Ich versuche mir momentan einen PS Workflow zu erarbeiten mit dem ich ordentliche Bilder abliefern kann ohne das zwischenzeitlich Mahn PNs vom Model kommen. Unbearbeitete Bilder ausgeben ist zwar schön und gut, aber wie die immer wieder aufflammenden Diskussionen hier im Forum zeigen können das auch immer mehr Models selbst erledigen.

@Lichtmeer
Naja unbearbeitet bedeutet ja nicht das diese Fotos nicht sehr gut sein können, sei es vom Licht oder was auch immer und da haben es die Models mit dem smartphone schon schwieriger ;-)

@Lichtmeer

Ich sprach von deiner 2min-Bearbeitung, nicht vom Original. :-)

Dort sieht man die beschriebenen Effekte allerdings ganz massiv. Tonwertabrisse v.a. an Unterarm und Fingern - dort sind große Flächen teilweise so zusammengestaucht, dass jegliche Struktur verloren gegangen ist. Und auch die Stirn und der Schatten über der Schläfe haben das gleiche Problem. An den Fingern ist ein Farbkanal völlig ausgefressen. Im Bereich der Stirn hat die Automatik den Übergang zwischen Haarfarbe und Hautfarbe komplett verhauen, ebenso beim Übergang Haare / Hintergrund sowie die Augenbrauen insgesamt. Und über die Hautstruktur und das fahle Hautbild insg. brauchen wir gar nicht reden.

Aber: das ist lediglich eine technische Analyse - keine "geschmackliche"!

Wenn genau der Look gewünscht ist, hat die SW alles richtig gemacht und ist natürlich eine super Alternative zur händischen Bearbeitung - alleine aufgrund der Zeitersparnis.

Für mich persönlich fallen die Punkte in die Kategorie "grobe handwerkliche Fehler" - aber auch das kann natürlich jeder sehen, wie er mag. :-)

Fotos werden immer bearbeitet. Ob von der Kamerasoftware, der Handysoftware oder dem RAW Converter.
Unbearbeitete RAW's sehen bescheuert aus. Alles andere ist bearbeitet.

Die Software habe ich mir eigentlich für die Eventfotografie zugelegt, da müssen 2 Stunden nach Wettkampf Ende bereits die Bilder auf der Vereinsseite online sein. Die Retusche Funktion ist da zwar mit drin, aber die hatte ich bis jetzt nie genutzt, aber nun aus aktuellem Anlass mal getestet. Man muss die Automatik Retusche ähnlich wie die Tiefpass Ebene im PS Workflow verwenden und kommt damit recht schnell zu durchaus beachtlichen Ergebnissen, da man so viel gröber bei der Retusche arbeiten kann. Direkt aus dem Automatikmodus würde ich das Foto auch keinem Model anbieten. Die Augen hat die Software z.B. völlig unbearbeitet gelassen.

Hat jemand von euch schon Mal die "Inverter High Pass" Methode ausprobiert ? Kann jemand Vor- und Nachteile zu FT sagen oder nutzt man das evtl auch in Kombination?

Vorteil: geht sauschnell
Nachteil: da hätte man sich das Fotografieren dann auch direkt sparen können.

Dieses Monstrum zerstört Dir die komplette Hautstruktur und ersetzt die durch Gematsche, merkwürdige Flecken und Artefakte.

Kleiner Tip: mach einen großen Bogen um alle coolen Techniken, die Herr Hollywood mal aufdringlich beschrieben hat.

Mach einfach Folgendes:
- grobe Störungen, Pickel etc. stempelst Du weg
- Hautverfärbungen und leichte Schlieren auf der Haut verschwinden oder werden deutlich reduziert, indem Du einfach eine lokale Farbkorrektur machst
- wenn es sein muss, mach ganz vorsichtig Dodge+Burn

Fertig. Und vergiss die ganzen geilen Tricks.

Videos von Calvin Hollywood schaue ich mir nicht wirklich an. Ich komme eher von anderen Videos darauf.

Lokale Farbkorrektur muss ich mir Mal anschauen. Damit habe ich bisher noch nichts gemacht.

