Natürlich gibt es etliche völlig legitime und seriöse Gründe, aus denen heraus eine 14-jährige vor der Kamera steht und dafür selbstverständlich auch bezahlt wird.

Wie aber auch nur irgendein verantwortungsbewußter Erwachsener daraus sinngemäß "ist doch sicher alles kein Problem" ableiten kann, ist mir schleierhaft.

Wenn ein minderjähriges Model in einem Umfeld angeboten wird, in dem so gut wie keine Akteure der typischen "Anwendungsfälle" von Kindermodels unterwegs sind, sollte zumindest ein kritisches Hinterfragen eher der Normalfall als ein Aufreger sein.

Ein 14jähriges Model hier als Pay-Model zu "vermarkten" finde ich schon grenzwertig und hat nen faden Beigeschmack für mich. Wie seht ihr das?

Kommt ganz darauf an, wer wie warum... Sehr viele professionelle Models beginnen vor ihrem 18.Geburtstag zu modeln.
Insofern ist da grundsätzlich nichts negativ dran.

Dennoch frage ich mich halt...
Warum bucht man als Fotograf ein payshoot mit ner 14jahrigen?

Weil man ein Model in dem Alter braucht?

ich bin der Meinung, Kinder, und dazu gehören mindestens 16-jährige, haben im Internet nichts zu suchen.

Kinder sind 0-13, ab 14 und bis 17 sind es Jugendliche...

Und daß unter 16jährige "im Internet nichts zu suchen" hätten, ist schon arg weltfremd. Wo sich schon 12jährige per Whatsapp-Gruppe zum nachmittäglichen Fußball, zum gemeinsamen Hausaufgaben-Machen und tausend anderen sehr sinnvollen Dingen verabreden...

@MAINpics:
Profiverträge im Deutschen Fußball gibt es gemäß der DFL frühestens ab dem 17 Lj.

Es gibt allerdings noch eine Menge Profifußball auf der Welt außerhalb der DFL...

Die Frage ist doch nicht ob es anstößig ist auf Honorarbasis eine Minderjährige zu fotografieren, sondern in welchem Kontext ich die Bilder anschließend verwende. Das Selbe Bild auf Instagram oder hier in der MK, eingerahmt von Aktfotos macht den kleiben aber feinen Unterschied.

Die Frage ist doch nicht ob es anstößig ist auf Honorarbasis eine Minderjährige zu fotografieren, sondern in welchem Kontext ich die Bilder anschließend verwende.

Besser: für welchen Zweck man es verwendet.

Das Selbe Bild auf Instagram oder hier in der MK, eingerahmt von Aktfotos macht den kleiben aber feinen Unterschied.

Von was das Bild "eingerahmt" ist, spielt doch keine Rolle.
Wenn die Zeitschrift "Kindermode aktuell" im Zeitschriftenladen 50cm neben dem US-Penthouse oder "FKK-Magazin" liegt, macht das die Verwendung des Fotos als Titelbild von "Kindermode aktuell" nicht anrüchig.

Wenn man so will, ist im Internet eh alles von Pornos und salafistischer Propaganda eingerahmt. Und von noch so einigem anderen mehr...

#47 Da bleibt aber jemand weit unter seinem analytischen Niveau...

@TO
Warum sollte man keine 14-Jährige vor die Kamera ziehen bzw. als Workshop bzw. Sharing-Model anbieten ?
Ich arbeite gelegentlich auch mit U18-Jährigen, wobei ich diese solch einem Stress nicht aussetzen würde, geschweige dann ungefragt an andere Fotografen weiterempfehlen würde.
Als Vater wiederum würde ich meinem Kind den Spaß unter Beaufsichtigung gönnen.
Da sie Taschengeld dafür bekommt, hat sie zumindest etwas davon.
Das es für einige Fotografen ein Reiz ist, mit Minderjährigen zu arbeiten und ihre Fantasien dabei entsprechend arbeiten, dass ist dann leider die Kehrseite davon.

@Michael Gundelach
Das gesuchte Model hieß Tyra, wenn wir von dem gleichen Model reden.
Die hat es sogar bis zu diversen Plattformen und Fernsehspots geschafft.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich hier der übermoralisierende, puritanische, skandalisierende Zeitgeist seine Bahn bricht. Da wird sich nicht für rechtliche Gegebenheiten interessiert - die ja nunmal per se der Maßstab für unser Handeln sind, sondern es werden abstruse Verbindungen: "eingerahmt von Aktbildern" gezogen und es wird skandalisiert was nicht von Rechtsnormen sanktioniert wird.

Gerade da muss man doch mal fragen: Worum geht es hier eigentlich? Geht es tatsächlich um den Schutz eines minderjährigen Models? Welche Gefahr entsteht für dieses Modell wenn auf einer Sedcard daneben ein Aktbild zu sehen ist? Und ist das ein Unterschied dazu wenn mir der Instagramfeed zwischen Aktbildern minderjährige Balletttänzerinnen abbildet? Was sollte man dagegen tun? Soll Instagram sich öffentlich entschuldigen und sich verpflichten seinen Algorithmus so anzupassen, dass ja niemand zu irgendenwelchen sexuellen Assoziationen kommen könnte, wenn irgendwo ein Kind abgebildet ist?

