei mir sind nach dem Shooting zwischen 100 und 300 Bilder auf dem Chip. Brauchbar sind dann meist etwa 5. Richtig gut sind meist nur eins oder zwei. Das reicht aber auch.

Ich shoote selten länger als zwei Stunden. Länger kann ich mich nicht konzentrieren. Und die Mädels langweilen will ich auch nicht.
5 years ago
Konkrete Ideen werden umgesetzt, dann gibts aber auch immermal zwischendurch freies Posen des Models.
Jede Pose wird in der Regel mindestens 3 mal abgelichtet. Es könnte ja sein, dass der AF mal danebenhaut oder das Model gerade blinzelt.
300-350 Bilder in 3 Stunden dann ist bei mir die Luft raus und die mit dem Model vereinbarte Zeit um.
5 years ago
Ich habe immer einen groben thematischen Rahmen, abgestimmt auf entsprechende Kleidung oder auch Nichtkleidung. Ich lasse in der Regel das Model erstmal machen und "forme" das dann.
Davon feste Posen abzuarbeiten halte ich persönlich nichts. Ich möchte, daß sich alles aus der Situation heraus entwickelt. Überhaupt ist Posing für mich relativ sekundär.

Wie lange ein Shooting abläuft ist völlig unterschiedlich. Befindet man sich an einem festen Ort sicher selten länger als zwei bis drei Stunden. Ist man auf einem weitläufigeren Areal kann es auch mal bis zu 8 Stunden dauern, wenn man entsprechend vorbereitet ist und viele Pausen macht.

Wieviele Fotos es gibt, hängt davon ab in welchem Format ich arbeite. Bei so einem 2-3 Stunden-Shooting mache ich im Großformat so ca. 20-40 Aufnahmen, je nach Kamera, im Mittelformat können das schonmal 50-80 werden.
5 years ago
Ein grobes Thema habe ich auch immer ... ganz spontan ohne einen Plan bin ich absolut nicht der Mensch für.
pauschal würde ich sagen pro Stunde Shooting 50-100 Auslösungen.
Dauer 1-2 Stunden kann aber auch gern mal mehr sein ... hängt immer vom Model ab ... Da ist normalerweise immer eher die Luft raus als bei mir. Ist ja doch schon anstrengend (Körperspannung etc.)
Ein festes Posing gibt es meistens auch nicht ... hängt auch wieder vom Shootingthema ab.
Also das model flowt ein bisschen ... dann wenn was gutes dabei ist wird mit dem Model zusammen noch überlegt ob man was besser machen kann .... und dann halt die Verbesserung versucht umzusetzen.

Für Pausen und quatschen zwischendurch bin ich auch gern zu haben .. aber ich habe ja auch nie Zeitdruck da ich nur shoote wenn ich keine Folgetermine habe.
Generell nur ein shooting am Tag mit viel Luft am Ende, das schreibe ich auch dem Model ( bei TfP ) damit nach einer bestimmten Zeit nicht ständig auf die Uhr geschaut wird, weil noch ein anderer Termin ansteht.

Ich versuche schon mein Thema bzw das Thema des Models mit gezielten Auslösungen ( bin alter analoger, da hat man noch auf so etwas geachtet ) umzusetzen aber die Spontanität bleibt erhalten. Mit der DSLR können so schon in 4-5 Std einige 100 Aufnahmen entstehen, mit der analogen je nach Film und Format 1-2 Filme.

Gerade bei einer Anfängerin können schon mal mehr Fotos entstehen um Ihr zu zeigen wo sie was verbessern / ändern kann.

Nach dem shoot schaue ich mit dem Model alle Fotos auf dem großscreen an und besprechen das shooting bei einem snack.
Selbstkritik:

ich merke schon dass es darauf hinausläuft wie ich mir es schon dachte: ihr macht viel weniger Fotos als ich.
In der Regel läuft es bei mri so ab dass das Model im Flow ist und ich viele tolle Momente sehe - das Model leicht anleite und nebenbei fotografiere. Das verursacht natürlich viele MB an Bilder. Die meisten Bilder sind dann zwar auch tatsächlich toll aber eben auch ähnlich.
Sowohl als auch

zum Einen gibt es Themen Shootings, da plane ich relativ viel, spreche Details wie Kleidung etc möglich ab. ich halte mich da nicht dogmatisch dran, aber es ht schon einen Rahmen. Aber natürlich gibt es dann auch rechts und links vom Thema noch Bilder.