Farbveränderungen habe ich bisher bei der FT in der Farbebene mit einem Mischpinsel Nass verwischt

Farbveränderungen habe ich bisher bei der FT in der Farbebene mit einem Mischpinsel Nass verwischt

Mach das nicht. Das ist keine 'Farbebene', sondern das sind die niederfrequenten Kontraste. Die FT führt einfach eine künstliche Trennung durch und wenn Du da auf den einzelnen Ebenen rumfuhrwerkst, fällt das auf.

Eigentlich ist das alles gar nicht so problematisch und man benötigt gar nicht wirklich irgendwelche Filter oder Tools oder sonstwas - im grunde reichen Kurven und Masken für eine Retusche (hat Natalia Taffarel mal gesagt und die sollte es wissen).

Aber um Dir das Leben einfach zu machen, stempel als erstes alles Grobe weg. Es gibt da verschiedene Kopier- und Verbesserungswerkzeuge. Die haben alle ihre Vor- und Nachteile. Befass Dich da mal mit den Unterschieden.
Wichtig ist, dass Du immer eine sehr harte Kante beim Stempeln benutzt - bei einer weichen Kante überlagern sich dann sichtbar beide Ebenen und Du bekommst Unschärfen ins Bild. Und: nimm als Stempelquelle immer eine möglichst nahe Stelle - es fällt sofort auf, wenn Du Stellen an der Stirn durch solche, die von der Nase oder dem Kinn stammen, ersetzt. Die Hautstruktur und Schatten sind da extrem anders.

Und die anderen Probleme - sollten da noch welche sein - sind dann etwas kniffliger. Aber, wie gesagt, doch eigentlich gar nicht so schwierig zu bekämpfen:

Bilder bestehen eigentlich nur aus zwei Dingen: Luminanzen und Farben. Und alle Probleme, die man in Bildern finden kann, sind letztlich auch nur Luminanz- oder Farbprobleme.

Leg Dir mal zwei Hilfsebenen an:
auf der ersten markierst Du Dir die problematischen Stellen (einfach einkringeln oder so).
Die zweite (dadrunter) füllst Du mit reinem Schwarz und stellst den Modus auf 'Farbe'.
Diese zweite Ebene entfernt alle Farb- und Sättigungsinformationen aus dem Bild, Du siehst nur noch die Luminanzen.
Und jetzt schau Dir die eingekringelten Stellen an: wenn Du da immer noch Probleme siehst, dann sind das Luminanzprobleme, wenn die problematischen Stellen jetzt gar nicht mehr problematisch sind oder sich in einem Bereich bewegen, mit dem Du locker leben kannst, dann stecken da Farbprobleme dahinter.

Viele Probleme bestehen aber aus beidem (darum solltest Du diese schwarze Hilfsebene bei der Bearbeitung wieder deaktivieren).

Aber beiden Fällen - Luminanz und Farbe - nähert man sich mit unterschiedlichen Techniken.

Luminanzkonstraste kannst Du bspw. mit D+B anpassen. Aber ganz, ganz, ganz vorsichtig. Unser Auge kann Luminanzkonstraste sehr viel besser wahrnehmen als solche, die nur auf Farben basieren. Fehler und Schlampigkeiten fallen da sehr schnell auf.

Farb- und Sättigungsprobleme bekommst Du mit Farbkorrekturen in den Griff. Du passt dabei die Farbe der Störung an ihre Umgebung an. Dann verschwinden sie oder werden reduziert.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du malst die Farben einfach rein (billig und dreckig), nimmst Kurven, Verlaufsumsetzungen (mit Farbproben aus der realen Haut im Bild als Grundlage) oder was auch immer.

Du musst dabei allerdings eng begrenzt vorgehen, denn die Hautfarbe ist an unterschiedlichen Stellen im Gesicht anders. Bei Outdoor-Aufnahmen bspw. hat die Haut um den Mund herum meist einen stärkeren Cyan-Anteil als an Stirn oder Nase.

Auch bei der Farbkorrektur musst Du sehr vorsichtig vorgehen, weil sonst wichtige Kontraste verloren gehen.

