Retusche - aber wie? 189

Hallo Community,

neben den Fotos erstellen interessiere ich mich auch für das Fotos bearbeiten.
Dort bin ich noch blutiger Anfgänger und habe mich zur Zeitr durch diverse Tutorials zum Thema Retusche per Frequenztrennung durchgehangelt. Das klappt auch soweit ganz gut und ich bekomme einen recht natürlichen Look hin.

Mich würde aber interessieren wie ihr die Fotos nach einem Shooting bearbeitet. Welche Techniken habt ihr?
Irgendwie stoße ich bei meiner Suche immer nur auf Frequenztrennung.
Such mal lieber nach Techniken mit Dodge+Burn - Frequenztrennung geht zwar schnell, ist aber letztlich nicht sonderlich günstig.
Ich mache: Grobes wegstempeln, D+B, Farbkorrektur (schon durch eine lokale Farbanpassung kannst Du allerlei erreichen).
Aber ich versuche das eh, alles etwas herunterzufahren.
5 years ago
Ich verwende ein Verfahren das ich aus einem Buch von Katrin Eisman entnommen habe.
Meinen (inzwischen nicht mehr ganz aktuellen) Workflow kannst Du hier entnehmen:
Retusche
(Ab Seite 7 im PDF)
Die Hautglättung ist das Verfahren von Katrin Eisman.
5 years ago
@Mirko Noack | phototale.de
Ich bearbeite meine Fotos fast nur mit Lightroom, auch aus Zeitgründen.

Gute Erfahrungen habe ich mit groben Störungen wegstempeln und anschliessender Frequenztrennung. Jetzt müsste noch etwas Dodge and Burn dazu, da habe ich aber leider noch keine brauchbare Erfahrung.
5 years ago
Ich mache es in etwa wie Carsten, erst im RAW Konverter Anpassung von Farbtemperatur und Helligkeit, dann in Photoshop Hautverunreinigungen mit Reperaturpinsel und Ausbesserungswerkzeug, dann D&B. Am Ende wird ein Farblook kreiert. Bei Studioaufnahmen tausche ich oft die Hintergründe aus.
habt ihr Tipps zu Problemen mit fleckiger Haut?

ansonsten möchte ich auch nicht zu viel an einem Bild bearbeiten - dazu fehlt mir die Zeit.
Das Bild sollte möglichst für mich perfekt aus der Kamera kommen. Aber ein paar Techniken lernen kann ja nie verkehrt sein. :-)
5 years ago
Auf Frequenztrennung stößt man deshalb so oft, weil es ein unglaublich bequeme Methode ist um schnell zu einem Mainstreamergebnis zu kommen, das in der Regel aus Frequenztrennung, Contouring via D&B, Überbetonen der Augen (Schärfe, Helligkeit/Kontrast/Sättigung) und Arbeit mit Farben, vor allem Colorgrading besteht.

Ich mache an meinen Aufnahmen wenig außer ein bisschen Wegstempeln, wobei das meistens um Staub geht, und Kontrastanpassungen. Ich habe allerdings auch den Vorteil, daß Haut durch die Art und Weise wie ich arbeite deutlich besser aussieht, als auf hochauflösenden Digitalfotos.
Eine echte Technik nicht. Für das Netz und auch Bilder hier in der MK nutze ich fast ausschließlich Lightroom. Die Haut bearbeite ich dann mit Portraiture.
Gilt aber nur für Bilder, die ich für's Netz bearbeite. Soll später etwas in den Druck gehen, dann muss ich schon Frequenzen trennen und D&B. Dazu finde ich die Tutorials von Stefan Kohler RAW-Exchange sehr gut. Bisher habe ich da nichts (für mich) besseres gefunden.
5 years ago
Stefan Kohler verkauft Dir CGI-animierte Wachsfiguren als natürliche Retusche. Was eben so passiert, wenn man aus Bildbearbeitung einen Selbstzweck betreibt.
habt ihr Tipps zu Problemen mit fleckiger Haut?

Schau Dir an, ob das ein Farb- oder ein Luminanzproblem ist (leg da eine schwarze Ebene im Modus 'Farbe' rüber - dann siehst Du nur noch die Helligkeiten, keine Farben mehr).
Bei Farbe: pass die Farbe des Flecks an die der umgebenden Haut an (und zwar über Ebenen im Modus 'Farbe').
Bei Luminanz: D+B

Oft verschwinden grobe Flecken bereits durch eine Farbanpassung oder werden zumindest abgemildert. Wenn es schnell gehen soll, reicht vllt. das schon.

Von der Frequenztrennung kann ich nur abraten, denn die macht die Sache in der Regel nur noch schlimmer. Letztlich ist das ja einfach nur eine Modifikation der alten Weichzeichner- und/oder Hochpass-Spielereien, mit denen die Haut einfach glatt gespült wurde. Dabei schwinden aber die Details (neben anderen Problemen...). Also werden einfach bei der FT die hochfrequenten Anteil (in denen Details besonders gut sichtbar sind) rausgefiltert. Der Rest wird dann aber doch wieder weichgespült.
Das ist nichts. Und Du bastelst Dir oft noch zusätzliche Flecken rein.

