Bildqualität und ihre Rolle hier 183
Ivanhoe
5 years ago
Man kann bei einem gegebenen Bild das Histogramm so anlegen, dass jedes Pixel abgebildet wird, oder man kann es so machen, dass unwichtige Bildteile absaufen oder ausbrennen und der bildwichtige Teil um so differenzierter herauskommt. Ist eins davon "richtig" oder "falsch"? Das muß jeder für sich subjektiv entscheiden - "objektiv" gibt es da nicht.
#101Report
[gone] SILBERBLICK|Berlin
5 years ago
Das Richtig hängt doch eindeutig von der Frage ab, es gibt eine richtige Belichtung. Die richtige Blende für nen Eierkarton der von vorne bis hinten scharf sein soll. Ach ich lass es.
Jedem Tierchen sein plaisirchen!
Jedem Tierchen sein plaisirchen!
#102Report
[gone] SILBERBLICK|Berlin
5 years ago
Du kannst natürlich mit Absicht falsch belichten, was dann objektiv richtig ist, wenn es als Gestaltungsmittel den Zweck erfüllt.
#103Report
5 years ago
@Andreas
Hab deinen Beitrag schon gelesen. Aber was ist denn daran "objektiv richtig"?
Das Histogramm ist lediglich ein Werkzeug zur Beurteilung der Tonwerte und mit ETTR produziert jeder Fotograf, der seine Bilder nicht am PC nachbearbeitet, nur Ausschuss.
@Silberblick
Ich stimm dir da ja gerne zu. Zu jedem gesteckten Ziel gibt es einen technisch richtigen Weg (oder evtl. mehrere), selbiges zu erreichen. Es gibt aber halt keine "richtige" Definition a la "Eierkartons müssen von vorne bis hinten scharf abgebildet werden".
Hab deinen Beitrag schon gelesen. Aber was ist denn daran "objektiv richtig"?
Das Histogramm ist lediglich ein Werkzeug zur Beurteilung der Tonwerte und mit ETTR produziert jeder Fotograf, der seine Bilder nicht am PC nachbearbeitet, nur Ausschuss.
@Silberblick
Ich stimm dir da ja gerne zu. Zu jedem gesteckten Ziel gibt es einen technisch richtigen Weg (oder evtl. mehrere), selbiges zu erreichen. Es gibt aber halt keine "richtige" Definition a la "Eierkartons müssen von vorne bis hinten scharf abgebildet werden".
#104Report
[gone] SILBERBLICK|Berlin
5 years ago
Ganz schön mittelalterlich hier trotz Internet und digitalkameras
#105Report
5 years ago
Warum? Gibt doch gar keinen Grund für die Aussage...
#106Report
5 years ago
@Moments
Da kann ich definitiv nicht zustimmen.
Ich belichte immer ETTR und zumindest bei meinen Reisebildern muss ich sehr selten um mehr als eine 1/3 Blende nachkorrigieren um den gewünschten Bildeindruck zu erhalten.
Bei meinen Modelbildern hier ist das was anderes, da greife ich schon stärker in die RAW-Bearbeitungs-Trickkiste.
ETTR ist übrigens nicht sonderlich neu. Gerade Dia-Fotografen (aus der Analogzeit) kennen ähnliche "Regeln". Da hat man je nach Kameratyp/Belichtungsmesser schon mal 1/3 Blende unterbelichtet für sattere Farben und weniger Ausbrennen.
Da kann ich definitiv nicht zustimmen.
Ich belichte immer ETTR und zumindest bei meinen Reisebildern muss ich sehr selten um mehr als eine 1/3 Blende nachkorrigieren um den gewünschten Bildeindruck zu erhalten.
Bei meinen Modelbildern hier ist das was anderes, da greife ich schon stärker in die RAW-Bearbeitungs-Trickkiste.
ETTR ist übrigens nicht sonderlich neu. Gerade Dia-Fotografen (aus der Analogzeit) kennen ähnliche "Regeln". Da hat man je nach Kameratyp/Belichtungsmesser schon mal 1/3 Blende unterbelichtet für sattere Farben und weniger Ausbrennen.
#107Report
5 years ago
Ist doch super, wenn es für dich passt. :-)
Aber ein anderer Fotograf sagt sich vielleicht: "Ich arbeite grundsätzlich nur in der unteren Hälfte des Tonwertspektrums." Gut, meinen Geschmack trifft er damit auch nicht - aber ist doch ok. Warum sollte der pauschal mind. eine Blende überbelichten?