Anstatt nach irgendwelchen Tools oder schnellen Tricks zu suchen, ist es besser, Routine zu entwickeln.

Danke für so viel Feedback :-)

Natalia Taffarel ist nun auch nicht der Maßstab aller Dinge in der Retusche. Wenn man sich mal Ihre arbeiten anschaut, sehen viel doch schon sehr nach " Schaufensterpuppen " aus.
Klar für die High-Fashion und Beauty Branche wird so etwas quasi verlangt aber bitte doch nicht im Hobbybereich. Es wird eh schon viel zu viel herumretuschiert.

Natürlich muss man auch nicht jedes neue Tool für Photoshop etc einsetzen um eine Hautretusche zu machen.
Wenn man die klassische FT mit D&B Tonwerte und Kurven sinnvoll einsetzt reicht das in 95% der Fälle bestimmt aus.
Man muß halt etwas üben um sich eine gewisse Routine zu erarbeiten wann man welche Werte bei der FT usw. einsetzt. Nicht jede Haut ist gleich und das vergessen viel bei der Retusche. In PS eine Aktion laufen lassen und es wird schon passen ... tztztz ...

Manchmal ist auch wirklich " weniger mehr " ;-)

Hab ich was von Highend-Retusche geschrieben? Nein habe ich nicht -.-
Sondern tatsächlich: lieber zurückhalten.
Aber: mit der FT macht Ihr mehr kaputt als Ihr verbessert. Dann nur wegstempeln und Farben anpassen.

- im grunde reichen Kurven und Masken für eine Retusche (hat Natalia Taffarel mal gesagt und die sollte es wissen).

Darauf bezog ich mich und einige Ihrer Arbeiten sehen nun mal nicht danach aus das auch sie nicht FT &&& genutzt hat, weil es doch nach ( meiner Meinung ) Schaufensterpuppe ausschaut.

Aber jeder so wie er mag. Ich plädiere ja auch nach weniger Retusche!

Der Punkt war ja der: wenn die Supergöttin der Highendretusche auch nur auf Kurven+Masken setzt, dann reicht das diverse Etagen tiefer (bei uns :D) dicke aus. Da braucht man echt nicht diese diversen Taschenspieler-Tricks mit invertiertem Hochpass, Weichzeichner und dergleichen. Und die Frequenztrennung ist letztlich auch nur einer dieser Tricks.
Lieber weniger. Da scheinen wir uns dann ja einig zu sein.

Also die Schwierigkeit für mich als PS Neuling ist eher überhaupt es zu schaffe neinen Workflow zu erarbeiten.
Leider bietet YT unzählige Videos zu dem Thema und wie immer hat jeder eine andere meinung und Technik.
Letzt endlich will ich ja nur dass das Bild für mich überzeugend ist :-)

@Mirko
Dann lass mal diese ganzen YT-Videos weg und befasse dich einfach mal mit Masken und Ebenen, Tonwerte, Kurven &&& wie hier schon beschrieben wurde.
Um das alles zu verstehen, muss man schon mal ein paar Std / Tage / Wochen üben üben üben oder .... ein dieser unzähligen unnützen Tools einsetzen.

Leider stimmt bei vielen YTbern der Satz:

" Sicheres auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit ! "

Hauptsache die Klickzahlen stimmen und somit die wenigen Euronen fließen.

@Mirko ...

dann teste doch die verschieden Varianten durch und entscheide dann für dich welche dieser Möglichkeiten, dich zu deinem Ziel bringt ... Das das Bild am Ende dich überzeugt.

da kann ich DG Photography nur zustimmen ... probieren, probieren und probieren ... bis es dir selbst gefällt.

Aber mal als Frage in die Runde .. wo wir schonmal dabei sind?

Wo macht man denn bitteschön bei der Frequenztrennung was kaputt?

@dg ... Eigentlich nix, es sei denn du hast kein Gefühl und schiebst deine Regler wild durch die Gegend;)

die FT is bis dato für mich persönlich die beste Variante der Retusche.... stellt sich jedoch die frage WAS man bearbeiten will ;)