Ich werde den Gedanken nicht los, dass die eigentliche Sexualisierung sich in den Köpfen derjenigen abspielt, die als die Moralisten auftreten.
Und wenn schon alleine die Tatsache, dass Minderjährige als Paymodelle in einem rechtlich einwandfreien Rahmen vermittelt werden, für einen Aufschrei sorgt... was würdet ihr mit Sally Mann machen? Steinigen?

@ Shoshin GENAU DAS ! Perfekt nieder geschrieben.

Ein normaler Umgang mit Kindern ist kaum mehr möglich da du automatisch, zumindest, pädophil angeschielt wirst ...spiel einfach mal albern und überschwänglich mit 3 Kindern (2 eigene und eins Besuch) im Bällebad ... da glaubt dir kaum einer das es um den Spaß ging ...

Wir leben in einer Zeit in der nicht das Gesetz das Maß ist, sondern die persönliche Entrüstung eines jeden Einzelnen. US Standards ..du darfst nicht zu nackt sein, nicht zu prüde, nicht zu hell nicht zu dunkeln ,.........

Wer sich mal mit Puritanern beschäftigt und die Parallelen zu Facebook & Co. sieht: "führe öffentlich Tagebuch über Deine Sünden", dem wird ein Lichtlein aufgehen.

Ich möchte ja auch nicht die Welt zurück in der eine 11-jährige Brooke Shields Aktmodell ist. Aber man muss ja nicht immer gleich von einem Extrem ins andere fallen.

Hier geht es doch um die Fragestellung das eine minderjährige auf der MK von einer dritten Person " vermarktet " wird.

Sehr junge und Minderjährige Models ist nichts neues und wer da gleich auf die schlimmsten Gedanken kommt...

Was aber gar nicht geht und das ist wohl die Kernaussage, ist folgendes:

Minderjähriges Model wir angepriesen wie eine Ware. " Zum Einführungspreis .."
Angeblich sind die Eltern immer beim shooting dabei.

Das fade dabei ist: Es wird NUR im Studio des Fotografen, der das Model anpreist, geshootet.
Hier wird dem " Kunden " nun eine teure Location, eben das Studio des Fotografen, aufgezwungen! So sind die Bedingungen!

Was das mit dem angeblichen Schutz und der Kariere Unterstützung des Minderjährigen Models zu tun hat verstehe ich nicht, denn die Eltern wären ja auch dabei, wenn man mit dem Model Outdoor / OnLocation arbeiten würde. Aber eben das ist NICHT möglich!!

Genau diese Angabe macht solche Job-Angebote so seltsam und lässt die Vermutung der Eigenbereicherung auf Kosten der Minderjährigen zu. Und das wäre nicht nur "moralisch" verwerflich!

Ist der anpreisende Fotograf denn ein "Dritter" oder gar der Vater des Models?

Ich habe die Anzeige nicht gelesen, aber Fakt ist, mit 14 ist man rechtlich gesehen kein Kind mehr.

Und die Aussage "es gibt kein Recht im Unrecht" ist - sorry wenn ich das so direkt sagen muß, der absolute Mumpitz!
Denn rechtlich gesehen gibt es hier KEIN Problem. Es wird versucht mit irgendwelchen Moralvorstellungen eines zu kreiieren.

@Jörg M. - perfekt formuliert. Seh ich genau SO!
@Shoshin - dann ließ dir mal die Anzeige durch

@Shoshin... "Geht es tatsächlich um den Schutz eines minderjährigen Models?" - Ja, geht es!

Natürlich gibt es 14jährige die Bock aufn Shooting haben, mit Ihren Eltern zum Fotografen um die Ecke gehen und Bilder machen. Das ist alles völlig ok. Aber doch nicht auf diese Art. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Mädel aus eigenen Stücken die Geschichte toll findet und Spaß daran hat für fremde Fotografen "vorgeführt" und wie Ware angeboten zu werden.

Ich gebe Dir recht, daß dieses "Anpreisen", insbesondere dieses Herausstellen des Alters für mich ziemlich geschmacklos sind. Und für jugendliche gilt ein gesetzlicher Schutzbereich, wenn auch wesentlich weniger rigide als für Kinder. Sowohl arbeitsrechtlich, vertragsrechtlich als auch strafrechtlich.

Nach dem was in den Shootingbeschreibungen steht ist aber absolut kein Verstoß ersichtlich.

Dieses "Anpreisen" ist tatsächlich eher eine Frage des "guten Geschmacks", bzw. eher "schlechten Geschmacks". Was den Aspekt des "Vorführens" anbelangt, dürfte der bei Modelcastings von Minderjährigen, die eher die Regel denn die Ausnahme sind, ziemlich genauso zutreffend sein, hat aber auch hier den Gesetzgeber nicht intervenieren lassen.