(By the way: ETTR hatte auch in der analogen Zeit nie korrekt belichtete Bilder zum Ziel. Es geht dabei lediglich um maximale Reserve für spätere Tonwertänderungen.)
Aber ein anderer Fotograf sagt sich vielleicht: "Ich arbeite grundsätzlich nur in der unteren Hälfte des Tonwertspektrums." Gut, meinen Geschmack trifft er damit auch nicht - aber ist doch ok. Warum sollte der pauschal mind. eine Blende überbelichten?
(By the way: ETTR hatte auch in der analogen Zeit nie korrekt belichtete Bilder zum Ziel. Es geht dabei lediglich um maximale Reserve für spätere Tonwertänderungen.)
#108Report
5 years ago
Wenn die Endergebnisse (nach der Bearbeitung) in der unteren Hälfte des Tonwertspektrums sein sollen hilft ETTR immer noch sehr viel. Weil der Fotograf dann zwar um (sagen wir mal) 3 Blendenstufen im RAW-Konverter abblenden muss, aber selektiv mehr Informationen rausholen kann (partielle Aufhellung etc.) als wenn er gleich den gewünschten Bildeindruck per "Dunkelbelichtung" produziert.
Zumal die RAW-Bearbeitung in LR, C1 etc. so schnell ist, dass man das mehr an Informationen bei ETTR mitnehmen kann ohne wesentlich Zeit im RAW-Konverter zu verlieren.
Zumal die RAW-Bearbeitung in LR, C1 etc. so schnell ist, dass man das mehr an Informationen bei ETTR mitnehmen kann ohne wesentlich Zeit im RAW-Konverter zu verlieren.
#109Report
[gone] SILBERBLICK|Berlin
5 years ago
casa du hast ne pn - jetzt bitte weitermachen
#110Report
5 years ago
Falls es, kaum zu glauben, noch niemand gesagt hat (wenn doch: Verzeihung): Im Zweifelsfall ist Kunst das, was sich im Kunstbetrieb durchsetzt. Das gilt auch für die jeweiligen Qualitätskriterien.
Wenn alles, was gefällt, Kunst wäre, dann würde jedes noch so bescheidene
MK-Bildchen schon dadurch zu Kunst, das irgend jemand es "liked". Dabei
gibt es hier Leute, die so ziemlich jeden Mist liken. ( Und dann erst die Kommentare:
"Ein wunderschönes Bild von diesem hübschen Model"! Oder noch
direkter "Ganz nach meinem Geschmack". Da ahnt man dann gleich, wo der
Herr seine Finger hat.) Es kommt also schon ein wenig darauf an,
wem etwas gefällt - und aus welchen Gründen. Womit ich nichts
gegen erotisches Kunsthandwerk gesagt haben möchte, ganz gewiss
nicht. Aber auch da kann ein gewisses Maß an Qualitätsbewußtsein
nicht schaden.
Und dass Kunst von können kommt, mag stimmen. Fragt sich nur,
was man können muss. Es dürfte eine ganze Menge Maler oder Bildhauer geben, die so
ziemlich jedes Kunstwerk nahezu perfekt kopieren könnten. Ihre Produkte
wären aber auch im allerbesten Fall nicht Kunst, sondern höchstens Kunsthandwerk. Es sei denn,
das Kopieren würde selbst zur künstlerischen Strategie erklärt - was es auch
schon gegeben hat.
Nochmals: Verzeihung für alles.
Wenn alles, was gefällt, Kunst wäre, dann würde jedes noch so bescheidene
MK-Bildchen schon dadurch zu Kunst, das irgend jemand es "liked". Dabei
gibt es hier Leute, die so ziemlich jeden Mist liken. ( Und dann erst die Kommentare:
"Ein wunderschönes Bild von diesem hübschen Model"! Oder noch
direkter "Ganz nach meinem Geschmack". Da ahnt man dann gleich, wo der
Herr seine Finger hat.) Es kommt also schon ein wenig darauf an,
wem etwas gefällt - und aus welchen Gründen. Womit ich nichts
gegen erotisches Kunsthandwerk gesagt haben möchte, ganz gewiss
nicht. Aber auch da kann ein gewisses Maß an Qualitätsbewußtsein
nicht schaden.