Dann gibt es die die vom Fluss leben, von der Chemie...es wird so gut wie nichts geklärt. Das shooting lebt dann vom Flow ....ich quatschen zuerst was dann geht es langsam los und dann kommt eins zum anderen ...meine Ideen und die des Models ergänzen sich dann oft perfekt, wundert mich immer wieder ..macht mega Spaß

Dann gibt es noch die zwanghaft improvisierten ...wo ich dem Model erkläre ..pass auf, mir geht es daraum das ich nur ein Objektiv dabei habe, kein Licht und wir gucken was passiert ...die will ich in Zukunft etwas forcieren
5 years ago
@Mirko...

Ich sehe da keinen Grund zur Selbstkritik ... Jeder fotografiert so wie er es für richtig hält. Und da gibt es auch kein Richtig oder Falsch.
Und wenn am Ende tolle Bilder bei rumkommen und du dich damit wohlfühlst, warum solltest du es dann ändern?
5 years ago
Hallo zusammen

Das hängt oftmal auch vom Modell ab und wir erfahren dieses ist.
Es gibt bei mir in der Regel eigentlich nur den Rahmen das wir uns an Bereiche halten und da bewege ich mich so frei wie möglich. Ich probiere gern, und gern auch die selben Dinge mit anderen Modellen um zu sehen wie andere es mir anbieten.

Bei 2-3 Stunden Shooting sind es so 250 Bilder wovon ich selbst in der Regel nur 5 nutze ( nutzen möchte ).
Ok, wenn ich eine Serie mache dann auch mehr.

2h reichen meist eigentlich völlig aus. Für Portraits geht auch nen Quicki mit 45min. Aber da weiß man in der Regel auch wohin man möchte.
5 years ago
Du musst dich nicht kritisieren.

Wenn das deine Art ist vorzugehen dann ist das völlig legitim. Mir persönlich habe ich das untersagt da ich nicht so viel Zeit am Rechner verbringen möchte. Da kann ich in meinen Augen die Zeit besser mit einem hübschen Modell verbringen und habe, wenn es passabel läuft, am Ende 5 Bilder für Sie.

Und dann mehr Zeit für andere Shootings oder Dinge
@ Mirko

"Die meisten Bilder sind dann zwar auch tatsächlich toll aber eben auch ähnlich."

Und was ist so schlimm daran? ich habe doch lieber viele tolle und lediglich die Qual der Wahl (ja ich hasse das dann bei Sortierung :P ) also nur 3-4 tolle Bilder

"In der Regel läuft es bei mri so ab dass das Model im Flow ist und ich viele tolle Momente sehe - das Model leicht anleite und nebenbei fotografiere."

Ja, genau SO !
ich habe halt selbst den Anspruch nicht in eine knipserei zu verfallen - auf der anderen Seite denke ich dann aber auch das ich das Model nicht im Flow stören will.
ja das aussortieren hinterher ist echt der Nachteil daran :-)
und so denke ich mir nur - wow, wie macht ihr dass das in 2h 'nur' 100 Bilder auf der speicherkarte landen
wie macht ihr dass das in 2h 'nur' 100 Bilder auf der speicherkarte landen

Sich mit dem Model unterhalten, dabei beobachten und im richtigen Moment abdrücken.
Bei einigen reinen Portraitshooting hatte ich schon in 2Std nur 5 Fotos geschossen aber das ist nicht die Regel.
5 years ago
hängt doch davon ab, was die idee ist
machst du ein wassersplash oder farbsplash shooting?
oder was im regen?
geht es um bondage?
#
kann so nicht verallgemeinert werden
Kommt mit der Zeit ;)

Ich kann mich noch an diverse Anfänge erinnern, in welchen ich vier Stunden Shootings gebucht habe und dabei auch gerne mal knapp 1000 Bilder erreicht habe. Halt unerfahren und so...

Ich habe ja, wie man auf meiner SC sehen kann, durchaus Vorlieben was Models angeht. Gerne bleibe ich auch diesen. Wenn ich also ein mir bekanntes Model zum (z.B.) dritten Mal buche, weiß ich wer kommt und wie es abläuft. Dann bin ich in 2 Stunden durch. Mit dem was ich geplant habe, mit Wünschen des Models und auch mit freien Experimenten. Man kennt sich halt und weiß was kommt. Was früher vier Stunden dauerte, braucht heute dann nur zwei Stunden...