Wenn: dann D+B mit der Hand - da muss man aber höllisch aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Dann lieber nichts und mit den Flecken leben. Ganz doll auffällige kann man ja immer noch von Hand aufhellen.
Das Bild unten war mein erster Versuch der Frequenztrennung für die Haut plus Schärfen für die Augen plus Haar mittels "Matter macher"
5 years ago
Das Bild ist ein gutes Beispiel für einen übertriebenen Einsatz der Frequenztrennung. Nämlich dann, wenn die Haut anfängt auszusehen wie Gummi.
Insbesondere in der linken Gesichtshälfte hast Du ausserdem jede Dreidimensionalität verloren.
Dreidimensionaler Eindruck entsteht durch Schatten. Und wenn Du Frequenztrennung so relativ global nutzt und über Bereiche verschiedener Grundhelligkeiten anwendest, runinierst Du diese Schatten.
oh das überrascht mich jetzt - so viel an der Haut habe ich nach der Frequenztrennung nämlich nicht gemacht.

in der linken gesichtshälfte habe ich in der Tat helle Bereiche (unterm Auge und an der Stirn) abgedunkelt
5 years ago
Mein Tipp wäre, wenn Du Frequenztrennung anwendest, achte darauf, dass Du nicht zu großflächig arbeitest. Eher im Gegenteil sehr kleinteilig und immer so, daß Du mit der Deckkraft spielen kannst. Achte auf Bereiche mit einer grundsätzlich homogenen Helligkeit. Zum Beispiel nimmst Du das Dreieck unter den Augen bis zur Nase. Aber nie über die Wangenknochen hinweg, dann verlierst Du Dreidimensionalität.
guter Rat - danke. wahrscheinlich habe ich zu viel farbe über die hellen Stellen gelegt
5 years ago
Ich mache am PC für meine eigenen Projekte nur eine Raw Konvertierung, mit sehr feinen Dosierungen. PS benötige ich nur, wenn ich mit Layern arbeite zB für Schriften. Da bin ich nämlich für Grafikprogramme zu bequem.
Fleckige Haut habe ich selten, weil zu 99 Prozent die Visa alles optimiert. Für Aufhellung, Abdunkelung und Lichtsetzung bin ich selbst verantwortlich. Eine gute Vorbereitung ist alles.
Ergo ist für mich kein Photoshop erforderlich.
5 years ago
Bildbearbeitung interessiert mich nicht die Bohne. Ich bin eher auf dem Tripp, dass ein Foto "im Wesentlichen" fertig aus der Kamera kommen muß. Die Parameter, an denen ich (ab RAW) noch drehe, sind Belichtung, Kontrast, Farbe, Ausrichtung und Ausschnitt. Danach stempel ich nur noch Unreinheiten weg. Das alles übrigens mit Gimp unter Linux.

"Frequenztrennung" und "Dodge and Burn" hört sich für mich nach Schweinkram an - was aber auch daran liegen mag, dass ich es schlicht nicht kann.

Mir kommt es häufig so vor, als ob viele Knipser die Bildbearbeitung als Selbstzweck betreiben (wobei ich jetzt auf keine Sedcard der hier Anwesenden geschaut habe - ischwöre!). Ist natürlich legitim, speziell in der Kategorie "Bildbearbeiter", aber ich habe selten das Gefühl, dass ein Bild dadurch "im Kern" besser wird.
5 years ago
Ich halte es wie
@Ivanhoe, Nr. 17

Allerdings verwende ich dafür ganz banal eine ältere Version von Photoshop Elements (inkl. Dem darin verbauten raw-Konverter).

Bis jetzt hat's für mich gereicht und auch meine Kunden haben sich noch nicht beschwert bei mir ;-)
5 years ago
@Mirko

Die Frage nach "den Techniken" bringt dich vermutlich nicht groß weiter. Da kochen alle mehr oder weniger mit dem selben Wasser und es dürfte keiner eine wirkliche "Geheimwaffe" im Köcher haben. Und bis auf Gradationskurven wurde vermutlich auch schon alles wichtige genannt.

Die Frage eher: welches Werkzeug ist für welches Problem geeignet und wie wende ich es mit Augenmaß an?

Für dein aktuelles Problem kam der relevante Hinweis von Carsten: Flecken durch Helligkeitsunterschied über Helligkeitskorrekturen entfernen und Flecken durch Farbunterschiede durch Farbkorrekturen entfernen.

Frequenztrennung verbessert ein wenig das Gesamtbild, wenn man sie sehr!!! dezent im Bereich der tiefen Frequenzen anwendet... aber hinter das "sehr" kann man kaum genügend Ausrufezeichen setzen. ;-)

D&B mag ich persönlich gar nicht, weil es oftmals vom ersten Pinselstrich an droht, künstlich zu werden. Kann ja aber auch gar nicht anders sein, schließlich verändert man damit Kontraste auf sehr selektive Weise.

Und was mir noch bei deinem Bild auffällt: versuch mal aufs Nachschärfen zu verzichten. Insb. die hellen Haare vor dunklen Bereichen wären mir persönlich deutlich too much.
Bei einem vernünftigen Objektiv und einer handwerklich sauberen Aufnahme sollte Nachschärfen im Schwerpunkt nur in zwei Fällen notwendig sein: nach dem Skalieren oder vor dem Druck.

Ach, und das gilt natürlich alles nur, wenn es dir um eine möglichst natürliche Retusche geht. In allen anderen Fällen gilt: einfach sämtliche Regler bis zum Anschlag verschieben! ;-)
@ Moments & Emotions:

Vielen Dank für den Beitrag.
Ich nutze das Sigma Art 50mm 1.4 - und in der Tat ist Objektiv betrachtet alles genug scharf.

Ich werde es wohl in Zukunft weiter so machen wie bisher und quasi nix bis fast nix bearbeiten (bei allen anderen Bildern wurde wenn überhaupt Belichtung, Weißabgleich und/oder Ausrichten geändert)

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