Und dass Kunst von können kommt, mag stimmen. Fragt sich nur,
was man können muss. Es dürfte eine ganze Menge Maler oder Bildhauer geben, die so
ziemlich jedes Kunstwerk nahezu perfekt kopieren könnten. Ihre Produkte
wären aber auch im allerbesten Fall nicht Kunst, sondern höchstens Kunsthandwerk. Es sei denn,
das Kopieren würde selbst zur künstlerischen Strategie erklärt - was es auch
schon gegeben hat.
Nochmals: Verzeihung für alles.
#111Report
5 years ago
"das Kopieren würde selbst zur künstlerischen Strategie erklärt - was es auch schon gegeben hat. "
Ein Name: Andy Warhol
Die Inflation des Kunstbegriffes amüsiert mich schon lange. Weil es letztlich den Begriff Kunst zerstört und damit "wirkliche" Kunst unmöglich macht. In 100 Jahren wird man auf unsere letzten 50 Jahre herabsehen und sich fragen "gab es damals Kunst?". Von den "Künstlern" unserer Zeit wird dann (in 100 Jahren) kaum einer als wirklich bedeutend angesehen werden. Was aber nichts Neues ist. Wer hätte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert gedacht, dass Mary Shelley mal berühmter werden würden als ihr Mann Percy Shelley?
Ein Name: Andy Warhol
Die Inflation des Kunstbegriffes amüsiert mich schon lange. Weil es letztlich den Begriff Kunst zerstört und damit "wirkliche" Kunst unmöglich macht. In 100 Jahren wird man auf unsere letzten 50 Jahre herabsehen und sich fragen "gab es damals Kunst?". Von den "Künstlern" unserer Zeit wird dann (in 100 Jahren) kaum einer als wirklich bedeutend angesehen werden. Was aber nichts Neues ist. Wer hätte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert gedacht, dass Mary Shelley mal berühmter werden würden als ihr Mann Percy Shelley?
#112Report
5 years ago
Hilfreich wäre, Andreas von Speyer, wenn du jetzt noch erklärst, nach welchen Vorstellungen die Kunst vor über 50 Jahren qualitätsmässig als solche bezeichnet wurde (und vielleicht in 100 wieder) und nach welchen Massstäben (oder eben fehlenden) das heute geschieht. Sonst erscheint deine Einlassung doch wie oberflächliches oder gefühltes Gerede und klärt gar nichts hier.
#113Report
5 years ago
Es ist die Frage WER früher definiert hat was Kunst ist was nicht.
Erst waren es die Mächtigen (Kaiser, König, Kirche etc.)
Dann waren es die reichen Käufer und Mäzenen.
Dann waren es die Medien.
Und am Ende die Beliebigkeit des Internets und der subjektivistischen "gefühlten Wahrheiten": Heute ein Sternchen und morgen schon wieder vergessen.
Ich frage mal ganz konkret in die Runde:
Welche (bildenden) Künstler der letzten 50 Jahre werden eurer Meinung nach auch noch in 100 Jahren berühmt sein?
Erst waren es die Mächtigen (Kaiser, König, Kirche etc.)
Dann waren es die reichen Käufer und Mäzenen.
Dann waren es die Medien.
Und am Ende die Beliebigkeit des Internets und der subjektivistischen "gefühlten Wahrheiten": Heute ein Sternchen und morgen schon wieder vergessen.
Ich frage mal ganz konkret in die Runde:
Welche (bildenden) Künstler der letzten 50 Jahre werden eurer Meinung nach auch noch in 100 Jahren berühmt sein?
#114Report
5 years ago
Diese Kunst-Diskussion finde ich ehrlich gesagt noch müßiger als die Qualitätsdiskussion. Definiert den Begriff - und ihr wisst, was darunter fällt. Und wenn ihr wollt, dass mehr/weniger/anderes darunter fällt - definiert ihn halt anders.
Wir haben bislang (m.E.) noch nicht ein einziges, allgemeingültiges handwerkliches Qualitätskritierium gefunden.
Meint ihr, es werden sich allgemeingültige Kriterien für einen "höheren inhärenten Wert" finden lassen?
Wir haben bislang (m.E.) noch nicht ein einziges, allgemeingültiges handwerkliches Qualitätskritierium gefunden.