Noch einfacher wird es mit Freundinnen oder mir freundschaftlich verbundenen Models. Da geht es beim Kaffee trinken: "Ach ich würde gerne mal..." und als Antwort "Also ich hab die Kamera dabei...", und los geht's.

Bei komplett neuen Models nehme ich mir gerne drei Stunden Zeit. Mehr kann und will ich dann auch nicht. Ein bisschen Planung, ein bisschen Freiraum. Ich sehe mir genau die SC der Models an und frage auch konkret was wir machen könnten (nach meinen Vorstellungen).

Bisher kann ich wirklich nicht klagen, oder ich habe immer Glück gehabt....
5 years ago
Spannend, wie unterschiedlich die Gedanken dahinter sind. :-)

Bei mir hat sich ein ganz seltsamer Zusammenhang rauskristallisiert: je besser ich mit dem Model in einen Flow komme, umso langsamer fotografiere ich. Da habe ich anscheinend mehr Ruhe, um auf den Moment zu warten... vielleicht aber auch einfach mehr Vertrauen darauf, dass dieser Moment kommt.

Läuft es hingegen mit einem Model eher zäh (bspw. weil ich sie einfach nicht "geknackt" bekomme) laufe ich Gefahr, ins Knipsen zu verfallen. Ich glaub das ist dann v.a. die Angst, die 1-2 Momente des gesamten Shootings verpassen zu können, in denen halbwegs brauchbare Bilder entstehen könnten. :-D

Vermutlich unnötig zu erwähnen, dass die Slow-Shootings wesentlich mehr Spaß machen.
der gedanke ist gar nicht so abwegig..... vllt mache ich auch zu viele Fotos aus Angst etwas übersehen zu haben...
5 years ago
Seit dem ich keine Modelle mehr auf TFP- Basis finde, bereite ich die Shootings akribisch vor.
Ich zahle ja für jede Minute. Ich bereite 3 Sets vor und noch 2 zusätzliche, falls es schneller geht / alles reibungslos läuft. Ich arbeite nie länger als 2-3 Stunden.

Früher, mit TFP-Models dauerten die Shootings eher 6-8 Std. und wir sprachen viel über Kultur / Selbst -Darstellung / -Bewusstsein. Mir ging es um den Dialog mit dem Modell und was sich daraus entwickelte.
Ich hatte auch nur wenig vrbereitet, weil mein Atelier "alles Nötige" bietet, von div. Beleuchtung, über Kleider und Zubehör bis zum Make-up.

Heute arbeite ich am "Fliessband".
Darum auch nur noch wenige Shootings im Jahr, denn die Vorbereitunge und die Nachbereitungen kosten viel Enetgie, Zeit, ...und auch Geld.

Früher hörte ich oft, dass es doch "schönere" Modell gäbe... heute suche ich mir die Modelle nach äusseren Attributen aus.

Soviel aus den "moderenen Zeiten"
-ekk-
Erst mal danke an Mirko Noack ... endlich mal wieder ein gutes und konstruktives Thema !!
Weitgehend kann ich mich mehreren Vorschreibern anschließen, ich teile aber mal so auf :

1.a) Erstshooting tfp mit einem mir bisher unbekannten Model :
Zeitdauer und Bildausbeute hängen davon ab, ob ein bestimmtes Konzept und Thema besteht oder nicht.
Je nachdem kommen alte manuelle lichtstarke Objektive zum Einsatz, ich fotografiere dann gerne auch available light bei Offenblende. Da können dann 50 Bilder in 5 Stunden entstehen oder 300 Bilder in 2 Stunden.

1.b) Erstshooting pay mit einem mir bisher unbekannten Model :
Das Model erscheint wie vereinbart mit passendem Styling und Outfits. Idealerweise hat das Model ihre eigene Performance parat, sodaß ich nur wenig dirigieren muß. Dann bin ich beschäftigt, alle ihre tollen Posen einzufangen ;-) Mein Workflow ist dann weitgehend standardisiert, ich shoote mit AF-Objektiven bei mittlerer Blende für volle Tiefenschärfe von Kopf bis Fuß und eher mehr als weniger Licht. Binnen 3 Std. entstehen dann 500 oder binnen 4 Std. 700 Bilder, dann ist die Luft raus und mein Geldbeutel leer.

2. Shootings mit mir bereits bekannten Models :
Kann im Ablauf eher wie 1.a oder wie 1.b erfolgen, je nachdem, ob ein fester Plan besteht oder nicht.
Bildausbeute 300 - 1000 Bilder, Dauer 3 - 7 Std.

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