Meint ihr, es werden sich allgemeingültige Kriterien für einen "höheren inhärenten Wert" finden lassen?
#115Report
5 years ago
Nein, weil es genug kluge Leute gibt die jedes Kriterium mit wohlfeilen Argumenten untergraben werden :-)
#116Report
5 years ago
@Andreas:
Erstmal kein Widerspruch - für ETTR gibt es sinnvolle Anwendungsbereiche. Aber:
- ETTR nutze ich nicht, wo ich mir die längeren Verschlusszeiten oder offenere Blende nicht leisten mag.
- ETTR nutze ich nicht bei Szenen mit hohem Dynamikumfang.
- ETTR nutze ich nicht als OoC-Shooter.
- ETTR bringt bei isolosen Sensoren oberhalb Basis-ISO nur eingeschränkt was.
- ETTR bringt JPEG-Shootern vermutlich nichts bzw. u.U. sogar eine Verschlechterung.
Oder anders formuliert: ETTR nutze ich, wenn es für die Erreichung meines Ziels sinnvoll ist. In anderen Fällen ist es kein Merkmal einer "richtigen Belichtung", sondern schlicht kontraproduktiv.
Erstmal kein Widerspruch - für ETTR gibt es sinnvolle Anwendungsbereiche. Aber:
- ETTR nutze ich nicht, wo ich mir die längeren Verschlusszeiten oder offenere Blende nicht leisten mag.
- ETTR nutze ich nicht bei Szenen mit hohem Dynamikumfang.
- ETTR nutze ich nicht als OoC-Shooter.
- ETTR bringt bei isolosen Sensoren oberhalb Basis-ISO nur eingeschränkt was.
- ETTR bringt JPEG-Shootern vermutlich nichts bzw. u.U. sogar eine Verschlechterung.
Oder anders formuliert: ETTR nutze ich, wenn es für die Erreichung meines Ziels sinnvoll ist. In anderen Fällen ist es kein Merkmal einer "richtigen Belichtung", sondern schlicht kontraproduktiv.
#117Report
5 years ago
Wir haben bislang (m.E.) noch nicht ein einziges, allgemeingültiges handwerkliches Qualitätskritierium gefunden.
Und wie soll das dann erst werden, wenn wir über den gestalterischen Anteil reden, wo der technische doch erst so sicher schien?
Soweit sieht es so aus, als könne man das Wort Qualitätsfoto nicht mehr gebrauchen. (Wer anderer Meinung ist sollte das jetzt hier solide begründen.)
Womit sich auch die Forderung erledigen würde, hier in der MK solle man den qualitativen Standard mal sichern oder erhöhen.
Nur sagen was nicht sein soll (z.B. grottige Fotos) reicht nicht. (Es wäre un"qualifiziert".)
#118Report
5 years ago
"ETTR nutze ich nicht bei Szenen mit hohem Dynamikumfang."
Genau da machst Du was falsch:
ETTR
"Advantages include greater tonal range in dark areas, greater signal-to-noise ratio (SNR), fuller use of the colour gamut and greater latitude during post-production"
ETTR ist exakt dafür gemacht worden um bei Szenen mit hohem Dynamikumfang diesen so weit es irgend geht einzufangen.
Hier die Artikel von Michael Reichmann dazu:
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Genau da machst Du was falsch:
ETTR
"Advantages include greater tonal range in dark areas, greater signal-to-noise ratio (SNR), fuller use of the colour gamut and greater latitude during post-production"
ETTR ist exakt dafür gemacht worden um bei Szenen mit hohem Dynamikumfang diesen so weit es irgend geht einzufangen.
Hier die Artikel von Michael Reichmann dazu:
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#119Report
5 years ago
Kommt darauf an, was ich einfangen möchte. Bei einem Gegenlichtportrait bspw. werde ich lieber das Licht ausfressen lassen, um im Gesicht noch genügend Aussteuerung / Auflösung zu erhalten. :-)
Aber du hast recht, das war zu allgemeingültig formuliert. Und vielleicht sollten wir beide aufhören, aus dem Thread eine ETTR-Diskussion zu machen. ;-)
Aber du hast recht, das war zu allgemeingültig formuliert. Und vielleicht sollten wir beide aufhören, aus dem Thread eine ETTR-Diskussion zu machen. ;-)
#120Report
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